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September 2019

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Brötchen zum Frühstück und Kaffee. Kaffee? Irgenwie haben wir uns da vertan und nur Milchpulver gekauft. Mist! Also Tee zu den Brötchen und leckeren Fisch aus dem Glas. Damit waren wir dann fit für den Tag. Aber wohin sollte es gehen? Ab Gamla Stan sollte um 11 Uhr eine Stadtführung auf Deutsch stattfinden, zu der wir uns auch brav vorher im Internet angemeldet hatten. Aber Pustekuchen! Es gab zwar etliche wartende Menschen, aber keine Führung auf Deutsch. Also schlenderten wir wie am Vortag durch das Viertel Gamla Stan, wo es viele kleine Gassen, Kopfsteinpflaster und ganz viele Touri-Läden gibt. Das hat mich ein wenig an Amsterdam erinnert. Vom Schloss aus konnten wir auf das Reichstags-Gebäude und das Wasser schauen.

Wie am Vortag gingen wir zu einem Bäcker am Stortorget (Grillska Huset), wo wir zwei leckere Teilchen (Ollis Wortlaut) verspeisten. Ein Teilchen war mit Kardamom und Zimt gewürzt. Sehr schmackhaft! Den Kaffee und Chai Latte nahmen wir schräg gegenüber im Kaffekoppen zu uns, der in dem Lonely Planet empfohlen wurde. Ich schleppe den ja nicht unnötig schon drei Wochen mit mir rum. Sehr zu empfehlen!

Nachdem wir bei uns in der Wohnung den Sieg vom MSV-Duisburg verfolgt haben, sind wir mit der Straßenbahn zur Insel Djurgården gefahren. In der Bahn sind wir tatsächlich mal nach unseren Bahntickets gefragt worden. Auf der Insel gibt es das Freilicht-Museum Skansen und das Vasa-Museum, das wir ggf. morgen besichtigen werden. Da es mal wieder zu spät für ein Museum war, begnügten wir uns mit einem Spaziergang.

Essen wollten wir dann in Södermalm. Ich hatte gelesen, dass man dort 20 Jahre auf eine Mietwohnung warten muss. Auf das Essen muss man noch länger warten, da überall Warteschlangen standen. Sehr unschön bei knurrendem Magen. Also zurück zur Gamle Stan. Doch auch hier hat uns nichts angesprochen, weshalb wir beschlossen, dass unsere Einkäufe zu Hause auch verspeist werden müssen.
Vorher marschierten wir jedoch noch zur Aussichtsplattform Gondolen. 155 Stufen.

Zu Hause? So schnell fühlt man sich als mittlerweile Weltbürger zu Hause. Heute habe ich mit meiner Schwester und meinen Nichten telefoniert. Die Kleine fragte mich „Habt ihr jetzt endlich ein Haus gefunden?“. Als wenn wir uns eine Bleibe außerhalb von Düsseldorf suchen würden. Niemals! Aber ein Zuhause auf Zeit nehmen wir gerne!

Schon Tag 20? Na, dann kommen ja noch 280 Tage, die ich hier dokumentieren kann (grins). Wir wissen ja nicht genau, wie lange wer unterwegs sein werden. Mal schauen, wie lange wir durchhalten.

Morgens wachte um kurz nach 7 Uhr auf schaute zu Oliver hinüber. Er war schon wach, der Rest unseres Abteils jedoch noch nicht, weshalb ich mich nochmals umdrehte. Kurze Zeit später beschlossen wir frühstücken zu gehen. Für etwa 6€ bekamen wir eine tolle Frühstücksbox: Kaffee (refill), Apfelsaft, eine Scheibe Körnerbrot, ein Brötchen, Joghurt, Müsli, ein gepelltes, geschnittenes Ei, eine Tomate, Butter und Kalle. Neugierig probierte ich Kalle aus der Tube. Das war eine sehr leckere Fisch-Creme. Alles andere schmeckte vorzüglich. Nur der Kaffee war nicht so der Knaller.

Als wir zurückkamen, hatten unsere „Mitbewohner“ das Abteil schon zu einem Sitzabteil umgebaut. Etwas gequetscht fuhren wir dann um 9.45 Uhr in Stockholm ein. Dort kauften wir uns eine Wochenkarte für die U-Bahnen für ca. 33€. Das lohnt sich – auch wenn wir „nur“ 6 Tage hier sind.

Unsere Unterkunft liegt ca. 20 Minuten vom Stadtzentrum entfernt, ist aber wieder eine kleine gemütliche Wohnung von airbnb.de. Bisher haben wir es immer gut getroffen.
Nachdem wir uns frisch gemacht hatten, erkundigten wir wieder mal eine neue Stadt. Schloss. kleine Gassen, nette Cafés, Schiffe und viele sehr chicke Menschen. Sie sind hier echt gut gekleidet.

Essen gingen wir mitten in der Stadt (Gästabud). Den Tipp für das Restaurant hatte Oliver von Tripadvisor. Zwar ist es von Touristen belagert, aber ich fand es schon sehr lecker.

Vom Schloss schauten wir uns lediglich die Kapelle an, die kostenfrei zu begutachten ist. Sie hat mir sehr gut gefallen. Ein Museum, für das wir Eintritt zahlen müssen, hat sich heute nicht mehr gelohnt, weil sie nur noch kurz geöffnet hatten. Also gingen wir in das Nationalmuseum, das kostenfrei zu besichtigen ist. Besonders angetan waren wir nicht. Wir sind auch nicht so kunstaffin. Für Kunstbegeisterte ist das sicher ein tolle Sache.

Um 6.24 Uhr, also sechs Minuten vor dem Wecker-Klingeln, erwachte ich und weckte schnell Olli. Flink waren die Sachen zusammen gepackt und es ging den Weg hinunter zur Straße. Unsere Vermieterin winkte uns von oben noch zu. Natürlich waren wir viel zu früh an der Haltestelle. Zu meiner Überraschung kamen nach und nach noch drei weitere Fahrgäste zu dieser unscheinbaren Haltestelle.

Nach 6, 5 Stunden erreichten wir Narvik-Bahnhof, einen der unscheinbarsten Bahnhöfe überhaupt. Doch hier war ein tolles Café wie zu Großmutters Zeiten.

Pünktlich um 15.15 Uhr fuhr unser Zug los und wir waren glücklich, so lange alleine im 6er-Abteil zu verweilen. Die Aussicht war grandios. 

Nach ca. zwei Stunden stiegen vier Schweden (zwei Paare) hinzu und aus war es mit der Ruhe. Merkwürdigerweise kam kein Gespräch auf und das erste Paar verschwand sofort. Ich fand es auch zu viert sehr beengt.

Um 21.30 Uhr entschlossen wir uns dann, das Board-Bistro aufzusuchen, um uns die Beine ein wenig zu vertreten. Doch zu unserer Überraschung hatte das zu. Als wir zurückkamen, war schon allgemeine Schlafstimmung und wir bauten unsere Sitze zu Betten um. Als die oben fertig waren, fragten sie, ob sie das Licht ausmachen könnten und weg waren sie. Leise bezogen wir unsere Betten. Trotz meiner Müdigkeit konnte ich nicht um 22.30 Uhr schlafen. Also las ich noch lange mit meinem tolino.

Der Wind und der Regen hatten unsere Wäsche auf der Leine ganz schon durcheinander gewirbelt, so dass wir einen Teil in den Trockner tun mussten. Leider ist nicht alles trocknertauglich. Also musste der Wäscheständer in der Waschküche aufgebaut werden.

Im Supermarkt habe ich heute mal ein paar Preise eingefangen, die verdeutlichen sollen, dass Norwegen und speziell die Lofoten ganz schon teuer sind. Ein Körner-Brot kostet 5 €, ein Joghurt (500ml) 3,60 €. Nagellack-Entferner, der in Deutschland ca. 2 € kostet, ist hier für 4,5 € zu bekommen. Dafür ist der Fisch hier erschwinglich. Hier schwimmt ja auch genug um uns herum und muss nicht quer durch Europa gefahren werden.

Die Taschen sind schon fast gepackt. Morgen früh geht es um 7.30 Uhr los. Wir fahren mit dem Bus quer über die Inseln nach Narvik, wo wir um 15.15 Uhr den Nachtzug nach Stockholm nehmen. Wir haben Liegen im 6er-Abteil gebucht. Leider ist das Ganze ein wenig doof gemacht. Online sind nur gleichgeschlechtliche Dreierabteile zu Interrailbedingungen buchbar. Eine Privatbuchung eines Dreierabteils nur für uns beide ist zwar möglich, aber eben nur zu den gleichen Bedingungen wie ohne Interrail (= teuer).

In Stockholm erwartet uns am Freitag, 20. September, eine eigene neu gestaltete Wohnung. Wir gehören zu den ersten Mietern. Von dort werdet Ihr wieder von uns hören.

Lofoten, was oft als Pluralwort genutzt wird, bezeichnet eine Region mit mehreren Inseln und wird im Singular dargestellt. Man lernt nie aus! Also: Wir sind auf Lofoten und nicht auf den Lofoten. Darauf hat mich Olli gestern hingewiesen und ich muss mich auch erst umgewöhnen.

Lofoten Wäsche

Heute war bei uns großer Waschtag. Es war ein Vergnügen, die Kleidung zwischen den Bergen auf alten Wäscheleinen aufzuhängen. Sie wird auch heute Nacht hier noch flattern und hoffentlich keinen Regen abbekommen.
Die ganze Haushaltsführung erinnert an alte Zeiten. Wir kochen in der Waschküche und bringen es dann zu unserem gedeckten Tisch im Wohnzimmer. Danach spülen wir alles sofort in einer Spülschüssel ab. Also keine Spülmaschine und der ganze moderne Schnickschnack, den wir sonst gewohnt sind. Kochen ist auch übertrieben. Es gab Nudeln mit Tomatensoße (zwinker).

Um nicht ganz faul herumzuhängen, spazierten wir heute in die andere Richtung als gestern. Ich muss schon sagen, dass Lofoten nicht für Fußgänger gemacht ist. Es gibt die E10, die Hauptstraße, auf der die Autos über 60 kmh fahren dürfen. Bis Flakstad sind es etwa 2,5 km. Auch dort ist ein schöner Strand mit Zeltplatz und Surfschule. Hier sind wir am Wasser entlang geschlendert. Bis zur Kirche haben wir es geschafft, fanden aber weit und breit kein Café oder ähnliches. Schade, denn die Aussicht ist echt umwerfend. Trotzdem war es ein toller Spaziergang.

Lofoten Flakstad

„Heute brauchst du nichts zu schreiben, wir haben ja nichts gemacht!“, das meinte Olli. Doch das stimmt nicht so ganz. Wir sind im Paradies und über das kann man gar nicht genug schreiben!

Von unserer Wohnung, die drei Fenster hat, können wir bis hinunter zum Meer gucken. Sonnenaufgang, klar-blauer Himmel, Sonnenuntergang – jetzt fehlen nur noch die Polarlichter, um es ganz perfekt zu machen. Ein Fußweg von etwa 300 m auf der Straße führt zu einer Aussichtsplattform, von der ein Steg direkt zum Meer geht. Dort kann man den Blick über den Horizont schweifen lassen und ist überwältigt von der Schönheit der Natur. Dreht man sich um, sieht man gewaltige Berge, die nach dem Himmel greifen.

1,4 km von unserer Unterkunft entfernt ist das malerische Dörfchen Ramberg mit kleinen roten Holzhäusern.
Als erstes kehrten wir dann in ein kleines Café ein, das neben Kuchen auch Zimtwaffeln serviert. Köstlich! Das Interieur ist nautisch gehalten und eher für kleinere Menschen gedacht. Es bietet wohl auch ein Bed and Breakfast an.

Anschließend ging es in den Supermarkt, wo wir nur für das Mittagessen einkauften. Für den Preis hätten wir auch essen gehen können. Doch stattdessen konnten wir an einem einsamen Steg speisen. Hierfür hatte ich extra meine faltbare Picknick-Decke dabei, die mir meine Tante für unsere vielen Touren geschenkt hat. Kurze Zeit später gesellten sich drei Italiener zu uns, die Kabeljau angeln wollten. Dass ich in Norwegen meine Italienisch-Kenntnisse auspacken muss (grins). Zumindest haben wir uns ganz gut verstanden.

Auch das zweite Café, das Click-Café, überzeugte durch tollen Cappuccino. Nach einem Einkauf für die nächsten drei Tage ruhten wir uns zu Hause einfach ein wenig aus. Endlich hetzen wir nicht von Stadt zu Stadt und genießen die Aussicht und uns.

Zum Sonnenuntergang spazierten wir nochmal zum Strand. Das darf man sich nicht entgehen lassen.

Während der Reise lese oder höre (seltener!) ich Bücher, die zur Umgebung passen oder von Autoren des bereisten Landes geschrieben wurden.
Mittlerweile bin ich auf ein paar neue Autoren gestoßen und liste diese hier einfach mal auf. Einige der Autoren waren mir bereits bekannt, doch wirkte die Lektüre während der Reise nochmal anders, da das Leseerlebnis immer auch durch den Zeitpunkt und den Ort während der Lektüre variiert.
Die Bandbreite an skandinavischer Literatur ist so groß, dass ich nicht alle Werke, die ich gelesen habe, auflisten und kommentieren werde. Bei Bedarf könnt Ihr mich gerne anschreiben, um meine Kritik zu den einzelnen Werken zu erfahren. Tatsächlich war ich mal in einem Literaturclub, in dem ich mich rege über ausgewählte Werke austauschen konnte. Erst das Gespräch darüber eröffnet neue Perspektiven!

Schweden:

  • Mankell, Henning: Die schwedischen Gummistiefel
    Der Roman greift die Geschehnisse des Werkes “Die italienischen Schuhe” auf und lässt einen das Leben in den Schären nachempfinden. Die Einsamkeit und Einöde, aber auch die Schrulligkeit einiger Bewohner werden hier schön gezeigt.
  • Ullberg-Westin, Gabriella: Der Schmettering
    Dies ist der Auftakt einer Krimi-Serie, die in Südschweden spielt. An Heiligabend erwartet eine Frau ihren Mann, verkleidet als Weihnachtsmann, doch sie öffnet ihrem Mörder. Viele Wendungen, sympathische Personen in einer Kleinstadt im Winter.
    Diese Serie werde ich wohl irgendwann weiterlesen. 
  • Dahl, Arne (Jan Arnald): 4 Bände: Gier, Zorn, Neid und Hass
    Arne Dahl hat eine vierteilige Thriller-Reihe verfasst, in der die Opcop-Ermittlertruppe, eine geheime Untergruppe von Europol, ermittelt. Im ersten Band werden alle internationalen Ermittler eingeführt, die paarweise auf unterschiedlichen Teilen der Erde im Einsatz sind. Anfangs fällt es schwer, die einzelnen Verbrechen und die Einsatzorte in Verbindung zu bringen, denn hier zeigt sich die ganze Bandbreite der Kriminalität: Menschenhandel, brutale Foltermorde mit rituellem Charakter, Ökokriminalität, Mafia-Aktivitäten in West und Ost, Drogenhandel, böse Banken und DNA-Manipulation. 
    Die Reihe habe ich lange vor unserer Reise gelesen, sollte aber in dieser Auflistung nicht fehlen. Während andere Krimis einzelne Fälle verfolgen, wird hier die ganze Welt zum Schauplatz. Vieles hängt zusammen und ein Entkommen gibt es nicht.
  • Marklund, Liza (Eva Elisabeth Marklund): Annika-Bengtzon-Krimis
    Annika Bengtzon ist eine schwedische Journalistin. Sie arbeitet mit Tätern, der Polizei und anderen Medien zusammen. Jeder Fall ist in sich abgeschlossen, doch wird die Geschichte der Protagonistin immer weiter erzählt. Sie ist sehr in die Fälle involviert und gerät deshalb oft in Lebensgefahr.
    Die Romane habe ich etwa vor 10 Jahren angefangen zu lesen und immer auf die Fortsetzung gewartet. Absolut lesenswert!
  • Marklund, Liza (Eva Elisabeth Marklund): Mia-Eriksson-Doku-Romane
    Die fiktive Journalistin Annika Bengtzon (s.o.) begegnet während ihrer Ermittlungen Mia Eriksson, die vor ihrem gewalttätigen Mann auf der Flucht ist. Marklund hat hieraus eine zweiteilige Doku-Roman-Reihe entwickelt: Mia. Ein Leben im Versteck und Mias Flucht. Beide Romane sind fesselnd und erschütternd zugleich. Warum ist man so machtlos gegen Gewalt, insbesondere gegen Gewalt in der Familie? Diese Romane kann man nicht einfach aus der Hand legen, sie verändern einen.

Finnland:

  • Soininvaara, Taavi: Finnisches Roulette (4)
    Mehr durch Zufall haben ich diesen Autor entdeckt und bin begeistert. Dies ist der vierte Band einer Reihe, die kriminelle Machenschaften im großen Stil aufdeckt. Der Protagonist ist sehr sympathisch. Durch die vielen Personen und Organisationen aus allen Ecken der Welt, ist es erst etwas verwirrend, aber es lohnt sich, den Faden weiterzuverfolgen. 
  • Soininvaara, Taavi: Finnisches Blut (1)
    Nachdem ich so begeistert von dem vierten Band war, habe ich entdeckt, dass alle Bände in der Online-Bibliothek verfügbar sind. Hier geht es um hochansteckende Krankheiten, gegen die ein Impfstoff entwickelt wurde. Es ist erschreckend, was biologische Waffen bewirken können. Gerade zu Zeiten, in der das Geschehene sich durch das Corona-Virus als reale Gefahr darstellt, ist dies eine spannende Lektüre.
  • Soininvaara, Taavi: Finnisches Inferno (2)
    In Miami stürzt ein Mann aus dem 28. Stockwerk eines Hotels. Bei der Leiche findet man den Code „Inferno“, das Datensicherungssystem einer finnischen Programmierungsfirma. Dieses schützt u.A. die Bankdaten, mit denen ein riesiger Bankraub vollzogen werden soll.
    Wieder ermittelt die SUPO und Ratamo muss sich fragen, wem er vertrauen kann, seinem Instinkt oder den offensichtlichen Indizien. Russische Agenten, chinesische Kriminelle: Wer ist alles in diesen Fall involviert? Wer ist der geheimnisvolle „Hund“? 
  • Soininvaara, Taavi: Finnisches Requiem (3)
    Nach und nach werden Politiker der EU auf brutale Art und Weise ermordet. An den einzelnen Schauplätzen in Helsinki, Sevilla, Budapest und Kopenhagen hinterlässt „Pastor“, so wie sich einer der Täter nennt, eigentümliche Hinweise auf Kriegsschauplätze und Täter früherer Gewaltverbrechen. Obwohl man im Laufe der Geschichte immer mehr von Pastors Motiven erfährt, stecken hinter den eigentlichen Taten viel mächtigere Organisationen aus Finnland, Serbien und Ungarn, die eng mit der Mafia in Verbindung stehen. Was hat die Organisation „Freies Europa“ damit zu tun?
  • Soininvaara, Taavi: Finnisches Quartett (5)
    „Der Engel des Zorns“ ermordet Politiker. Die Öko-Terroristen der Organisation Final Action versuchen die Machenschaften von Ölkonzernen aufzudecken, die verhindern, dass umweltschonende Energie für alle Menschen erschwinglich wird.
    Die Spuren führen nach Holland und nach Washington. Der Leser lernt den Engel des Zorns, seine zwei Gesichter und die Machenschaften von Konzernen und Politikern kennen. Obwohl der Engel des Zorns durch seine Morde als „Bestie“ auftritt, lernt man auch das Gesicht des einfühlsamen kleinen Jungen kennen, der er auch ist, wenn sein Wahn nicht provoziert wird.
    Nachdem ich jetzt fünf Romane der Reihe gelesen habe, lege ich eine Pause ein, denn es ist sehr anstrengend, die politischen Zusammenhänge nachzuvollziehen und zu verstehen.
    Taavi zeigt verschiedene Organisationen und Machthaber auf, die über die Mafia zu russischen Untergrundgruppen und skrupellosen Politikern reichen. Das Spektrum ist so vielfältig, dass es mir oft nicht gelang, den Faden zu verfolgen.

Norwegen

  • Larsson, Stieg: Milleinnium-Trilogie: Verblendung, Verdammnis, Vergebung
    Lisbeth Salander (tätowiert, emotionslos und Computergenie) und Mikael Blomkvist jagen auf fesselnde Art Verbrecher. Sicher sind auch die folgenden Romane, die nach Larssons Tod aufgrund seiner Unterlagen weiter geschrieben wurden, lesenswert.
  • Nesbo, Jo: Harry-Hole-Krimis
    Der norwegische Polizist Harry Hole raucht zu viel, trinkt zu viel, hat wenig wirkliche Freunde und ein loses Verhältnis zu Frauen. Er ist ein hervorragender Ermittler, der in den einzelnen Bänden teilweise im Ausland agiert, um norwegische Kriminalfälle zu lösen. So ermittelt er beispielsweise in Australien oder auch in Bangkok, wo er sich mit den örtlichen Gegebenheiten erstmal vertraut machen muss.
    Die Romane können unabhängig voneinander gelesen werden, doch kann der Leser die Entwicklung von Harry Hole wunderbar verfolgen. Ich habe 2012 den Roman „Der Schneemann“ gelesen und war begeistert. Es folgten „Der Fledermausmann“ (Australien), „Kakerlaken“ (Thailand: Bangkok).
    Sicher kenne ich noch mehr Bände dieser Reihe, doch ich merke, dass auch diese Reihe von mir wieder aufgenommen werden sollte.

Jeden Tag ein neues Abenteuer. So galoppieren wir durch die Welt.

Mittags verließen wir Bodø mit einer Fähre (13 Uhr), die uns in 3,5 Stunden zu den Lofoten bringen sollte. Wir hatten bestes Wetter und klare Sicht.


Wir suchten uns Plätze mit Blick nach hinten, da hier auch das Außendeck war. Es war einfach zu schade, den schönen Tag nur drinnen zu verbringen. Der Kaffee auf der Fähre war köstlich (3,50€). Den Refill in der selben Tasse musste ich nicht zahlen. Es zahlt sich eben aus, wenn man seine Tasse zurückbringt und wieder benutzt.

Um 17 Uhr fuhren wir den Hafen Moskenes im Süden der Lofoten an. Bereits hier konnte man wunderschöne Fotos machen. An Land waren wir etwas ratlos, weil die Beschilderung an der Bushaltestelle anders war, als im Internet beschrieben. Der Bus nach Å i Lofoten fuhr ein und ich fragte die Fahrerin, ob der Bus in Richtung Narvik auch hier halten würde. „Narvik? Der fährt erst morgen, heute ist Sonntag!“. Kurz rutschte mir das Herz in die Hose, denn es war schon recht kühl. Es gab aber einen Bus, der nicht ganz nach Narvik, sondern nur die halbe Strecke fährt. Puh!
Wir trafen noch ein Ehepaar aus Bochum, das uns anbot, im Notfall mit auf den Campingplatz zu kommen.

Glücklicherweise fuhr der Bus pünktlich um 18.10 Uhr ein. Die Fahrt dauerte knapp ein Stunde. Unterwegs waren wir sehr angetan von der Schönheit der Inseln. Schroffe Felsen, hohe Berge, kurvige Straßen, klares Wasser und pittoreske Holzhäuser. Besonders der Ort Moskenes ist sehr malerisch.
In Ramberg stiegen wir aus und marschierten 1,7 km zu unserer Wohnung von airbnb. Wir hätten auch noch zwei kleine Stationen weiterfahren können, doch wir waren uns nicht so ganz sicher.

Noch bevor wir die Wohnung erreichten, wurde die Tür aufgerissen und Ninni (die Vermieterin) begrüßte uns sehr herzlich. Obwohl sie weder Deutsch noch Englisch sprach, funktionierte die Kommunikation und sie zeigte uns die Räumlichkeiten. Wieder mal die richtige Wahl: ein Schlafzimmer mit Schrank und Tisch, davor ein Wohnzimmer mit Schaukelstuhl (auf dem ich gerade schreibe), ein Sofa, ein Tisch und diverse Kinderfotos an den Wänden. Hier kann man sich richtig wohlfühlen.

Sofort machten wir uns auf den Weg zum Strand. Ca. 300 m auf der Straße (Fußgängerwege gibt es hier nicht), dann einen kurzen Pfad hinunter und schon befindet man sich an einem Traumstrand. Schuhe und Socken aus und ab ins Wasser! Brrrrrrrr! Ist das kalt.

Jetzt jagen wir erstmal Polarlichter, die sollen hier schon ganz in der Nähe sein.

Entgegen unserer Erwartung hat Bodø doch einiges zu bieten und wir hatten einen wunderschönen Tag am Meer.

Recht spät machten wir uns nach einem Frühstück in unserer Wohnung von airbnb.de auf den kurzen Weg in die Stadt. Am Fährhafen checkten wir die Abfahrtszeiten für morgen, da wir ja mit dem Schiff auf die Lofoten reisen wollen.

Nach einem köstlichen Kaffee im Cafe Brødrene Berbusmel mit Blick auf den Markt, der Spezialitäten der Lofoten anbot, schlenderten wir zum Hafen. Bereits am Tag zuvor hatte ich einen Kutter entdeckt, der Krabben verkauft. Ich konnte nicht widerstehen und kaufte 200 g fangfrische Garnelen für ca. 5 €.
Diese verspeisten wir genussvoll direkt am Hafen bei frischer Meeresluft. Das war herrlich! So fühlt sich Urlaub an. Das Wetter war traumhaft. Sonne und eine frische Brise bei ca. 10 Grad.

Abends genossen wir Pasta mit Garnelen in unserer Wohnung.

Bodø Fuchs

Update um 22:35 Uhr:
Wir waren nochmal am Hafen, um einen Spaziergang zu machen. Dort wunderten wir uns, warum es hinter den Bergen so hell war. Wir haben wohl doch schon Nordlichter gesehen. Deshalb gingen wir weiter, um den Straßenbeleuchtungen zu entkommen. Ein paar Bilder konnten wir einfangen, doch wir haben ja keine High Tech-Kameras. Wir genießen lieber die Realität. Bilder kann man sich dann von Profis anschauen!

Das Gepolter der Nachbarn weckte mich um 7.15 Uhr. Deshalb schlich ich mich aus unserem Abteil zur Toilette. Aus dem Fenster sah man schon schneebedeckte Berge und viel Wasser.
Um 8.45 Uhr standen wir dann erst auf und machten uns Fertig für Bodø. Zu Fuß kamen wir recht schnell zu unserer Unterkunft und fanden eine schöne Wohnung mit Frühstücksutensilien vor. Sehr schön!
Anschließend musste ich erstmal eine Runde schlafen. Irgenwie bin ich total kaputt vom Reisen und freue mich auf die entspannten Tage auf den Lofoten.

Bodø Wohnung

Bodø hat einen schönen Hafen, eine Bibliothek und ein Einkaufszentrum mit Fußgängerzone. Es gibt ein paar Cafés und zwei empfohlene Restaurants. Am Hafen sieht man einige Reisebusse, sowie Fähren, die ein paar mal am Tag fahren.