Gegen 0 Uhr bremste der Zug aus Oulu und wir fuhren in St. Petersburg, Russland ein. Wir kommen unserem Ziel, mit der transsibrischen Eisenbahn zu fahren, immer näher. Unter anderem dafür haben wir uns eine Auszeit gegönnt, da sich diese Bahnfahrt im Winter für Lehrer nicht realisieren lässt.

Zu Fuß gingen wir ca. 2 km vom Bahnhof Finlyandskiy Railway über die Liteynyy Brücke zu unserem Quartier. Wieder hatten wir es gut getroffen und eine kleine Wohnung bekommen. In einem Supermarkt Dixy konnten wir noch mit dem Nötigsten für das Frühstück eindecken und schlüpften schnell ins Bett.

Der Tag startete mit einem Spaziergang zum Golitsyn Loft, in dem es eine Reihe kleiner Cafés gibt. Entlang unserer Straßen sahen wir viele zerstörte Autos. Es roch nach Benzin und Teer. Diesen „Duft“ findet man in ganz St. Petersburg, zumindest an vielen Orten, die wir im Laufe des Tages besucht haben. Die Straßen sind gut gemacht, es gibt für Fußgänger an jeder Ampel eine Rampe für Kinderwagen und Rollstuhlfahrer. Die Ampeln zeigen immer die Sekunden an, die man warten bzw. gehen kann. Trotzdem erscheint uns St. Petersburg sehr wuselig. Es wird gehupt, Menschen mit Gehhilfen ignorieren die Ampeln und gehen einfach, Autos bleiben mitten auf der Straße stehen und geparkt wird oft in zweiter Reihe, das Auto wird mit laufendem Motor verlassen, um eine zu rauchen.
Leider war es viel zu kalt und wir mussten nach dem leckeren Frühstück nochmals umkehren, damit ich mir eine Hose und meinen Ski-Rock anziehen konnte. Mit dieser Ausstattung war es dann den ganzen Tag warm genug.

Sehenswürdigkeiten in St. Petersburg

Zu Fuß erkundeten wir die Gegend: über die Liteynyy Brücke stiefelten durch den Sommergarten, in dem die Gebäude verkleidet waren. Durch das Marsfeld kamen wir dann schnell zur Auferstehungskirche – auch Blutskirche genannt -, die sich imposant gen Himmel streckt. Leider war auch hier der mittlere Turm verkleidet, aber das kennen wir ja schon vom Kölner Dom.
Es reichte uns, einmal um die Kirche herumzulaufen. Auf unserer Weltreise müssen wir ja mit Kultur haushalten – alles können wir uns nicht anschauen (lach). Vor der Kirche zeigten sich ein paar Stände mit typisch russischen Souveniers: Matrjoschkas (Holzfiguren, die man ineinanderstecken kann), Uschankas (Mützen aus Fell teilweise mit sowjetischem Abzeichen) und natürlich selbstgestrickte Socken und Pullover.

Weiter ging es zur Eremitage, das eine der größten und bedeutendsten Kunstmuseen der Welt beherbergt. Es war gar nicht voll, so dass wir von den verkleideten Hofdamen etc für Fotos belagert wurden. Ins Museum gingen wir nicht, da man dort mindestens einen ganzen Tag verbringen sollte und wir ja noch mehr von der Stadt sehen wollten.

Im Newski-Prospekt, dem historischen Zentrums von St. Petersburg, schlenderten wir die Straßen entlang und bestaunten Gebäude und Restaurants. In einem Handy-Geschäft kaufte Oliver eine russische Simkarte von MTS für knapp 8 Euro. Damit sollen wir ausreichend Internet in ganz Russland haben? Wir werden sehen.

In der Nähe befand sich die Isaaks-Kathedrale, die wir zu Fuß bestiegen. Da gerade die Sonne gerade untergegangen war, war die Stadt schön beleuchtet.

Im Newski-Prospekt fanden wir ein tolles Restaurant, bei dem wir aber zwei Stunden auf einen Tisch warten mussten. Deshalb reservierten wir für den nächsten Tag und gingen in ein kasachisch-usbekisches Restaurant Kasan-Mangal schräg gegenüber. Die Kellner waren sehr freundlich und um Kommunikation bemüht. Das Essen schmeckte vorzüglich.

Danach machten wir uns mit der Metro auf in unsere Wohnung. Was für ein sehenswürdigkeitenreicher Tag!

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