Tag

Weltreise

Browsing


Nach unserem „Gefühlsfazit“ wollen wir auch noch ein Blick auf die harten Fakten gewähren und einige Tipps und Hinweise mitgeben für Leute, die ähnliche Vorhaben planen.

Grundsätzliche Tipps für eine Langzeitreise

Auf unserer Reise haben wir einige Best Practices und Lifehacks gelernt und angewandt, die ggf. auch für andere Reisende wichtig sein können. Hier eine kurze Zusammenfassung,

Visa

Der deutsche Reisepass erlaubt auf fast der ganzen Welt visafreies Einreisen (bzw. Visa-on-Arrival). Es gibt allerdings Ausnahmen wie China oder Russland. Richtig spannend wird es, wenn man in einige Länder mehrfach rein möchte (Multiple Entry) – das kann bei China wegen des Status von Hongkong passieren – oder erst plant, in entfernterer Zukunft einzureisen. China stellt nur Visa aus, die vom Tag der Ausstellung gültig sind. Daher ist es wichtig, sich frühzeitig vor der Reise mit dieser Thematik auseinander zu setzen.

Wir haben das Ganze aufgrund unserer komplexeren Reiseideen in die Hände von König-Tours gegeben, die auch einige normalerweise eher unbekannte Visatypen möglich machen, so z.B: Business Visa für multiple entry nach Russland (geht normalerweise bei Ersteinreise gar nicht) oder 6-Monate China double entry (geht normalerweise nur 3 Monaten).

Es hätte vermutlich auch günstigere Optionen gegeben. Doch die Zeiten als Budgetravellers sind bei uns nun auch vorbei und somit haben wir gerne ein bisschen mehr gezahlt, anstatt uns während der Weltreise selbst auf chinesischen Botschaften im Ausland rumzuärgern.

Impfungen und Krankenversicherung

Auch ein Thema um das man sich frühzeitig kümmern sollte. Manche Impfstoffe sind nicht vorrätig und mehrwöchige Impfschemata müssen eingehalten werden. Letztlich will man auch nicht alles auf einmal gespritzt bekommen – besonders wenn etwaige Unverträglichkeiten zu Impfstoffen bei einem selbst noch unbekannt sind.

Neben den Standardimpfungen (Hepatitis A/B, DTP, Polio) haben wir uns gegen Gelbfieber, Typhus, Tollwut, FSME und JEV impfen lassen. Gelbfieber war nun im Nachgang letztlich unnötig, da Südamerika wegen COVID19 geplatzt ist, hält aber auch sehr lange an. Der Rest war durchaus empfehlenswert.

Ob man zusätzlich noch eine Impfung gegen Cholerea (tritt eigentlich nur in akuten Krisengebieten auf) oder Malaria (den Impfstoff muss man mitnehmen und einnehmen während man in einem Malariagebiet ist) durchführen lässt, muss jeder selbst für sich entscheiden. Wir haben uns entschieden, einige Packungen Malarone für eine etwaige Behandlung mitzunehmen und keine Prophylaxe durchzuführen.

Ggf. lohnt es sich vor der Impfung mal bei der Krankenversicherung anzuklopfen. Normalerweise übernehmen die das zwar nicht, aber die Verhandlungsposition ist deutlich besser, wenn man vor der Impfung fragt.

Überhaupt ist das Thema Krankenversicherungen interessant. Wir sind beide privat versichert und haben uns die Deckung im Ausland bis 50.000 USD schriftlich und auf Englisch bestätigen lassen, was hilfreich sein kann, gerade während einer Pandemie.

Es mag sich (insbesondere für gesetzlich Versicherte) lohnen, darüber nachzudenken, die Versicherung während des Auslandaufenthaltes still zu legen. Umgekehrt müssen Leute, die ihre alte Versicherung mit Auslandskomponente behalten, genau checken, wie lange sie außerhalb Deutschlands bleiben dürfen, da es Mindestaufenthaltsfristen in Deutschland gibt.

Reisebuchungen

Häufige Frage an und für Weltreisende: Was buche ich vorher und was unterwegs?

Hierüber scheiden sich vermutlich die Geister. Während die einen sich mit dem „Around The World Ticket“ und einigen vorgebuchten Unterkünften und Flügen besser fühlen, haben wir versucht, so viel wie möglich spontan zu buchen.

Letztlich führt das dazu, dass man während der Reise häufig abends noch im Internet surft und Unterkünfte und Tickets für und zu den Folgezielen sucht. Wer damit (wie wir) kein Problem hat, kann die ansonsten vollkommene Flexibilität genießen.

Nun gibt es bei uns die Sondersituation COVID19, bei der die „ungebuchte Zukunft“ eher ein Segen war, wären doch ansonsten viele (bezahlte) Unterkünfte und Flüge geplatzt.

Umgekehrt kommt man in viele Länder gar nicht erst rein, wenn man vorher nicht irgendwie beweisen kann, dass man vorhat, das Land auch wieder zu verlassen. Es gibt hierzu auch eine Lösung in Form von mehr oder weniger dubiosen Anbietern im Internet, welche gegen eine kleine Gebühr für jemanden beliebige Flüge buchen und nach ein paar Tagen wieder stornieren, so dass man was zum Vorzeigen hat. Wir haben es selbst nicht ausprobiert. Unsere Empfehlung: Man bucht einen „wahrscheinlichen“ Rückflug in einem vollflexiblen Tarif, den man im Zweifelsfall selbst umbucht. Das ist aber natürlich wieder mit einer gewissen Liquidität verbunden.

Das liebe Geld

Im Ausland liquide zu sein, ist heute eigentlich kein Problem mehr. Allerdings sollte man sich nicht darauf verlassen, dass die eigene EC-Karte oder Kreditkarte einfach so im Ausland funktioniert.

So hatten wir die berühmte DKB Kreditkarte dabei, die ihren Kunden ja kostenfreies Bargeld und Zahlen im Ausland garantiert. Mittlerweile haben die ausländischen Banken aber Mittel gefunden, Gebühren zu veranschlagen, die sich kaum noch aus dem Abhebebetrag im Auszug rausrechnen lassen. Und die VISA Karte funktioniert längst nicht an allen ATMs im Ausland, so dass man meist schon froh ist, wenn man überhaupt Geld bekommt.

Zusätzlich zu Kreditkarten (VISA und AMEX als Fallback) hatten wir eine EC Karte dabei (CIRRUS funktioniert häufig im Ausland), GooglePay eingericht für kontaktloses Bezahlen per Handy und Bardevisen (Reste aus unseren vorherigen Reisen) eingepackt.

Gerade in Asien sind die PrePaid Dienste wie GrabPay beliebt. Hier überweist man von seinem Konto oder seiner Kreditkarte Geld auf ein Prepaidkonto und kann dann in Geschäften mit QR Codes bezahlen. Wir haben es probiert, allerdings war uns die Anbieterdiversität in den verschiedenen Ländern einer Weltreise zu hoch.

Für den allerschlimmsten Notfall gibt es noch Western Union, die jetzt wohl auch per App Bargeldtransfer von daheim ins Ausland ermöglichen. Das haben wir aber selbst nicht ausprobiert. Es empfiehlt sich, das Ganze vor Reiseantritt auch erst mal zu testen, denn es ist ja meist die „Last Resort“-Alternative.

Internet

Internet im Ausland ist längst nicht mehr eine Kostenproblem wie noch vor einigen Jahren. So kann man im gesamten EU Raum (und auch in einigen nicht zur EU gehörenden europäischen Ländern wie Norwegen) zum deutschen Tarif ohne Mehrkosten roamen.

Verlässt man dann die gute alte EU, lohnt es sich durchaus für längere Aufenthalte nach lokalen SIM-Karten Ausschau zu halten. Wir haben das in Russland, auf Fidschi und in Malaysia getan.

Der Einfachheit halber haben wir ein drittes altes Handy mitgenommen, welches als WIFI-Router eingesetzt wurde. So umgeht man Chaos auf dem eigenen Handy durch eine fremde SIM, wegen neuer Rufnummer (mag WhatsApp nicht so gerne), SMS-Dienste, für die man die alte Nummer braucht (Banking TANs) o.Ä. Außerdem kann man auch vielen Reisebekanntschaften, die kein Internet haben, als „Internet Provider“ eine Freude machen 🙂

Für die Verschlüsselung (und weitere Nutzung deutscher Dienste) haben wir ein VPN auf dem Handy installiert (PrivateTunnel), das gute Dienste getan und die wichtigsten Fussballübertragungen im Ausland ermöglicht hat.

Mobile Orientierung

Bestimmt kein Geheimnis mehr: Wer mobil navigieren will, sollte Google Maps auf dem Handy haben. Das funktioniert (fast) überall auf der Welt und ist unserer Meinung nach immer noch unschlagbar. Was einige nicht wissen: Man kann Google Maps auch offline nutzen, wenn man die benötigen Karten vorher runterlädt.

Zu unserer Überraschung gibt es aber tatsächlich Regionen auf der Welt (nämlich Süd(!)korea), in denen Google Maps nicht reibungslos funktioniert. Für diesen Fall empfiehlt sich eine andere App namens maps.me. Die App funktioniert ausschließlich mit Offlinemaps und recht gutem Community Kartematerial, das man sich individuell vorher runterladen kann. Maps.me ist auch ansonsten immer eine gute Alternative zu Google Maps, zumal das Routing bei Google Maps offline nicht immer funktioniert.

Weiterhin wichtig sind Taxi Apps a la UBER. Da es UBER nicht in jedem Land gibt, empfieht es sich nach den jeweils landestypischen Versionen (in Russland Yandex und Maxim, in Malaysia/Singapur Grab) Auschau zu halten.

Verstanden werden

Auch wer eine oder mehrere Fremdsprachen beherrscht, wird in einigen Ländern an seine Grenzen stoßen. In Russland spricht kaum jemand Englisch, in Japan und Korea ist es sehr durchwachsen. Hinzu kommt bei diesen Staaten, dass kein lateinisches Alphabet im Einsatz ist, was das Lesen- und Übersetzenlassen erschwert.

Wir haben mit GoogleTranslate sehr gute Erfahrungen gemacht. Man kann sich die meisten Sprachen für die Offlinenutzung runterladen. Im Onlinemodus kann man Dinge drauf sprechen (lassen) oder mit der Kamera Texte in Augmented Reality übersetzen lassen. Das ist zumindest ein wertvolles Feature in den o.g. Ländern.

Elektrizität

Wichtiger Lifehack auf unserer Reise war der Mehrfachstecker, wussten wir doch von unseren vorherigen Reisen, dass Steckdosen ohnehin ein seltenes Gut sind. Der Mehrfachstecker bietet in Ländern mit anderen Steckdosennormen noch einen anderen Vorteil: Man braucht nur einen Adapter und kann direkt zahlreiche Geräte von zu Hause versorgen.

Auf einsamen Inseln sollte man sich grundsätzlich an den Gedanken gewöhnen, dass es nicht immer Strom gibt. Hier waren unsere zwei Powerbanks (30.000 mAh, drei Ausgänge) Gold wert. Wir haben sie günstig in Russland und Malaysia erstanden. Vorsicht: Powerbanks niemals ins Aufgabegepäck legen! Sobald die Spezifikation auf der Rückseite nicht mehr lesbar ist, kann es passieren, dass einem am Flughafen von den Sicherheitsleuten die Powerbank abgenommen wird.

Facts and Figures

Zumindest mathematisch haben wir eine Weltreise durchgeführt, entsprechen die zurückgelegten 54.000 km doch deutlich mehr als der Äquatorlänge. Weitere Fakten und Kennzahlen in der Graphik:


Wir sind mittlerweile seit gut zwei Monaten wieder in Deutschland und können nun unsere Reise revue passieren lassen.

Eine halbe Weltreise – Dank COVID-19

Wie viele Reisen und Erlebnisse passen in ein freies Jahr? Da wir noch nie soviel Zeit zur Verfügung hatten, waren wir gespannt, was uns erwarten sollte.
Im ersten Teil unserer geplanten Weltreise durchreisten wir Dänemark, Norwegen, Schweden, Estland und Lettland. Jeden Tag dokumentierten wir das Erlebte im Blog und planten weitere Schritte. Oliver setzte sich in erster Linie mit den Verkehrsverbindungen auseinander, Stephi kümmerte sich um Unterkünfte und Sehenswürdigkeiten. Überall begegneten wir herzlichen, hilfsbereiten Menschen und genossen die landestypischen Spezialitäten.

Im Dezember ging unsere Reise dann weiter von Finnland, wo wir Weihnachten feierten, über die Grenze nach Russland und das Abenteuer Transsibirsche Eisenbahn begann. Während wir vorher eher in privaten Unterkünften oder auf Fähren nächtigten, sollten wir nun im wackeligen Zug entweder in Großraumwagen oder Vierer-Abteilen schlafen. Auch mit geringem Platz und begrenzten sanitären Einrichtungen genossen wir es, durch die verschneite Landschaft zu fahren.
In einigen Städten machten wir Halt (St. Petersburg, Moskau, Jekaterinburg, Nowosibirsk, Irkusk, Sljudjanka, Wladiwostok) und lernten die russische Gastfreundschaft kennen.
Der Abstecher in die Mongolei (Ulan-Ude) zeigte nochmal eine andere Art zu leben, da wir hier Menschen trafen, die in Jurten leben.

Weiter ging die Reise nach Süd-Korea und von dort mit dem Schiff nach Hakata. Nach dem Aufenthalt im kalten Russland, befanden wir uns jetzt im quirligen Japan, wo alles bunt erleuchtet war und so einen krassen Gegensatz zum bisher Erlebten darstellte. Hier beschlossen wir, unsere Reise-Route wegen Covid-19 zu ändern, da von einer Einreise nach China abgeraten wurde. In Osaka buchten wir den Flug nach Fidschi, wo wir eigentlich erst nach unserem Aufenthalt in Asien hinreisen wollten.

Auf Fidschi wurden wir mit Bula-Gesängen am Flughafen empfangen und ließen uns auf das Abenteuer Südsee ein. Weiße Strände, blaues, klares Wasser und herzliche Menschen – ein Paradies. Wir hüpften von einer Insel zur anderen und quartierten uns in unterschiedlichen Preisklassen ein: von der einfachen privaten Unterkunft mit Anschluss an die Dorfgemeinschaft über einfache Hütten am Strand bis zu einem Luxus-Ressort war alles dabei.
Auch hier wollte man bei der Einreise ein Rückflugticket sehen und das Thema Covid-19 begann immer mehr ein globales Thema zu werden. Von den Daheimgebliebenen in Deutschland bekamen wir die Empfehlung, doch auf Fidschi zu bleiben, weil sich das Corona-Virus immer weiter in der Welt verbreitete.

In Singapur (die erste Station unserer Reise, die wir bereits gut von vorherigen Reisen kannten) spürten wir erstmalig, dass sich eine neue Normalität eingeschwungen hatte. Am Flughafen gab es Wärmebildkameras und Körperwärme-Scanner, im Hotel wurde die Temperatur gemessen und wir mussten Formulare ausfüllen. Auch Restaurants durfte man nur auf Aufforderung und nach Temperatur-Messung betreten.

Malaysia wurde durch Corona zum Hauptaufenthaltsort unserer Weltreise, die deshalb auch nur eine halbe Weltreise wurde. Dieses Land ist uns schon durch vorherige Reisen ans Herz gewachsen, doch durch die Reisebeschränkungen konnten wir nun sogar mehrere Monate auf einer Trauminsel mit nur wenigen Touristen verbringen. Hier endete dann auch unsere Weltreise, so dass wir nur einen Teil der geplanten Länder sehen konnten.
Das Corona-Virus hat unsere Reiseroute also sehr geprägt, doch wir haben das Beste daraus gemacht und viele tolle Erfahrungen mitgenommen.

Wiederkehren

Nach etwas mehr als einem halben Jahr kehrten wir nach Hause zurück. Bereits im Flugzeug fühlte es sich schon so an, als würden wir etwas hinter uns lassen: warme Temperaturen, das Meer, leckeres Essen, liebenswerte Menschen u.v.m.
Doch es hatte auch seinen Reiz, wieder ins eigene Land zurück zu kehren. Am Flughafen erwarteten uns Stephis Vater und Tante. Alle Menschen trugen einen Mundschutz, Umarmungen sollten vermieden werden. Deshalb wirkte es fremd und anders. Schon die Gespräche in deutscher Sprache von anderen Reiserückkehrern gingen uns auf den Keks. Die Themen wirken so belanglos und oberflächlich.

Unsere Wohnung, die wir ja nicht aufgegeben hatten, machte auf uns einen einladenden Eindruck. So viel Platz, kein Sand an den Füßen, eine eigene Waschmaschine, ein Kühlschrank und überquellende Kleiderschränke. Es ist komisch, was einem auf einmal als Luxus vorkommt. Lediglich der Straßenlärm und insbesondere die extrem lauten Sirenen der Kranken- und Rettungswagen störten uns gewaltig.

Groß war die Freude, Familie und Freunde wieder zu sehen. Viele hatten unsere Reise über unseren Blog verfolgt, doch persönliche Gespräche fehlten. Begrüßungsrituale wie Händeschütteln oder in den Arm nehmen, die vor unserer Reise noch Usus waren, sollen nun vermieden werden, was das Wiederankommen merkwürdig anfühlen lässt. Es fehlt definitiv etwas. Wir besuchen unsere Lieben lediglich im Garten oder in Cafés mit Außenterrasse.

Trotzdem ist es fast schon erschreckend, wie schnell die Normalität wieder einkehrt. So viel hatte sich dann in Düsseldorf doch nicht verändert – da waren die Effekte bei vergangenen, erheblich kürzeren Urlaubsreisen heftiger in Erinnerung.

Natürlich ist irgendwann auch der Punkt erreicht, an dem man die ganzen Stories zum zigsten Mal erzählt – und sie schon selbst nicht mehr hören kann. Aber auch die daheim Gebliebenen hatten eine besondere Zeit mit den COVID Maßnahmen, so dass das Interesse an einer Weltreise recht schnell verpufft.

Und jetzt…?

Es ist lustig, dass viele unserer Bekannten überrascht waren, dass wir überhaupt von der Reise zurückgekehrt sind. Ja, der Gedanke war tatsächlich da – nicht nur einmal. Allerdings ist eine Welt im Lockdown auch nicht die beste Situation, um gravierende Änderungen im Leben zu planen. Aber wir haben viele Denkanstöße bekommen und diskutiert.

Natürlich war da auch oft die Frage, ob wir nicht enttäuscht waren, gerade während unserer lang geplanten Weltreise in eine globale Pandemie zu laufen. Und ja – es gab gelegentlich Momente, in denen wir uns ein wenig vom Pech verfolgt gefühlt haben. Letztlich muss man aber auch anerkennen, dass alle Menschen auf der Welt mit Einschränkungen umgehen mussten. Wir waren trotz des Lockdowns von großem Glück gesegnet, fünf Monate bei super netten Menschen zu verbrigen auf einer tropischen nahezu touristenfreien Trauminsel in einem sehr stabilen Land. Das war eine Chance zum Deep-Dive, die wir so vermutlich nicht mehr bekommen werden. Eine „normale Weltreise“ kann man schließlich immer noch machen.

Unsere Freude am Reisen, am Entdecken neuer Orte, Menschen und Kulturen ist ungebrochen und wir wollen möglichst schnell wieder mit dem Zug um die Welt. Doch aktuell macht uns wohl auf nicht absehbare Zeit Corona einen Strich durch die Rechnung. Viele Länder haben ihre Grenzen zugemacht, was gut und wichtig ist. Wir hoffen, dass sich die Welt wieder schnell erholt.

Uns hat unsere Reise in vielerlei Hinsicht bereichert. Es ist nicht wichtig, wo man sich in der Welt befindet, Kontakte bleiben dank modernster Technik bestehen. Man sollte den Kopf frei von festen Plänen haben, lediglich die Richtung und die Art des Reisens sollte man verfolgen. Auch wenn unsere Reise uns dazu veranlasste, oft umzudenken, hatten wir eine tolle Zeit, auf die wir gerne zurück blicken.

Irgendwann werden wir weiter reisen und neue Länder, Menschen und Abenteuer entdecken. Doch werden wir auch zurückkehren zu den Menschen, die uns mit offenen Armen empfangen und durch die Corona-Pandemie begleitet haben. Malaysia und insbesondere Pulau Kapas sind zu einer zweiten Heimat geworden.


Singapur und Malaysia waren die ersten Destinationen unserer Weltreise, die wir schon vor der Weltreise einige Male besucht hatten und umfassend kannten. Daher waren hier eigentlich nur kurze Aufenthalte vorgesehen. Für Singapur ist uns das tatsächlich auch noch gelungen…

Allgemein

Südostasien war der Teil auf der Weltreise, den wir bereits am besten kannten. Außer auf den Philippinen, in Brunei und Laos waren wir bereits mindestens einmal in allen Ländern der ASEAN. Der Gedanke, in einem dieser Länder mal länger als nur die üblichen zwei Wochen Schulferien zu bleiben, ist uns freilich schon häufiger in den Sinn gekommen – war sogar zeitweise anfangs Teil unserer Sabbathical Erwägungen, ist aber letztlich der Priorität, die Erde zu umrunden, gewichen. Mit COVID19 hatten wir nun doch die Chance mal ein Land von innen nahezu touristenfrei kennenzulernen.

Land und Leute

Tiefer in ein Land eintauchen als zu einem Pandemie Lockdown, bei dem eine mega nette malaysische Familie uns bei sich aufnimmt, gibt es vermutlich kaum. Die Freundlichkeit und Herzlichkeit der Malaysier war uns nicht neu, aber trotzdem weiterhin überwältigend. Wo sonst wird man am nächsten Morgen beim Frühstück darauf hingewiesen, dass man versehentlich am Vorabend beim Bezahlen zu wenig Wechselgeld erhalten hat (so geschehen auf Pulau Tioman)? Zudem trifft man in Malaysia viele verschiedene Kulturen an (Malayen, Chinesen, Inder, westliche Expats).

Malayische Gastfreundlichkeit
Malaysische Gastfreundlichkeit

Neben sehr herzlichen und hilfsbereiten Menschen öffnet sich einem ein ausgesprochen abwechslungsreiches Land. Kuala Lumpur hat etwas Futuristisches, fast Dystopisches. Die Inseln im Osten können durchaus mit Traumdestinationen wie Fidschi mithalten. Die Städte sind oriental (Kuala Terengganu, Kota Bharu), kolonial (Georgetown, Melakka), beschaulich (Ipoh, Kuala Kangsar, Taiping), westlich (Langkawi, Johor Bharu) oder mitten im ältesten Dschungel der Welt (Kuala Tahan, Kuching).

Die beiden wichtigsten Begriffe in Malaysia sind: Makan – Tidor (dt.: Essen – Schlafen). Man mag es, gut und viel zu essen. Gesunde Ernährung steht nicht ganz weit oben. Es wird liebend gerne frittiert (deep-fried), ein paar hartgekochte Eier hinzugefügt und viel Reis (Nasi) gegessen. Fleisch ist zudem fast immer Bestandteil der Gerichte. Und wenn es nicht scharf (spicy) ist, ist es sehr süß (Kacang, ABC). 

Getrunken wird hauptsächlich Kaffee (Kopi Susu, mit sehr süßer Milch), gesüßter Tee (Teh Tarik) oder andere sehr stark gesüßte Getränke mit viel Eis. Obwohl Malaysia sehr islamisch geprägt ist, bekommt man in jeder größeren Stadt Alkohol – üblicherweise im jeweiligen Chinatown District. Allerdings ist das ganze etwas teurer als in Europa (aber weitaus billiger als beispielsweise in anderen islamischen Ländern in Nordafrika oder den Emiraten). Einige Inseln wurden gar als Duty Free Zonen erklärt (Tioman und Langkawi) – hier kommt man tatsächlich noch sehr günstig nicht nur an Bier und Spirituosen, sondern auch Zigaretten und Parfum.

Auch wenn die Malaysier sehr herzliche und nette Menschen sind – können sie einen manchmal zur Weißglut bringen. In Geschäften hatten wir sehr häufig den Eindruck, dass die Verkäufer dort gar nicht wissen, warum sie da sind (außer um die Klimaanlage zu genießen). Beispiel: Wir waren Schuhe kaufen für die älteste Enkelin unserer Gastfamilie in einer festen Verkaufsbude. Die Verkäuferin guckte sich unsere Bemühungen zurückhaltend an. Auf Nachfrage nach der Passform bei Schuhen, die offensichtlich viel zu groß waren, kam nur ein lächelndes „Passt perfekt“. Auf die Frage, ob es die Schuhe in einer kleineren Größe gibt, gab es nur ein Schulterzucken. Wir fanden schließlich selbst ein Exemplar in kleinerer Größe im Regal.
In Kuala Terengganu fanden wir einen gut sortierten Buchladen. Allerdings funktionierte die Kartenzahlung nicht und wir verließen das Geschäft mit Waren, ohne dass dafür etwas abgebucht wurde. Natürlich beglichen wir die Rechnung ein paar Tage später, nachdem uns das aufgefallen war, in bar. Ob das jemand aus dem Geschäft verstanden hat und wie das letztendlich verbucht wurde, bleibt weiterhin unklar.

Überhaupt beeindruckt man scheinbar beim Personal lieber mit Masse statt Klasse. Bei Watsons (Drogeriekette) hatten wir den Eindruck stets mindestens zweimal so viel Personal im Geschäft vorzufinden wie eigentliche Kunden. Auch hier ist keiner im Umgang mit Kartenzahlung vertraut, doch ließen sie es sich durchgehend erklären, denn die Technik dafür ist ja da.

Unterkünfte

Von der einfachsten Hütte am Strand, über ein Zelt im Dschungel bis hin zu 5-Star-Resorts haben wir in Malaysia alle Unterkünfte bewohnen dürfen.

Natürlich ist uns unsere Hütte „Kemboja“ auf Pulau Kapas nach ca. 3 Monaten, die wir dort gewohnt haben, sehr ans Herz gewachsen.
Allerdings gibt es bei dem schönen, monatelangen Strandleben auch die eine oder andere Schattenseite. Die Luftfeuchtigkeit, insbesondere nahe am Salzwasser, sorgt dafür, dass Rost und Schimmel ein immer vorhandener Begleiter sind. Sogar unsere Lederportemonnaies haben Schimmel angesetzt. Schaltet man den Ventilator nur mal für ein paar Minuten aus, umgibt einen der muffige Schimmelgeruch. Wer damit Probleme hat, für den ist vermutlich ein längerer Aufenthalt auf einer malaysischen Insel kein guter Rat.

Gleiches gilt für fließendes Wasser (kann auf einer Insel schon mal ausfallen) oder elektrischen Strom. Wer sein Handy kontinuierlich braucht, sollte geladene Powerbanks dabei haben.

Grundsätzlich haben die Malaysier das Motto „Maybe Tomorrow“ perfektioniert. Gerne werden Dinge angefangen, aber nicht unbedingt zu Ende gebracht. Vielerorts findet man „halb fertig gebaute“ Häuser, die wohl niemals wieder jemand weiterbauen wird.

Hausbau ist überhaupt ein gutes Stichwort: Pfusch am Bau wurde hier wohl mitkonzipiert. Auch bei besseren Hotels haben längere Treppen stets verschiedene Stufenhöhen. Man hat oft den Eindruck, dass die Arbeiter beim Bau unkoordiniert an verschiedenen Stellen angefangen haben. Anders lassen sich die vielen Stolperstufenübergange in großen, eigentlich ebenen Räumen oder Terrassen, schwer erklären.
In jedem Kronleuchter fehlen Glühbirnen. Es gibt selbst in designierten Superior-Rooms Löcher in der Wand, aber keiner weiß, wofür man die gebohrt hat.

Unterkünfte sind normalerweise für Südostasien vergleichsweise teuer. Wir hatten zu COVID19 Zeiten allerdings immenses Glück, mit erheblich niedrigeren Preisen konfrontiert zu sein. Teilweise sind die Preise um bis zu 70% eingebrochen.

Logistik und Verkehr

Der Verkehr in Südostasien wird häufig assoziiert mit rumpeligen, gequetschten Minibusfahrten, überteuerten Tuk Tuk- bzw. Taxifahrten und Billigfliegern von Scoot, AirAsia und Co.
Malaysia ragt hier jedoch positiv raus:
So gibt es:

  • gut ausgebaute Zugnetze: Allerdings nicht mehr so gut ausgebaut wie vor einigen Jahren, in denen man noch von Singapur nach Bangkok im selben Zug durchfahren konnte. Leider lässt auch die für die Nachzüge seit Jahren angekündigte erste Klasse lange auf sich warten, sodass Nachtfahrten nur im Großraumschlafwagen möglich sind.
  • ein dichtes preisgünstiges Überlandbussystem: Die App Redbus ermöglicht es, nahezu alle Verbindungen bargeldlos zu buchen. Die Busse sind meist recht bequem, machen regelmäßig Pausen und haben Klimaanlage. Der Fahrstil einiger Fahrer war jedoch etwas gewöhnungsbedürftig
  • Grab: Für die kurze Strecke (bis 50 km) bietet sich ein Taxi per Grab an. Die App erinnert sehr an UBER, erlaubt bargeldloses Zahlen von Festpreisen und war immer sehr zuverlässig. Mittlerweile kann man mit Grab auch in Geschäften bezahlen oder Essen nach Hause bestellen
  • Billigflüge: Wenn es dann doch mal schnell gehen muss, gibt es mit Malindo, AirAsia und Firefly gleich drei sehr günstige Billig-Airlines. Allerdings geht es (insbesondere nach COVID) AirAsia und Malindo nicht mehr so gut. Wir mussten leidvoll erfahren, dass Stornierungen und Rückerstattungen bei diesen beiden Airlines sehr schwierig oder nicht möglich sind. AirAsia hat scheinbar gar keinen Kundenservice mehr mit Menschenkontakt
  • Fähren: Für viele Inseln die einzige Möglichkeit. Leider sind die Fähren häufig vergleichsweise teuer. Häufig kommen noch Gebühren für den Nationalpark hinzu.
  • PKW: Wir selbst sind nicht gefahren, hatten aber häufig das Vergnügen, auch privat im PKW mitfahren zu dürfen. Grundsätzlich macht das Straßennetz von Malaysia einen sehr guten Eindruck. Allerdings ist Malaysia auch eine kleine Rennfahrernation und einige Male haben wir schon etwas geschwitzt. Anschnallen wird eher als Empfehlung verstanden. Fast schon typisch sind die im Auto vorne rumtobenden Kinder, die der Fahrt auch kein beruhigenderes Gefühl geben.

Alles in allem fühlt man sich logistisch in Malaysia schon auf westlichem Niveau. Allerdings liegt man auch bei den weltweiten Unfallstatistiken ganz weit vorne, was insbesondere zu „Balik Kampung“ immer wieder sichtbar wird.

Kosten und Geld

Die ASEAN Länder sind ja grundsätzlich für die deutlich günstigeren Lebenshaltungskosten bekannt. Malaysia macht da keine Ausnahme. Der malaysische Ringgit (ca 5:1 zum Euro) ist eine recht stabile Währung, bei der man für viele Dinge des alltäglichen Lebens durchaus Preise kalkulieren kann, die 1:1 zum Euro stehen. D.h. wenn man für Lebensmittel und Essen im  Restaurant in Deutschland x Euro bezahlt, so bezahlt man in Malaysia x Ringgit – also ca. 20%. Taxifahren ist extrem billig, Tanken dank Petronas ebenfalls (volltanken für 50-70 Ringgit). 

Ausnahmen sind Luxusgüter, Alkohol und Unterkünfte (ob Hotels oder Condos), wobei man bei den ersteren beiden von den Duty Free Gebieten (Tioman, Langkawi) Gebrauch machen kann. Was die Unterkünfte angeht, hatten wir aufgrund der fehlenden Touristen wegen COVID19 noch Glück, teilweise sehr günstig (10 EUR pro Nacht in einer luxeriösen Hütte in Taman Negarah) zu wohnen.

Bargeldloses Bezahlen ist grundsätzlich möglich. Allerdings sind viele Verkäufer nicht komplett geschult und lehnen Bezahlung per Handy (GooglePay) ab, weil sie es einfach nicht kennen. In 7/11 (Supermarkt) wird gerne mal gesagt, dass die Kreditkartenmaschine kaputt sei oder nur lokale Karten annimmt. Etwas nervig. Insbesondere wenn sich zu COVID Zeiten das kontaktlose Bezahlen aus Infektionsschutzgründen anbietet.

Bargeldabhebungen sind auch ein Abenteuer. So bekommt man nicht an allen Geldautomaten mit allen Karten überhaupt Geld. Selbst die VISA Wunderkarte der DKB verliert ihre Magie. Entweder sie geht gar nicht oder man bekommt nur einen bestimmten  Betrag pro Auszahlung (1000 Ringgit) bzw. insgesamt pro Tag (4000 Ringgit). Auf den Inseln ohne ATM und Kreditkartenmöglichkeit ist viel Bargeld häufig essentiell – gerade in einem Lockdown.

Bekommt man schließlich Geld wird die Gebührenfreiheit, welche die DKB verspricht, dadurch kompromittiert, dass die lokalen Banken einfach undifferenziert auf den Abhebebetrag noch Gebühren draufschlagen,

Und sonst…

Von allen Ländern, in denen man einen COVID-Lockdown hätte verbringen müssen, ist aus unserer Sicht Malaysia nach wie vor die mit Abstand beste Wahl. Insbesondere, wenn man – wie wir – das Glück hatte, auf einer einsamen Insel ohne wirkliche Bewegungseinschränkungen leben zu können.

Natürlich gibt es viele Dinge, mit denen sich viele vermutlich schwer tun würden. Seinen es „nette Überraschungsgäste in der Wohnung“ (Spinnen, Skorpione, Tausendfüßler, etc.), die ständige Luftfeuchtigkeit oder die etwas sehr entspannt chaotische Lebenseinstellung. Zudem hat Malaysia definitiv ein Müllproblem, das man zwar vordergründig nicht immer und sofort wahrnimmt. Geht man jedoch tiefer ins Land und an die Ecken der Trauminseln, die nicht über die ausgetretenen Touristenpfade angeschlossen sind, findet man Unmengen an Plastikmüll. Solange es für jeden Mist im Supermarkt Plastiktüten gibt, wird sich hier wohl auch nicht viel ändern. Außerdem werden Getränke fast ausschließlich in Einweg-Plastik-Flaschen angeboten.

Bei alledem – denkt man über einen längeren (Expat-)Aufenthalt im Ausland nach – steht für uns immer noch mehr auf der Plus-Seite; In Malaysia kann man durchaus auf westlichem Standard leben mit wenig Geld. Dazu ist man sehr schnell an anderen Traumdestinationen wie Thailand, Indonesien oder den Philippinen. Eine Reise nach Australien oder Neuseeland ist plötzlich auch mal für 2 Wochen möglich. Die Menschen sind wesentlich entspannter und die kulturelle Vielfalt ist riesig.

Zum Schluss noch alle Tagebuch-Artikel zu Malaysia in chronologisch aufsteigender Reihenfolge.

Weiter weg von Deutschland ging es kaum. Von Fidschi aus ist es ungefähr gleich weit zurück nach Hause, egal ob man die Westroute über Asien fliegt oder die Ost-Route über die Datumsgrenze und Amerika. Dass man sehr weit weg von zu Hause ist, merkt man auf jeden Fall in vielerlei Hinsicht…

Allgemein

Bevor es ins chaotische Südost-Asien gehen sollte, sind wir Corona-bedingt vorzeitig nach Fidschi geflogen. Eigentlich stand Fidschi auf unserer Liste erst hinter China und Südostasien. Eine Einreise nach China war aber nicht mehr ratsam Anfang Februar 2020. Daher hatten wir die Idee, den Südostasien-Teil einfach umzudrehen und nach Fidschi über Singapur, Malaysia, Thailand, Kambodscha und Vietnam ggf. später nach China einzueisen (wozu es freilich auch nicht mehr kommen sollte).

Land und Leute

Wir hatten im Vorfeld viel gehört über die immer lächelnden und glücklich wirkenden Fidschianer. Schon am Bord des Fliegers von Fiji Airways schallte uns „Bula“ entgegen, ein Gruß, der uns von da an 12 Tage lang verfolgen sollte.

Aus jeder Ecke winken einem auf Fidschi fröhlich rufende Menschen „Bula“ zu. „Bula“ hat übrigens viele Bedeutungen. Von „Hallo“ über „Guten Appetit“ bis „Prost“.

So brachte uns die Flugbegleiterin an Bord unseres Flugs nach Nadi immer reichlich und unaufgefordert Bier und Snacks, um uns relativ sanft in beste „Bula“-Laune zu transferieren.

Fidschi als Land besteht aus einem Archipel mit zig kleinen Inseln und der Hauptinsel mit der größeren Stadt Nadi. Letztere wirkte auf uns eher etwas unangenehm touristisch. Die Inseln des Archipels sind natürlich ein Traum. Allerdings ist es schwer, sich den strikt durchorganisierten Tourismus Mechanismen zu entziehen – mehr dazu weiter unten.

Bemerkenswert ist neben der Herzlichkeit der Menschen auch deren Kommunikativität und Aufgewecktheit. Selbst kleine Kinder sprechen schon fließend Englisch und sind sehr neugierig, während die Erwachsenen zwar bestens über das Weltgeschehen informiert sind – aber eine erfrischende Gleichgültigkeit und Leichtigkeit zu den Problemen dieser Welt aufzeigen.

Die musikalische Begrüßung per kleinem Ständchen war sowohl bereits am Flughafen als auch in allen Unterkünften des Archipels obligatorisch. Zuweilen gab es beim Verlassen der Insel sogar Abschiedsständchen.

Die Bewohner bzw. Mitarbeiter in den Ressorts waren super aufmerksam und sprachen einen immer direkt mit Vornamen an. Im Dorf haben wir erlebt, dass die Menschen sehr spirituell und gemeinschaftlich agieren. Wir waren Teil einer Abschiedszeremonie eines Dorfbewohners, haben ein Getränk aus der Kava-Wurzel getrunken und sind in die Gebete des Dorfältesten eingeschlossen worden.

Unterkünfte

Bei den Unterkünften haben wir versucht das komplette Spektrum abzudecken. Vom Homestay (ganz am Anfang als Mitbewohner im Dorf), über das kleine Ressort mit 5 Hütten bis hin zu dem größeren Ressort (Barefoot Manta), dem Party-Ressort auf einer Mini-Insel (Beachcomber) und airbnb auf der Hauptinsel in Nadi.

Obwohl alles individuell und recht spontan gebucht, ist es mit der Individualität so eine Sache. Auf fast allen Unterkünften auf dem Archipel war man quasi „gezwungen“ Vollpension zu buchen (erfährt man leider erst bei Ankunft). Selbst im Village-Stay war es nicht möglich Lunch abzubestellen oder selbst mitgebrachte Instantnudeln zu essen. Etwas frustrierend und nicht gut für den Geldbeutel.

Ansonsten war aber jede Unterkunft ein (positives) Abenteuer. Im Dorf waren wir vollständig ins Dorfleben integriert. Die Ressorts waren allesamt traumhaft (lediglich Beachcomber ist ein wenig in die Jahre gekommen). Und der Homestay in Nadi gab nochmal Einsichten ins „normale“ Leben einer Mittelklasse Fidschi-Familie.

Für uns hat es sich bewährt, am Anfang unserer Fidschi-Tour in den einfachen, rustikaleren Unterkünften abzusteigen und zum Schluss komfortabler zu wohnen. Gerade die rustikaleren Unterkünfte (bspw. im Village) sind sicherlich nicht jedermanns Sache. Wer Probleme mit Tierchen, Mücken, Feuchtigkeit, Schimmelgeruch, einem nicht hygienisch reinen Klo (schönes Kontrastprogramm zu Japan) oder einer einfache Eimerdusche hat, der sollte sich vielleicht lieber auf die besseren Ressorts beschränken.

Logistik und Verkehr

Auf der Hauptinsel sind wir relativ günstig (etwas günstiger als in Mitteleuropa) per Taxi rumgekommen. Auf den Archipel-Inseln selbst bewegt man sich zu Fuß. Für die Reise zwischen den Inseln gibt es grundsätzlich drei Alternativen:

  • Seabus fährt nahezu alle Ziele des Archipels an. Die Preise sind wesentlich günstiger als für den Yasawa-Flyer. An Bord gibt es alles an Snacks und Getränken, was man braucht. Da das Boot etwas kleiner ist, schaukelt es auch etwas mehr, so dass Passagiere, die für Seekrankheit anfällig sind, lieber eine Pille vorher schmeißen.

  • Yasawa-Flyer letztlich nur notwendig, wenn man an bestimmte Ziele (Beachcomber) oder zu bestimmten Zeiten, an denen der Seabus nicht fährt, fahren will, die teurere Alternative zum Seabus. Wer protzen will, kann sich in die Captains’s Lounge upgraden und Freibier genießen. Das haben wir nicht gemacht und nach allem, was wir gehört haben, muss man schon viel trinken/essen, damit es sich lohnt.

  • Privat organisierter Transfer Hier gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Bei unserer ersten Unterkunft hatten wir beispielsweise ein kleines Fischerboot, was uns am Fischerhafen abgeholt hat.
    Für uns direkt nach dem Flug sehr überraschend, hatte das Boot doch kein Dach oder sonstigen Sonnenschutz und wir somit direkt eine Möglichkeit unsere japanische Blässe der Südsee-Sonne auszusetzen. Der Sunblocker war natürlich tief in irgendeinem Koffer verstaut.

    Preislich lagen wir hier noch etwas günstiger als beim Seabus Natürlich kann man (nicht wir : ) aber auch die Luxusalternative Wasserflugzeug oder Hubschrauber wählen. Vielleicht nächstes Mal…

Die Preise für die Überfahrten zwischen den Inseln lagen bei ca. 40-70 EUR pro Person, also doch schon recht teuer. Hinzu kommen noch Shuttlegebühren für das Abholboot der jeweiligen Unterkunft vom Seabus/Y-Flyer (ca. 10 EUR pro Nase).

Trotzdem haben unsere Berechnungen ergeben, dass sich der berühmte Bula Pass (oder auch Awesome Pass) nicht für uns lohnt. Knackpunkt hierbei ist sicherlich, dass die Pässe immer für einige aufeinanderfolgende Tage gelten – man also zahlreiche ungenutzte Tage diesen Pass hat, wenn man bspw. irgendwo mal länger bleiben möchte. Mag sein, dass für Insel-Hopper, die überall nur 1-2 Tage bleiben, sich der Bula Pass rechnet.

Der Bequemlichkeitsfaktor (es gibt Hotelpakete mit Vollpension, die man mit dem Bula-Pass mitbuchen kann) hat auch nicht überzeugt. Muss man doch ohnehin die Ressorts selbst reservieren, denn sie könnten durchaus mal ausgebucht sein. D.h. wenn man einmal auf einer Insel gelandet ist, muss man dort auch zumindest einen Tag bleiben, bis der nächste Seabus oder Y-Flyer kommt am nächsten Tag – also ggf. zelten, wenn alles ausgebucht ist.

Kosten und Geld

Fidschi ist bestimmt kein Budget Reiseland – wird es doch auch von vielen Luxusurlaubern oder Once-In-A-Lifetime-Besuchern (z.B. zur Hochzeitsreise) angereist.

Man sorgt am besten auch bereits auf der Hauptinsel dafür, dass man direkt genug Bargeld (F$) hat, denn auf den Archipel-Inseln gibt es keine Geldautomaten. Zahlen per Karte geht nur selten, und wenn dann muss man saftige Zuschläge zahlen.

Interessant noch, dass man im Village-Stay nicht nur Geld, sondern idealerweise auch eine Kawa-Wurzel dabeihaben sollte, für den Dorf-Chief. Das gehört zur Tradition der Besucher dazu, wurde aber auch nicht stringent von uns verlangt.

Die Preise für Essen waren bezogen auf die Mengen an Essen, die wir bekommen haben ok. Für ein Bier zahlt man schon mal ein wenig mehr als in Deutschland- Man behalte aber im Auge, dass man jottwede ist und vieles nach Fidschi importiert werden muss.

Internet ist (wie fast überall auf der Welt) teurer als in Deutschland. Ich habe für 25 GB umgerechnet 25 EU bezahlt. Die 25 GB kann man aber kaum nutzen, da das Netz gerade auf den Yasawa Inseln nicht das Beste ist.

Und sonst…

Ich sagte es bereits oben: Fidschi ist eine Sache, die man wohl nur einmal im Leben macht. Nicht zuletzt wegen der Entfernung.

Die Strände, Korallen und Menschen sind sicherlich traumhaft. Einiges fanden wir aber etwas befremdlich. So wollte man uns im Dorf ständig irgendwelche Exkursionen oder Souvenirs verkaufen und hat dazu auch gerne schon mal etwas auf die Tränendrüse gedrückt.

Die Mentalität der Menschen, die das Glück gefunden zu haben scheinen, gibt einem schon zu denken. Allerdings störte uns persönlich die ständige Prise Pauschalurlaub Beigeschmack. Vollpension schön und gut, aber ich hätte gerne die Wahl. Für vieles, was man sowieso braucht (z.B. Bootstransfer vom Seabus/Y-Flyer), wird erneut die Hand aufgehalten.

Zum Schluss noch alle Tageburch-Artikel zu Fidschi in chronologisch aufsteigender Reihenfolge.

Eine halbe Weltreise

(Nicht nur) COVID-19 sei Dank ist unsere Weltreise doch reichlich anders verlaufen als geplant. Aktuell befinden wir uns in Malaysia in Isolation auf der schönen und kleinen Insel Pulau Kapas. Der Zufall hat uns in den vermutlich besten Isolationsort getrieben, in welchem man in diesen Zeiten sein kann.

Von unserem ursprünglichen Plan so wenig wie möglich zu fliegen, mussten wir uns bereits in Wladiwostok verabschieden. Die DBS fährt nicht mehr aus Russland die Häfen in Korea und Japan an. Mittlerweile wissen wir, dass es so schnell auch keine Schiffsverbindung für Personenverkehr auf dieser Route geben wird.

Alternativ hatten wir erwägt direkt nach der Mongolei nach China zu reisen. Hätten wir das gemacht, hätten wir nicht nur zwei schönen russische Städte (Ulan Ude und Wladiwostok) sowie Japan und Korea verpasst, sondern wären vermutlich schon lange wieder in Düsseldorf in unserer Stadtwohnung.

Das gleiche gilt vermutlich auch, wenn wir (wie zwischendurch geplant) nach Australien, Neuseeland oder vorzeitig nach Südamerika oder in die USA gereist wären. Schließlich waren nicht in allen Ländern während der COVID-Lockdowns Touristen gerne gesehen.

Malaysia war schon immer ein Land, das wir gerne bereits haben. Die Leute sprechen alle gut Englisch, die Logistik und Infrastruktur ist für Südostasien phänomenal. Die Menschen sind mega-nett und haben sich während COVID-19 alle vorbildlich verhalten. Sicherlich einer der Gründe, warum man hier die Thematik mit der sogenannten Movement Control Order (MCO) sehr gut in den Griff bekommen hat.

Die tatsächliche Route haben wir über travelmap getrackt. Die Artikel unseres Reisetagebuchs in aufsteigend chronologischer Reihenfolge könnt ihr über die Links unten nachvollziehen:

Viel Spaß bein Lesen!

Auf die japanische Insel haben wir es tatsächlich nochmal ohne Flugzeug geschafft. Mit einer Fähre gelangen wir von Busan nach Hakata, dem Ausgangspunkt einer zweiwöchigen Japan Tour.

Allgemein

Ähnlich wie Russland lässt auch Japan kein gängiges Klischee aus, das man landläufig über Land und Leute hat. Trotzdem waren die fünf Städte, die wir besucht haben – Hakata. Hiroshima, Osaka, Kyoto und Tokyo – alle sehr individuell und verschieden.

Land und Leute

Bereits beim Zoll sind wir von den Japanern sehr herzlich begrüßt worden. Zunächst einmal, weil wir aus Düsseldorf kommen, einer der größten Communities von Japanern im Ausland. Aber auch weil wir auf Weltreise waren – man wollte genauestens wissen, wo wir schon waren und wo es noch hingeht. Unser nächstes Ziel – Fidschi – verwechselte man gerne mit dem heimischen Berg  / Vulkan Fuji.
Tatsächlich mussten wir auch unsere Taschen öffnen. Wir hatten jede Menge Medizin dabei, welche den Vorrat eines Monats deutlich überstieg (es sollte ja nach Japan noch eine mehrmonatige Reise vor uns liegen). Normalerweise muss für diesen Fall das sogenannte Yakkan Shoumei (Formular zur Anmeldung von größeren Mengen von Medikamenten zur Einfuhr nach Japan) proaktiv eingereicht werden. Am Zoll selbst kam das Thema aber nicht zur Sprache.

Die enorme Höflichkeit der ständig lächelnden / kichernden Japaner – die wir bereits in Korea bei den Koreanern kennengelernt und kurz anschnitten haben, ist omnipräsent und definitv nicht nur ein Vorurteil. Zudem scheinen sich alle verrückten Schnapsideen dieser Welt hier zu konzentrieren. Seien es Maiden-Restaurants, in denen man von jungen Frauen, verkleidet als kleine Mädchen, bedient wird oder Monster-Cafés, in denen alles zugeht wie im Süßigkeiten-Land. Die Details zu diesen Kuriositäten entnehme man unseren Tagebuch-Artikeln.

Wie gesagt waren wir in fünf Städten in Japan, begonnen mit der nahezu touristenfreien, aber umso beschaulicheren Hafenstadt Hakata. Hiroshima durfte natürlich wegen seiner jüngeren Geschichte nicht fehlen und hat darüber hinaus auch noch mehr zu bieten als die absolut empfehlenswerte Gedenkstätte für den Bombenabwurf.
Osaka erschien uns die eigentliche Hauptstadt zu sein – hier zeigte sich Japan, wie man es aus dem Fernsehen kennt: sehr quirlig, bunt und voll – wie wir es eigentlich erst in Tokio erwartet hätten.
Kyoto ist zwar voll mit Touristen aber kulturell und historisch natürlich ein absolutes Highlight.
Und Tokio hat uns doch sehr überrascht. Als größte Stadt der Welt hatten wir eigentlich nochmal eine Steigerung hinsichtlich der Menschenmengen zu Osaka erwartet. Das Gegenteil war der Fall. Zeitweise waren wir allein auf der Straße unterwegs und in Taitō sicherlich auch nicht irgendwo in der Peripherie, sondern schon recht zentral wohnhaft.

Ein weiteres Highlight sind definitiv die Toiletten. Sie bieten zahlreiche Programme, um den Hintern zu duschen, zu föhnen und das Ganze auch noch mit schöner Musik oder Wassergeräuschen vom Tonband wegen der Peinlichkeit durch etwaige Mithörer zu übertünchen. Und man findet sie überall. Sogar in öffentlichen Toiletten, in den U-Bahn-Stationen. Sehr clever finden wir auch die Konstruktion, welche nach dem Abziehen das nachfließende Wasser zum Wiederauffüllen des Tanks über ein kleines Waschbecken auf dem Wasserkasten schickt. Somit konnte man sich mit dem Wasser die Hände waschen, bevor es der Nächste zum nächsten Abziehen verwendet.

Selbst den oben erwähnten, berühmten Berg / Vulkan Fuji haben wir kurz gesehen. Im Shinkansen zwischen Kyoto und Tokyo zeigte er sich uns am Horizont. Es war vollkommen ausreichend, ihn so mal kurz gesehen zu haben – Ausflug dorthin gespart.

Unterkünfte

Unterkünfte in Japan haben den Ruf, eng, klein und teuer zu sein. Ein Gerücht, das wir nur bedingt bestätigen können. So war die Überraschung groß, als wir in unserem allerersten Hostel in Japan nämlich in Hakata eines unserer größten Hotelzimmer der kompletten Reise vorfanden, riesiges Bett und Massagesessel inclusive.

In Tokio und Osaka hatten wir sogar kleine Wohnungen, die durchaus vergleichbar mit kleinen Studentenbuden in Deutschland waren. Eine Waschmaschine war in den Wohnungen stets vorhanden. Getrocknet wird nicht auf dem Balkon oder im Trockner – das Bad wird durch einen Temperaturregler in einen Trockenraum verwandelt, in dem man die Wäsche über Nacht aufhängt und am nächsten morgen schrankfertig vorfindet.

Ein weiteres gutes Feature: Viele japanische Unterkünfte bieten nicht nur kostenloses WIFI, sondern auch die Möglichkeit, dieses mit in die Stadt zu nehmen. Dazu erhält man entweder ein Mobiltelefon, das man mitnimmt oder einen kleinen WIFI Hotspot für unterwegs.

Logistik und Verkehr

In Japan ist der ÖPNV in vielerlei Hinsicht komplett anders. Direkt in Hakata durften wir das feststellen. Im Bus wird beim Aussteigen bezahlt – beim Einsteigen zieht man ein kleines Stück Papier, auf dem man mit Hilfe einer Anzeigetafel während der Fahrt nachvollziehen kann, wie teuer diese aktuell ist.
Zudem sitzen in Bussen und Straßenbahnen Schaffner, welche unentwegt durch das Mikrofon irgendwelche Dinge erzählen, deren Inhalt sich uns bis heute nicht erschlossen hat. Man kam sich ein wenig vor wie auf einer Kirmes – „Einsteigen – Immer wieder dabei sein – Die nächste Fahrt ist rückwärts“.

Das U-Bahn-System haben wir nur in Osaka und Tokyo genutzt. Und es ist in der Tat so kompliziert, wie man vermutet. Viele Ticketautomaten nehmen nur Cash. Dann gilt es immer wieder abzuwägen, ob man Tagespässe oder Prepaid-Tickets nimmt.
Zudem gibt es mehrere Metrogesellschaften in Tokyo, die nicht notwendigerweise immer alle optimal miteinander kooperieren. Wir waren erst der Meinung, dass das Tokyo Metro Ticket das beste für uns wäre (gibt es nur für Touristen gegen Vorlage des Reisepasses). Das Ticket gibt es für 24h, 48h und 72h und deckt sowohl Tokyo Metro als auch Toei Subway ab.
Aber neben der Tatsache, dass wir den Schalter, an dem man das Ticket kaufen kann, ca. zwei Stunden lang suchen mussten (z.B. Station Ueno, -1. Etage, zwischen den Abgängen zu den Bahnsteigen), stellten wir auch relativ schnell fest, dass es noch zahlreiche andere Verkehrsverbünde (1, 2, 3) gab, die eben von dem Tokyo Metro Ticket nicht abgedeckt werden, aber durchaus manche Regionen konkurrenzlos anfahren.
Wir haben daher, nachdem unser 72h Pass abgelaufen war, nur noch die Prepaid-Lösung von PASMO genutzt. Dieses Ticket gilt überall und man erhält am Ende seines Tokio-Aufenthalts Geld und Pfand zurück.

Überlandfahren in Japan werden über das berühmte Schnell-Schienennetz (Shinkansen) und ein enorm umfassendes Bus-System abgedeckt. Zugfahren in Japan ist ein wenig teurer als in Deutschland. Sparpreise oder Frühbucherrabatte gibt es gar nicht. Die Strecke kostet immer gleich viel im Shinkansen. Man kann lediglich Geld sparen, indem man keine Sitzplatzreservierung bucht oder mit Bummelzügen fährt.
Der Japan Rail Pass war (selbst in der günstigen Version für Touristen) für uns keine Option. Wir haben den Shinkansen aber auch nur dreimal verwendet. Eine Strecke (Hiroshima-Osaka) haben wir mit dem Bus (sehr günstig) zurückgelegt. Für die Planung der Bahnreisen empfiehlt sich die Hyperdia App, leider aber ohne die Möglichkeit, online Tickets zu kaufen (sowas gibt es in Japan nicht).

Kosten und Geld

Den Ruf Japans, besonders teuer zu sein, konnten wir kaum bestätigen. Japan ist durchaus vergleichbar mit Großbritannien.
Die Unterkünfte bewegten sich alle im Rahmen (man sollte vielleicht Hotels meiden und eher nach Hostels oder airbnb Apartments schauen).

Essen oder einen trinken gehen ist tatsächlich teurer als in Deutschland. Auch Vorsicht, viele Preise sind im Restaurant noch vor Steuern. Wir haben uns überwiegend aus den zahlreichen Supermärkten verpflegt. Hier gibt es häufig bereits „ready-to-eat Food“, preislich aber durchaus auch nochmal eine ganze Ecke teurer als in Deutschland.

Das Bezahlen per Kreditkarte ist prinzipiell in Japan kein Problem. Allerdings sind GooglePay und kontaktloses Bezahlen hier vollkommen unbekannt. Bargeld spielt an vielen Stellen noch eine große Rolle – mag sein, dass sich das mit Corona bald ändert.

Und sonst…

Noch mehr als in Korea ist uns in Japan aufgefallen, dass die digitale Transformation im Land der Technik noch nicht so fortgeschritten ist wie in Deutschland. Vieles, was bei uns mittlerweile online, per App oder bargeldlos funktioniert (Bustickets, Bahnfahrten, Automatenzahlung), wird in Japan noch traditionell mit Yen Münzen abgewickelt.

Die Japaner trinken gerne und viel Alkohol. Aber auch hier gilt – wie in Korea – immer mit ein wenig „Alibi-Essen“. Japanische Kneipen heißen Izakaya. Und diese sind super gemütlich und sehr gesellig (Stichwort: Karaoke). Und als europäische Langnase, sind einem Aufmerksamkeit und Neugierde der anderen Barbesucher sicher.
Wenn getrunken wird, dann nicht nur Bier oder Sake. Eine ganz große Renaissance erlebt in Japan aktuell der sogenannte Highball, einem Mischgetränk aus Hochprozentigem (Rum oder Whisky) mit Soda. Dem Verfasser hat’s geschmeckt – seiner Mitreisenden weniger : )

(Mehrwert-)Steuerfreises Einkaufen kann man ja mittlerweile in jedem Land außerhalb der EU. Allerdings meistens nur über Rückerstattungsformulare am Flughafen. In Japan ist das einfacher. Die meisten Läden ziehen direkt an der Kasse bei Vorlage eines Reisepasses die Steuern ab. Auf diesem Weg sind wir dann tatsächlich noch sehr günstig an ein paar Schnorchel gekommen für die ansteheneden Strandaufenthalte in Fidschi und Südostasien. Wobei das Thema Schnorchelkaufen in Japan einen eigenen Artikel wert ist, denn es war wirklich nicht einfach einen Laden in Tokio  zu finden…

Zum Schluss nochmal ein Hinweis von weiblicher Seite: In Korea und Japan wird man mit Pflegeprodukten wie Gesichtscremes, Masken und Tigerbalm überhäuft. Allerdings gibt es hier nur Monatspflegeprodukte in Form von Binden zu kaufen. Alles andere sollte Frau vorher in den Koffer packen.

Zum Schluss noch alle Tageburch-Artikel zu Japan in chronologisch aufsteigender Reihenfolge…

Auch Südkorea war zeitweise von unserer planmäßigen Reiseroute verschwunden, da wir dachten, es reicht nach Japan zu reisen, um den asiatischen fernen Osten hinreichend kennenzulernen. Dass wir schließlich doch nach Seoul geflogen sind, sollte sich in vielerlei Hinsicht als gute Entscheidung herausstellen.

Allgemein

In Wladiwostok hatten wir zunächst die Hoffnung noch nicht aufgegeben, ohne zu fliegen in den fernen Osten zu gelangen. Dann aber kam die Begegnung mit der gelangweilten russischen Dame am Schalter der DBS Ferries (Fährgesellschaft zwischen Russland, Südkorea und Japan). Sie gab uns mit den allerorts in Russland kaum vorhandenen Englischkenntnissen zu verstehen, dass es keine Boote nach Korea oder Japan mehr gibt. Es wird wohl das Geheimnis der russischen Bürokratie bleiben, warum die Dame dann dort täglich sechs Stunden am Schalter steht, nur um das zu verkünden. Mittlerweile haben wir erfahren, dass die Verbindung nun dauerhaft eingestellt wurde (NICHT wg. COVID19) – hoffentlich hat jemand der Frau am Schalter mal mittlerweile Bescheid gesagt.

Somit war klar, dass wir nur per Flugzeug weiterkommen, denn eine Einreise nach Südkorea aus Russland via Nordkorea (per Zug) ist von den Behörden nicht vorgesehen, wäre aber durchaus sehr reizvoll gewesen. Unsere Versuche mit etwaigen Frachtschiffen überzusetzen wurden von den Carriern entweder ignoriert (FESCO) oder nicht verstanden (CMA CGM).

Land und Leute

Der kulturelle Unterschied zwischen Russland und Korea könnte für zwei (fast) Nachbarländer größer kaum sein. Statt der meistens ernsten, russischen Minen begegneten uns nun permanent kichernde Asiaten, dazu fast unterwürfige Höflichkeit. Im Zug vom Flughafen nach Seoul Downtown bspw. betrat und verließ der Schaffner den Wagen stets mit einer tiefen Verbeugung vor den Fahrgästen. Das ist so üblich in allen Zügen, wie wir später herausfanden.

Unsere Unterkunft lag direkt in der Nähe des Hauptbahnhofs von Seoul. Somit war uns sofort ein Einblick in die weniger schönen Seiten von Seoul vergönnt – die Obdachlosen. Gerade in asiatischen Ländern, in denen Gesichtsverlust noch eine tragende Rolle spielt, ein nicht ganz einfaches Thema. Allerdings wirkten die Obdachlosen auf uns (im Vergleich zu westlichen Obdachlosen) auch sehr sauber und gepflegt – sie könnten vermutlich so unmittelbar zu einem Bewerbungsgespräch aufbrechen.

Die Stadt Seoul zu Fuß zu erkunden gleicht einer Reise durch ein Labyrinth, das bereits unterirdisch beginnt. Wenn man in der Metro den falschen Ausgang wählt, ist man oberirdisch ggf. ziemlich aufgeschmissen. Überhaupt bietet die „Unterwelt“ Seouls eine Parallelwelt, in der komplette Märkte und Shopping-Paradiese aufgebaut sind.

Ansonsten kommt Seoul als eine der größten Städte der Welt recht ambivalent daher. Es gibt Stadtteile, in denen man sich wie im antiken Asien fühlt und die sehr ruhig und friedvoll sind (z.B. der Palast). Andere wie bspw. der berühmte Stadtteil Gangnam wirken insb. nach Einbruch der Dunkelheit wie eine dystopische Welt, wie man sie aus Hollywood Filmen wie Blade Runner kennt.

Busan ist im Ganzen eher ruhig und beschaulich. Hier sprach man auch wieder deutlich weniger und schlechter Englisch – und wir haben erstmalig Restaurants gesehen, die keine Gäste haben wollten, die aus China kamen oder dort vor kurzen waren wg. der gerade Fahrt aufnehmenden COVID19 Situation.

Unterkünfte

In Seoul hatten wir mal wieder eine kleine Wohnung mit Schlafzimmer, Wohnbereich und Küche, alles mit Fußbodenheizung. Die Logik der Klimaanlage – die ab jetzt in allen unseren Unterkünften in Fernost auch gleichzeitig die Heizung war – haben wir bis heute nicht verstanden.

In Busan waren wir in einem Business-Hotel, erstmalig mit der berühmten japanischen Toilette. Das Hotel lag zentral direkt am Hafen und Hauptbahnhof. Der Preis war mit umgerechnet knapp 30 EUR pro Nacht sehr günstig. Auch hier hatten wir eine nicht regulierbaren Fußbodenheizung (zumindest hatten wir auch hier die Regulierung nicht verstanden).

Logistik und Verkehr

Für die Mobilität innerhalb Seouls benötigt man einen der Metropässe. Wir haben uns für die Partner-T-Money Card entschieden, die  ähnlich wie die Londoner Oyster Card als Prepaid-Ticket funktioniert. Allerdings muss man den Pass regelmäßig aufladen. Die Verwendung des Contactless-Features von eigener Kreditkarte/Handy als virtueller Ersatz funktionierte nicht. Die T-Money Card kann man dafür umgekehrt auch nutzen, um im 7/11-Supermarkt um die Ecke zu bezahlen. Den Pfand für die T-Money Card (7000 Won für uns beide als entzückendes Kartenpaar) sieht man allerdings nie wieder (bzw. wollte uns niemand erstatten). Die Karten haben wir daher in unserer Wohnung in Seoul gelassen. Erst später erfuhren wir, dass die Karten in Busan auch funktioniert hätten. :/

Innerhalb der Stadtteile kommt man am besten zu Fuß rum. Eine für alle unsere Destinationen logistische Selbstverständlichkeit war die Nutzung von Google Maps (natürlich vorher runtergeladenen Offlinekarten – um Datentraffic zu sparen). Südkorea ist wohl das einzige Land auf der Welt, das Google Maps nicht unterstützt. Zwar gibt es Kartenmaterial, aber das ist teilweise spärlich und nicht detailliert. Routingfunktionalitäten funktionieren gar nicht. Wir sind daher auf die (ohnehin immer als 2. Option im Einsatz befindliche) App maps.me ausgewichen, die (wie überall sonst wo auch) nach vorherigem Download des Kartenmaterials einwandfrei funktionierte.

Kosten und Geld

Wir waren wirklich überrascht, dass im High-Tech-Land Korea Bargeld noch so eine wichtige Rolle spielt. Zwar funktioniert in einigen Supermärkten dann auch die VISA-Karte, GooglePay oder kontaktloses Bezahlen hingegen sind hier eher unbekannt. Man nutzt aber wohl gerne T-Money (s.o.) oder das Zahlen mit QR Codes (ist überhaupt in Asien sehr beliebt).

Ansonsten war Korea insgesamt vom Preisniveau auf dem mitteleuropäischen Level. Essen gehen ist relativ günstig. Bier im Supermarkt ist teurer als in Deutschland, aber in Korea trinkt man ja sowieso Soju.

Und sonst…

Erste interessante Beobachtung: In Korea trinkt man gerne und viel Alkohol, es gibt aber keine reinen Kneipen. Wer auswärts ein paar Bier, Soju oder Makgeoli heben will, muss in ein Restaurant gehen und dort auch was zu essen bestellen.

Man nutzt in Korea zudem weitaus intensiver die Möglichkeiten, die sich der Regierung dadurch bieten, dass jeder Bürger ein Handy besitzt. Das konnte man jüngst an dem mittlerweile auch bei uns in Deutschland diskutierten „Tracking von Personen per Handy“ im Rahmen der COVID19 Verbreitung beobachten. Mittlerweile wissen wir ja, dass das in Südkorea für die Verfolgung von Infektionsketten sehr effektiv eingesetzt wurde.

Bei unserer Ankunft spielte COVID19 in Südkorea noch keine so große Rolle. Allerdings haben wir auf meinem Endgerät Bekanntschaft mit dem Broadcasting gemacht. Inmitten des ruhigen, beschaulichen Bukchon Hanok Village, heulte plötzlich mein eigentlich auf lautlos gestelltes Handy los. Dazu gab es eine „Notfallbenachrichtigung“ auf Koreanisch, welche ich per Google Translate übersetzen konnte. Sie besagte grob,, dass es gefährlich ist, in China gewesen zu sein und ich mich bitte unbedingt melden sollte, falls ich mich krank fühle und in China war.

Ein Hinweis von weiblicher Seite: In Korea und Japan wird man mit Pflegeprodukten wie Gesichtscremes, Masken und Tigerbalm überhäuft. Allerdings gibt es hier nur Monatspflegeprodukte in Form von Binden zu kaufen. Alles andere sollte Frau vorher in den Koffer packen. 

Vom „Beklopptheitsfaktor“ stellt Korea sich im Vergleich zu Japan eher noch zurückhaltend auf. Die Entscheidung über Korea noch Japan zu reisen, war aber – wie eingangs erwähnt – goldrichtig. Korea als „Japan-light“, eröffnete uns eine langsame Umgewöhnung von Russland ins quirlige Ost-Asien. Und nicht zuletzt haben wir dadurch später Malaysia genau zum richtigen Zeitpunkt erreicht.

Zum Schluss noch alle Tageburch-Artikel zu Südkorea in chronologisch aufsteigender Reihenfolge…

In die Mongolei haben wir lediglich eine Stippvisite unternommen während unserer Reise mit der Transsib durch Russland. Die Transsib wird für diese Teilstrecke zur Transmongolischen Eisenbahn, die schließlich sogar von Ulan-Bator nach Peking in China weiterführt.

Allgemein

Der Besuch des Mongolischen Staats (so heißt die Mongolei offiziell) war in unserer Planung häufig Gegenstand von Debatten. Da wir nach Wladiwostok wollten, um dort mit dem Boot nach Korea und Japan zu gelangen, musste für den Abstecher in die Mongolei ein verhältnismäßig teures Double Entry Visum für Russland her. Grund genug, sich gut zu überlegen, ob wir da wirklich hinmüssen. Letztlich waren wir der Meinung, dass wir vermutlich nie mehr dorthin fahren, wenn wir es nicht im Rahmen der Russland-Durchquerung tun.

Im späteren Planungsverlauf kam aufgrund der Erkenntnis, dass die DBS Cruise Ferry die Schiffsverbindung bis auf Weiteres eingestellt haben, sogar die Idee auf, die Mongolei komplett bis China zu bereisen und Wladiwostok links liegen zu lassen. Den Plan haben wir zum Glück verworfen – ansonsten wären wir zum Höhepunkt der Corona Krise in Wuhan nach China gereist – und somit wohl schon längst wieder zu Hause. Eine Anwesenheit in China im Januar hätte uns vermutlich auf so ziemlich alle „Immigration Blacklists“ der Staaten unserer geplanten weiteren Reise gesetzt.

Somit waren wir letztlich nur in der Hauptstadt Ulan-Bator und um diese herum für 3,5 Tage, was aus unserer Sicht (zumindest für die Hauptstadt) auch vollkommen ausreicht.

Land und Leute

Wir haben die Mongolei sehr früh morgens erreicht. Der erste Eindruck war erst mal, dass es sehr kalt ist (offiziellen Berichten zufolge weniger als -30 Grad Celsius). Zig Taxifahrer boten uns am Bahnhof direkt ihre Dienste an, aber wir hatten doch ein Hostel direkt in Bahnhofsnähe. Dabei muss man sagen, dass der Weg dorthin über eine holprige Schlaglochstraße und unbefestigte Bürgersteige nicht wirklich für Rollkoffer geeignet war.

Die Menschen in der Mongolei waren alle super nett und sehr interessiert, wo wir genau herkamen. Ein Kellner wollte von uns sogar detaillierte Informationen zu Lebenshaltungskosten in Deutschland haben, denn er plante selbst irgendwann nach Deutschland zu ziehen und dort zu studieren. Insgesamt nahmen wir die Mongolen auch als deutlich sicherer im Umgang mit Fremdsprachen (im Wesentlichen Englisch) wahr, als die Russen.

Die Hauptstadt hat einige, wenige Attraktionen, die man an 1-2 Tagen üblicherweise besucht hat. Interessanterweise benutzen die Mongolen auch das kyrillische Alphabet, so dass wir zumindest alles um uns herum lesen konnten.

Jenseits der Hauptstadt in der Steppe des Gorchi-Tereldsch Nationalparks herrscht eine fast schon unheimliche Stille und im Januar eine extreme Kälte. Die Besichtigung eines Nomadendorfs und eines Gers gehört zum Besuch der Mongolei offenbar mandatorisch dazu, wobei wir uns nicht für die Option mit Übernachtung im Ger entschieden haben – im Winter einfach zu kalt. Letztlich blieb trotz allem nach dem „arrangierten Besuch“ des Dorfs bei einem Familienvater (leider ohne Familie – die war gerade nicht da) ein fader Nachgeschmack, eben weil das Arrangierte doch sehr spürbar war. Dass im Ger dann auch noch im Fernseher der Nomadenfamilie eine Reportage über die Mongolei à la National Geographic lief, verstärkte den Beigeschmack letztlich nochmal auf unfreiwillig komische Art. Vielleicht war es auch einfach nicht die richtige Tour, die wir gebucht haben…

Sehr schräg waren auch die nächtlichen Autorennen der Jugend auf den spiegelglatten Straßen der Innenstadt von Ulan-Bator, derer wir am Wochenende Zeuge wurden.

Unterkünfte

Unsere einzige Unterkunft war das LG Hostel direkt am Bahnhof. Wir wurden freundlich empfangen vom jungen Personal. Der Manager des Hauses sprach sogar fließend (österreichisches) Deutsch. Eine bizarre Überraschung am Ende der Welt.

Im Hostel selbst hatten wir ein sehr großzügiges Zimmer – wieder mal mit Kühlschrank und Balkon (den wir auch als Eisschrank nutzten :)) Außerdem gab es eine Gemeinschaftsküche, die wir aber kaum genutzt haben. Das Hostel verfügt über einen Wasserspender, mit dem wir unsere Wasserflaschen immer auffüllen konnten.

Neben dem LG Hostel haben wir zwecks Buchung unseres Ausflugs in die Steppe noch das UB Guesthouse kurz kennengelernt. Dort sah es auch sehr nett und familiär aus. Die Zimmer verfügen jedoch über Etagenbett- und Mehrbett-Zimmer. Preislich lagen die Hostels alle recht nah beieinander (~20 Euro / Nacht).

Logistik und Verkehr

In die Mongolei sind wir aus Russland mit der transmongolischen Eisenbahn von Sljudjanka nach Ulan-Bator gereist. Wir haben uns für die 1. Klasse entschieden. Dies sollte sich spätestens an den beiden Grenzposten in Russland und der Mongolei als sehr gute Entscheidung herausstellen. In den jeweils 90 Minuten Wartezeit bekommt man Besuch von allen möglichen Amtspersonen. Diese wollen in die Koffer schauen, mit Hunden nach – was auch immer – suchen etc. Vermutlich nicht so toll mit noch zwei zusätzlichen fremden Personen im Abteil.

Für die Rückfahrt war eine Buchung des Tickets via App nicht möglich. Allerdings waren die Tickets am Schalter nahe des Bahnhofs in Ulan-Bator auch nochmal eine Ecke billiger als die Hinfahrt, die wir noch per App gebucht haben. Die Tickets bekommt man in der ersten Etage des Bahnhofsgebäudes.

Innerhalb Ulan-Bators kann man sich eigentlich gut zu Fuß bewegen. Im Winter muss man allerdings bedenken, dass es auf den Straßen sehr glatt und selten gestreut ist. Hier kamen uns unsere aufziehbaren Spikes sehr zu Gute. Wenn man nachts prompt nicht mehr laufen will, kann man sich ein Taxi auf der Straße anhalten. Die Fahrer sind gut – die Fahrtpreise äußerst günstig.

Linienbusfahren (haben wir nur einmal gemacht) sind so günstig, dass wir sie mit unserem Bargeld (man akzeptiert nur passendes Kleingeld) erst gar nicht bezahlen konnten. Das war dem Busfahrer dann aber auch egal. Er nahm uns dann halt umsonst mit.

Ein wenig überraschend für uns, war die Einkaufssituation. Ulan-Bator ist hier genauso mit Einkaufsmalls (und sogar einem Mini-IKEA) ausgestattet wie die großen, westlichen Metropolen.

Kosten und Geld

Die Mongolei ist nochmal günstiger als Russland. In der Mongolei konnten wir überall per Karte bezahlen – wenn auch nicht immer kontaktlos per Google Pay. Der mongolische Tugrik ist eine der Währungen, bei denen man schnell Millionär sein kann (ca. 1:3000). Es empfiehlt sich aber nicht allzu viel Geld abzuheben, da man es sowieso nicht ausgeben kann. Wir haben letztlich unser Hotel in bar bezahlt und noch eine Menge Bargeld mit zurück nach Russland nehmen müssen. Allerdings sind wir das Geld nirgendwo mehr losgeworden, so dass es schließlich in einer Spendenbox gelandet ist.

Und sonst…

Sehr interessant ist das mongolische Faible für Craftbiere – insbesondere. deutsches Bier wird gerne imitiert. Allerdings mehr schlecht als recht – die Biere schmeckten teilweise sehr süß. Man konnte aber gut mit unserer ehrlichen Meinung (als „deutsche Experten“) umgehen. Ulan-Bator verfügt darüber hinaus über viele nette, kleine Lokale, in denen die Einheimischen oft und gerne einkehren. Gelegentlich war es sogar schwer, einen Platz zu bekommen.

Zum Schluss noch alle Tageburch-Artikel zur Mongolei in chronologisch aufsteigender Reihenfolge…

Russland haben wir nicht direkt nach dem Baltikum bereist (wir waren vorher nochmal in Deutschland), sondern erst im Winter aus Finnland per Zug. Überhaupt spielt Zugfahren eine ganz besondere Rolle bei unserer Durchquerung von Russland, Stichwort „Transsibirische Eisenbahn“.

Allgemein

Russland haben wir komplett von Westen (St. Petersburg) nach Osten (Wladiwostok) per transsibirischer Eisenbahn bereist. Eine kurze Unterbrechung gab es zwischen Sljudjanka und Ulan-Ude, in der wir die Mongolei (Ulan-Bator) für ein paar Tage besucht haben. Zudem war Russland das erste (und mittlerweile auch einzige) Land, für das wir ein Visum benötigten. Wegen der Unterbrechung in der Mongolei brauchten wir ein Double Entry Visum, welches es für gewöhnlich nicht für „normale“ Touristen gibt, wenn man nicht schon mal in Russland war. Daher haben wir uns über eine Agentur Business Visum besorgt.

Land und Leute

Auch nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion ist Russland immer noch riesig. Die Weite wird einem besonders beim Bereisen mittels Eisenbahn bewusst. Wo sonst kann man schon mehr als sieben Tage und sieben Nächte ununterbrochen Zug fahren, ohne einmal auszusteigen oder irgendwo im Kreis zu fahren?

Dabei sind die Städte, die wir besucht haben, durchaus sehr abwechslungsreich: St. Petersburg wirkte noch sehr europäisch. Auf dem roten Platz in Moskau merkt man dann schon deutlich, in Russland zu sein. Jekaterinburg versetzt einen zurück in die Zarenzeit. Nowosibirsk wirkt noch sehr sowjetisch. Irkutsk lässt einen insbesondere im Winter das echte Sibirien erleben. Ulan-Ude wirkt schon sehr asiatisch, während Wladiwostok eher hanseatisch daher kommt mit seinem großen Hafen und der Nähe zum pazifischen Ozean. Kleine Städte wie Kungur oder Sljudjanka scheinen in der Zeit stehen geblieben zu sein und wirken wie 1980er-Jahre-Reportagen aus der UdSSR.

Die Menschen in Russland sind schon von einem ganz besonderen Schlag. Wir hatten das Gefühl, dass man sich nicht viel Mühe gibt, gängige Klischees über Russland zu widerlegen. Es fängt an bei der Art Auto zu fahren (nicht umsonst hat jedes russische Auto eine Kamera an Bord) oder auch alte Autos zu entsorgen (siehe Bericht St. Petersburg). Fremdsprachenkenntnisse hält der Russe für vollkommen überbewertet.

Wir haben nur eine Handvoll Menschen getroffen, die überhaupt ein paar Brocken Englisch sprechen konnten. Fast genauso oft bzw. selten sprachen Leute sogar ein wenig Deutsch (üblicherweise wegen Aufenthalten in der DDR vor einigen Jahrzehnten). Ähnlich wie wir es schon in UK in der Vergangenheit erlebten, scheinen Russen zu denken, dass wenn man sie nicht versteht, sie ihr Statement einfach nur lauter wiederholen müssen, da man bestimmt schwerhörig sein muss. Dabei waren wir sogar mit einigen Russischkenntnissen vorausgestattet. Trotzdem ernteten wir häufig entsetzte Blicke (insbesondere von den Provodnizas in der transsibirischen Eisenbahn), wenn wir zu verstehen gaben, dass wir sie eben nicht verstanden haben.

Das Thema Diversity scheint in Russland auch nicht von allzu großer Bedeutung zu sein. Unsere Abmachung, dass Stephi die Rechnungen in Restaurants begleicht bzw. Situationen, in denen sie ihr Gepäck selbst getragen hat, hat immer wieder erstaunte russische Gesichter erzeugt. Wobei ein erstaunter Gesichtsausdruck wenigstens etwas Abwechselung in der Mimik bedeutete, denn ein Russe scheint das Konzept des „Lächelns“ / „Grinsens“ nicht zu kennen. Gelacht wird, wenn jemand einen guten Witz erzählt. Ansonsten wirkt man als grinsender Europäer scheinbar auf die Russen ein wenig grenzdebil. Wir haben später nachgelesen, dass grundloses Lächeln bereits in der Schule zu Sowjetzeiten (zum Teil auch noch heute) versucht wurde zu „unterdrücken“.

Bevor hier ein falsches Bild entsteht – nicht alle Russen sind grimmige, ungehobelte Klötze. Wir sind mit vielen netten Menschen in Kontakt gekommen und haben uns auch in der transsibirischen Eisenbahn irgendwie verständigt. Allerdings gab es bei jedem Kennenlernen eine gewisse Anlaufphase, bevor man dann wirklich mal ins Gespräch kam. Ein Gläschen Wodka kann durchaus helfen – es ist aber definitiv nicht der Fall, dass alle Russen hoffnungslose Alkoholiker sind. Gerade in der Transsib wurden unsere Angebote, ein Gläschen mitzutrinken, häufig abgelehnt.

Von unserem Vermieter in Sljudjanka haben wir erfahren, dass viele Russen noch nie ihr Land verlassen haben und daher ein etwas schiefes Bild von Ausländern, und insbesondere dem Westen, haben. Letztlich war aber auch er eher pragmatisch, russisch – beispielsweise verstand er nicht, warum wir so eine lange Reise mit dem Zug unternehmen – Fliegen geht doch viel schneller und ist billiger? :–o

Unterkünfte

Unsere Unterkünfte in Russland waren ein Mix aus eigenen Wohnungen, Hotels und Hostels sowie acht Nächten in der Transsib, wo wir meist in Viererkabinen (2. Klasse) untergebracht waren. Man muss allerdings dazu sagen, dass auch die Hotelzimmer häufig mit Kühlschrank und Kochgelegenheit ausgestattet waren.

Unsere Gastgeber waren sehr fürsorglich und haben uns zuweilen sogar wie Familienmitglieder bereits vor den Wohnungen begrüßt (bei minus 20 Grad), am Bahnhof abgeholt und auch wieder zum Bahnhof gebracht. Die Kosten für Hotelzimmer sind in Russland sehr günstig (mit Ausnahme Moskau). Alle Buchungen haben wir relativ kurzfristig vornehmen können (meistens erst 1-2 Tage vorher).

Es war durchweg gemütlich eingerichtet und relativ sauber (mit einer Ausnahme in Kungur, wo wir sehr „sowjetisch“ gewohnt haben).

Logistik und Verkehr

Wichtigstes Überlandverkehrsmittel für uns war die Transsib, die wir genutzt haben, ohne irgendeine Buchung vorher in Deutschland vorzunehmen. Auch Reiseagenturen haben wir nicht bemüht. Mittlerweile lässt sich die Reise hervorragend mit einem online Planer durchplanen. Die Tickets können per App (Android, Apple) bestellt werden – die Online Zahlung per Google Pay oder Kreditkarte funktionierte problemlos. Das Ausdrucken der Tickets war in der Regel nicht notwendig – man steht auch bei Onlinebuchung auf der Passagierliste der Provodniza. Aber wenn man (wie wir) die Tickets zur Sicherheit am Bahnhof ausdruckt, verlieren die Online-Tickets ihre Gültigkeit und die ausgedruckten Exemplare sind die einzigen gültigen Tickets, die man dann nicht verlieren darf.

Wir sind in der Transsib zumeist in der 2. Klasse gefahren, also in Abteilen für maximal vier Personen. Auch wenn wir in der App gezielt nach Abteilen gesucht haben, die noch keine anderen Reservierungen enthielten, so sind zumeist dann doch noch Leute zugestiegen oder irgendwelche Bahnarbeiter im Transfer zu uns gestoßen. Bei den ersten Fahrten haben wir immer die beiden oberen Betten gewählt, was sich für Fahrten über mehrere Tage hinweg als unpraktisch erwies. Man will ja auch mal sitzen und am Tisch etwas essen. Immer wurde uns von den Mitreisenden angeboten, dass wir uns zum Essen auf die unteren Betten setzen durften. Die Gäste sind währenddessen auf den Gang gegangen. Deshalb wählten wir auf den weiteren Langstrecken immer ein Bett oben uns eins unten, so dass wir tagsüber auf dem unteren (Stephis) Bett sitzen, essen und Karten spielen konnten.
Für Fahrten, während derer wir keine Übernachtung hatten, haben wir die „Platzkartje“-Tickets der 3. Klasse gewählt (Großraum-Schlafwagen mit ca. 50 Personen pro Waggon). Für kurze Strecken (< 12 Stunden) ist das okay, doch sollte man sich dringend vorher informieren, wo der reservierte Waggon hält, um sich nicht mit dem gesamten Gepäck durch die Abteile mit auch tagsüber schlafenden Menschen quetschen zu müssen wie wir in Kungur.

In die Mongolei sind wir 1. Klasse gefahren. Aufgrund der langatmigen Zollkontrollen (auf russischer und mongolischer Seite jeweils ca. 90 Minuten, mit Befragung, Gepäckcheck, Drogenhund, etc.) sicherlich eine weise Entscheidung, sitzt man in der 1. Klasse doch ganz für sich allein (2 Personen maximal).

Den berühmten Speisewagen der Transsib gibt es wohl kaum noch. Wir haben nur einmal (Strecke Nowosibirsk->Irkutsk) tatsächlich einen Speisewagen gehabt, wo man dann auch mal ein Bierchen und eine Soljanka zu Essen haben kann (Alkohol ist offiziell in den Abteilen verboten). Ansonsten haben wir uns mit mitgebrachter bzw. bei der Provodniza erworbener Verpflegung und heißem Wasser aus dem Samowar (für Instantnudeln) ernährt. Theoretisch besteht die Möglichkeit, sich Dinge an Bahnhöfen, an denen der Zug länger hält, zu erwerben – Kleingeld vorausgesetzt – alles über 500 Rubel (weniger als 10 Euro) scheint nicht mehr zu Kleingeld zu gehören.

Duschen gibt es keine. Die Toiletten sind anfangs ok, leiden aber mit zunehmender Dauer der Reise – man kann sich aber an alles gewöhnen.

Insgesamt haben wir keine 1200 Euro für uns beide zusammen für Zugtickets bezahlt, was in keinem Verhältnis steht zu dem, was einige Reiseagenturen einem abknöpfen wollen für die einfache Pauschalbuchung der Gesamtstrecke Transsib.

Jenseits der Transsib bewegt man sich in den Großstädten per Metro (St. Petersburg, Moskau, Jekaterinburg, Nowosibirsk) bzw. Bus oder Marschrutka oder eben gleich per Taxi. Metrofahren ist günstig und einfach.

In der Metro gibt es nur einen Tarif (ca. 50 ct eine Fahrt). Tagespässe lohnen sich, wenn man länger in Moskau ist. In allen anderen Städten sind wir mit Einzeltokens gut durchgekommen. Die museumsähnlichen Stationen der Metro in Moskau und St. Peterburg sind alleine schon einen Nachmittag Metrofahren wert.

Marschrutkas benötigen etwas Sprachverständnis, um auf das Fahrtziel und den Wunsch auszusteigen aufmerksam zu machen, und -wie so oft in Russland- Kleingeld (man wechselt ungern). Der Fahrpreis wird am Ende bezahlt.

Taxis empfehlen sich nur außerhalb der Metropolen wie Moskau (viel Stau, teuer) und da am besten per App (Yandex, Maxim, Uber), wo der Fahrtpreis vor der Fahrt fest steht und auch online abgerechnet wird (Kreditkarte oder GooglePay).

In Russland haben wir erstmalig den EU-Roaming Bereich verlassen und somit kein Internet per se gehabt. Für diese Situationen haben wir ein zusätzliches Handy mitgenommen, in das wir eine Prepaid-Sim-Karte des jeweiligen Landes gesteckt und das Gerät dann als WLAN-Router mittels Tethering genutzt haben. In Russland haben wir eine Karte von MTS (russ.:MTC) gewählt. In den Metropolen war der Empfang ok, ab Sibirien (insbesondere Sljudjanka) hätten wir besser Beeline gehabt. Die Preise für Internet sind im Vergleich zu Deutschland minimal (wir hatten für 10 Euro 20 GB Volumen).

In den Metropolen wie St. Petersburg und Russland kann man problemlos rund um die Uhr an Lebensmittel kommen. Die russische Version des Spätis ist das Dixy (russ.: Дикси). Lediglich der Alkoholverkauf ist ab 22 Uhr verboten.

Kosten und Geld

Russland ist ähnlich günstig wie das Baltikum, was Dinge des täglichen Lebens und ÖPNV angeht. Café-, Kneipen- und Restaurantbesuche sind allerdings häufig schon ähnlich teuer wie in Deutschland. Günstig Essen kann man in den sogenannten Stolovayas (kantinenähnliche Restaurants), die u.a. für die Bahnangestellten sind.

Russland ist bereits im digitalen Zeitalter angekommen und man kann fast überall bargeldlos und kontaktlos per Handy oder Smartwatch bezahlen – Ausnahmen bilden die Busse und Büdchen am Bahnhof.

Und sonst…

Die Reise mit der Transsib können wir uneingeschränkt weiterempfehlen. Ist aber auch ein „Once in a Lifetime“-Ding. Das müssen wir also nicht unbedingt nochmal machen. Städte wie St. Petersburg kann man sich sicherlich nochmal im Rahmen eines Städtetrips (das ist sogar visafrei) vorstellen, auch um dann mal in die Museen zu gehen, die wir im Rahmen einer Weltreise nicht alle besuchen wollten und konnten.

Zum Schluss noch alle Tageburch-Artikel zu Russland in chronologisch aufsteigender Reihenfolge…

Die zweite Region unserer Weltreise nach Skandinavien war das Baltikum. Wir haben allerdings nur Lettland und Estland besucht und Litauen ausgelassen.

Allgemein

Das Baltikum erreichten wir per Übernachtfähre von Stockholm nach Riga. Auf dem Plan standen nur zwei Städte, nämlich Riga in Lettland und Tallin in Estland.

Land und Leute

Die Älteren werden sich erinnern: Das Baltikum war mal Teil der Sowjetunion. Und das merkt man auch heute noch in den mittlerweile zur EU gehörenden Ländern. Sowohl Lettland als auch Estland haben teilweise ihren sowjetischen Charme behalten. Fast überall wird russisch gesprochen und verstanden. Gleichzeitig gibt es auch viele osteuropäische Elemente, wie man sie ggf. aus Prag, Breslau oder Budapest kennt. Mittelalterliche Stadtkerne prägen beispielsweise das Bild. Man merkt überall, dass die Letten und Esten stolz auf ihre vor knapp 30 Jahren zurückgewonnene Unabhängigkeit sind. Zudem nehmen die Balten ihre EU Mitgliedschaft mit Stolz wahr und man gibt sich kosmopolitisch – so wird nahezu überall gut Englisch (teilweise sogar Deutsch gesprochen). Sowohl die estnische Sprache als auch die lettische Sprache (die beide miteinander übrigens auch so gut wie nichts gemeinsam haben) wirkten sehr schräg auf uns.

Zum Kennenlernen der Städte gibt es sowohl in Tallin als auch in Riga kostenfreie geführte Stadtspaziergänge, die wir uneingeschränkt weiterempfehlen können. Essen und Trinken sind eher wieder etwas rustikaler als in Skandinavien (viel Fleisch, deftig). Die Straßen und Gehwege bestehen überwiegend aus Kopfsteinpflaster, so dass hier gutes Schuhwerk nötig ist.

Unterkünfte

In Riga hatten wir eine große Wohnung mit riesigem Wohnzimmer und Schlafzimmer in einem schicken Altbau im Botschaftsviertel, gebucht über booking.com. Auch in Tallin waren wir in einer Ferienwohnung untergebracht, die zentral lag und die wir über booking.com gebucht hatten. Preislich kommt man hier sehr günstig unter. Die Hosts bzw. Ansprechpartner waren sehr hilfsbereit, wenn auch nicht immer fließend in der englischen Sprache (so die Mutter unseres Hosts in Riga, die wiederum mit ihrer Mutter zum Putzen kam) – aber mit ein paar Brocken Russisch kamen wir auch hier gut durch.

Logistik und Verkehr

Sowohl Riga als auch Tallin kann man ohne Probleme zu Fuß erkunden. Wir haben letztlich nur den ÖPNV benötigt, um zwischen Riga und Tallin zu reisen (Überlandbusse sind super günstig) und vom Busbahnhof in die Stadt zu kommen (ÖPNV innerhalb der Städte ist etwas günstiger als in Deutschland). Außerdem gibt es in Estland UBER, dessen Preisniveau deutlich unter dem deutscher Taxis liegt. Supermärkte entsprechen durchweg westlichen Standards und haben auch sonntags und abends auf. Es gibt westliche Artikel, aber auch viel Fisch wie in Skandinavien sowie osteuropäische Artikel (bspw. das Getränk Kwas, osteuropäische Süßigkeiten).

Kosten und Geld

Zu den skandinavischen Ländern stellt das Baltikum definitiv einen großen Kontrast dar, was die Lebenshaltungskosten angeht. Man bewegt sich auf einem Niveau, wie manche es ggf. aus Polen, Ungarn oder der Tschechischen Republik kennen – eher noch etwas günstiger. Das zieht gerade hinsichtlich Tabak- und Alkoholwaren viele Tagestouristen aus Skandinavien an. Grundsätzlich sind Lebensmittel billiger als in Deutschland. Eine Selbstverpflegung (wie wir sie überwiegend in Skandinavien verfolgt haben), ist allerdings nicht unbedingt notwendig, da auch die Restaurants recht günstig sind. Im gesamten Baltikum gilt der Euro – man kann fast überall per Karte oder kontaktlos mit Handy/Smartwatch bezahlen.

Und sonst…

Kulturell sind die baltischen Staaten sehr vielseitig, kein Wunder, denn sie gehörten schon zu ziemlich vielen Großmachten. Wir können uns vorstellen nochmal für einen Kurztrip vorbei zu schauen – auch mit dem Rad 🙂

Zum Schluss noch alle Tageburch-Artikel zum Baltikum in chronologisch aufsteigender Reihenfolge…