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Russland

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Russland haben wir nicht direkt nach dem Baltikum bereist (wir waren vorher nochmal in Deutschland), sondern erst im Winter aus Finnland per Zug. Überhaupt spielt Zugfahren eine ganz besondere Rolle bei unserer Durchquerung von Russland, Stichwort „Transsibirische Eisenbahn“.

Allgemein

Russland haben wir komplett von Westen (St. Petersburg) nach Osten (Wladiwostok) per transsibirischer Eisenbahn bereist. Eine kurze Unterbrechung gab es zwischen Sljudjanka und Ulan-Ude, in der wir die Mongolei (Ulan-Bator) für ein paar Tage besucht haben. Zudem war Russland das erste (und mittlerweile auch einzige) Land, für das wir ein Visum benötigten. Wegen der Unterbrechung in der Mongolei brauchten wir ein Double Entry Visum, welches es für gewöhnlich nicht für „normale“ Touristen gibt, wenn man nicht schon mal in Russland war. Daher haben wir uns über eine Agentur Business Visum besorgt.

Land und Leute

Auch nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion ist Russland immer noch riesig. Die Weite wird einem besonders beim Bereisen mittels Eisenbahn bewusst. Wo sonst kann man schon mehr als sieben Tage und sieben Nächte ununterbrochen Zug fahren, ohne einmal auszusteigen oder irgendwo im Kreis zu fahren?

Dabei sind die Städte, die wir besucht haben, durchaus sehr abwechslungsreich: St. Petersburg wirkte noch sehr europäisch. Auf dem roten Platz in Moskau merkt man dann schon deutlich, in Russland zu sein. Jekaterinburg versetzt einen zurück in die Zarenzeit. Nowosibirsk wirkt noch sehr sowjetisch. Irkutsk lässt einen insbesondere im Winter das echte Sibirien erleben. Ulan-Ude wirkt schon sehr asiatisch, während Wladiwostok eher hanseatisch daher kommt mit seinem großen Hafen und der Nähe zum pazifischen Ozean. Kleine Städte wie Kungur oder Sljudjanka scheinen in der Zeit stehen geblieben zu sein und wirken wie 1980er-Jahre-Reportagen aus der UdSSR.

Die Menschen in Russland sind schon von einem ganz besonderen Schlag. Wir hatten das Gefühl, dass man sich nicht viel Mühe gibt, gängige Klischees über Russland zu widerlegen. Es fängt an bei der Art Auto zu fahren (nicht umsonst hat jedes russische Auto eine Kamera an Bord) oder auch alte Autos zu entsorgen (siehe Bericht St. Petersburg). Fremdsprachenkenntnisse hält der Russe für vollkommen überbewertet.

Wir haben nur eine Handvoll Menschen getroffen, die überhaupt ein paar Brocken Englisch sprechen konnten. Fast genauso oft bzw. selten sprachen Leute sogar ein wenig Deutsch (üblicherweise wegen Aufenthalten in der DDR vor einigen Jahrzehnten). Ähnlich wie wir es schon in UK in der Vergangenheit erlebten, scheinen Russen zu denken, dass wenn man sie nicht versteht, sie ihr Statement einfach nur lauter wiederholen müssen, da man bestimmt schwerhörig sein muss. Dabei waren wir sogar mit einigen Russischkenntnissen vorausgestattet. Trotzdem ernteten wir häufig entsetzte Blicke (insbesondere von den Provodnizas in der transsibirischen Eisenbahn), wenn wir zu verstehen gaben, dass wir sie eben nicht verstanden haben.

Das Thema Diversity scheint in Russland auch nicht von allzu großer Bedeutung zu sein. Unsere Abmachung, dass Stephi die Rechnungen in Restaurants begleicht bzw. Situationen, in denen sie ihr Gepäck selbst getragen hat, hat immer wieder erstaunte russische Gesichter erzeugt. Wobei ein erstaunter Gesichtsausdruck wenigstens etwas Abwechselung in der Mimik bedeutete, denn ein Russe scheint das Konzept des „Lächelns“ / „Grinsens“ nicht zu kennen. Gelacht wird, wenn jemand einen guten Witz erzählt. Ansonsten wirkt man als grinsender Europäer scheinbar auf die Russen ein wenig grenzdebil. Wir haben später nachgelesen, dass grundloses Lächeln bereits in der Schule zu Sowjetzeiten (zum Teil auch noch heute) versucht wurde zu „unterdrücken“.

Bevor hier ein falsches Bild entsteht – nicht alle Russen sind grimmige, ungehobelte Klötze. Wir sind mit vielen netten Menschen in Kontakt gekommen und haben uns auch in der transsibirischen Eisenbahn irgendwie verständigt. Allerdings gab es bei jedem Kennenlernen eine gewisse Anlaufphase, bevor man dann wirklich mal ins Gespräch kam. Ein Gläschen Wodka kann durchaus helfen – es ist aber definitiv nicht der Fall, dass alle Russen hoffnungslose Alkoholiker sind. Gerade in der Transsib wurden unsere Angebote, ein Gläschen mitzutrinken, häufig abgelehnt.

Von unserem Vermieter in Sljudjanka haben wir erfahren, dass viele Russen noch nie ihr Land verlassen haben und daher ein etwas schiefes Bild von Ausländern, und insbesondere dem Westen, haben. Letztlich war aber auch er eher pragmatisch, russisch – beispielsweise verstand er nicht, warum wir so eine lange Reise mit dem Zug unternehmen – Fliegen geht doch viel schneller und ist billiger? :–o

Unterkünfte

Unsere Unterkünfte in Russland waren ein Mix aus eigenen Wohnungen, Hotels und Hostels sowie acht Nächten in der Transsib, wo wir meist in Viererkabinen (2. Klasse) untergebracht waren. Man muss allerdings dazu sagen, dass auch die Hotelzimmer häufig mit Kühlschrank und Kochgelegenheit ausgestattet waren.

Unsere Gastgeber waren sehr fürsorglich und haben uns zuweilen sogar wie Familienmitglieder bereits vor den Wohnungen begrüßt (bei minus 20 Grad), am Bahnhof abgeholt und auch wieder zum Bahnhof gebracht. Die Kosten für Hotelzimmer sind in Russland sehr günstig (mit Ausnahme Moskau). Alle Buchungen haben wir relativ kurzfristig vornehmen können (meistens erst 1-2 Tage vorher).

Es war durchweg gemütlich eingerichtet und relativ sauber (mit einer Ausnahme in Kungur, wo wir sehr „sowjetisch“ gewohnt haben).

Logistik und Verkehr

Wichtigstes Überlandverkehrsmittel für uns war die Transsib, die wir genutzt haben, ohne irgendeine Buchung vorher in Deutschland vorzunehmen. Auch Reiseagenturen haben wir nicht bemüht. Mittlerweile lässt sich die Reise hervorragend mit einem online Planer durchplanen. Die Tickets können per App (Android, Apple) bestellt werden – die Online Zahlung per Google Pay oder Kreditkarte funktionierte problemlos. Das Ausdrucken der Tickets war in der Regel nicht notwendig – man steht auch bei Onlinebuchung auf der Passagierliste der Provodniza. Aber wenn man (wie wir) die Tickets zur Sicherheit am Bahnhof ausdruckt, verlieren die Online-Tickets ihre Gültigkeit und die ausgedruckten Exemplare sind die einzigen gültigen Tickets, die man dann nicht verlieren darf.

Wir sind in der Transsib zumeist in der 2. Klasse gefahren, also in Abteilen für maximal vier Personen. Auch wenn wir in der App gezielt nach Abteilen gesucht haben, die noch keine anderen Reservierungen enthielten, so sind zumeist dann doch noch Leute zugestiegen oder irgendwelche Bahnarbeiter im Transfer zu uns gestoßen. Bei den ersten Fahrten haben wir immer die beiden oberen Betten gewählt, was sich für Fahrten über mehrere Tage hinweg als unpraktisch erwies. Man will ja auch mal sitzen und am Tisch etwas essen. Immer wurde uns von den Mitreisenden angeboten, dass wir uns zum Essen auf die unteren Betten setzen durften. Die Gäste sind währenddessen auf den Gang gegangen. Deshalb wählten wir auf den weiteren Langstrecken immer ein Bett oben uns eins unten, so dass wir tagsüber auf dem unteren (Stephis) Bett sitzen, essen und Karten spielen konnten.
Für Fahrten, während derer wir keine Übernachtung hatten, haben wir die „Platzkartje“-Tickets der 3. Klasse gewählt (Großraum-Schlafwagen mit ca. 50 Personen pro Waggon). Für kurze Strecken (< 12 Stunden) ist das okay, doch sollte man sich dringend vorher informieren, wo der reservierte Waggon hält, um sich nicht mit dem gesamten Gepäck durch die Abteile mit auch tagsüber schlafenden Menschen quetschen zu müssen wie wir in Kungur.

In die Mongolei sind wir 1. Klasse gefahren. Aufgrund der langatmigen Zollkontrollen (auf russischer und mongolischer Seite jeweils ca. 90 Minuten, mit Befragung, Gepäckcheck, Drogenhund, etc.) sicherlich eine weise Entscheidung, sitzt man in der 1. Klasse doch ganz für sich allein (2 Personen maximal).

Den berühmten Speisewagen der Transsib gibt es wohl kaum noch. Wir haben nur einmal (Strecke Nowosibirsk->Irkutsk) tatsächlich einen Speisewagen gehabt, wo man dann auch mal ein Bierchen und eine Soljanka zu Essen haben kann (Alkohol ist offiziell in den Abteilen verboten). Ansonsten haben wir uns mit mitgebrachter bzw. bei der Provodniza erworbener Verpflegung und heißem Wasser aus dem Samowar (für Instantnudeln) ernährt. Theoretisch besteht die Möglichkeit, sich Dinge an Bahnhöfen, an denen der Zug länger hält, zu erwerben – Kleingeld vorausgesetzt – alles über 500 Rubel (weniger als 10 Euro) scheint nicht mehr zu Kleingeld zu gehören.

Duschen gibt es keine. Die Toiletten sind anfangs ok, leiden aber mit zunehmender Dauer der Reise – man kann sich aber an alles gewöhnen.

Insgesamt haben wir keine 1200 Euro für uns beide zusammen für Zugtickets bezahlt, was in keinem Verhältnis steht zu dem, was einige Reiseagenturen einem abknöpfen wollen für die einfache Pauschalbuchung der Gesamtstrecke Transsib.

Jenseits der Transsib bewegt man sich in den Großstädten per Metro (St. Petersburg, Moskau, Jekaterinburg, Nowosibirsk) bzw. Bus oder Marschrutka oder eben gleich per Taxi. Metrofahren ist günstig und einfach.

In der Metro gibt es nur einen Tarif (ca. 50 ct eine Fahrt). Tagespässe lohnen sich, wenn man länger in Moskau ist. In allen anderen Städten sind wir mit Einzeltokens gut durchgekommen. Die museumsähnlichen Stationen der Metro in Moskau und St. Peterburg sind alleine schon einen Nachmittag Metrofahren wert.

Marschrutkas benötigen etwas Sprachverständnis, um auf das Fahrtziel und den Wunsch auszusteigen aufmerksam zu machen, und -wie so oft in Russland- Kleingeld (man wechselt ungern). Der Fahrpreis wird am Ende bezahlt.

Taxis empfehlen sich nur außerhalb der Metropolen wie Moskau (viel Stau, teuer) und da am besten per App (Yandex, Maxim, Uber), wo der Fahrtpreis vor der Fahrt fest steht und auch online abgerechnet wird (Kreditkarte oder GooglePay).

In Russland haben wir erstmalig den EU-Roaming Bereich verlassen und somit kein Internet per se gehabt. Für diese Situationen haben wir ein zusätzliches Handy mitgenommen, in das wir eine Prepaid-Sim-Karte des jeweiligen Landes gesteckt und das Gerät dann als WLAN-Router mittels Tethering genutzt haben. In Russland haben wir eine Karte von MTS (russ.:MTC) gewählt. In den Metropolen war der Empfang ok, ab Sibirien (insbesondere Sljudjanka) hätten wir besser Beeline gehabt. Die Preise für Internet sind im Vergleich zu Deutschland minimal (wir hatten für 10 Euro 20 GB Volumen).

In den Metropolen wie St. Petersburg und Russland kann man problemlos rund um die Uhr an Lebensmittel kommen. Die russische Version des Spätis ist das Dixy (russ.: Дикси). Lediglich der Alkoholverkauf ist ab 22 Uhr verboten.

Kosten und Geld

Russland ist ähnlich günstig wie das Baltikum, was Dinge des täglichen Lebens und ÖPNV angeht. Café-, Kneipen- und Restaurantbesuche sind allerdings häufig schon ähnlich teuer wie in Deutschland. Günstig Essen kann man in den sogenannten Stolovayas (kantinenähnliche Restaurants), die u.a. für die Bahnangestellten sind.

Russland ist bereits im digitalen Zeitalter angekommen und man kann fast überall bargeldlos und kontaktlos per Handy oder Smartwatch bezahlen – Ausnahmen bilden die Busse und Büdchen am Bahnhof.

Und sonst…

Die Reise mit der Transsib können wir uneingeschränkt weiterempfehlen. Ist aber auch ein „Once in a Lifetime“-Ding. Das müssen wir also nicht unbedingt nochmal machen. Städte wie St. Petersburg kann man sich sicherlich nochmal im Rahmen eines Städtetrips (das ist sogar visafrei) vorstellen, auch um dann mal in die Museen zu gehen, die wir im Rahmen einer Weltreise nicht alle besuchen wollten und konnten.

Zum Schluss noch alle Tageburch-Artikel zu Russland in chronologisch aufsteigender Reihenfolge…

Heute werden wir Wladiwostok und somit auch Russland verlassen und nach Seoul in Südkorea fliegen.
Damit geht unser Plan, die Welt per Zug und Schiff zu bereisen leider nicht auf. Die Fährgesellschaft zwischen Russland, Südkorea und Japan streikt gerade.

Abfahrt aus Wladiwostok

Aussicht auf Wladiwostok
Aussicht auf Wladiwostok

Um wenig Sachen im Koffer zu haben, den wir mit maximal 15 kg aufgeben müssen, zog ich wieder mehrere Schichten übereinander. Dabei riss mir die zweite Leggings und landete im Müll. Auch so wird man sein Gepäck los. Olivers Gummi-Stiefel, seine Jeans und meine Spikes ließen wir im Hostel. Tags zuvor hatten wir mehrere Adressen angesteuert, aber niemand nahm Altkleider. Die Mitarbeiter im Hostel wissen das bestimmt besser als wir.

An der Rezeption half man uns netterweise mit dem Ausdruck des Schiffstickets von Busan (Südkorea) nach Hakata  (Japan), das wir schon online gekauft hatten.
Anschließend ging es per Taxi zum 40 km entfernten Flughafen.

Flug nach Seoul

Der Flughafen in Wladiwostok ist erstaunlich klein. Er liegt ca. 50 km außerhalb der Stadt.
Das Wechseln unserer Rubel in südkoreanische Won dauerte erstaunlich lange, weshalb ich mir noch die Souvenierstände anschaute. Ein letztes Mal Matroschkas in ihrer Vielfalt sehen.
Es war eine Waage frei zugänglich, was ich von Flughäfen nicht kannte. Also konnten wir so umpacken, dass mein Koffer die maximalen 15 kg nicht überstieg. Insgesamt habe ich ein Gepäck von 16 kg im Koffer und 5,5 kg im Rucksack. Oliver kam auf 13 kg im Koffer.

Bauernskat
Bauernskat

Weil wir insgesamt 5 Stunden bis zum Abflug hatten, gab es für uns noch eine letzte russische Mahlzeit am Flughafen. Die hätten wir uns besser gespart, denn es war sehr lieblos zubereitetes Essen.
Am Tisch erklärte mir Oliver Bauernskat. Irgendwann muss ich das ja mal lernen. Damit vertrieben wir uns die Wartezeit.

Der Flug war sehr angenehm. Wir saßen direkt nebeneinander in einer Dreierreihe. Die Dame neben mir war sehr freundlich und setzte sich in eine freie Reihe, als wir in der Luft waren. Wasser wurde in Pappbechern kostenlos gereicht. Obwohl es noch Tag war, wurde das Licht gelöscht und alle Passagiere nickten ein.

Ankunft in Seoul, Südkorea

Die Einreise verlief sehr einfach. Finger auflegen, in die Kammer schauen und fertig. Die Maschine sprach sogar auf Deutsch mit uns. Einen Stempel gibt es hier in Südkorea offenbar nicht mehr. Dafür einen kleinen Zettel, der unsere maximal Aufenthaltsdauer von 30 Tagen festlegte.
Vom Flughafen gibt es einen Express Train in die Innenstadt. Die Zug kostet etwa 9€ pro Person und braucht nur 40 Minuten in die Innenstadt. Man hat feste Sitzplätze, die nicht auf den Tickets, sondern auf dem Zahlungsbeleg abgedruckt sind. Das hat aber keiner in unserem Umfeld gewusst und so setzten wir uns einfach hin. Die Kontrolleurin wollte jedoch den Zahlungsbeleg sehen, was uns dann die Frage nach unseren Sitzplätzen beantwortete.

Der Bahnhof von Seoul ist recht groß und verfügt über mehrere Ausgänge. Von unserem Host wussten wir, dass wir Ausgang 11 oder 12 nehmen sollten. Im Eingang langen Obdachlose auf guten Isomatten mit Schlafsäcken. Google maps funktioniert in Seoul nicht gut (bspw. ist das Fußgängerrouting nicht aktiviert) und so hatten wir nur einen ungefähren Weg zu unserer Unterkunft. Diese erreichten wir nach nur 10 Minuten. An der Tür war ein Zahlenschloss zum Self-Check-In.

Unsere Wohnung verfügt über zwei Zimmer. Das Schlafzimmer hat zwei riesige Betten, so dass wir endlich mal wieder mehr Platz haben. Tapezieren und Boden legen ist nicht so ganz die Stärke des Gastgebers, aber das kennen wir ja schon aus Russland.

Restaurant in der näheren Umgebung

Wir hatten kurz nach 22 Uhr und deshalb wollten wir noch etwas essen gehen. Der Supermarkt in der Nähe der Wohnung hat 24 Stunden geöffnet, weshalb wir noch Getränke für die Nacht kaufen konnten.
In ein Restaurant, das nur von Einheimischen frequentiert wurde, kehrten wir ein und bestellten etwas von der Bildkarte. Seeschnecken mit kalten Nudeln! Wir teilten uns die riesige Portion, die mega scharf war.
An den Nachbartischen wurde geschmatzt und gewütet. Die Tische sahen aus! Als gäbe es hier keine Tischmanieren. Das ist natürlich wieder der europäische Blick.

Unser Tag in Wladiwostok in Russland startete ganz gemütlich. Während Oliver noch schlief, richtete ich mir in unserer Wohnung ein „Arbeitszimmer“ ein, um an die Blog zu arbeiten und unsere Reise weiter zu planen.

Arbeitszimmer Wladiwostok
Arbeitszimmer Wladiwostok

Bücherregal im Park

Transsib Handbuch
Transsib Handbuch

In etlichen Rezensionen haben wir erfahren, dass es hier ein Bücherregal mitten im Park geben soll, aus dem man sich Bücher nehmen uns auch dort welche reinstellen kann. Unsere Reise mit der transsibirischen Eisenbahn ist ja jetzt zu Ende und das Buch kann nun jemandem anders nützen.
Doch trotz eines langen Spaziergangs mit Spikes (ein letztes mal) durch den schneebedeckten Park konnten wir das Bücherregal nicht finden. Es ist durchaus möglich, dass es bei dem Wetter abgebaut wurde, doch davon hätte man ja auch in den Rezensionen etwas schreiben können. Nunja, das Buch ist letztendlich in unserem Hostel geblieben. Wer es braucht, kann es sich dort holen, es liegt im Bücherregal an der Rezeption. Gallery&More Guest House (Wir hatten das Zimmer „Loft“)

Nach einer kleinen Stärkung durchstreiften wir noch ein paar Souvenier-Läden. Die Matroschkas werde ich vermissen. Ich habe Ohrringe mit Matroschkas, Haargummis und die beiden echten Matroschkas – also mehrere ineinander gesteckt sind schon bei unseren Nichten in Düsseldorf angekommen.

Fischrestaurant am Abend

Für den Abend hatten wir einen Tisch bei Zuma reserviert. Das gehört zu den „must dos“ in Wladiwostok in einem Fischrestaurant zu speisen. Das Essen war exzellent und bekommt meine uneingeschränkte Empfehlung. Was hier noch besonders war, ist die Musikeinlage, die alle 30 Minuten dargeboten wurde. Die Belegschaft durchstreifte mit Akkordion und Gesang das Restaurant und brachte Ständchen an einzelnen Tischen. Sehr lustig.

Der Abend war zu kalt, als dass man noch etwas hätte machen können. Mit Handschuhen und Mützen stiefelten wir wieder nach Hause. Wir freuen uns nun, morgen nachmittag nach Korea zu fliegen, dort ist es etwas wärmer. Hier war es immer zwischen -5° und -15° Grad kalt, kein Vergleich natürlich zu Sljudjanka oder zu Ulan Bator, wo es noch kälter war.

Wladiwostok im Osten Russlands hat für jeden Geschmack etwas zu bieten. Inbesondere gibt es hier endlich wieder Cafés, in denen Kaffee aufgebrüht wird und kein Instant-Produkt ist.

Nordkoreanisches Restaurant

Am Tag der Ankunft in Wladiwostok aßen wir erstmalig in einem nordkoreanischen Restaurant Pyongyang. Von dem Speiseangebot unterscheidet es sich nicht von der Auswahl in Südkorea, zumindest von dem Essen, das uns in Düsseldorf angeboten wird.

Cat & Clover Art Music Pub

Dieser Pub liegt direkt am Strand. Hier trafen wir Olivers Bekannten aus Indien. Angenehm war wieder, dass man die Garderobe vorher abgeben kann und dann einen netten Abend verbringen kann, ohne auf seinen Kram aufzupassen. Hier hängen Plattencover und Shirts von U2, Queen und The Doors.

Treffen mit Alexej
Treffen mit Alexej

Zolotoy Feniks Restaurant direkt am Bahnhof

Nachdem wir bestätigt bekamen, dass keine Fähren nach Korea oder Japan reisen, kehrten wir zum Mittagessen in das Restaurant Zolotoy Feniks schräg gegenüber vom Bahnhof ein. Wir hätten uns für das Buffet entscheiden sollen, das sehr reichhaltig war. Stattdessen haben wir jedoch á la carte bestellt, was auch gut war.

Ramen-Restaurant Umami

Um die Ecke von unserer Unterkunft fanden wir ein Restaurant, das gut besucht war. Ramen-Suppen essen wir ja auch gerne in Düsseldorf. Oliver wählte eine Suppe auf Krebs-Basis, ich entschied mich für die vegetarische Variante.

Am letzten Abend in Wladiwostok besuchten wir ein Fischrestaurant. Bei Zuma gibt es Spezialitäten aus dem asiatischen Raum. Inbesondere wird Wert auf lokalen Fisch gelegt.
Als Vorspeise teilten wir uns drei verschiedene Sorten Dumplings. Sie wurden mit verschiedenen Dipps gereicht.


Für den Hauptgang bekam ich Hailbutt auf Kartoffelstäbchen in Bambus auf dem Ofen zubereitet.
Oliver aß einen Krebs gefüllt mit Reis und Gemüse.

Mit trockenen Hals und ohne Getränke wachten wir in unserem Loft in Wladiwostok Russland auf. Olli erbarmte sich und organisierte uns etwas aus dem Supermarkt auf der Einkaufsstraße.

Am Bahnhof, der auch gleichzeitig Einkaufszentrum und Hafen ist, erkundigten wir uns bei der Fährgesellschaft, ob es nicht doch eine Fähre nach Korea oder Japan gibt. Aus den Medien hatten wir erfahren, dass die Schiffsgesellschaft aktuell pausiert, doch das wollten wir bei den Zuständigen nochmal erfragen. Leider waren wir erfolglos, so dass unser Plan, nur mit Zug, Bus und Schiff zu fahren, nicht aufgeht.

Unisex Toilette
Unisex Toilette

Gegenüber vom Bahnhof entdeckten wir ein Restaurant, das wir testen wollten: Zolotoy Feniks. Es war eine Mischung von verschiedenen asiatischen Küchen. Typischerweise waren die Gerichte, die ich mir ausgesucht hatte, nicht verfügbar. Auch die Alternativen waren ausverkauft. Also hatten die ganzen Überlegungen wenig Sinn, so dass ich ganz schnell auf zwei Speisen mit viel Gemüse zeigte. Alles sehr lecker!
Toiletten waren wie so oft auf unserer Reise für beide Geschlechter gleich.

Kaffee gab es für uns wieder in der Nähe der Statuen der sowjetischen Kämpfer.
Dort buchten wir auch unseren Flug nach Seoul für den 29.1.2020. Internet haben wir ja nicht überall und freuen uns immer über Cafés mit Wlan.

Das Gedenk-U-Boot C 56

U-Boot-Wladiwostok
U-Boot-Wladiwostok
U-Boot von innen
U-Boot von innen

Mehr durch Zufall kamen wir zum Hafen, an dem ein U-Boot aus dem großen Vaterländischen Krieges steht. Weil wir noch nie ein U-Boot von innen gesehen hatten, zahlten wir gerne den Eintritt von 100 Rubeln. Erst sah es eher nach einem langweiligen Raum aus, doch je tiefer wir ins Innere kamen, desto eingeschränkter wurde auch unsere Bewegungsfreiheit. Wir mussten uns ducken und durch Luken kriechen.

Gegenüber liegt ein riesiges Kriegsschiff vor Anker. Es hatte schon beängstigende Wirkung auf mich. Umgeben waren wir von Wänden zum Gedenken an die Toten aus dem Krieg.

Die Drahtseilbahn in Wladiwostok und der Weg dorthin

Eine Attraktion dieser Stadt ist die Drahtseilbahn. Wir stiefelten den Berg immer weiter rauf und fanden keinen Einstieg. Die Stadt ist auch nicht für Fußgänger gemacht. Zebrastreifen, an denen auch immer alle brav halten, wenn man sie dazu nötigt (lach), liegen teilweise hinter Kurven, so dass es noch recht gefährlich ist, diese zu überqueren. Wie so oft in Russland gibt es keine Ampeln, sondern Unterführungen. Hier auf dem Berg gibt es sogar eine Kreisverkehr-Unterführung, das heißt, dass mitten im Kreisverkehr etwas tiefer gelegt, eine Unterführung in drei Richtungen verläuft.
Wo wir schon mal oben waren, gingen wir auch auf den Eagle`s Nest Mount. Von hier kann man die Stadt, insbesondere den Hafen, die Brücke und die umliegenden Berge bestaunen. Der Weg hinauf ist allerdings etwas steinig.

Drahtseilbahn Wladiwostok
Drahtseilbahn Wladiwostok

Wieder ein Stück hinunter erreichten wir dann endlich die Drahtseilbahn. Oben ist ein Bücherregal, in das ich mein Russisch-Buch reingestellt habe. Bald verlassen wir Russland, so dass ich es nicht mehr mit mir herumschleppen werde. Die Drahtseilbahn war gar nicht so spannend. Es war aber immer noch besser als die 1001 Stufen hinunter zu laufen.

Kaufhaus Gum

Unten angekommen suchten wir das Gum auf, das größte Kaufhaus der Stadt. Dort schlürften wir köstlichen Tee, der ironischerweise von einer deutschen Firma stammt. Während Oliver die Toilette aufsuchte, die im obersten Stockwerk liegt, wurde er zunehmend irritierter. In einer Etage war ein riesiges Schwimmbecken, in einer anderen gestalteten Kinder Kreaturen aus Schokolade. Das ist ein Kaufhaus?

Anschließend spazierten wir über die zugefrorene Bucht. Es sah toll aus wie die Sonne sich langsam verkroch und allmählich die Straßenbeleuchtungen angingen.
Abends entschieden wir uns für ein japanisches Ramen-Restaurant. Interessant waren die Getränke. Der erste Tee war hervorragend, weshalb wir zum Schluss noch jeder eine Kanne bestellten. Er war jedoch stark gezuckert und sorgte dafür, dass mir den ganzen Abend schlecht war.

Ankunft in Wladiwostok

Ankunft in Wladiwostok
Ankunft in Wladiwostok

Um 14.30 Uhr erreichten wir endlich unser letztes Ziel auf der Fahrt mit der Transsibirischen Eisenbahn: Wladiwostok!
Schon der Bahnhof beeindruckte uns sehr mit seinem schönen Bahnhofsgebäude direkt am Meer. Eine riesige Brücke und hohe Kräne schmücken das Stadtbild. Neben der zugefrorenen Bucht recken sich Berge in den Himmel, die noch durch Hochhäuser auf den Bergspitzen erweitert werden.

Aussicht Wladiwostok
Aussicht Wladiwostok

Zu Fuß erreichten wir unser Hostel, wo wir ein Zimmer mit eigenem Bad bewohnen sollten. In Wladiwostok ist es merklich wärmer als auf unserer bisherigen Reise quer durch Russland. Trotzdem sind wir froh über unsere Wintersachen, die wir voraussichtlich hier in einem Second-Hand-Laden abgeben werden.

Nordkoreanische Küche

Nordkoreanisches Getränk
Nordkoreanisches Getränk

Der Hunger trieb uns direkt mit dem Taxi zum nordkoreanischen Restaurant, das Oliver im Vorfeld für uns ausgesucht hatte. Die Kellnerin brachte das Fleisch mit einer Pfanne an unseren Tisch und briet dieses, so wie wir es von (süd-) koreanischen Restaurants in Deutschland kennen. Zwischen der nord- und südkoreanischen Küche konnten wir nicht viele Unterschiede ausmachen. Mitunter durch die Getränke hatten wir eine sehr hohe Rechnung, was wir in Russland schon gar nicht mehr gewohnt waren.

Zurück fuhren wir mit dem Bus, in den wir einfach einstiegen. Gezahlt wird beim Rausgehen, was mit google pay mit meinem Handy funktioniert.

Abends trafen wir Alexej, den Olli in Indien kennengelernt hatte, in einem Pub (Cat&Clover Art Music Pub).
Es wurde ein sehr lustiger Abend. Zum Abschluss machten wir einen Spaziergang über die zugefrorene Bucht, was ein tolles Erlebnis war! Wenn es nach Alexej gegangen wäre, hätten wir noch die Sauna aufgesucht und anschließend einen Sprung ins Meer gewagt. Zum Glück konnten wir ihn von dieser Idee abbringen.

Treffen mit Alexej
Treffen mit Alexej

Heute morgen um 7 Uhr wurden wir in unserem Vierer-Abteil in der Transsibirischen Eisenbahn auf dem Weg von Ulan-Ude nach Wladiwostok durch den Eintritt eines neues Gastes geweckt.

Während wir jetzt zwei Tage das Vierer-Abteil für uns hatten, kam heute eine Dame in unser Abteil, die aber nicht lange störte, sondern sofort einschlief.

Ein Tag in der Transsibirischen Eisenbahn

Gegen 10 Uhr erwachte ich und sah draußen wieder die schöne schneebedeckte Landschaft an uns vorüberziehen. Oliver wurde kurze Zeit später wach und organisierte uns Kaffee, das heißt Wasser für unseren Instantkaffee. Während dieser Zeit stellte sich mir Olga, unsere Mitfahrerin vor. Sie konnte etwas Englisch, verriet mir aber nicht, wie weit sie fahren muss. 

Der Tag verlief unspektakulär. Die Toilette, in der es tags zuvor zu einer Überschwemmung gekommen war, funktionierte immer noch nicht. Dafür musste die zweite Toilette von etwa neun Personen geteilt werden. Es waren nur noch zwei weitere einzelne Damen und eine Familie mit Kleinkind an Board. Katzenwäsche funktionierte ganz gut, weil das Wasser erwärmt war. 

Verzweifelter Versuch etwas anderes zu Essen zu bekommen

Essen in der Transsib
Essen in der Transsib

An einer Station machten wir länger Halt, was für uns die Chance auf etwas anderes zu Essen war. Zum Frühstück hatten wir beiden wieder einen Nudel-Snack verspeist. Langsam kann ich sie nicht mehr sehen. Mit Jacke, Rock, Stiefeln und Spikes ausgerüstet verließ ich den Zug und fragte unsere Provodniza, wann es weiter gehen würde. Dabei zeigte ich auf meine Uhr und wir verstanden uns perfekt. Außerdem fragte ich, wo ich etwas zu Essen her bekäme. Sie zeigte in die Richtung und machte ein Zeichen, dass der Weg etwas weiter wäre. Gut, in 45 Minuten schaffe ich es wohl, am Bahnsteig etwas zu Essen zu bekommen. Trotzdem sprintete ich und sah ziemlich weit hinten eine kleine Bude.

Glücklich hatte ich Wasser, Kekse und zwei Hotdogs ausgewählt als mir die Verkäuferin klarmachte, dass sie die 1000 Rubel (15€) nicht wechseln könne. Auch auf 500 Rubel konnte sie mir nicht wechseln. Die einzige Lösung war, lediglich die Hotdogs zu kaufen, die 100 Rubel kosteten, welche ich zum Glück noch klein hatte.

Hinter mir hatte sich derweil eine Schlange gebildet und die Zugtüren waren verschlossen. Zwar hatte ich noch viel Zeit, doch ein leichtes Panik-Gefühl überkam mich. Meinen Pass und mein Handy hatte ich dabei, notfalls wäre ich Oliver einen Zug später gefolgt. Doch ich erreichte pünktlich unser Abteil und wir aßen das, was ich organisiert hatte. 


An unserem zweiten Tag in der transsibirischen Eisenbahn auf der Fahrt von Ulan-Ude nach Wladiwostok in Russland konnten wir gemütlich ausschlafen. 

Ein Tag in der Transsibirischen Eisenbahn

Gegen 13 Uhr erwachten wir erst. Schlafen kann man in der Transsibirischen Eisenbahn gut. Außer der tollen Landschaft, die wir meist bestaunten, passiert hier ja nicht viel.

Wir trafen uns unten auf meinem Bett. Wie auch schon bei der Fahrt von Nowosibirsk nach Irkutsk haben wir ein Bett unten und eins oben gewählt, damit wir tagsüber auch zusammen sitzen können.
Den Tag vertrieben wir uns mit Uno, Lesen (Stephi) und Netflix (Oliver).

Flut in der Transsib
Flut in der Transsib

An den Stationen steigen oft alle Passagiere aus, um zu rauchen. Das Laster haben wir ja nicht. Deshalb waren wir ziemlich alleine im Zug, als ich ein Zischen hörte. Hier wird ja viel gereinigt und repariert während der Fahrt, weshalb mich das erst nicht beunruhigte. Dann sah ich jedoch Wasser den Flur entlang rinnen. Ich rief auf Englisch, dass hier etwas nicht in Ordnung sei, aber der einzige Russe, der noch im Zug war, telefonierte gelassen weiter.
Ok, das ist wohl nicht unser Problem. Die einzige Möglichkeit, dass das Wasser nicht in unser Abteil lief, war, die Türe zu schließen.

Als der Zug sich in Bewegung setzte, wischte die Provodniza, die gleichzeitig auch Reinigungsfrau für Toiletten und Abteile ist, den ganzen Zug durch. Die Toilette ist seit dem Vorfall verschlossen. So einfach löst man hier Probleme.


In dem Restaurant Marco Polo gibt es neben Kaffee- und Tee-Spezialitäten landestypische Delikatessen.
Oliver bestellte Rinderzunge, die meines Erachtens recht gewöhnungsbedürftig schmeckte. Hier wird sie jedoch sehr oft angeboten. Es ist auch lobenswert, dass wirklich alles vom Tier angeboten wird und nur wenig auf dem Müll landet.
Auf meinem Teller sieht man Leber Stroganow, was auch nicht jedem zusagt, mir aber hervorragend schmeckte.
Hier gab es endlich auch mal Kaffee, der nicht aus Tütchen stammt, sondern frisch gebrüht wurde.

Churchill Food
Churchill Food

In dem Gastro-Pub-Churchill bestellte Oliver noch eine Platte mit gemischten Delikatessen. Neben Pferdefleisch gab es wieder Buuds (Dumplings) und Khuushuur (gefüllte Teigtaschen) und Kohlrabi. Der Möhrensalat war leider mit Öl angemacht – typisch russisch eben.

Unser Kurzaufenthalt in Ulan-Ude, Russland, wurde durch die perfekte Wohnung sehr angenehm. Wir starteten ganz gemütlich und verweilten zur weiteren Recherche und zur Erweiterung des Blogs in der Wohnung. Heute sollte die lange Zugfahrt nach Wladiwostok starten.

Reisevorbereitungen

In einem Supermarkt, der sich in unserem Wohnblock befand, kauften wir das Nötigste für eine knapp viertägige Zugfahrt. Tee hatten wir immer noch aus Düsseldorf. Wir erstanden Instant-Kaffee, Nudelsuppen und Kekse. Außerdem gönnten wir uns zwei Säfte und russische Brotchips in verschiedenen Geschmacksrichtungen.

Ohne Spikes an den Füßen machte Oliver eine kurze Bekanntschaft mit dem schneebedeckten Boden, verletzte sich aber zum Glück nicht. Man sollte die Gegebenheiten hier nicht unterschätzen.
Unsere Gastgeberin kam um 15.45 Uhr, als wir schon fast alles zusammen gepackt hatten. Überschwenglich verabschiedete sie sich und wir stiefelten mit Sack und Pack zum Bahnhof, der zum Glück sehr nah war. 

Bahnhof von Ulan-Ude

Im Bahnhof erfolgten die obligatorischen Sicherheitskontrollen. Oliver organisierte noch schnell die Ausdrucke unserer Tickets und wollte noch Wasser, das wir vergessen hatten, besorgen. Doch im ganzen Bahnhof ist kein Geschäft. Erst am Gleis bekamen wir noch Getränke aus einem kleinen Kiosk.

Blick aus der Transsib
Blick aus der Transsib

Der Zug startete pünktlich und wir waren happy, dass wir alleine in unserem Abteil waren. So konnten wir uns gegenüber sitzen und unseren ersten Snack einnehmen. Am Bahnsteig hatten wir schon ein wenig Smalltalk mit unserer Schaffner in (russ. : Provodniza) betrieben (sie hatte sich über meinen zweiten Vornamen, der ja russisch klingt, gefreut). Es ist immer besser, wenn man die Provodniza als Freund hat, insbesondere auf einer so langen Fahrt. 

Unsere erste Nacht startete ganz gemütlich auf leisen Schienen.