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St. Petersburg

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Essen kann man in Russland gut und lecker.

Wir waren am ersten Abend in einem kasachisch-usbekischen Restaurant: Kanzan-Mangal

Am zweiten Tag in St. Petersburg gingen wir richtig fein im Gogol essen.

Da es nicht immer so nobel zugehen kann, besuchten am dritten Tag in St. Petersburg ein Stlowaja, eine Art Kantinen-Restaurant, in dem man sich an einem Buffet bedienen kann. Was für eine Herausforderung. Oliver bestellte sich zuerst etwas, dann ging ich alleine los. Zum Glück kannte ich schon Borscht, vergaß aber den Klacks Creme Fraiche. Alles andere klappte so halbwegs und wir wurden satt.

Der Wecker schellte wieder viel zu früh, denn wir waren beide noch müde. Heute sollte es mit dem Zug von St. Petersburg nach Moskau gehen.
Flink war alles gepackt und aufgeräumt. Pünktlich um 10 Uhr stand unsere Vermieterin vor unserer Tür und verabschiedete sich sehr herzlich und überschwänglich von uns. 

Morgendlicher Berufsverkehr

Es war deutlich wärmer als am Vortag, jedoch hatte es nachts geschneit. Der Schnee war durch den nachfolgenden Regen schon fast verschwunden. Zur Metro waren es etwa 1,5 km Fußweg. Schwieriger war es jedoch, mit dem gesamten Gepäck auf die schnellen Rolltreppen zu kommen. Auch das meisterten wir wie Profis. Während des Berufsverkehrs sind noch mehr Menschen als sonst unterwegs und alle Rolltreppen sind in Betrieb. Sonst geht immer nur eine rauf und eine runter, die dritte wird an den Handläufen von zwei Personen, die unten mit einem Lappen stehen, gereinigt.
Die Menschen in der Metro sahen sehr müde aus. Egal, wo ich hinschaute, saßen oder standen Menschen mit geschlossenen Augen.

Kurz vor der Abfahrt nach Moskau

Da alles so reibungslos geklappt hat, waren wir viel zu früh am Bahnhof und hatten noch über eine Stunde Zeit. In einem Café mitten im Trubel waren und viele Plätze frei, so dass wir gemütlich frühstücken konnten. Nebenan kaufte ich ein wenig Proviant für die 10-stündige Zugfahrt.
Um 11.30 Uhr wurden wir durch eine neue Schleuse gelassen, um zu unserem Zug zu kommen. Leider standen wir nicht auf der Passagierliste und die Schaffnerin sprach wieder nur Russisch. Das Online-Ticket halft uns auch nicht weiter. Erst als Oliver die ausgedruckten Tickets herauskramte, klappte alles wie am Schnürchen. 

Zugfahrt nach Moskau

Der Zug machte auf uns einen merkwürdigen Eindruck, da die oberen Betten noch herunter geklappt waren. Wir bekamen zwei gegenüber liegende Einzelplätze. Es stellte sich heraus, dass man, obwohl es eine Tagesfahrt war, Liegeplätze bekam. Die Einzelplätze bauten wir zu einem Bett zusammen und bezogen dann die Matratzen. Oliver nahm das obere Bett, obwohl sowohl das untere als auch das oberere Bett nicht lang genug für ihn waren. In jedem Waggon steht ein Samowar, aus dem man sich heißes Wasser zapfen kann. Außerdem verkauft die Schaffnerin kleine Snacks wie Schokoriegel und Ramen Nudeln zum Aufgießen. Einen Speisewagen hatte der Zug nicht.
Faszinierend war, dass sich die meisten Mitreisenden ihre Schlafsachen anzogen und viele sofort schliefen. Tagsüber um 12 Uhr?
Naja, es stellte sich auch für uns als sehr nützlich dar, weil wir ja in der Nacht nicht so viel geschlafen hatten.

Eine Katastrophe hingegen war die Toilette. Oliver merkte hierzu an, dass wir einfach zu verwöhnt sind und die Toiletten in der Deutschen Bahn in den 1980er Jahren auch nicht besser war. Ich kann mich noch schwach daran erinnern.

Ankunft in Moskau

Wir kamen recht pünktlich in Moskau an. Von dort mussten wir nur schnell Tickets ziehen und dann eine halbe Stunde zu unserem Quartier fahren. Diesmal hatten wir ein Hotel ausgewählt, das hauptsächlich von Russen genutzt wird. Durch die Reviews eines Buchungsportals (booking.com) wussten wir, dass der Eingang etwas schwer zu finden war und das Hotel in der 4. Etage eines Bürokomplexes liegt.
Wir wurden wieder sehr herzlich empfangen. Das Zimmer war nichts Besonderes, aber groß, sauber und mit bequemen Betten. Den Balkon konnten wir nicht nutzen, da es an einer Hauptstraße liegt.
Der Hunger trieb uns in ein Restaurant um die Ecke. Anders als in St. Peterburg war hier nicht an jeder Ecke ein Dixy, das 24 Stunden geöffnet hat. Das „16 Тонн“ (deutsch: 16 Tonnen) ist eine Art Brauhaus mit der russischen Besonderheit, dass man vorher seine Garderobe abgeben muss. Es war sehr gemütlich dort.


Peter und Paul Festung

Peter und Paul Kathedrale, St. Petersburg
Peter und Paul Kathedrale, St. Petersburg

Haben wir schon wieder alles von St. Petersburg gesehen? Wohl kaum. Heute stand die Besichtigung der Festung von Peter und Paul auf dem Programm. Zu Fuß marschierten wir wieder über die Brücke und schafften die gut zwei Kilometer. Es war deutlich kühler, so dass wir erstmal ein Kaffee aufsuchen wollten. Doch an der Festung gab es viel mehr Räumlichkeiten, die man besichtigen konnte. Selbst für die Aussichtsplattform wollte man 5€ pro Erwachsenen haben. Die war wahrlich nicht hoch, weshalb wir uns mit der Aussicht von der Insel vom Boden aus begnügten. Es gab viele Figuren, die Personen aus den letzten Jahrhunderten darstellten, welche uns in irgendwelche Ausstellungen locken wollten. Doch uns reichte immer ein kurzer Blick hinein. Die Peter und Paul Kathedrale war schon sehr pompös. Nicht nur die Kuppel, sondern auch von innen erstrahlte alles golden. 

Peter und Paul Festung, Stephi in Ketten
Peter und Paul Festung, Stephi in Ketten

In einem Souvenier-Shop erstand ich endlich Matroschkas-Ohrringe. Die Verkäuferin verstand sehr gut Deutsch, weshalb sie das Gespräch zwischen Oliver und mir verstand und mir meinen Wunsch erfüllte. Jetzt habe ich lila Matroschkas an den Ohren hängen, die nur 100 Rubel gekostet haben (ca. 1,50€).

Auf dem Gelände war ein gemütliches Café. Alle Wände waren mit alten Tapeten ausgestattet und verschnörkelt. Das Personal war jedoch nicht so freundlich. Das ist eben eine Touristenhochburg. Da im Winter jedoch nicht so viel los war, hatte ich endlich Zeit, den Blog weiterzuschreiben. Durch die langen Abende in der Großstadt kommt man kaum noch zum Schreiben. So saßen wir knapp zwei Stunden in dem Café. 

Begegnungen bei der Post

Weiter ging es zu dem großen Kaufhaus, das wir am Vortag schon besucht hatten. Dort kauften wir ein Geschenk für unsere große Nichte, die im Januar Geburtstag hat. Was es ist, wird hier natürlich nicht verraten.

Das Geschenk muss ja rechtzeitig in Deutschland sein und hier in Russland stehen viele Feiertage an, also ab zu Hauptpost, die einen 24-Stunden-Service hat.

Sie ist ähnlich aufgebaut wie Poststellen in Deutschland, man muss hier jedoch eine Nummer ziehen. Natürlich konnte die Mitarbeiterin der Post weder Englisch noch Deutsch noch Italienisch, weshalb sich eine Frau, die vor uns dran war, einmischte und uns half. Wie der Zufall es wollte, war sie gerade dabei, ein Paket nach Deutschland – und ausgerechnet nach Düsseldorf – zu schicken. Wir bekamen also unseren Karton und hoffen nun, dass die russische Post zuverlässig ist. Ich werde hier berichten.

Bahnhof in St. Petersburg, Tickets für Fernzüge

Am nächsten Tag wollten wir den 12-Uhr-Zug nach Moskau nehmen. Wir waren uns nicht sicher, ob mobile Tickets akzeptiert werden. Deshalb passierten wir die Sicherheitskontrollen incl. Durchleuchten meines Rucksacks und suchten jemanden, der uns helfen konnte. Mittlerweile hatten wir 21.45 Uhr und seit 15 Minuten war kein Schalter mehr besetzt. Den Self-Service-Drucker konnten wir nicht bedienen, da uns der Pin-Code fehlte. Also fragte Oliver drei Sicherheits-Personen, wo man Tickets ausdrucken kann. Alle signalisierten sofort, dass sie nur Russisch sprechen und wandten sich uns ab. Als Oliver jedoch mit seinen Russisch-Kenntnissen um die Ecke kam, reagierten sie perplex und einer sagte immer nur: “da vorne!” Ok, das wird wohl zu finden sein. Tatsächlich gab es noch einen Bereich in der Nähe der Fernfahrtzüge mit einem offenen Schalter, wo uns auch sofort geholfen wurde. Wir konnten jedoch selbstständig an einem Drucker alle Daten (Reservierungsnummer und Pass-Nummer) eingeben und hielten kurz darauf unsere Tickets in der Hand.

Feuer-Alarm?

Zu Hause bereiteten wir uns noch leckere Snacks in der Mikrowelle zu. Irgendwie waren wir jedoch zu müde, so dass wir erst zu spät die Rauchschwaden bemerkten. Ob jetzt der Rauchmelder ausgelöst wird? Schnell rissen wir die Fenster auf und erzeugten so Durchzug. Mit Buch und Handtuch wedelte Oliver die Rauchwolken weg. Ein Tipp aus dem Internet sagte, dass man eine Zitrone in Scheiben schneiden und kochen muss. Jetzt weiß ich auch, wofür ich die Zitrone aus Düsseldorf mitgeschleppt habe (lach). Um 1 Uhr war der Schaden behoben und wir schliefen völlig übermüdet ein.


St. Petersburg ist kalt. Obwohl wir in etwa die gleiche Temperatur wie in Oulu haben, nämlich 1 Grad über 0, erscheint es uns viel kälter. Dick eingepackt kann man es aber gut ertragen. 

Essen im russischen Restaurant Gogol

Für heute hatten wir im Restaurant Gogol einen Tisch reserviert. Tags zuvor wollten wir hungrig dort einkehren, hätten aber zwei Stunden warten müssen. 

Essen im Gogol, St. Petersburg
Essen im Gogol, St. Petersburg

Wir sind mittlerweile zwei Stunden weiter als in Deutschland, weshalb wir immer etwas länger schlafen. Daher verspäteten wir uns etwas und waren erst um zwei Uhr dort. Wir bekamen einen eigenen Tisch in einer Art Wohnzimmer. Uns wurden drei Stunden für den Aufenthalt empfohlen, doch so lange zu essen ist nicht unser Ding, wir wollen ja auch etwas von der Stadt sehen. Insgesamt war das Essen sehr köstlich. Auf unserem Tisch stand ein Glöckchen, mit dem wir die Kellner herbeten konnten. Die Garderobe der Kellner und Kellnerinnen war dem Interieur angepasst. Die Damen trugen Blusen mit Rüschenärmeln und Schleifen. Alles war in braun gehalten.

Für mich gab es als Vorspeise Hühnchen-Leberpastete mit Toast und Marmelade. Als zweite Vorspeise gönnte ich mir eine halbe Aubergine mit Zucchini. Das Hauptgericht war natürlich Boeauf Stroganow. 

Oliver hatte russische Pilze in Milch, Borscht und Wildbret.
Insgesamt haben uns die Leberpastete (sogar Oliver genoss diese), der Borscht und das Wildbret am besten geschmeckt. 

Während des Essens tranken wir Kwas, ein Bier, das aus Brot gewonnen wird. Sicher gewöhnungsbedürftig, aber wir probieren ja alles.

Ein Dessert passte nicht mehr, obwohl die Portionen angemessen und nicht so groß waren. Natürlich gehört zu einem russischen Essen ein Wodka hinterher. Oliver bekam einen Meerettich-Wodka. Unglaublich, was die Russen alles mixen. Er schmeckte sehr intensiv und scharf. Mir wurde einer mit Beeren empfohlen. So ein typisches Mädchen-Getränk.

Newsky Prospekt

Das ist ein Stadtteil, in dem viele der Sehenswürdigkeiten zu finden sind. Neben der Isaaks-Kathedrale, deren Kuppel wir am Vortag bestiegen hatten, gibt es dort eine Promenade und diverse Geschäfte. Außerdem spazierten wir am Stroganow Palais und am Kasanplatz vorbei. Alles war toll illuminiert. Laut ertönten Songs von Modern Talking, die hier sehr angesagt sind.

Im Gostiny Dwor-Kaufhaus, das ein riesiger Komplex mit kleinen Geschäften ist, wärmten wir uns etwas auf. Hier gibt es neben angesagten Labels auch hochpreisige Geschäfte sowie Souvenier-Läden. Überall glänzt und glitzert es. Überall wurden Fabergé-Eier in allen Preisklassen geboten.. 

Nach dem Kaufhaus schlenderten wir über eine Straße mit diversen Kaffee- und Musik-Läden. Durch eine Querstraße erreichten wir einen Trödelmarkt, auf dem neben Russisch diverse andere komische Sprachen gesprochen wurden. 

Ausgewählte Kneipen in St. Petersburg

Abends beschlossen wir, erneut irgendwo einzukehren. Wir gingen zunächst in die Jungle-Bar am Newski Prospek, die leckeren Kaffee und kuriose Getränke anbot. So bestellte ich mit dem “Transsib-Express”: frische Orange, Ingwer und diverse Gewürze. Das schmeckte nach Russland im Winter.

Wir zogen weiter und fanden eine Kneipe aus sowjetischen Zeiten (SPB). Hier sprach kaum jemand Englisch und die Karte war auf Russisch. Da konnten wir endlich mal unsere Sprachkenntnisse hervorkramen. Ich ließ mir wieder eine Spezialität aus Russland bringen, es stellte sich jedoch heraus, dass es sich um Bier aus Belgien handelte. Olli hatte dafür ein russisches Lager-Bier. Die Kneipe war etwas spartanisch und jeder saß in seiner eigenen Ecke, so dass wir keinen Kontakt zu Einheimischen bekamen.
Um noch einmal in die russische Kneipenszene einzutauchen, wechselten wir die Lokalität und suchten das все твои друзья auf. Hier gab es diverse russische Biere vom Fass, viele Menschen in unserem Alter. Die Musik und die Stimmung waren gut. Uns sprach ein Russe auf Deutsch an und erklärte, dass er gerne nach Deutschland kommen würde, um dort als Chirurg zu praktizieren. 

Metro-Fahren in St. Petersburg

Es ist ein kleines Abenteuer, in St. Peterburg mit der Metro zu fahren. Man kann Mehrfachkarten (wiederaufladbare Plastikkarten) oder Token kaufen. Mit einem Token kann man solange fahren, wie man möchte. Das ist für uns die einfachste Möglichkeit, da ein Token auch nur ca 60 Cent kostet.
Die Rolltreppen sind sehr schnell und fahren sehr lang und tief nach unten. Die Bahnen sind gut getaktet, so dass man immer nur 1-2 Minuten warten muss. Was allerdings erwähnenswert ist, sind die Wege, die man unter der Erde zu Fuß zurücklegen muss. Manchmal hat man das Gefühl, zu Fuß schneller zu sein, als die Metro zu nehmen. Aber es ist warm und die Metrostationen sind kleine Museen. 


Gegen 0 Uhr bremste der Zug aus Oulu und wir fuhren in St. Petersburg, Russland ein. Wir kommen unserem Ziel, mit der transsibrischen Eisenbahn zu fahren, immer näher. Unter anderem dafür haben wir uns eine Auszeit gegönnt, da sich diese Bahnfahrt im Winter für Lehrer nicht realisieren lässt.

Zu Fuß gingen wir ca. 2 km vom Bahnhof Finlyandskiy Railway über die Liteynyy Brücke zu unserem Quartier. Wieder hatten wir es gut getroffen und eine kleine Wohnung bekommen. In einem Supermarkt Dixy konnten wir noch mit dem Nötigsten für das Frühstück eindecken und schlüpften schnell ins Bett.

Der Tag startete mit einem Spaziergang zum Golitsyn Loft, in dem es eine Reihe kleiner Cafés gibt. Entlang unserer Straßen sahen wir viele zerstörte Autos. Es roch nach Benzin und Teer. Diesen „Duft“ findet man in ganz St. Petersburg, zumindest an vielen Orten, die wir im Laufe des Tages besucht haben. Die Straßen sind gut gemacht, es gibt für Fußgänger an jeder Ampel eine Rampe für Kinderwagen und Rollstuhlfahrer. Die Ampeln zeigen immer die Sekunden an, die man warten bzw. gehen kann. Trotzdem erscheint uns St. Petersburg sehr wuselig. Es wird gehupt, Menschen mit Gehhilfen ignorieren die Ampeln und gehen einfach, Autos bleiben mitten auf der Straße stehen und geparkt wird oft in zweiter Reihe, das Auto wird mit laufendem Motor verlassen, um eine zu rauchen.
Leider war es viel zu kalt und wir mussten nach dem leckeren Frühstück nochmals umkehren, damit ich mir eine Hose und meinen Ski-Rock anziehen konnte. Mit dieser Ausstattung war es dann den ganzen Tag warm genug.

Sehenswürdigkeiten in St. Petersburg

Zu Fuß erkundeten wir die Gegend: über die Liteynyy Brücke stiefelten durch den Sommergarten, in dem die Gebäude verkleidet waren. Durch das Marsfeld kamen wir dann schnell zur Auferstehungskirche – auch Blutskirche genannt -, die sich imposant gen Himmel streckt. Leider war auch hier der mittlere Turm verkleidet, aber das kennen wir ja schon vom Kölner Dom.
Es reichte uns, einmal um die Kirche herumzulaufen. Auf unserer Weltreise müssen wir ja mit Kultur haushalten – alles können wir uns nicht anschauen (lach). Vor der Kirche zeigten sich ein paar Stände mit typisch russischen Souveniers: Matrjoschkas (Holzfiguren, die man ineinanderstecken kann), Uschankas (Mützen aus Fell teilweise mit sowjetischem Abzeichen) und natürlich selbstgestrickte Socken und Pullover.

Weiter ging es zur Eremitage, das eine der größten und bedeutendsten Kunstmuseen der Welt beherbergt. Es war gar nicht voll, so dass wir von den verkleideten Hofdamen etc für Fotos belagert wurden. Ins Museum gingen wir nicht, da man dort mindestens einen ganzen Tag verbringen sollte und wir ja noch mehr von der Stadt sehen wollten.

Im Newski-Prospekt, dem historischen Zentrums von St. Petersburg, schlenderten wir die Straßen entlang und bestaunten Gebäude und Restaurants. In einem Handy-Geschäft kaufte Oliver eine russische Simkarte von MTS für knapp 8 Euro. Damit sollen wir ausreichend Internet in ganz Russland haben? Wir werden sehen.

In der Nähe befand sich die Isaaks-Kathedrale, die wir zu Fuß bestiegen. Da gerade die Sonne gerade untergegangen war, war die Stadt schön beleuchtet.

Im Newski-Prospekt fanden wir ein tolles Restaurant, bei dem wir aber zwei Stunden auf einen Tisch warten mussten. Deshalb reservierten wir für den nächsten Tag und gingen in ein kasachisch-usbekisches Restaurant Kasan-Mangal schräg gegenüber. Die Kellner waren sehr freundlich und um Kommunikation bemüht. Das Essen schmeckte vorzüglich.

Danach machten wir uns mit der Metro auf in unsere Wohnung. Was für ein sehenswürdigkeitenreicher Tag!

Ankunft in Helsinki

Der Zug fuhr pünktlich um 8.30 Uhr in Helsinki, Finnland ein. Uns stand ein Tagestrip bevor, da wir abends den Zug nach St. Petersburg, Russland nehmen wollten.

Am 2. Weihnachtstag ist auch in Helsinki nicht viel los. Unterkünfte waren teuer, daher entschlossen wir uns wnser Gepäck am Bahnhof einzuschließen und abends direkt nach St. Petersburg zu fahren.

Zunächst einmal fuhren wir ein wenig Straßenbahn. Nachdem wir endlich die Orientierung gefunden hatten, stiefelten wir zum Sibelius-Monument im Sibelius-Park. Sibelius war ein finnischer Komponist, dem diese Orgelpfeifen gewidmet wurden. Wie schon im Norden Finnlands waren wieder viele asiatische Besucher anwesend (s. Fotos). 

Im Kino, das von einer riesigen Möwe verziert wurde, gab es leckeren Kaffee und einen Bagel mit Frikadellen aus Elchfleisch für Oliver. 

Vom Parlamentsgebäude aus hatte man einen guten Ausblick auf viele Sehenswürdigkeiten der Stadt. Gerne wären wir in die Bibliothek gegangen, die sehr futuristisch sein soll, aber auch diese hatte wegen des Feiertags geschlossen.

Steinkirche Tempelliaukio

Deshalb nahmen wir die Straßenbahn zur Steinkirche Tempelliaukio. Sehr beeindruckend wie man die Felsen der Stadt nutzen kann. Im Inneren der Kirche ertönte eine Ansage, dass man doch leise sein soll. Damit es auch jeder versteht, kam hinter der Ansage ein gehauchtes “schschschsch” (lach). Die umliegenden Souvenier-Läden hatten nichts Interessantes für uns.

Suomenlinna

Ein Muss für Helsinki ist die Insel Suomenlinna. Die Fähre kann man mit unserem Tagesticket für die Straßenbahn (8€/Person) erreichen. Vorher schlenderten wir noch über die Marktstände und tranken Glögi. Zu Essen gab es Rentierwurst, die jedoch genauso schmeckte wie unsere Bockwurst. Interessanter waren die kleinen Fische Muikku , die man im Ganzen verspeisen konnte. Eine finnische Spezialität, aber nicht besonders im Geschmack.

Suomenlinna
Suomenlinna

Die Fährfahrt dauerte etwas 20 Minuten. Dann spazierten wir über die Insel. Etwas enttäuschend für den ganzen Bohei, den man darum betreibt. Viele Wege durfte man nicht passieren. Bei einem Foto rutschte mir mein Fährticket in das Meer. Wie kann man nur so tollpatschig sein? 

Alle Cafés hatten geschlossen, weshalb wir uns etwas im Supermarkt kauften und um 15 Uhr die Fähre zurück nahmen. Das Extraticket kostete mich 2,30€, auch nicht die Welt. 

Am Hafen kehrten wir noch auf einem Schiff ein. Der finnische Schnaps schmeckte wie ein deutsches Mundwasser. Auf jeden Fall hatten wir dann ein frischen Atem.

Auf zum Zug nach St. Petersburg

Im Kaufhaus Stockmann erstand ich noch Cremechen für Lippen und Hände. Bei der Kälte sind andere Pflegeprodukte angesagt als in Deutschland. Außerdem kaufte ich noch ein Paar Spikes in dem Sportgeschäft Stadium, damit ich für Russland gewappnet bin.
Am Bahnhof fuhr der Zug pünktlich ein. Um 19 Uhr saßen wir auf unseren Plätzen und mussten die Einreisedokumente für Russland ausfüllen. Erst kam der finnsiche Zoll, dann kam der russische Zoll. Unser Gepäck wurde von außen begutachten, die Visa kontrolliert. Fertig. Die Fahrt dauerte insgesamt 3,5 Stunden, doch mussten wir währenddessen wieder die Uhren umstellen. Gegen 23.30 Uhr kamen wir dann endlich in Russland an. Jetzt beginnt ein neues Abenteuer, denn von Russland versprechen wir uns viele neue Erfahrungen.