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Dänemark

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Nachts konnte ich kaum schlafen und wachte schon um 4 Uhr auf. Schnell weiterschlafen. Um 5 Uhr das gleiche. Also gemütlich aufstehen und alles packen. Letztendlich war es doch etwas stressiger als erwartet, aber wir sind pünktlich zum Bahnhof gekommen.

Am Bahnhof dann die Überraschung. Julia (meine wunderbare Schwester) stand mit unseren Nichten frühmorgens am Gleis, um uns zu verabschieden. Es war schön nochmal alle zu drücken, bevor dann unser Zug losfuhr.

Die Fahrt war recht unspektakulär. Umstieg in Hamburg, dann Zusatzumstieg in Fredericia (Dänemark), wo wir leider den Anschlusszug aufgrund einer Verspätung verpassten. Um 16 Uhr waren wir schließlich in Aarhus.

Über AirBnB hatten wir ein nettes Zimmer im Studendenviertel, von wo aus man alles zu Fuß erreichen konnte. Bereits am ersten Abend sind wir an den Sehenswürdigkeiten vorbei geschlendert. Aktuell ist hier das Aarhus-Festival, wo an jeder Ecke ein kleines Konzert stattfindet. Essen waren wir im Raadhuus Kafeen, wo das Essen wirklich köstlich war. Den Rest musste ich einpacken lassen und habe zum Frühstück weiter davon gesnackt. Und es ist immer noch was da. Da kann man die Preise verstehen, wenn das für drei Mahlzeiten reicht.

Ufos über Aarhus

Obwohl wir erst am Vortag angekommen sind, hatten wir das Gefühl, schon alles gesehen zu haben. Begonnen haben wir im Institute for X, einem alternativen Viertel. Hier gibt es Container und Holzkonstruktionen, in denen gelebt und gearbeitet wird. Um 12 Uhr war aber noch alles sehr verschlafen.

Zu Fuß ging es am Kanal entlang, weil wir das Wahrzeichen der Stadt ARoS besteigen wollten (Plattform in Regenbogenfarben). Leider gab es kurzzeitig einen Platzregen. Es stellte sich heraus, dass das ARoS an dem Montag geschlossen hatte, was aber niemand erklären konnte.

Deshalb ging es kurzerhand zum Dom von Aarhus. Das ist die größte Kirche in Dänemark. Eine Besteigung des Turms war nicht möglich. Es wären auch nur 150 Stufen gewesen, nicht wie in Ulm (735 Stufen) oder Köln.

Am Kanal neben dem Riesenkaufhaus Magasin fanden wir ein tolles Kaffee. Olli bestellte sich ein Brot mit Hüttenkäse, für mich gab es Knäckebrot mit Käse und Marmelade (köstlich).

Der Hafen, der uns schon vom Vortag bekannt war, ist klein und gemütlich. Es gibt Bänke und Grünflächen, um die Aussicht zu genießen.

Schnell hatten wir alle Sehenswürdigkeiten in Aarhus gesehen. Morgens sind wir noch zum ARoS marschiert, um noch ein Wahrzeichen, der Stadt mitzunehmen. Doch 20€ für eine Aussicht zu genießen, die wir schon von dem Salling-Kaufhaus hatten, wollten wir nicht investieren. Also tranken wir nur einen Tee und gingen zurück zu unserem Quartier.

Das Wetter ist schon schräg. Wir sind in einen Starkregen gekommen, der nach 2 Minuten wieder vorbei war.
Flink waren die Sachen gepackt und wir fuhren ca. 1 Stunde mit dem Zug nach Aalborg.
Bereits als wir ausstiegen, hörten wir das Kreischen der Möwen und spürten, dass es wieder etwas kälter war.
Unsere Wohnung hatten wir wieder über airbnb.de gemietet. Sie ist ein Traum und bestens ausgestattet.
Zu Fuß gingen wir an der Promenade entlang und ich fühlte mich wie im Urlaub mit meinen Eltern damals.
Wir waren ganz fasziniert von dem schönen Städtchen.
Auch hier gab es ein Salling-Kaufhaus, von dem wir die Aussicht genießen konnten. Die Glaspatte im Boden war noch nicht zerkratzt, so dass man wirklich tief runterschauen konnte.
Als wir jedoch etwas essen wollten, änderte sich unsere Meinung. Die meisten Restaurants sind recht teuer und bietet ein 3-Gänge-Menü an. Oliver und ich gehen in Deutschland oft auswärts essen und geben auch gerne Geld dafür aus, wenn es sich lohnt. Aber hier ist alles sehr überteuert. Also kauften wir uns Leckereien im Supermarkt und genossen diese auf dem Balkon.

Auf dem Salling-Kaufhaus

Auf unserer Weltreise in Aarhus besuchten wir ein sehr rustikales dänisches Restaurant, in dem Gäste saßen, die aussahen, als wären sie dem dem Königshaus entsprungen.

Das Raadhuus Kafeen bietet in erster Linie traditionelles Essen an. Ich hatte ein Gericht aus Kartoffelwürfeln und Fleischwürfeln (das war wohl Schwein) mit zwei Spiegeleiern und zwei Scheiben Körnerbrot sowie einer Schale rote Beete (Biksemad Serveres med 2 spejlæg, rødbeder og rugbrød) Es war viel zu viel, so dass ich es mir einpacken ließ.

Olli hatte ein Gericht, das auf der englischen Karte “The rising Star” hieß (Raadhuus Kafeens Stjerneskud) und aus Scholle, Garnelen und Lachs auf Weißbrot bestand. Dies war in einer angemessenen Größe.

Am Montag Mittag sind wir in das Cross, einem der ältesten Cafés von Aarhus, eingekehrt. Es liegt direkt zwischen dem Einkaufszentrum Magasin und dem Kanal. 

Der Kellner sprach in einem perfekten Deutsch mit uns und war sehr zuvorkommend. 

Olli blieb bei seinen Garnelen, ich aß ein Dessert bestehend aus zwei Streifen Käse mit einem Relish aus Nüssen und zwei Scheiben Knäckebrot. Da war vorzüglich.

Beide Restaurants können wir sehr empfehlen. Weiterhin haben wir uns Lebensmittel im Supermarkt gekauft und am Kanal verspeist. Es gibt in Aarhus herrlich viele Plätze, um zu picknicken und die Seele baumeln zu lassen.

Leider sind die Kosten der Speisen in Dänemark recht hoch. Vielleicht ist das auch nicht schlecht, denn dadurch genießt man sicher mehr das, was man hat.

In der schönen Wohnung in Aalborg haben wir erstmal ausgiebig gefrühstückt. 

In der Nähe unser Wohnung lag ein Copy-Shop, in dem wir unsere Schiffs-Tickets ausdrucken mussten. Die hatte ich nämlich dummerweise zuhause vergessen. Paydirect wurde natürlich nicht angeboten, auch wurden nur dänische Karten akzeptiert. Deshalb musste Olli dann doch Bargeld holen gehen. Zum Glück ist hier alles so teuer, dass wir uns keine Sorgen machten, das Geld auch wieder los zu werden.

Mit dem Zug fuhren wir dann von Aalborg-Vesby nach Hirtshals. Anfangs mussten wir mit unserem schweren Gepäck stehen, doch hinterher leerte es sich, so dass wir eine angenehme ca. einstündige Fahrt hatten. Als wir ankamen, regnete es mal wieder in Strömen. Olli stellte sich mit unseren Plörren unter und ich eilte zu Netto, um unseren Proviant aufzustocken.

Es gibt einen Bus, der von Hirtshals Bahnhof zum Fährterminal fährt. Er verkehrt 3 mal täglich und wir hatten mal wieder das Glück,  dass er eine halbe Stunde nach unserer Ankunft kam. Dafür mussten wir jedoch am Fährterminal über zwei Stunden warten.

Wir waren ca. 8 Wartende als eine Horde Rentner einfiel. Die hatten auf jeden Fall ein All-inclusive-Paket gebucht, denn der Reiseleiter erklärte detailliert, wie die nächsten Schritten wären, wie man mit der Karte in seine Kabine kommt usw. Eine Dame fragte ganz nervös: “Bekommen wir denn auch Abendbrot?” (grins). Eine Frau mit Rollator stand etwa 30 Minuten erwartungsvoll an der verschlossenen Tür, um als erste reinzukommen.

Das Einchecken war ganz einfach. Wir hatten eine Kabine im Mittelgang ohne Fenster. Die meiste Zeit sind wir sowieso draußen oder haben in der Kabine die Augen zu. 9qm mit zwei Betten, die man seitlich hochklappen kann und dann ein Sofa hat. Außerdem ein Dusche mit warmen Wasser. Was will man mehr?

Natürlich nahmen wir am Abendprogramm teil. Eine dänische Band mit Sängerin. Ganz nett. Es gab Songs, welche die meisten Anwesenden mitsingen konnten. Aber das Tanzbein hat dann doch niemand geschwungen.

In aller Frühe mussten wir uns auf den Weg zum Hafen in Bergen machen, da um 8 Uhr die Fähre nach Flåm gehen sollte. Nachts hatten wir uns noch Gedanken gemacht, wie wir am Besten dorthin kommen, denn der Haltestelle “Gyldenpris” in Bergen hat viele Haltepunkte und ist sehr unübersichtlich. Trotzdem haben wir es geschafft, den Bus um 6.49 Uhr zu erwischen und waren viel zu früh am Fährterminal. Wieder kam uns Sprühregen ins Gesicht, aber nach so viel Regen hier in Skandinavien spürt man den kaum noch.

Wir hatten tolle Sitzplätze am Fenster und genossen die 5 ½ stündige Fahrt durch den Sognefjord (größter Fjord Norwegens, zweitgrößter Fjord der Welt). Gelegentlich waren wir draußen und waren geflasht von den intensiven Farben, den bunten Häusern und den riesigen Wasserfällen.

Am frühen Nachmittag erreichten wir das pittoreske Dörfchen Flåm. Die Berge strecken sich gigantisch um uns herum. Je nach Sonneneinstrahlung erscheint immer ein anderes Fleckchen in leuchtenden Farben. Direkt am Hafen sind kleine Häuschen, in denen sich ein Restaurant, ein Pub und diverse Geschäfte befinden. Ein paar Meter weiter wartet die Flåmbanen, mit der wir morgen früh reisen werden. Zwischen all den schönen Häuschen sind Stände mit Baguettes und asiatischem Essen. Alles sehr schräg – insbesondere die Preise. Eine normale Tom Kha Gai Suppe in einer Plastikschüssel mit Plastikbesteck kostet hier 200 Nok, das sind 20 €.

Wir hatten jedoch am Abend zuvor leckeren Fisch aus dem Supermarkt gekauft und konnten diesen mit unseren Reisebesteck verspeisen. Das nutzen wir hier für jede Mahlzeit.

Unser Hostel liegt 1,5 km von der Innenstadt entfernt. Unterwegs hielt jemand an und sammelte uns ein. Er hat sofort gesehen, dass wir in das Brekke-Gard-Hostel wollen.

Unser Zimmer ist ein 6-Bett-Zimmer in der zweiten Etage. Irgendwie scheinen die Häuser in Skandinavien alle im Pippi-Langstrumpf-Style zu sein. Alles quietscht und knarzt. Die Treppen sind unregelmäßig und schwer zu besteigen. Wie schon in Bergen ist es für mich eine Challenge, ohne Hals- und Beinbruch anzukommen. Bis jetzt ist noch alles dran!

Zurück im Dörfchen kauften wir ein paar Lebensmittel und aßen diese am Wasser. Der Käse ist eine spezielle Sorte aus der Nähe von Flam. Er stammt aus Ziegenmilch mit einem süßlichen Geschmack. Er erinnert mich an die Bonbons, die meine Oma früher in der Pfanne aus karamellisiertem Zucker gemacht hat. Von dem Käse kann man aber nur sehr wenig essen.

Wie der Zufall es wollte, wurden wir auf dem Rückweg von derselben Person an derselben Stelle mit dem Auto eingesammelt. Das ist ein Service!