34 Results

pulau kapas

Search

Nachdem wir schon drei Monate auf der kleinen Insel Pulau Kapas an der Ostküste der malaysischen Halbinsel verbracht hatten, erwarteten wir jetzt auf Pulau Tuba nicht mehr viel Neues. Es handelt sich mehr um einen Freundschaftsbesuch, um unsere beiden Bekannten Gahsri und die Köchin Koi wieder zu sehen.

Wohnen auf Pulau Tuba

Am ersten Abend erwartete uns lediglich Koi, da Gahsri noch vom Festland auf dem Weg zurück auf die Insel war. Sie kochte leckeren Tintenfisch für uns und wir genossen die thailändische Küche (Koi kommt ursprünglich aus Thailand).
Unser Haus verfügt über zwei Zimmer, ein riesiges Bad und eine Küche. Alles natürlich mit Klima-Anlage. Normalerweise nehmen wir das Chalet (wir waren schon zweimal hier), das aus nur etwa 8 qm mit kleinem Bad verfügt.

Meer und Tiere um Pulau Tuba

Bei unserer Ankunft zeigte uns der Bootsmann einen springenden Delfin, von dem ich jedoch nur eine Flosse gesehen habe. Neben hüpfenden kleineren Fischen schwamm noch ein Seeotter an uns vorbei. Laut Gahsri handelt es sich um eine Familie, die normalerweise zu viert unterwegs ist, und sich auch sehr nah an Land traut, wenn es auf der Insel ruhig ist.

Das Wasser der Andaman See ist nicht so klar wie das Wasser an der Ostküste (südchinesisches Meer), so dass unser Schnorchelgang nicht so spannend war. Man konnte die Hand vor Augen sehen, mehr jedoch nicht. Es war ein komisches Gefühl, in vergleichsweiser „dunkler Brühe“ zu schwimmen.

Auch hier gibt es Gezeiten, in denen sich das Wasser sehr weit zurückzieht, und man auf dem matschigen Meerboden waten kann. Viele Krebse kriechen am Strand entlang. Abends kommen die sehr großen ganz nah an einen herangekrochen.

Zur Unterkunft gehören der Hund Brekki, sowie zwei Gänse und drei Enten, die Gahsri alle gekauft hat. Brekki fand es toll, uns zu sehen, liebte es aber auch, uns in die Waden zu zwicken. Erst nachdem er uns besser kannte, wurde er friedlicher. Auch die Gänse zeigten sich oft aggressiv und rannten schnatternd auf uns zu.
Koi hat sich im letzten Jahr einen Affen zugelegt, der sein Leben an der Leine verbringt. Am zweiten Tag war sie mal mit ihm am Strand spazieren. Der Affe sprang direkt auf meinen Arm und setzte sich auf meinen Kopf. Ein ausgewachsener Javaneraffe bringt ein ganz schönes Gewicht mit sich. Streicheln ließ er sich nicht, denn er wollte sofort beißen. Deshalb hielten wir Abstand. Koi meinte zwar, dass man ihn mit Futter bestechen kann und er dann recht umgänglich wäre, doch wir halten nicht viel von Affen als Haustieren, zumal im angrenzenden Dschungel die gleiche Affenart, allerdings in Freiheit, lebt.

Ruhrpottrodeo auf Pulau Tuba

Normalerweise besuchen wir in Deutschland fast jedes Jahr das Ruhrpott-Rodeo. Wegen der Corona-Einschränkungen fiel es nicht ganz aus, sondern wurde zu einem Online-Event umgewandelt. Das hieß für uns, dass wir auch „teilnehmen“ konnten. Mit einer Hängematte und einer Picknick-Decke ausgestattet, ließen wir uns am Strand mit dem Laptop nieder und feierten so mit anderen Online-Teilnehmern. Eine lustige Sache.

Trip über die Insel Pulau Tuba

Bisher kannten wir nur den Inselabschnitt, der Gahsri gehört. Ein steiler, steiniger Weg führt durch den Dschungel in ein Dorf. Da wir nun erstmalig fast eine ganze Woche hier sind, planten wir, mehr von der Insel zu entdecken. Ein Bootsmann brachte uns zu einer Anlegestelle, an der seine Frau mit dem Auto wartete. So blieb uns der beschwerliche Weg erspart.

Es erstaunte uns, dass Pulau Tuba und die angrenzende Insel Pulau Dayang Bunting doch so groß sind. Im Gegensatz zu unserem Inselparadies Pulau Kapas fahren hier Autos und es gibt sogar zwei Schulen. Beide kleinen Inseln sind mit einer einspurigen Brücke verbunden.

An mehreren Stellen legten wir kurze Stopps ein, damit wir alles bestaunen konnte. Toll waren die vielen bunten Fischerboote, die vielen Palmen und auch auch die engen Wege.
In einem kleinen Laden erstanden wir ein paar Snacks und Getränke für umgerechnet knapp 1 EUR.

Ein kleiner Pfad mit Stufen brachte uns der Natur sehr nah.

Auf den Straßen kreuzten uns viele Tiere. Gelegentlich kamen die Kühe uns sehr nah.

Plastikmüll auf Pulau Tuba

Erschreckend war jedoch der viele Müll rund um die Insel herum. Es scheint hier niemanden zu stören, dass das Meer voller Plastikmüll ist. Natürlich wird viel vom Festland angeschwemmt, doch sollte jeder versuchen, Plastik zu vermeiden.
In unserer Unterkunft Wild Pasir Panang kommt klares Wasser aus der Leitung vom Festland, muss aber vor dem Genuss abgekocht werden. Wir hatten immer eine Kanne abgekochtes Wasser im Kühlschrank und waren so nicht abhängig von Plastikflaschen.
Vor unserer Reise habe ich mir von meiner Tante eine Lifestraw-Filterflasche gewünscht, die ich immer mit mir führte. Doch nicht jedes Wasser wollte ich damit filtern, denn in Russland kommt beispielsweise noch Wasser aus metallbelasteten Leitungen.
Das war nun endlich die Gelegenheit, die Flasche an einen Ort zu bringen, wo sie täglich genutzt werden kann. Zum Abschied schenkte ich sie Koi, die sich sehr darüber freute. Sie wollte sich immer schon eine solche Filterflasche kaufen.

Der Abschied von Pulau Kapas, Rose und ihrer Familie fiel uns sehr schwer. Gemeinsam verbringen wir einen Tag in Kuala Terengganu und fliegen von dort nach Kuala Lumpur.

Abschied von Pulau Kapas

Da Rose und die Enkelkinder nicht da waren, konnten wir unsere Sachen recht schnell zusammensammeln und an den Strand bringen. Pulau Kapas hatten wir schon zweimal verlassen, so dass sich eine gewisse Routine eingestellt hatte.

Die Katzen ließen sich noch einmal drücken. Oreo kam überraschenderweise an den Strand und umrundete unser Gepäck. Wusste er, dass es diesmal ein Abschied für länger war?
Olivers MSV-Flip-Flops hatten endgültig ausgedient, unsere in Japan gekauften Schnorchel bleiben auf Pulau Kapas. Auch alle kosmetischen Produkte wie Shampoo und Seifen ließen wir für die folgenden Gäste da.

Nolly und Qimi begleiteten uns ans Festland, da wir noch zusammen essen gehen wollten.
Die Überfahrt war recht schaukelig. Diesmal holten wir erstmalig noch Gäste von Gem Island ab, das Resort hatte wohl auch wieder geöffnet.


An Land erwartete uns Rose mit ihrem Auto und wir fuhren noch kurz in ihr Haus auf dem Festland. Dort überreichte mir Rose eine selbst geknüpfte Kette, die sie mit einer vor Monaten gefundenen Muschel am Long Beach von Pulau Kapas verbunden hatte.
Was für ein schönes Souvenir.

eine neue Kette
Meine neue Kette (mit Qimi)

Im Seafood-Corner in der Nähe des Flughafen stürmten Hummayra und Shamina auf uns zu, Iman (Rose Tochter) kam mit der kleinsten Tochter Azzara dazu. Es war faszinierend zu sehen, dass selbst die kleinste Tochter genüsslich frittierte Garnelen ausschlürfte. Auch Hummayra und Shamina sind in der Lage, Fisch von Gräten zu trennen und zu genießen.
Schön war, dass wir alle nochmal zusammen waren: Nolly, Rose, Iman, Qimi und die drei Enkeltöchter.

Da es noch so früh war, fuhren wir alle in zwei Autos nochmal zum Restaurant Secret Recipe vorbei, um noch einen letzten Kaffee in Kuala Terengganu zu trinken. Nolly schaffte es leider nicht mehr dazuzukommen.

Rechtzeitig erreichten wir den Flughafen, den wir alle mit Mundschutz betraten. Auch die Kleinsten mussten einen solchen tragen. Der Schalter hatte drei Stunden vor Abflug noch nicht geöffnet, obwohl nahe gelegt wurde, zu diesem Zeitpunkt einzutreffen. Nach langer Warterei konnten wir endlich unser Gepäck aufgeben. In meinem Koffer waren 19,5 kg, Olivers Rucksack wog knapp 10 kg. Glücklicherweise hatte ich alle in Malaysia erstandenen Bücher einpacken können.

Als unser Gepäck endlich weg war, stand der Abschied bevor. Unter Tränen drückte ich Rose, denn in ihr hatte ich eine Freundin gefunden. Nolly rief uns nochmal an und verabschiedete sich per Telefon. Auch der Abschied von Qimi und Iman fiel schwer. Hummayra drückte mich ganz mitfühlend, Shamina schaffte es gar nicht, „Tschüss“ zu sagen.
Als wir alleine in der Reihe standen, kamen Shamina und Hummayra doch nochmal angerannt und drückten uns herzlich. Dann mussten wir alleine in die Wartehalle.

Flug nach Kuala Lumpur

Flugzeug nach Kuala Lumpur
Flugzeug nach Kuala Lumpur

In der Wartehalle waren kaum Gäste. Die meisten sahen nicht malaysisch aus.
Zu Fuß liefen wir über den Flughafen zum kleinen Flugzeug der Fluglinie firefly. Innen waren rechts und links jeweils zwei Sitze. Nicht jede Reihe war besetzt und die meisten Passagiere trugen einen Mundschutz. Die Propellormaschine flog nicht besonders hoch, so dass wir noch die Aussicht genießen konnten.
Vom Flughafen in Kuala Lumpur ging es per Grab-Taxi zu unserem Hotel (Mandarin Oriental), das recht zentral neben den Petrona-Towers liegt. Für die letzte Nacht unserer Weltreise hatten wir uns ein besseres Hotel gegönnt, da wir in Kuala Lumpur nicht mehr viel unternehmen wollten.
Es sollte jedoch anders kommen!

Das Zimmer war echt schön mit einem großen Bad. Mit den Koffern wurde uns noch eine Flasche Wein auf das Zimmer gebracht. Entspannt genossen wir diesen und speisten danach in einem nahe gelegenen Irish-Pub. Langsam muss man sich ja wieder der europäischen Kultur nähern.

Mit dem Bus reisen wir weiter von Kuala Terengganu nach Kota Bharu, um dort am nächsten Tag in den Dschungelzug zu steigen. Yoo, der Angestellte vom Qimi Resort auf Pulau Kapas, begleitet uns ein Stück, da er für ein paar Tage nach Hause fährt.

Pizza-Essen mit Yoo und Busfahrt nach Kota Bharu

Morgens nahmen wir unser malaysisches Frühstück auf der Terrasse des Restaurants ein. Ein letztes Mal genossen wir die Aussicht über die Marina von Kuala Terengganu. Da es regnete, ließen wir uns mit dem Caddy zu unserem Zimmer fahren.

Fahrt mit dem Caddy
Fahrt mit dem Caddy

Nach dem Anruf von Yoo, dass er unterwegs zum Busbahnhof Kuala Terengganu ist, machten wir uns auf den Weg. Oliver und Yoo organisierten uns Pizza, die wir am Busbahnhof verspeisten, denn nach drei Monaten wollten wir gemeinsam etwas Westliches essen

Pizza Essen mit Yoo
Pizza Essen mit Yoo

Yoo erzählte, dass der neue Mitarbeiter schon nach zwei Tagen das Handtuch geschmissen hat und Rose und Nolly nun wieder auf der Suche nach Personal sind. Das scheint gar nicht so einfach zu sein.

Die Busfahrt im Reisebus nach Kota Bharu war angenehm. Yoo stieg in seinem Heimatdorf aus und wir erreichten Kota Bharu gegen 19 Uhr.
Unser Hotel war nett, aber nichts Besonderes. Noch am selben Abend ließen wir uns per Grab-Taxi zum Bahnhof fahren, um zu schauen, ob am nächsten Tag der Zug fährt. Erst nach und nach öffnen die Geschäfte wieder und die Verkehrsbetriebe nehmen ihren Dienst wieder auf. Der Schalter am Bahnhof hatte schon geschlossen, aber ein Bahnangestellter versicherte uns, dass am folgenden Tag nachmittags ein Zug fahren würde. Dem Internet war diese Information nicht zu entnehmen.

Mit demselben Grab-Taxi fuhren wir in ein chinesisches Viertel, wo wir noch ein paar Kleinigkeiten zu uns nahmen. Auf dem Rückweg zum Hotel entdeckten wir viele Häuser, die mit Graffiti bemalt waren, die einen religiösen Hintergrund zu haben schienen. Den Boden bedeckte ein gemalter, überdimensionaler Gebetsteppich.

Eine halbe Weltreise

(Nicht nur) COVID-19 sei Dank ist unsere Weltreise doch reichlich anders verlaufen als geplant. Aktuell befinden wir uns in Malaysia in Isolation auf der schönen und kleinen Insel Pulau Kapas. Der Zufall hat uns in den vermutlich besten Isolationsort getrieben, in welchem man in diesen Zeiten sein kann.

Von unserem ursprünglichen Plan so wenig wie möglich zu fliegen, mussten wir uns bereits in Wladiwostok verabschieden. Die DBS fährt nicht mehr aus Russland die Häfen in Korea und Japan an. Mittlerweile wissen wir, dass es so schnell auch keine Schiffsverbindung für Personenverkehr auf dieser Route geben wird.

Alternativ hatten wir erwägt direkt nach der Mongolei nach China zu reisen. Hätten wir das gemacht, hätten wir nicht nur zwei schönen russische Städte (Ulan Ude und Wladiwostok) sowie Japan und Korea verpasst, sondern wären vermutlich schon lange wieder in Düsseldorf in unserer Stadtwohnung.

Das gleiche gilt vermutlich auch, wenn wir (wie zwischendurch geplant) nach Australien, Neuseeland oder vorzeitig nach Südamerika oder in die USA gereist wären. Schließlich waren nicht in allen Ländern während der COVID-Lockdowns Touristen gerne gesehen.

Malaysia war schon immer ein Land, das wir gerne bereits haben. Die Leute sprechen alle gut Englisch, die Logistik und Infrastruktur ist für Südostasien phänomenal. Die Menschen sind mega-nett und haben sich während COVID-19 alle vorbildlich verhalten. Sicherlich einer der Gründe, warum man hier die Thematik mit der sogenannten Movement Control Order (MCO) sehr gut in den Griff bekommen hat.

Die tatsächliche Route haben wir über travelmap getrackt. Die Artikel unseres Reisetagebuchs in aufsteigend chronologischer Reihenfolge könnt ihr über die Links unten nachvollziehen:

Viel Spaß bein Lesen!

Ein Highlight unserer Isolation auf Pulau Kapas im östlichen Teil des malaysischen Festlands war das Tintenfisch-Angeln mit Gangerl Clemens und Rainier Ramisch. Auf einem kleinen Boot, dessen Elektrik mehrfach streikte, verbrachten wir gemeinsam die Nacht auf dem Wasser.

Tintenfisch-Bootstrip mit Gangerl Clemens und Rainier Ramisch

Während wir uns am 12. Mai mit Rainier Ramisch über unsere Lieblingsplätze in Düsseldorf unterhielten, gesellte sich Nolly, unser Gastgeber zu uns.
Er bot uns an, bei einem Fischer anzufragen, ob wir ihn auf seinem nächtlichen Trip begleiten könnten. Natürlich war auch Rainier angetan von der Idee, denn auch er und Gangerl Clemens sitzen hier auf der Insel seit geraumer Zeit fest.

So verabredeten wir uns für den nächsten Abend. Rose hatte für uns alle vorgekocht, so dass wir mit unseren Lunschpaketen beladen gegen 18.30 Uhr das Boot erwarteten. Wegen hoher Tide war es möglich, dass das Boot uns direkt an unserem Strand einsammelte. Die beiden Bootsmänner waren uns bereits bekannt, denn ohne Corona würden sie weiterhin Gäste von und nach Pulau Kapas chauffieren.

Gangerl und Rainier sammelten wir am Segelboot Bavaria 2 ein und düsten dann mit vollem Tempo auf das Meer hinaus.
Die Fischerboote standen in Reih` und Glied und beleuchteten mit riesigen Spotlights die Wasseroberfläche. Wir hielten etwas außerhalb und ließen den Anker runter. Jeder bekam eine Angelschnur mit zwei Ködern. Nun konnte das langwierige Fischen beginnen.
Die Bootsmänner waren an der Spitze des Bootes und machten den ersten Fang, den Rainier filmisch dokumentierte.

Tintenfisch-Fang auf Pulau Kapas
Tintenfisch-Fang auf Pulau Kapas

Anschließend spürte Gangerl das erste Zucken an der Angel und er konnte einen mittelgroßen Tintenfisch ins Boot befördern. Sehr überrascht war ich, als es auch an meiner Angelschnur zog. Das Einholen der Leine dauerte entsetzlich lange, denn die Leine darf ja nicht verknoten. Tatsächlich hing ein Prachtexemplar an meiner Leine. Er bespritze mich mit Wasser an und zappelte noch ein wenig. Der Bootsmann erklärte mir, wie man den Fisch vom Haken nimmt, ohne gebissen zu werden. Dieses Erfolgserlebnis setzte so viele Glückshormone in mir frei, dass ich von nun an jeden Abend fischen gehen will (lach!).
Einige Tintenfische schwammen an der Oberfläche und konnten direkt mit dem Netz an Board geholt werden. Weiterhin fühlten sich einige fliegende Fische von dem Licht geködert und drehten vor uns ihre Runden. Überrascht haben uns die großen Wasserschlangen, die sich an der Wasseroberfläche im Lichtschein aalten.

Olli auf dem Boot
müder, leicht seekranker Olli auf dem Boot

Im Laufe der Nacht fiel das Licht unseres Bootes mehrfach aus. Wir nahmen es gelassen und genossen die kurzweilige Ruhe, denn auch der Motor war während dieser Zeit aus. Nach dem fünften Mal und sehr müden Passagieren beschlossen die Bootsmänner, uns zurück zu fahren. Ohne Licht rasen wir bei Halbmond durch die Dunkelheit.

Die Herren kletterten in der Dunkelheit auf das Boot und wir wurden zum Strand vom KBC (Unterkunft links von uns) gebracht, da die Tide sehr niedrig war. Bepackt mit dem restlichen Essen und unserem Fang marschierten wir mit Hilfe der Taschenlampe die steinerne Inselbrücke bis zu unserer Unterkunft. Gegen 2 Uhr fielen direkt in den Tiefschlaf.

Frisch gefangener Tintenfisch zum Abendessen

Am folgenden Abend gesellten sich Gangerl und Rainier wieder zu uns. Nolly hatte ihnen zum Abschied gesagt, dass sie abends zu Tintenfisch-Essen kommen sollten.

Rose zauberte aus unserem Fang zwei köstliche Gerichte: Tintenfisch einmal mit Qimi-Sauce (Spezialität des Hauses) und einmal mit Kokosnuss-Sauce. Dazu gab es leckere Frucht-Cocktails.
Gangerl erzählte uns währenddessen von seinen Segelboot-Touren quer durch die Welt. Wir planen, uns auf der Messe „Boot“ in Düsseldorf wieder zu treffen.

Man kann sich an das Leben auf Pulau Kapas im Osten Malaysias gewöhnen. Zwar kennen wir jetzt schon viele Ecken der Insel, doch bringt jeder Tag eine neue Überraschung: Haie, Weltumsegler, Geburtstage und eine leichte Öffnung der Corona-Beschränkungen.

Zwei Monate auf einer einsamen Insel

Wer hätte gedacht, dass wir mal zwei Monate auf einer kleinen Insel verbringen? Aus den bisherigen Blog-Beiträgen wurde ja ersichtlich, dass uns eher das Reisen, das Neue reizt, als lange an einem Ort zu bleiben. Die Corona-Pandemie hat uns diese neue Erfahrung „ermöglicht“

Auch nach knapp zwei Monaten sind wir immer noch glücklich, dass die Quarantäne uns in Malaysia erwischt hat und wir auf der traumhaften Insel Pulau Kapas im Osten Malaysias gelandet sind. Unsere Gastgeber Rose und Nolly der Unterkunft Quimi Chalet and Restaurant ermöglichen uns ein Leben wie im Paradies.

Auf einem kleinen Ausflug hinter die Bootsanlegestelle von Pulau Kapas haben wir den Anfang des Dschungel-Pfads gefunden. Hier fanden wir auch die (verlassene) Promenade der Insel so wie eine Reihe toller Häuser, Kräuter und Blumen, unzählige Kokospalmen und Mückenalarm.

Unseren Tagesablauf habe ich schon im Artikel vom 22. April ausführlich beschrieben. Lediglich aufgrund der Gezeiten schwankt unser Tagesablauf ein wenig. Aktuell ist morgens die höchste Flut und nochmal nach Sonnenuntergang. Bei Niedrigwasser ist es schwerer zu schwimmen, weil man ja nicht die Korallen berühren möchte und aufpassen muss, nicht in die Stachel der Seeigel zu schwimmen. Das soll sehr schmerzhaft sein.

Am 24. April hat der Fastenmonat Ramadan angefangen. Seitdem ist es hier noch ruhiger geworden. Wir erleben keinerlei Einschränkungen: morgens bekommen wir unser Frühstück und nach Sonnenuntergang gegen 19.15 Uhr isst die Familie. Anschließend bekommen wir wie immer ein traumhaft leckeres Essen von Rose serviert. Lediglich die kleinen Snacks, die Rose mittags häufig für alle kredenzte, bleiben aktuell verständlicherweise aus. Dafür bekommen wir diese abends als Nachtisch.
Nach dem Essen spielen wir dann meist mit Rose und Yoo (dem Angestellten). Gelegentlich gesellt sich auch Nolly dazu. Glücklicherweise gibt es hier auch Bestell-Plattformen im Internet, auf denen wir einige Kartenspiele bestellt haben.

Starke Regenfälle und Schimmelalarm

Pünktlich zu Beginn des Fastenmonats setzte der Regen ein. Erst freuten wir uns über Abwechslung und etwas niedrigere Temperaturen, doch fünf Tage Regen waren einfach zu viel.
Während wir sonst immer klare Sicht über das Meer zum Festland haben, verfinsterte sich für fünf Tage alles. Es begann nachts, während wir in unserer Hütte lagen. Dunkelheit, Regengüsse, wie wir sie aus Deutschland gar nicht kennen, und merkwürdige Tiergeräusche – die perfekte Kulisse für einen Horror-Film.

verschimmelter Pass
angeschimmelter Pass

Sobald der Regen etwas nachließ, konnten wir zum Restaurant-Bereich sprinten. Hier gibt es zwei Tische, die vom Regen verschont blieben. Das Dach wird von lebenden Bäumen und Baumstämmen gestützt. Die lebenden Bäume wachsen durch das Dach hindurch, so dass an vielen Stellen Löcher sind, durch die es regnen kann. Das hieß auch, dass nur noch eine der vier Hängematten nutzbar war.
Der Restaurant-Bereich wurde in diesen Tagen von Bambusrollos und einer riesigen Plane geschützt, so dass wir uns dort aufhalten konnten.
Unsere Hütte hat die Feuchtigkeit zwar abgehalten, trotzdem fing vieles an zu schimmeln. Sogar mein Reisepass, unsere Lederportemonnaies und Hosen bekamen Schimmelflecken. Deshalb ist es verständlich, dass wir die Sonne wieder herbei sehnten. Mit Essig und Desinfektionsmitteln reinigten wir alles, doch von ein paar Dingen müssen wir uns trennen.

Olivers Geburtstag auf Pulau Kapas

Ursprünglich wollten wir Olivers Geburtstag am 7. Mai auf Fidschi feiern, doch bereits im Januar hat Corona uns einen Strich durch unsere Reiseplanung gemacht, so dass Fidschi schon hinter uns liegt.

Frühstückstisch zu Olivers Geburtstag
Frühstückstisch zu Olivers Geburtstag

Wegen der MCO (Movement Control Order) konnte ich kein Geschenk besorgen, weshalb ich improvisieren musste: Pünktlich um 0 Uhr riefen Gesine und Cornelius im Video-Call an, so dass wir gemeinsam singen konnten. Anschließend meldeten sich meine Schwester und ihre Familie ebenfalls im Video-Call. Anstoßen konnten wir mit einem französischen Kräuterlikör (DOM Benedictine), den wir zuvor online bestellt haben (der einzige Schnaps, den wir im Online-Shoppingportal im islamischen Malaysia gefunden haben).
Den Frühstückstisch hat Rose toll dekoriert. Neben Roti Canai gab es zur Feier des Tages Schokoladen-Shakes.

Um 17 Uhr musste ich Oliver mit einem Vorwand aus dem Zimmer locken, denn ich hatte einen Video-Call mit der Familie geplant. Das klappte zwar nicht gleichzeitig mit allen, doch die ganze Familie war dadurch kurz bei uns.

Abends überreichte ich dann nach dem Essen einen kleinen Korb mit Schokolade, die mir Rose von ihren Einkäufen vom Festland mitgebracht hatte.
Doch dann folgte eine Überraschung für uns beide. Rose gab uns jedem ein Geschenk, das in Palmblätter eingewickelt war. Heraus holten wir jeder einen malaysischen Sarong, den wir sofort anzogen. Olivers ist in den Farben des MSV-Duisburg, meiner blumig mit lila. Das ist das schönste Souvenier, das wir aus Malaysia mitbringen können und werden so immer an Olivers Geburtstag auf Pulau Kapas denken.

Haisichtung an unserem Strand

Am 9. Mai traute ich meinen Augen nicht. Ich saß im Restaurant-Bereich und wartete auf Oliver, als ich vier kleinere Haie (ca.1,50 Meter) direkt an unserem Strand sah. Schnell sagte ich allen Bescheid und zückte die Kamera, doch das Spektakel war nicht so schnell zu dokumentieren. Die Tiere kamen schon fast bis an den Strand, die Rückenflossen ragten aus dem Wasser heraus. Es handelte sich um Schwarzspitzen-Riffhaie, die in Gemeinschaften zusammenleben und für den Menschen normalerweise ungefährlich sind.

Ein paar Tage zuvor hat der Weltumsegler (Wolfgang) Gangerl Clemens, der wieder in der Nähe von Pulau Kapas vor Anker liegt, eine Begegnung mit einem solchen Hai dokumentiert. Ab Minute 10 sieht man den heranschwimmenden Hai, welcher sehr an diesem Schwimmer interessiert ist.


Einen Tag später schwamm ein riesiger Hai an mir vorbei, als ich alleine im Wasser war. Das war schon ein unheimliches Gefühl. Die Baby-Haie in Fidschi waren wesentlich kleiner.

Reisen innerhalb Malaysias und Olivers Kurzbesuch in Kuala Terengganu

In Malaysia war es wegen der Corona-Pandemie nicht erlaubt, zwischen den einzelnen Bundesstaaten zu reisen. Zwischen dem 8. und 11. Mai war dieses jedoch wieder gestattet, so dass Yoo, der Angestellte, seine Familie besuchen konnte. Dazu musste er jedoch in Kuala Terengganu in den Bus steigen. Zum Glück bekam er am Schalter noch ein Ticket, das Online-Buchungsportal war restlos überlastet.
Auch der Sohn Qimi der Familie nutzte die Möglichkeit, von seiner Uni in Kuala Lumpur hierher zu reisen. Sein Freund leistet uns seit dem 11. Mai ebenfalls Gesellschaft.

Bisher hatten wir nur die Möglichkeit, in Marang Geld mit einem Limit von 400 € abzuholen. Außerdem wurde hier nur meine EC-Karte und keine von Olivers Kreditkarten akzeptiert. In Kuala Terengganu, der nächstgrößeren Stadt in unserer Umgebung, funktionieren Olivers Karten und eine höhere Geldmenge ist auch kein Problem. Deshalb nutze Oliver die Gelegenheit und schloss sich Nolly und Yoo an.
Nolly brachte Yoo mit seinem Boot und anschließend mit seinem Auto nach Kuala Terennganu. Nachdem in der Bank alles problemlos klappte und auch der chinesische Supermarkt „The Store“ in Chinatown geöffnet hatte, konnte Oliver unseren Vorrat an Snacks, Hygieneartikeln aufstocken und endlich ein paar Dosen Bier mitbringen. Es ist schon komisch, wenn man sonst problemlos an alles herankommt, so „eingeschränkt“ zu leben.

Haushalt

Bisher war alles ziemlich einfach. Es wird für uns gekocht, Lebensmittel werden immer vom Festland geholt, Yoo hat bei Bedarf unser Zimmer geputzt und sogar die Wäsche wurde gewaschen, was über so eine lange Zeit auch nötig ist. Zwischenzeitlich gelingt es mir, auch mal etwas selber zu machen, denn sonst wird alles für uns getan, obwohl wir immer Hilfe anbieten.
Seit zwei Wochen ist nun die Waschmaschine kaputt. Jetzt waschen wir alles im Eimer. Sobald Yoo zurück kommt, werden wir online ein Ersatzteil für die Waschmaschine bestellen.

Soziale Kontakte

Während des Fastenmonats Ramadan bekommen wir die Familie kaum zu Gesicht, weil sich die einzelnen Familienmitglieder meist in ihren Zimmern über dem Restaurant-Bereich aufhalten. Lediglich Rose ist immer ansprechbar und erfüllt uns unsere Wünsche.

Daher freue ich mich immer, wenn es in Deutschland Tag wird, denn dann kann ich mal Familie oder Freunde anrufen. Der Abstand vom Alltag und dem Leben in Deutschland ist dadurch zwar nicht mehr so gravierend wie geplant, aber mir fehlen einfach Gespräche über Themen, die mich und mein Umfeld in Deutschland bewegen.

Gangerl Clemens und sein Mitarbeiter Rainier Ramisch kamen erneut am 11. Mai zum Abendessen in unsere Unterkunft. Aufgrund unseres Kurzfilms über unsere Unterkunft haben sie gesehen, dass ich über einen ebook-Reader verfüge und wollten die epub-Ausgabe des Buches „Paradiesjäger“ gerne mal testen. Hier erfuhren wir Interessantes über die Digitalisierung von Büchern, die gar nicht so einfach zu sein scheint.

Auch am folgenden Tag gesellte sich Rainier abends zu uns, denn wir werden ggf. für ein Video in Gangerls Tagebuch interviewt. Lustigerweise hat Rainier zehn Jahre in Düsseldorf gelebt, so dass wir unsere „Erinnerungen“ an unsere Heimat teilen konnten.

Tierische Mitbewohner

Auch über unsere tierischen Mitbewohner kann man immer wieder berichten.
Titam hat am 8. April vier Junge geworfen, die mittlerweile groß genug sind, um hier unten herumzuflitzen.


So lieb die Katzen auch sind, darf man nicht vergessen, dass es sich um kleine Raubtiere handelt. Oreo, der ausgewachsene Sohn von Titam fängt schon mal gerne ein Eichhörnchen und lässt sich das auch nicht von uns Menschen verbieten. Es war jedoch sehr rührend, dass er es gefangen und getötet, dann aber vollständig seiner Mutter überlassen hat.

Oreo mit Eichhörnchen
Oreo mit Eichhörnchen

Es ist auch spannend, andere Tiere zu beobachten. Die Warane sind trotz ihrer Größe sehr scheue Gesellen und schleichen sich schnell davon.
Eine Zeit lang saß abends ein Frosch immer wieder auf dem Handlauf unserer Treppe.
Auch Kämpfe zwischen Insekten und Spinnen, bei den die Insekten gewinnen, waren interessant zu beobachten.

Seit über einem Monat befinden wir uns nun auf der kleinen Trauminsel Pulau Kapas im Osten Malaysias. Das Leben im Paradies ist trotzdem noch spannend und abwechslungsreich. Die meisten Touristen haben jetzt die Insel verlassen.

Unsere Unterkunft genauer betrachtet

Unsere Unterkunft Quimi Chalet and Restaurant ist für uns ein echter Glücksgriff. Sie liegt direkt am weißen Sandstrand. Das Meer ist voll von leuchtenden Korallen und bunten Fischen.
Man muss sich allerdings bewusst sein, dass wir auf einer Insel direkt am Dschungel leben. Das heißt, dass viele wilde Tiere (gestern hing vor unserem Balkon eine riesige Fledermaus, Warane sind ständig um uns herum) zu dem Leben auf der Insel gehören. Das Wasser aus der Leitung ist nicht trinkbar und auch für die Haarpflege nicht die beste Wahl. Strom gibt es, doch zwischendurch fällt auch dieser mal aus. Durch die Luftfeuchtigkeit und die Hitze ist man immer der Gefahr von Schimmel ausgesetzt.
Anfangs waren alle Hütten bewohnt und wir bekamen die günstigste (Rose 2) für 100 Ringgit die Nacht. Wie schon im Artikel vom 2. April beschrieben, verfügt die Hütte über ein bequemes Bett mit Mückenschutz sowie ein privates Bad.
Nachdem nun keine anderen Gäste mehr hier sind (etwa seit dem 20. März), durften wir in das Haus Kemboja ziehen, das wesentlich größer und mit toller Aussicht ist. Mit dem Preis kam man uns sehr entgegen, da wir ja Langzeit-Besucher sind.

Unser Strand ist durch Felsvorsprünge begrenzt, über die Treppen aus Stein gebaut wurden. Darüber gelangt man nach rechts zu einem Campingplatz, der aktuell nur noch von einer Italienerin bewohnt wird. Der Strand danach ist unbewohnt. Die Treppen hierhin sind sehr steil und man muss sich an einem Tau festhalten. Den letzten Strand (Long Beach) kann man nur durch Schwimmen oder Klettern erreichen. Er liegt einige hundert Meter von unserem Strand entfernt und ist häufig unser Ziel. An jedem Strandabschnitt steht eine blaue Mülltonne, so dass wir immer angeschwemmten Müll sammeln können. Täglich kommt ein Müllboot zu unserem Strand, während die letzten beiden Strände in letzter Zeit „vergessen“ wurden. Durch den Rückgang der Touristenzahlen hat sich auch der Müll reduziert. Doch nach Regenfällen kommt neuer Müll vom Festland.

Geht man nach links, gelangt man zu dem Strand, den die Einheimischen aufsuchen. Hier war vor der MCO (Movement Control Order) einiges los. Jetzt ist alles leer. Man kann durch mehrere Buchten zu verschiedenen Unterkünften laufen, bis man am Jetty landet, wo auch der kleine Laden ist. Weiter sind wir zu Fuß noch nicht gelaufen.
Diese Woche hat uns Nolly mit seinem Boot einmal um die Insel gefahren, so dass wir wissen, wo wir überhaupt sind. Nach einer Premium-Unterkunft folgt noch eine private Unterkunft, die unserer ähnelt und anschließend sieht man die Schildkröten-Aufzucht-Station.
Auf der Rückseite der Insel befinden sich nur Felsen und Dschungel. Außerdem soll hier eine riesige Fledermaus-Höhle sein.

Der Weltumsegler Wolfgang Clemens hat während seines Aufenthalts ein Video gedreht, bei dem man die Schönheit der Insel bestaunen kann. Ab Minute 12.30 sieht man „unseren“ Strand. Ab Minute 13.10 sieht man im Hintergrund die Jetty-Anlegestelle, wo sich auch der kleine Laden befindet.
N° 002 ▪ CORONA! Segel-Quarantäne im Insel-Paradies ▪ Gangerls Tagebuch
https://www.youtube.com/watch?v=4GiuOeDPz0M

Menschen, die mit uns die Isolation gestalten

Rose und Nolly sind die Besitzer dieser wunderbaren Unterkunft.
Rose sorgt dafür, dass wir wie im Paradies leben. Morgens begrüßt sie uns mit einem freundlichen „Selamat pagi“ und ist den ganzen Tag für uns da. Sie ist eine hervorragende Köchin und nutzt die Zeit der wenigen Gäste, um neue Gerichte zu kreieren. Neben traditionellen malaiischen Gerichten zaubert sie neuerdings auch selbstgemachtes Eis und Kuchen. Mittags bekommen wir immer einen Snack kredenzt, den wir probieren müssen. Dabei nutzt sie stets Chili, Knoblauch, Kurkuma, Soja-Sauce und viel frisches Gemüse. Gelegentlich werden die Gerichte mit frischer Kokosmilch (von Kokosnüssen, die wir gesammelt haben) und Durian verfeinert.
Neben der Kochkunst versteht es Rose ganz ausgezeichnet, Reparaturen am Haus und in der Küche vorzunehmen. Außerdem gestaltet sie aus Muscheln und Früchten Girlanden und Accessoires.
Abends gesellt sie sich meist zu uns, so dass wir noch gemeinsam Karten oder Carrom spielen können.

Bewohner von Qimi
Bewohner von Qimi
Bootsfahrt zum Fischen
Bootsfahrt zum Fischen

Nolly überlässt die Administration seiner Frau. Er ist eher für die Logisitk zuständig und sorgt dafür, dass unsere Vorräte vom Festland hierher kommen. Er informiert sich ständig über die aktuelle Lage, insbesondere in Bezug auf Corona und gibt uns die neuesten Fakten. Besonderen Spaß hat er an kleinen Bootstouren zum Fischen, wobei wir ihn neuerdings begleiten dürfen.
Er hält sich ganz klar an die MCO und gibt anderen Gästen schnell zu verstehen, dass sie aktuell nicht willkommen sind. Sicher wirkt das auf Fremde etwas abweisend, wir aber schätzen seine klare Haltung.
Besonders beim Carrom-Spielen (das einzige Spiel, das er mittlerweile mit uns spielt) lässt er seinen Charme spielen uns vollführt Siegestänzchen. Der Geburtstagstanz für meine Freundin Dani per WhatsApp ist legendär.

Yo und Koper sind / waren die Angestellten. Koper hat etwa vier Wochen während unserer Anwesenheit hier gearbeitet und uns mit lustigen Videos und Carrom-Spielen unterhalten. Er hat die Insel jedoch vor einer Woche verlassen, da es hier nicht mehr so viel zu tun gibt und er in der Corona-Zeit lieber bei seiner Familie sein möchte.

Carrom am Abend
Carrom am Abend

Yoo ist großartig. Er arbeitet meist mit Rose im Team zusammen und setzt alles um, was Rose vorgibt. Er kann sie in der Küche vertreten und versteht es, ebenfalls tollte Gerichte zu zaubern.
Ansonsten kümmert er sich um alles, was anfällt: Kochen, Blätter am Strand fegen und verbrennen, Regale bauen, Zimmer putzen, Wäsche waschen, aufhängen und abnehmen, Carrom- und Karten-Spielen oder mit Nolly und dem Boot zum Fischen fahren.

Wir haben immer Spaß mit unseren „Mitbewohnern“.

Andere Inselbewohner auf Pulau Kapas

In der Nähe der Jetty-Anlegestelle ist ein großes Ressort, das von einem Niederländer betrieben wird. Hierhin ist auch die deutsch / französische Familie gezogen, die in der ersten Woche in unserer Unterkunft gewohnt hat. Sie sind umgezogen, damit die Kinder (etwa zwischen drei und fünf Jahren) Spielkameraden haben.
Die Großeltern haben sich recht schnell auf den Heimweg gemacht, denn zu Beginn der Corona-MCO flogen noch einige Maschinen nach Europa. Auch ein spanisches Pärchen hat die Heimreise angetreten.

Andere hatten es auch eilig, nach Hause zu kommen, hatten jedoch kein Glück. Diese Woche waren dann die Presse und die Polizei da. Sie haben alle Touristen erneut registriert und wohl auch einen Corona-Test durchgeführt.
Seit gestern sind nun viele der letzten europäischen Gäste auf dem Weg nach Hause. Es ist recht leer auf der Insel geworden.
Zu uns sind die Behörden erst gar nicht gekommen. Wir sind ja bereits registriert und unsere Pässe liegen in Kopie vor. Dafür waren vorgestern acht hochrangige Polizisten aus Terrenganu hier bei uns und haben zu Mittag gegessen. Nolly wollte sie kennen lernen und hatte sie eingeladen. Sie waren alle sehr freundlich und haben mit uns Small-Talk geführt. So freundliche Polizisten haben wir selten getroffen.

Von den drei jungen Menschen, die im Zelt einen Strand weiter leben, ist nur noch die Italienerin da. Das spanische Paar ist mittlerweile auf dem Weg nach Hause, weil sich der junge Mann im Wasser wohl verletzt hat.

Der Weltumsegler Wolfgang Clemens (s.o. im Video) ist mit seinem Team immer noch in der Nähe, jedoch ist er bei einer anderen Insel vor Anker gegangen. Die Weiterreise nach Indonesien wird wohl nicht klappen.

Tagesablauf auf Pulau Kapas

Während unserer Weltreise war ja jeder Tag neu. Eine neue Umgebung, neue Menschen, neues Essen. Jetzt hat sich während unserer Quarantäne eine gewisse Routine eingefunden.
Wir wachen gegen 8 oder 9 Uhr auf und checken erstmal unsere Mail und lesen Nachrichten aus aller Welt, was ja in Zeiten von Corona besonders wichtig ist.
Gegen 9.30 Uhr setzen wir uns an den Tisch auf der großen Terrasse mit direktem Blick auf das Meer. Rose ist stets gut gelaunt, stellt uns je einen Milchkaffee hin und fragt nach unseren Frühstückswünschen.
Auf der Speisekarte stehen entweder Roti Canai, Pfannkuchen oder Toast mit Omelett.
Oliver bestellt meist Roti Canai mit Curry, doch ich brauche zum Frühstück eher etwas Süßes. Ich variiere dann zwischen Roti Canai, allerdings mit Honig, Banane, Schokolade oder Kokos und Omelett. Gelegentlich nehme ich aber auch eine Suppe. Rose bereitet manchmal auch ein malaiisches Porridge vor.

Nach dem Frühstück geht es für uns an den Computer oder in die Hängematte. Dann arbeiten wir am Blog, lesen, Netflixen oder checken die internationale Lage. Oliver ist meist schnell über Verkehrswege und die Zahl der Infizierten informiert. Ich widme mich eher ein paar Lernprogrammen, Lektüre für die Schule oder meinen Romanen und Krimis.

Gegen Mittag sind Rose und Yo in der Küche und bereiten für sich und Nolly etwas zu Mittag zu. Wir bestellen in der Regel erst abends etwas, bekommen aber immer während des Tages Kleinigkeiten zum Probieren.

Je nachdem, wann das Wasser richtig da ist, springen wir mit unseren Schnorcheln ins Wasser oder machen einen Spaziergang zu den Stränden vor dem Long Beach. Mittlerweile wissen wir, wo es tolle Kokosnüsse gibt und bringen diese dann Rose mit. Die jungen, grünen Kokosnüsse kann man einfach aufspalten und das süße Kokoswasser trinken. Die jungen Kokosnüsse eigenen sich für Süßspeisen wie Eis oder Kuchen. Die dunklen, alten Kokosnüsse müssen erst von der Außenschale befreit werden, dann erscheint die runde, schwarze Kokosnuss, so wie wir sie in Europa kennen. Mit einem gezielten Schlag auf einen Stein lässt sich die Nuss prima öffnen. Das Fruchtfleisch wird dann mit einer Maschine, speziell für Kokosnüsse, herausgeschält. Die Kokosmilch und das Fruchtfleisch werden zum Kochen verwendet.

Nachmittags quatschen oder spielen wir. Gegen Abend geht es meistens erneut ins Wasser. Nolly fährt dann mit seinem Boot raus zu dem Käfig, mit dem er versucht, Fische zu fangen (bisher mit mäßigem Erfolg).

Um 19.30 Uhr darf ich dann mit in die Küche und mir die Zubereitung unseres Abendgerichts anschauen. Alle bisherigen Gerichte waren mehr als köstlich. Mit gewissen Tricks und den richtigen Zutaten scheinen sie ganz einfach herzustellen zu sein.

Bis ca. 22 Uhr spielen wir dann alle zusammen Carrom. Oliver und ich sind darin nicht so ganz geschickt, verbessern uns aber täglich.

Stippvisite in Marang, um Geld zu holen

Seit der MCO (Movement Control Order) sind viel weniger Boote unterwegs. Bisher sind wir immer mit dem Jetty-Boot vom und zum Festland gefahren. Nolly verfügt über ein kleines Boot, mit dem er einzelne Personen und Lebensmittel transportieren kann.
Im Prinzip haben wir alles und müssen nicht ans Festland fahren. Kleinigkeiten kann man auch im Inselshop kaufen, doch wir versuchen, nicht mit anderen Menschen in Kontakt zu kommen.

Einen Geldautomaten gibt es auf Pulau Kapas nicht. Deshalb sollte man immer genügend Bargeld mitbringen. Doch wenn man über einen Monat auf der Insel lebt, muss man eben mal ans Festland fahren.
Letzte Woche fuhr ich das erste mal mit Nolly und Rose nach Marang. Beide wollten unsere Vorräte aufstocken, so dass ich die Gelegenheit nutzte und kurzerhand mitfuhr. Mit Mundschutz und Handschuhen ausgerüstet, fuhren wir gemeinsam die 6 km zum Festland. Am Anleger wirkte alles sehr verlassen. Mit dem Auto ging es dann 500 m weiter bis zum Geldautomaten, der immer nur 500 Ringgit (ca. 105 €) auf einmal ausspuckte. Nach dem vierten mal war dann wieder Schluss, doch ich war froh, Geld für die kommenden Tage zu haben.
Heute wiederholten wir das Ganze. Obwohl ich meine Bank über meine Schwester gebeten habe, den Tages-Maximalbetrag zu erhöhen, kehrte ich wieder mit nur 2000 Ringgit zurück zur Insel.

Mundschutz in Marang
Mundschutz in Marang

Am Festland verhalten sich die Menschen alle sehr diszipliniert. Sie tragen einen Mundschutz und halten Abstand voneinander. An der langen Schlange sprachen mich Touristen und Angestellte an, ob ich zum ATM (Geldautomat) möchte. Verwirrt bejahte ich dies, weil ich ja dachte, dass alle dafür anstehen und wurde dann von einem Sicherheitsmann direkt zum Eingang gebracht. Die anderen wollten zum Schalter, um Überweisungen vorzunehmen, so dass ich ganz schnell (ich musste den Abhebevorgang viermal wiederholen) fertig wurde.

Die Apotheke neben der Bank ist gut ausgestattet, so dass ich Sonnen- und Mückenschutz (bisher wirkte der nicht sonderlich) kaufen konnte.
Etwa 100 m von der Bank ist auf der selben Straße ein Lebensmittelgeschäft, das auch einige Schreibwaren und Haushaltswaren führt. Beim ersten Besuch konnte ich mich mit Shampoo, Seife und Haarspülung eindecken, die uns mittlerweile ausgegangen sind.
In den Geschäften gibt es eine Personenbeschränkung, so dass sich auch hier Schlangen bilden. Auch hier nehmen die Menschen Rücksicht aufeinander.

Katzen im Qimi Chalet

Schon mehrfach habe ich über unsere Katzen geschrieben. Jetzt werden sie endlich mal namentlich erwähnt. Als erstes ist natürlich Fennex zu nennen, der groß und majestätisch hier entlangschreitet. Man ist überrascht, wenn er die Bäume flink emporklimmt. Titam ist seit dem 8. April wieder vierfache Mama geworden. Die Kleinen haben wir noch nicht zu Gesicht bekommen. Sie liegen noch in dem Zimmer des Sohnes Qimi der Besitzer.
Oreo, ein Schmusekater, ist ebenfalls ein Sohn von Titam. Der Katzenvater gehört nicht zu dieser Unterkunft, wir haben einen Kandidat für die Vaterschaft aber die Tage hier herumschleichen gesehen.

Auf unserer Weltreise sind wir wegen des Corona-Virus auf der Insel Pulau Kapas im Osten Malaysias „gestrandet“. Wir erleben die Isolation in einer etwas anderen Ẃeise als die Daheimgebliebenen. Dafür machen wir viele Erfahrungen mit der Natur, die verschiedensten Tiere sind ständig um uns herum.

Pulau Kapas als Isolationsort

Fischen auf Pulau Kapas
Fischen auf Pulau Kapas

Mittlerweile leben wir schon seit zwei Wochen am der Insel Pulau Kapas im Osten Malaysias. Mittlerweile gibt es auch hier Bewegungskontrollen: es darf nur noch eine Person im Auto sitzen, der Abstand in Geschäften muss eingehalten werden, nur noch die nötigsten Erledigungen können durchgeführt werden, ab 22 Uhr muss man zu Hause sein.
Für uns hat das keine weiteren Auswirkungen, da wir ohnehin nur in unserer Unterkunft sind und keinen weiteren Kontakt zu Außenwelt haben.
Ich denke, dass wir es aktuell ganz gut getroffen haben, da für uns immer noch lecker gekocht wird, wir das Meer vor der Nase haben und uns gut mit den Angestellten und Gastgebern verstehen. Rose kocht für ihr Leben gern und lässt uns alles probieren. Abends wird immer noch der Tisch mit einer Tischdecke bedeckt und mit Blumen geschmückt. Mit Koper und Yoo (den Angestellten) spielen wir stets Karten oder Carrom. Es fühlt sich immer noch wie Urlaub an, auch wenn wir uns das alles ganz anders vorgestellt haben.
Lediglich eine Dusche mit Süßwasser fehlt mir, da wir auf der Insel nur Salzwasser haben. Das ist insbesondere für die Haarpflege nicht so angenehm, aber Aloe Vera hilft, ein wenig Geschmeidigkeit ins Haar zu bringen.

Tierische Begegnungen auf Pulau Kapas (in der Hütte)

Langsam gewöhnen wir uns an das Dschungel-/ Insel-Leben. Trotzdem wundern und freuen wir uns immer noch über die Vielfalt und die Eigenarten der Tiere.

Angefangen hat alles mit der Riesenspinne (so groß wie Olivers ausgebreitete Hand) in unserer ersten Unterkunft „Rose 2“, die neben unserem Bett saß. Wohin sie verschwunden ist, konnten wir nicht ausmachen, doch wir waren froh, dass wir das Mückennetz über unserem Bett zuziehen konnten.
In der nächsten Nacht machten wir Bekanntschaft mit einem ca. 15 cm großen Skorpion, der netterweise in unserem Fliegennetz war und Oliver kurzen Prozess mit ihm machte. Irgendwo hört dann doch unsere Tierliebe auf.
Ein weiterer „Gast“ in unser ersten Hütte war ein Krebs, der sich in unser Bad verlaufen hatte. Hier gab es für das Krustentier keinen Ausweg mehr, denn alles ist mit Gittern umsponnen, sodass es eigentlich auch gar nicht hätte reinkommen können. Das Unterfangen, den Krebs zu befreien, stellte uns vor eine große Herausforderung, denn die Zangen sahen sehr bedrohlich aus. Erst mit einer großen, stabilen Tasche konnte ich ihn in die Freiheit bringen.

Tierische Begegnungen auf Pulau Kapas (am Strand / auf der Veranda)

Auch am Strand / auf unserer Veranda begegnen uns immer wieder merkwürdige Tiere. Zu unserer Unterkunft gehören drei Katzen, von denen eine trächtig ist. Die kleinste vergnügt sich immer wieder damit, verpuppte Insekten anzuschleppen und mit diesen zu spielen.
Kleine Geckos, die krächzende Geräusche von sich geben, sind uns schon von anderen Reisen bekannt. Sie hängen meist an der Decke und stören nicht weiter.
Hier und auch schon auf Pulau Tioman begegnen uns jedoch immer wieder größere Gefährten in Form von Leguanen. Meist schleichen sie an uns vorbei und versuchen unsichtbar zu bleiben. Unter unseren Hängematten sieht man aber immer wieder Schleifspuren mit Fußabdrücken daneben.
Weiterhin gibt es hier riesige Würmer, Hundert- und Tausendfüßler, die wohl nicht ganz ungefährlich sind. Affen gibt es auf dieser Insel nicht, so dass wir unsere Sachen bedenkenlos herumliegen lassen können.

Tierische Begegnungen auf Pulau Kapas (im Meer)

Das Meer an unserem Strand ist klar und voll von Korallen und bunten Fischen. Es kann sich sogar mit dem Meer um Fidschi messen. Zweimal täglich haben wir Hochwasser, so dass es immer Möglichkeiten zum Schnorcheln gibt. Bei Niedrigwasser ist es etwas schwierig, weil zwischen den Korallen Seeigel sind, von denen man sich tunlichst nicht stechen lassen sollte (sehr schmerzhaft).
Die Fischvielfalt kann ich gar nicht beschreiben, da mir die Sachkenntnis fehlt. In der Nähe des Strands findet man weiße Fische, die sich im Sand tarnen. Dann gibt es Fische mit kleinen Füßchen, die sich auf dem Boden fortbewegen. Weiterhin konnten wir einzelne Fische in Regenbogenfarben beobachten sowie gelbe, die immer in Paaren auftreten. Weiter hinten findet man dann viele bunte Fischschwärme, die scheinbar ohne Angst um die Menschen herumschwimmen.
Interessanter ist die Riesenschildkröte, der ich in den ersten Tagen begegnet bin. Ein paar Tage später konnte auch Oliver sie bestaunen.
Mein Highlight im Wasser ist die Riesenmuräne. Sie lebt in einem Stein und streckt lediglich ihren Kopf den Angreifern entgegen und fletscht dabei die Zähne. Bisher habe ich sie dreimal gegrüßt, einmal konnte ich sie sogar Oliver zeigen.

Andere Inselbewohner auf Pulau Kapas

Neben unserer Unterkunft wohnen drei junge Menschen in einem Zelt. Für sie ist die Isolation sicher etwas schwieriger, da sie lediglich ein Zelt und nicht wie wir eine große Hütte mit Balkon, eine riesige Veranda und Hängematten haben. Gelegentlich laufen oder joggen sie an uns vorbei. Von der Veranda aus führen wir dann zwischendurch Gespräche, denn trotz der Isolation auf der Insel sollte man Abstand zu anderen Menschen halten.

Durch Zufall hat Oliver herausgefunden, dass der Weltumsegler Wolfgang Clemens mit zwei Team-Mitgliedern gerade in unserer Nähe Halt gemacht hat. Über Handy tauschten wir einige Informationen aus: Eigentlich wollen sie weiter in Richtung Indonesien reisen, doch auch sie sind durch das Corona-Virus in ihrer Reisefreiheit eingeschränkt worden.

Gesundheits-Check von der malaiischen Regierung

Ende März informierte uns Rose, dass alle auf Pulau Kapas lebenden Touristen zum Gesundheits-Check müssen. Gemeinsam ging sie mit uns beiden zum Jetty (Bootsanleger), den wir bisher noch gar nicht gesehen hatten. Hier gibt es auch einen Inselshop, der Knabbereien, ausgewählte Kosmetika und Getränke anbietet. Also sind wir hier doch nicht auf einer ganz verlassenen Insel.
Wir wurden gruppenweise zum Check aufgerufen und mussten Fragen zu unserem Reiseverlauf und unserem Gesundheitszustand beantworten. Außerdem wurde die Temperatur gemessen und die Lunge abgehört.
Natürlich müssen wir weiterhin bei uns in der Unterkunft bleiben und dürfen diese nicht verlassen.

Auch in Malaysia breitet sich das Coronavirus immer weiter aus. Wir hoffen, dass die Quarantäne auf der Insel eine gute Idee ist und harren hier aus, bis sich die Situation entschärft.

Pulau Kapas als Isolationsort

Wir haben immer Spaß daran, Neues zu entdecken und in andere Kulturen einzutauchen. Hier sind wir nun dazu gezwungen, aber wir haben es gut getroffen.
Den Tag verbringen wir mit Gesprächen mit Rose und Nolly, den Eigentümern unserer wunderbaren Unterkunft. Auch die beiden Angestellten Koper und Yoo sind uns ans Herz gewachsen. Wir spielen gemeinsam Carrom oder quatschen – insbesondere über die Situation in Malaysia. Der Fernseher steht auf der Veranda und läuft den ganzen Tag. Nolly übersetzt uns die neuesten Geschehnisse, so dass wir immer up-to-date sind.

Müllsammeln auf Pulau Kapas – die Natur profitiert durch das Virus

Gestern sind wir mit einer Plastiktüte ausgestattet an den Strand gelaufen, der uns bei unserer Ankunft schon wegen den Mülls aufgefallen ist. Innerhalb kürzester Zeit hatten wir einen ganzen Sack voll Müll, der sich im Laufe der Jahre im Meer angesammelt hat. Der Müll wird auf das Festland gefahren und dort sortiert. Die Plastiktüte haben wir für weiter Sammelaktionen zurück bekommen.
Es fahren nur noch wenige Boote, die uns in erster Linie mit Lebensmitteln (Trinkwasser) versorgen. Dadurch können die Fische und Meeresbewohner einige Tage – oder auch Wochen – ungestört leben und sich entfalten.

Müllsammler Oliver auf Pulau Kapas
Müllsammler Oliver auf Pulau Kapas

Unsere Unterkunft verfügt über genügend Vorräte für die nächsten zwei Monate. Der Zimmerpreis, der schon extrem niedrig ist, wurde erneut reduziert. Neben unseren regulären Mahlzeiten bekommen wir Melonen und lokale Köstlichkeiten, die wir probieren sollen. Wir wählen nicht mehr aus der Karte aus, sondern lassen uns von Rose überraschen, denn alle Gerichte sind köstlich.

Situation in anderen Unterkünften auf der Insel

Rose von Qimi Privat Bay Resort
Rose von Qimi Privat Bay Resort

Heute bekamen wir kurz „Besuch“ von Spaniern eines Nachbar-Resorts. Es tut immer gut, mit anderen Menschen zu sprechen. Natürlich halten wir den nötigen Abstand ein.
Zwei Buchten weiter ist es nicht ganz so einsam. Es gibt Essen in Buffet-Form, das nicht mit unserem zu vergleichen ist. Da es die Anordnung gibt, in den jeweiligen Unterkünften zu verbleiben, muss auch jeder in seiner Unterkunft essen. Bestimmt nicht jede Unterkunft verfügt über eine so tolle Köchin wie Rose. Auch die Angestellten unserer Unterkunft Qimi Privat Bay Resort können Köstliches zaubern.

Ich denke, dass in der nächsten Woche – die meisten sind schon zwei Wochen hier – einige Gäste zu unserer Unterkunft wechseln werden.

Waschtag auf Pulau Kapas

Waschtag auf Pulau Kapas
Waschtag auf Pulau Kapas

Glücklicherweise hat Rose eine Waschmaschine, so dass wir heute unsere gesamte Wäsche einmal durchwaschen lassen konnten. Jetzt wehen unsere Tücher und Shirts lustig im Wind.


Wir sind mittlerweile seit gut zwei Monaten wieder in Deutschland und können nun unsere Reise revue passieren lassen.

Eine halbe Weltreise – Dank COVID-19

Wie viele Reisen und Erlebnisse passen in ein freies Jahr? Da wir noch nie soviel Zeit zur Verfügung hatten, waren wir gespannt, was uns erwarten sollte.
Im ersten Teil unserer geplanten Weltreise durchreisten wir Dänemark, Norwegen, Schweden, Estland und Lettland. Jeden Tag dokumentierten wir das Erlebte im Blog und planten weitere Schritte. Oliver setzte sich in erster Linie mit den Verkehrsverbindungen auseinander, Stephi kümmerte sich um Unterkünfte und Sehenswürdigkeiten. Überall begegneten wir herzlichen, hilfsbereiten Menschen und genossen die landestypischen Spezialitäten.

Im Dezember ging unsere Reise dann weiter von Finnland, wo wir Weihnachten feierten, über die Grenze nach Russland und das Abenteuer Transsibirsche Eisenbahn begann. Während wir vorher eher in privaten Unterkünften oder auf Fähren nächtigten, sollten wir nun im wackeligen Zug entweder in Großraumwagen oder Vierer-Abteilen schlafen. Auch mit geringem Platz und begrenzten sanitären Einrichtungen genossen wir es, durch die verschneite Landschaft zu fahren.
In einigen Städten machten wir Halt (St. Petersburg, Moskau, Jekaterinburg, Nowosibirsk, Irkusk, Sljudjanka, Wladiwostok) und lernten die russische Gastfreundschaft kennen.
Der Abstecher in die Mongolei (Ulan-Ude) zeigte nochmal eine andere Art zu leben, da wir hier Menschen trafen, die in Jurten leben.

Weiter ging die Reise nach Süd-Korea und von dort mit dem Schiff nach Hakata. Nach dem Aufenthalt im kalten Russland, befanden wir uns jetzt im quirligen Japan, wo alles bunt erleuchtet war und so einen krassen Gegensatz zum bisher Erlebten darstellte. Hier beschlossen wir, unsere Reise-Route wegen Covid-19 zu ändern, da von einer Einreise nach China abgeraten wurde. In Osaka buchten wir den Flug nach Fidschi, wo wir eigentlich erst nach unserem Aufenthalt in Asien hinreisen wollten.

Auf Fidschi wurden wir mit Bula-Gesängen am Flughafen empfangen und ließen uns auf das Abenteuer Südsee ein. Weiße Strände, blaues, klares Wasser und herzliche Menschen – ein Paradies. Wir hüpften von einer Insel zur anderen und quartierten uns in unterschiedlichen Preisklassen ein: von der einfachen privaten Unterkunft mit Anschluss an die Dorfgemeinschaft über einfache Hütten am Strand bis zu einem Luxus-Ressort war alles dabei.
Auch hier wollte man bei der Einreise ein Rückflugticket sehen und das Thema Covid-19 begann immer mehr ein globales Thema zu werden. Von den Daheimgebliebenen in Deutschland bekamen wir die Empfehlung, doch auf Fidschi zu bleiben, weil sich das Corona-Virus immer weiter in der Welt verbreitete.

In Singapur (die erste Station unserer Reise, die wir bereits gut von vorherigen Reisen kannten) spürten wir erstmalig, dass sich eine neue Normalität eingeschwungen hatte. Am Flughafen gab es Wärmebildkameras und Körperwärme-Scanner, im Hotel wurde die Temperatur gemessen und wir mussten Formulare ausfüllen. Auch Restaurants durfte man nur auf Aufforderung und nach Temperatur-Messung betreten.

Malaysia wurde durch Corona zum Hauptaufenthaltsort unserer Weltreise, die deshalb auch nur eine halbe Weltreise wurde. Dieses Land ist uns schon durch vorherige Reisen ans Herz gewachsen, doch durch die Reisebeschränkungen konnten wir nun sogar mehrere Monate auf einer Trauminsel mit nur wenigen Touristen verbringen. Hier endete dann auch unsere Weltreise, so dass wir nur einen Teil der geplanten Länder sehen konnten.
Das Corona-Virus hat unsere Reiseroute also sehr geprägt, doch wir haben das Beste daraus gemacht und viele tolle Erfahrungen mitgenommen.

Wiederkehren

Nach etwas mehr als einem halben Jahr kehrten wir nach Hause zurück. Bereits im Flugzeug fühlte es sich schon so an, als würden wir etwas hinter uns lassen: warme Temperaturen, das Meer, leckeres Essen, liebenswerte Menschen u.v.m.
Doch es hatte auch seinen Reiz, wieder ins eigene Land zurück zu kehren. Am Flughafen erwarteten uns Stephis Vater und Tante. Alle Menschen trugen einen Mundschutz, Umarmungen sollten vermieden werden. Deshalb wirkte es fremd und anders. Schon die Gespräche in deutscher Sprache von anderen Reiserückkehrern gingen uns auf den Keks. Die Themen wirken so belanglos und oberflächlich.

Unsere Wohnung, die wir ja nicht aufgegeben hatten, machte auf uns einen einladenden Eindruck. So viel Platz, kein Sand an den Füßen, eine eigene Waschmaschine, ein Kühlschrank und überquellende Kleiderschränke. Es ist komisch, was einem auf einmal als Luxus vorkommt. Lediglich der Straßenlärm und insbesondere die extrem lauten Sirenen der Kranken- und Rettungswagen störten uns gewaltig.

Groß war die Freude, Familie und Freunde wieder zu sehen. Viele hatten unsere Reise über unseren Blog verfolgt, doch persönliche Gespräche fehlten. Begrüßungsrituale wie Händeschütteln oder in den Arm nehmen, die vor unserer Reise noch Usus waren, sollen nun vermieden werden, was das Wiederankommen merkwürdig anfühlen lässt. Es fehlt definitiv etwas. Wir besuchen unsere Lieben lediglich im Garten oder in Cafés mit Außenterrasse.

Trotzdem ist es fast schon erschreckend, wie schnell die Normalität wieder einkehrt. So viel hatte sich dann in Düsseldorf doch nicht verändert – da waren die Effekte bei vergangenen, erheblich kürzeren Urlaubsreisen heftiger in Erinnerung.

Natürlich ist irgendwann auch der Punkt erreicht, an dem man die ganzen Stories zum zigsten Mal erzählt – und sie schon selbst nicht mehr hören kann. Aber auch die daheim Gebliebenen hatten eine besondere Zeit mit den COVID Maßnahmen, so dass das Interesse an einer Weltreise recht schnell verpufft.

Und jetzt…?

Es ist lustig, dass viele unserer Bekannten überrascht waren, dass wir überhaupt von der Reise zurückgekehrt sind. Ja, der Gedanke war tatsächlich da – nicht nur einmal. Allerdings ist eine Welt im Lockdown auch nicht die beste Situation, um gravierende Änderungen im Leben zu planen. Aber wir haben viele Denkanstöße bekommen und diskutiert.

Natürlich war da auch oft die Frage, ob wir nicht enttäuscht waren, gerade während unserer lang geplanten Weltreise in eine globale Pandemie zu laufen. Und ja – es gab gelegentlich Momente, in denen wir uns ein wenig vom Pech verfolgt gefühlt haben. Letztlich muss man aber auch anerkennen, dass alle Menschen auf der Welt mit Einschränkungen umgehen mussten. Wir waren trotz des Lockdowns von großem Glück gesegnet, fünf Monate bei super netten Menschen zu verbrigen auf einer tropischen nahezu touristenfreien Trauminsel in einem sehr stabilen Land. Das war eine Chance zum Deep-Dive, die wir so vermutlich nicht mehr bekommen werden. Eine „normale Weltreise“ kann man schließlich immer noch machen.

Unsere Freude am Reisen, am Entdecken neuer Orte, Menschen und Kulturen ist ungebrochen und wir wollen möglichst schnell wieder mit dem Zug um die Welt. Doch aktuell macht uns wohl auf nicht absehbare Zeit Corona einen Strich durch die Rechnung. Viele Länder haben ihre Grenzen zugemacht, was gut und wichtig ist. Wir hoffen, dass sich die Welt wieder schnell erholt.

Uns hat unsere Reise in vielerlei Hinsicht bereichert. Es ist nicht wichtig, wo man sich in der Welt befindet, Kontakte bleiben dank modernster Technik bestehen. Man sollte den Kopf frei von festen Plänen haben, lediglich die Richtung und die Art des Reisens sollte man verfolgen. Auch wenn unsere Reise uns dazu veranlasste, oft umzudenken, hatten wir eine tolle Zeit, auf die wir gerne zurück blicken.

Irgendwann werden wir weiter reisen und neue Länder, Menschen und Abenteuer entdecken. Doch werden wir auch zurückkehren zu den Menschen, die uns mit offenen Armen empfangen und durch die Corona-Pandemie begleitet haben. Malaysia und insbesondere Pulau Kapas sind zu einer zweiten Heimat geworden.