Guten Morgen in Riga! Die Ansage, dass wir in den Hafen von Riga einlaufen, ertönte um kurz nach 9 Uhr Ortszeit (Riga ist eine Stunde weiter als wir). Oliver war schon längst duschen und lachte mich an, während ich mich schlaftrunken aus dem Bett quälte. Die Aussicht – ein Leuchtturm-Plakat – war dieselbe, also nichts, was mich motivierte, aufzustehen.
Mit gepackten Taschen fuhren wir von Deck 2 nach Deck 7, um zu sehen, wie wir in den Hafen einfahren. Kaffee wurde zum Glück noch angeboten, der vorzüglich schmeckte. Wir gingen als letzte von Board.
Unsere Wohnung erreichten wir fußläufig und konnten vorher noch durch einen schönen Park flanieren. Vor dem Haus war eine Bank, auf der wir warten, da Olga, die Mutter unseres Vermieters uns um 12.15 Uhr die Schlüssel übergeben wollte, damit wir unsere Sachen ablegen konnten. Sie kam etwas früher in Begleitung ihrer eigenen Mutter. Die Kommunikation bestand aus ein paar Brocken Englisch und ein paar Brocken Russisch.
Der Eingang war schon ein Abenteuer. Große Tür, Treppenhaus, das war noch alles normal. Doch dann deutete sie uns an, dass wir uns bücken sollten und wir gingen durch eine kleine Unterführung ins Hinterhaus. Sie wollte mir unbedingt helfen, meine Tasche in die 3. Etage zu tragen, was aber durch die Wendeltreppe sehr schwierig wurde. Die letzte Etage hat dann Oliver alles getragen.
Zu Fuß ging es ohne großen Plan in die Altstadt. Die Straßen und Gassen bestehen aus sehr großen, verschieden großen Steinen, die für mich gefährliche Stolperfallen darstellen. Doch ich habe das ganz gut gemeistert. In einem Café (Key to Riga) ruhten wir uns erstmal aus. Wovon eigentlich? Doch dort gab es eine schöne Aussicht auf Kirchen, weitere Cafés, schöne Häuser und Menschen.
Im Internet fand ich eine Tour, die über ein App gesteuert wird, bei der man Rätsel lösen muss. Genau das Richtige für uns. Für 18 € (Interrail-Discount 2€) lud ich mir die App runter und los ging es.
Vorbei an einem Kanal, schönen Gebäuden, Kirchen waren wir drei Stunden unterwegs. Zwischendurch bot die App auch an, eine Pause zu machen, wo wir in dann in ein Fischrestaurant einkehrten. Insgesamt war das mal etwas Anderes und wir konnten wirklich Dinge entdecken, denn wir wurden ja nicht mit der Nase darauf gestoßen, sondern mussten suchen und kombinieren.
Bevor wir den Abend in unserer tollen Wohnung ausklingen lassen wollten, gingen wir noch einkaufen. Hier wird Vieles in Pfannkuchen gewickelt. Sehr lecker! Der Bio-Ziegenkäse sieht aus, als hätte ihn Oma direkt auf dem Hof verpackt.