Es war schade, Riga so schnell zu verlassen. Wir machten und fertig und stiefelten gegen 10.30 Uhr in Richtung Busbahnhof, vorbei an Parks und diversen Sehenswürdigkeiten, die wir kennen lernen durften.
Auf den Bildern sieht man den Eingang zu dem Hinterhaus, in dem wir wohnten. Es war aber nicht Etage 7,5.

Der Busbahnhof ist etwas trostlos, aber sehr belebt. Tags zuvor waren wir hier, um unsere Tickets ausdrucken zu lassen. Das hat die nette Dame von der Busgesellschaft sogar gratis gemacht. Sowas findet man in Deutschland kaum noch.
Noch eine Anekdote vom Vortag, die mich sehr erschüttert hat. Als wir den Busbahnhof durchquerten, kamen wir an einem Mann vorbei, der sich nur schwer auf Krücken halten konnte. Als wir unsere Tickets hatten, stand er immer noch zitternd alleine dort. Alle rannten vorbei. Eine Frau und wir fragten daraufhin, ob wir helfen können. Zwar sprechen wir ganz andere Sprachen, trotzdem war der Mann dankbar, dass Olli ihn stütze. Ich holte dann Hilfe vom Bahnpersonal. Haben die Menschen Tomaten auf den Augen und sehen nicht, wenn jemand Hilfe braucht? Ich war echt entsetzt.

Die Busfahrt war recht unspektakulär. Wir hatten bequeme Sitze, es gab eine Toilette. Oliver konnte sogar einen Teil des MSV-Spiels auf dem Handy über WLAN verfolgen. Interessant waren mal wieder die merkwürdigen Mitreisenden. Eine Frau, die schräg vor mir schnarchte, wurde von einem in der Nähe sitzenden Reisenden auf den Sitz geschlagen. Davon wurde die Frau nicht wach und er schlug mehrfach gegen den Sitz. Wieder eine sehr merkwürdige Situation.

Um kurz nach 16 Uhr erreichten wir den Busbahnhof Tallinn, eine halbe Stunde zu früh. Von dort nahmen wir einen Bus. Der Busfahrer war sehr nett und wollte unsere Reiseroute wissen und erklärte ganz stolz, dass er zu 25% Deutscher wäre.

Unsere Wohnung liegt in der 4. Etage direkt in der Nähe der Altstadt. Wir haben es wieder sehr gut getroffen, mit Schlafzimmer, Wohnzimmer, Bad mit Waschmaschine und riesigem Balkon.

Die Altstadt ist traumhaft schön. Eine große Festung, alles toll beleuchtet. Nette Restaurants, die aussehen, als wären sie aus einem alten Märchenbuch. Es erinnerte irgendwie an eine Weihnachtsmarktlandschaft.

Essen gingen wir im Peppersack. Für mich gab es Elchrippchen. Köstlich! Olli hatte ein Pfeffersteak. Auch den Nachtisch konnten wir uns nicht entgehen lassen. Schokoladenkuchen und Dattelmus. Beides mit Beereneis.

Tallinn Elchrippchen

In der Nähe befand sich die Depeche-Mode-Bar. Sie zählt bei Lonely Panet zu den 10 skurrilsten Bars (Platz 5). Auf Leinwänden liefen Konzerte, überall Plakate und Merchendising Artikel.

Zuletzt kauften wir noch für den nächsten Tag ein. Es gibt viele Supermärkte, die bis 22 oder 23 Uhr geöffnet haben. Sehr praktisch.

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