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Bevor es abends per Bus und Zug von Malakka zurück in den islamischen Norden nach Wakaf Bharu in Malaysia gehen sollte, wollten wir uns noch die Moschee und das portugiesische Viertel anschauen.

Spaziergang durch Malakka

Das Gepäck konnten wir in unserem Hotel lassen, unser Zimmer mussten wir trotz fehlender Touristen schon um 12 Uhr räumen. Per Grab-Taxi fuhren wir zur etwas außerhalb gelegenen Moschee. Leider konnten wir sie nicht betreten, da sie – wie so viele religiöse und kulturelle Stätten – aktuell geschlossen ist. Auch von außen kamen wir nur schlecht heran, so dass der Ausflug hierhin touristisch für die Katz war. Die Aussicht auf die raue See wurde durch viel Müll an Land getrübt.

Moschee in Melakka
Moschee in Melakka

Das nächste Ziel war das portugiesische Viertel (s. Titelbild), das sonst sehr belebt sein muss. Bei unserem Besuch wirkte alles wie ausgestorben. In einem Restaurant aßen wir zu Mittag, was man sich auch hätte sparen können.

Bustrip zur Haltestelle des Zuges nach Wakaf Bharu

Melakka - Segamat
Melakka – Segamat

In Zeiten von Corona ist alles anders und man bekommt noch schwerer Informationen darüber, ob ein Zug fährt oder nicht. Deshalb steuerten wir die nächstgrößere Stadt Segamat an, um den Zug zurück nach Wakaf Bharu (im Norden Malaysias) zu nehmen.

Die Bushaltestelle kannten wir schon von unserer Ankunft, mussten dahin aber mit einem Grab-Taxi fahren. Dort herrschte ein reges Treiben, doch unser Bus war nicht ausgebucht. Gemütlich auf ausreichend großen Sitzen fuhren wir etwas 2,5 Stunden und erreichten pünktlich Segamat.

Der Ticket-Schalter hatte geschlossen und sollte erst um 21 Uhr wieder öffnen. Also waren wir uns nicht sicher, ob wir die Nacht in Segamat oder im Zug verbringen würden. Im Bahnhofs-Gebäude fanden wir in einem Restaurant der Kette „The Chicken Rice Shop„, wo wir die drei Stunden bis zur Zugfahrt verbringen konnten.

Um 21 Uhr hüpfte Oliver zurück zum Bahnhof, um Tickets zu organisieren, ich bewachte derweil unser Gepäck. Tatsächlich sollte es in dieser Nacht für uns in Richtung Nord-Malaysia gehen.

Fahrt im Nachtzug von Segamat nach Wakaf Bharu

Am Bahnhof ging jemand herum und kontrollierte die Körpertemperatur aller Passagiere. Der Zug lief pünktlich ein und wir freuten uns, dass unser Abteil direkt hinter dem Speisewagen lag, um am nächsten Morgen zu frühstücken und dem Liegewagen zu entkommen.

Wir hatten nur noch zwei einander gegenüberliegenden Liegen bekommen. Anders als normalerweise in Nachtzügen, gibt es im malayischen Zügen nur Liegen, die seitlich an den Fenstern in Fahrtrichtung verlaufen. Und auch nur das Großraumabteil. 1. Klasse mit Abteil lässt seit Jahren auf sich warten (wir waren 2015 ja schon mal mit Zügen in Malaysia unterwegs). Und man hat überhaupt das Gefühl, dass das Netz hier gerade eher schlechter als besser wird… Früher konnte man mal von Singapur nach Bangkok per Zug durchfahren. Das ist leider Geschichte…

Zurück zu unserer aktuellen Fahrt: Das Thema Social Distancing spielt im malayischen Schlafwagen kaum noch eine Rolle. Der Großraum Schlafwagen war bis zur letzten Pritsche voll. Unten röchelte eine Oma in den anderen Betten waren mehreren Kleinkindern und deren Müttern. Die Kinder waren bis 1 Uhr nachts sehr aktiv mit Handys und Gekreische. Am nächsten Morgen um 6 Uhr ging es wieder los. Nur selten versuchten die Mütter ihre Kinder zur Ruhe zu bringen. Deshalb waren wir froh, dass wir uns morgens zum Kaffee in den Speisewagen setzen konnten.

Mit dem Zug reisen wir von Ipoh nach Butterworth in Malaysia. Doch die kleine Stadt ist sehr enttäuschend, so dass wir schon abends mit der Fähre kurz auf die Insel Penang übersetzen.

Von Ipoh nach Butterworth

Ticket nach Butterworth
Ticket nach Butterworth

Der Bahnhof von Ipoh war nur mäßig voll, die Menschen trugen fast alle einen Mundschutz, die Abstandsregeln wurden meist eingehalten.
Kurz bevor unser Zug eintraf, durften wir die Gleise betreten. Über eine Rolltreppe und einen Aufzug gelangten wir an das Gleis Nr. 3. Die Ausstattung des Bahnhofs kam uns viel komfortabler vor als die einiger deutscher Bahnhöfe, wo man den Koffer alle Treppen rauf- und wieder runtertragen muss.

Die Wagenreihung war auf dem Boden markiert, so dass wir leicht unsere Sitzplätze im Zug fanden. Der Kontrolleur checkte seine Liste und konnte so die personalisierten Fahrkarten kontrollieren. Die Fahrt war sehr angenehm: das Tempo lag immer zwischen 80 und 125 kmh, was aber kaum spürbar war. An uns rauschten Reisfelder und Palmen vorbei.

Butterworth – kaum einen Besuch wert

Nach knapp zwei Stunden erreichen wir Butterworth, wo der Bahnhof und das Jetty-Terminal direkt in einem Gebäude untergebracht waren. Dieses schien jedoch für Fußgänger nicht erreichbar (wie so viele Orte in Malaysia), so dass wir uns für die kurze Strecke zum Hotel wieder ein Grab-Taxi nehmen mussten.

Die Hotels in dieser Stadt sind alle nicht besonders bewertet, doch war ich enttäuscht, nicht das vorzufinden, was mir während der Buchung versprochen wurde. Das Zimmer war sehr klein, doch die bodentiefen Fester mit Ausblick fehlten. Das Bett bot keine Möglichkeit zum Anlehnen und das Bad war nur durch eine Glastür plus Duschvorhang vom Rest des Raumes abgetrennt. Naja, für eine Nacht ist das okay.

Zu Fuß flanierten wir durch den Stadtteil, der einige sehr schöne Einfamilien-Reihenhäuser hatte, jedoch auch riesige Hochhäuser mit vergitterten, vollgestellten Balkonen.

An der Hauptstraße kurz vor der Butterworth Walkway kehrten wir in einen kleinen Hawker ein. Olivers Suppe (White Curry Mee) schmeckte so gut, dass ich mir sofort auch eine bestellte. Leider kam es zum Missverständnis und ich wartete vergebens. Der Andrang an diesem Tag war unerwartet groß, weshalb Oliver die letzte Suppe ergattert hatte.

Der Walkway war nett, aber kurz. An den Wänden zeigten sich mehr oder weniger nette Graffitis. Deshalb machten wir uns auf den Weg zum Strand. Doch wie schon erwähnt, sind die Wege für Fußgänger nicht immer leicht passierbar. Am Straßenrand marschierten wir eine paar Kilometer, doch fanden wir keinen Überweg über eine große, stark befahrene Straße. Zum Glück entdeckten wir jedoch ein Café, in dem ich auch etwas Leckeres zu Essen bekam.

Kurzbesuch der Insel Penang

Da wir enttäuscht von der Stadt waren, beschlossen wir, mit der Fähre nach Penang überzusetzen. Die Fahrt ist spottbillig, die Rückfahrt sogar gratis.
Für unsere Weiterreise nach Langkawi benötigen wir noch Tickets für das Boot, doch der Ticket-Schalter auf Penang hatte nicht geöffnet. Das war nicht weiter schlimm, denn ein paar Tage werden wir ja auf der Insel Pulau Penang verbringen, um das regeln zu können. Stattdessen spazierten wir durch Georgetown, was uns von unserer letzten Malaysiareise zum Jahreswechsel 2018/2019 noch sehr präsent war.
Von Corona-Abstandsregeln war hier kaum noch etwas zu spüren. Allerdings gibt es auch kaum noch gemeldete Infektionen in Malaysia und die wenigen, häufig nur einstelligen Neuinfektionen sind zumeist schon bereits isolierten Einreisenden zuzuordnen.

Mit dem Zug (local train) geht es von Kota Bharu ganz langsam durch den Dschungel. In Gua Musang steigen wir in den Nachtzug, um uns dann mit dem Taxi nach Kuala Tahan bringen zu lassen. Hier erwarten und ein paar Tage im Dschungel im Taman Negara Nationalpark.

Zugfahrt durch den Dschungel von Malaysia

Der Zug sollte um 14.52 Uhr fahren, so dass wir noch bis mittags im Hotel bleiben konnten.
Am Bahnhof erstanden wir ganz unkompliziert unsere Tickets. Für umgerechnet 10 € konnten wir so von Kota Bharu über Gua Masang nach Jerantut fahren. Der Ticketverkäufer war ganz begeistert davon, dass wir diese Fahrt unternehmen wollten. Auch die Angestellten vom Bahnhofsrestaurant waren sehr redselig. Sie waren ganz fasziniert davon, dass wir noch weiter in Malaysia bleiben wollen, obwohl wir schon so lange hier sind.

Im ersten Zug von Kota Bharu nach Gua Masang hatten wir freie Platzwahl. Da der Zug nur gering belegt war, konnte Oliver auf dem linken und ich auf dem rechten Fensterplatz sitzen. Ganz gemächlich fuhr die Lok durch kleine Dörfer und riesige Baumlandschaften. Unter uns zeigten sich kleine und große Flüsse, Reisfelder wurden bewässert. An den Bahnhöfen waren immer Kinder, die den Reisenden zuwinkten.
Nach einiger Zeit verzog sich der Himmel und es goss in Strömen. Von draußen hörten wir viele Menschen amüsiert kreischen, der Zug tutete, um Kühe und Schafe von den Gleisen zu scheuchen. Die Türen waren während der Fahrt geöffnet, so dass Wind und Gerüche zu uns herein strömten.

In Gua Musang mussten wir den Zug verlassen (20.20 Uhr) und etwa drei Stunden auf den Nachtzug warten. Der Bahnhof sollte die schönste Bahnhofstoilette in ganz Malaysia haben, doch das konnten wir nicht bestätigen. Die Toiletten sowie der ganze Bahnhof sahen genauso aus wie der Bahnhof in Kota Bharu.

Mit unserem Gepäck machten wir uns auf die Suche nach etwas Essbarem. Im chinesischen Viertel wurden wir freundlich empfangen. Das Essen war gut, aber die Toilette wieder eine Herausforderung. Mitten in der Küche war ein nach oben geöffneter Raum abgetrennt, in dem sich ein Stehklo befand. Auf Reisen sind Toiletten meist eine Herausforderung.

Gegen 23 Uhr traf der Nachtzug ein, in dem wir fest zugeteilte Plätze hatten. Trotz Müdigkeit konnten wir nur wenig schlafen und erreichten um kurz vor 3 Uhr am nächsten Morgen Jerantut. Im Vorfeld hatten wir ein Taxi organisiert, das uns sehr sicher auf der sehr guten kurvigen Straße in Richtung Taman Negara fuhr. Unterwegs mussten wir mehrfach bremsen, da Kühe auf der Straße standen oder schliefen. Außerdem begegneten uns kleinere Schweinchen und natürlich Katzen. Weitere Dschungelbewohner zeigten sich nicht.

Nach einer Stunde erreichen wir das AsiaCamp Resort, wo etwa eine halbe Stunde später auch der Besitzer eintraf. Wir bekamen ein schönes Zimmer mit fünf Betten. Alle anderen Zimmer waren wegen einer Firmenveranstaltung einer Ölgesellschaft besetzt. Gut für uns.

Unser letzter Tag in der tollen Stadt Osaka in Japan stand bevor. Wir wollten noch ein paar Sehenswürdigkeiten entdecken und auf das Hochhaus Omida Skybuilding fahren, bevor es mit dem Zug weiter nach Kyoto gehen sollte.

Tickets für die Züge

Tickets Japan
Tickets Japan

Unser Gepäck schlossen wir am Eingang zur Metro-Station ein. Für unsere kurze Zugfahrt von Osaka nach Kyoto und auch für die Fahrt mit dem Shinkansen von Kyoto nach Tokio benötigten wir noch Tickets.
Der Erwerb von Tickets ist recht einfach: Über den Automaten sind große Linienpläne. Die Zahl an der Zielstation zeigt den Preis, den man für dieses Ticket zahlen muss (570 Yen von Osaka nach Kyoto).
Für die Tickets mit dem Shinkansen wählt man jedoch die Abfahrts- und Zielstation aus. Außerdem tippt man ein, ob man reservierte oder freie Plätze haben möchte und ob man ein Raucherabteil bevorzugt. Ja, man kann hier tatsächlich in Zügen (und auch Restaurants) rauchen, was für uns als Nichtraucher jedoch unerheblich ist.
Für den Tag in Osaka erwarben wir noch ein Tagesticket, das am Wochenende etwas günstiger ist und auch Vergünstigungen für Sehenswürdigkeiten impliziert.

Stadtteil Shinsekai

Shinsekai Automaten
Shinsekai Automaten

Den Stadtteil Shinsekai haben wir am Vortag bereits kurz kennen gelernt, hatten aber noch nicht alles gesehen, weshalb es uns heute erneut dorthin trieb. Auf vielen Straßen der Stadt befinden sich Automaten mit diversen Spielsachen, Dingen für den Setzkasten und auch Mini-Elektro-Artikel.
In einem der vielen Restaurant aßen wir Spießchen, die man einzeln aus der Karte auswählen konnte und teilten uns einen Okonomiyaki (s. Japan: Osaka-Food).
Die Straßen sind laternenbehangen. Alles ist bunt und laut. An den Straßen stehen viele Automaten, aus denen man sich diverses Spielzeug und auch technischen Kleinkram erwerben kann. Direkt daneben sind Automaten für Erwachsene, denen Inhalt sich uns nicht erschloss. Man kann sich denken, dass es sich um nicht jungendfreie Artikel handelt.

Donky Kong
Donky Kong

In einer der Spielhallen gab es Arcardespiele aus den 1980er und 1990er Jahren. Oliver ließ sich zu ein paar Runden Donkey Kong hinreißen. Spielhallen sind in allen Einkaufsstraßen in Japan zu finden. Es ist laut und zigaretten-verqualmt. Alle ballern oder lösen Strategie-Spiele, z.B. die einigen sicherlich noch aus den 80er Jahren von der Kirmes bekannten Münzenschiebe-Automaten.

Namba-Yasaka-Schrein

Namba-Schrein
Namba-Schrein

Den Namba-Yasaka-Schrein muss man wegen seines riesigen Gesichts gesehen haben. Wir waren aber durch die Lauferei in den letzten Tagen so k.o., dass wir nur kurz dort verweilten und dann einen Kaffee in einem Möbelhaus tranken.
Auch das Umeda Sky Building, das wir bei der Ankunft mit dem Bus schon gesehen hatten, reichte uns von außen. Die Warteschlange für den Aufzug war einfach zu lang.

Zugfahrt von Osaka nach Kyoto in Japan

Brav warteten wir mit unserem Gepäck in einer kleinen Schlange vor der Bahn. In Japan ist das ja super geregelt und funktioniert auch gut. Nur unser Gepäck passte nicht in die Ablagen im Zug, so dass wir es in den Gang stellen mussten. Ich habe später gelesen, dass man für großes Gepäck extra ein Ticket ziehen muss.
Nach 30 Minuten erreichten wir schon unser nächstes Ziel Kyoto. Hier wirkte alles viel entspannter, da nicht so viele Menschen wie in Osaka um uns herum rannten. Die Straßen erschienen nahezu leer.
Unser Hotel war in der Nähe des Bahnhofs, so dass wir dies schnell erreichten. Der Rezeptionist war mega freundlich. Er erklärte alles auf Englisch und sogar ein bisschen auf Deutsch (er lernt gerade Deutsch) und zeigte alles auf laminierten Bildern.

Bäder in Japan

Eine Sache faszinierte uns besonders: Das Bad hat eine Trockner-Funktion! Man schließt die Tür, startet das Programm und es entsteht eine Art Trockenraum, so dass die Kleidung nach ein paar Stunden trocken ist.
Ein ähnliches Bad hatten wir auch in Osaka, doch wir kannten diese Trockenfunktion nicht.
Auch die Toiletten in Japan sind ein Phänomen. Die Klobrille ist beheizt, alle weiteren „interessanten“ Funktionen könnt ihr hier nachlesen. Selbst an Bahnhöfen finden sich diese modernen Toiletten, seltener gibt es auch noch die Hocktoilette.

Heute ist der letzte Tag im Jahr 2019 und wir wachen nach einer Nacht im Hotel gegen 11 Uhr auf. Schnell planen wir den Tag und beschließen, erstmal den Roten Platz bei Tage zu besuchen, da wir ja Silvester dort feiern wollen.

Metrofahren in Moskau

Die Metro erschien uns auf den ersten Blick etwas weniger spektakulär als in St. Petersburg, was sich aber an anderen Stationen noch ändern sollte. Denn auch in Moskau sind viele Haltestellen pompös gestaltet, als wäre man in einem Museum. Auch hier muss man weniger als eine Minute auf die Bahn warten.
Das Gedränge an der Station Kurznetzky Most hielt sich in Grenzen. Ich hatte an dem Tag mehr Besucher erwartet. Diese zeigten sich aber um den Kreml und den Roten Platz. Hier gab es Eingangskontrollen wie am Flughafen. Ich ärgerte mich, dass ich einen Rucksack dabei hatte, aber die Spikes wollte ich unbedingt einpacken.

Sehenswürdigkeiten rund um den Kreml

Um den Roten Platz herum gibt es die meisten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Wir sahen die Kasaner Kathedrale, das Lenin-Mausoleum, die Basilius-Kathedrale, das Warenhaus Gum sowie das Kaufhaus Gostiny Dwor, das wir auch schon aus St. Petersburg kennen, welches aber geschlossen hatte.
Wir bestaunten die Attraktionen und machten die Wege für die kommende Silvesternacht aus. Auf einer belebten Einkaufsstraße kauften wir Leckereien für unser Silvester-Essen, das wir in unserem Hotelzimmer einnehmen wollten.
Im Hotelzimmer bereiteten wir ein leckeres Mal aus diversen russischen Spezialitäten zu (kalte Speisen) und machten uns fertig für die Feierlichkeiten in der Nacht. Im Internet hatten wir gelesen, dass man sich eine Thermoskanne mitnehmen und sich sehr warm anziehen soll. Wir planten jedoch nur so weit an den Roten Platz heranzugehen, solange es sicher ist.

Silvester am Roten Platz

Kirche Moskau
Kirche Moskau

Die Bahnen waren schon voller als tagsüber. An der Basilius-Kathedrale war alles gesperrt und sicher bewacht. Der Menschenstrom bewegte sich in Richtung des Flusses Moskwa und dann in Richtung des Roten Platzes. Wir landeten schließlich auf der Ulitsa llinka, um das neue Jahr zu begrüßen. Um uns herum standen viele Russen, aber auch Touristen teilweise mit Sektflaschen. Gebannt warten wir auf Mitternacht. Um 0 Uhr passierte gar nichts? Sehr merkwürdig. Doch dann gaben sich die Liebsten ein Küsschen und machten sich auf den Heimweg. Es war ein sehr komisches Gefühl, an so einem großen bedeutenden Platz zu stehen und so wenig spektakulär das neue Jahr zu begrüßen.

Roter Platz Ded Moroz
Roter Platz Ded Moroz

Wir machten uns dann auch auf den Weg zurück zum Hotel. Das Tolle war, dass jetzt alle Metro-Stationen offen waren und kein Ticket benötigte. Sehr gut durchdacht, denn sonst wäre es im Chaos geendet. Wir verfuhren uns ein wenig, da an den Haltestellen nicht immer ersichtlich war, wo wir gerade sind. Gegen 1 Uhr waren wir dann wieder an unserer Haltestelle Ulitsa 1905 goda, wo unser Hotel war. Olli verschwand kurz und kam mit einer roten Rose zurück (freu). In Russland haben die Blumenläden auch nachts geöffnet. Im Hintergrund ging an verschiedenen Stellen das Feuerwerk los. Happy New Year!

Silvester Rose
Silvester Rose

Russische Weihnacht

Zwischen den Sehenswürdigkeiten war ein Weihnachtmarkt aufgebaut. In Russland wird ja erst am 7. Januar Weihnachten gefeiert. Viel wichtiger sind hier Väterchen Frost und Snjegurotschka, die den russischen Kindern Geschenke bringen

Der Wecker schellte wieder viel zu früh, denn wir waren beide noch müde. Heute sollte es mit dem Zug von St. Petersburg nach Moskau gehen.
Flink war alles gepackt und aufgeräumt. Pünktlich um 10 Uhr stand unsere Vermieterin vor unserer Tür und verabschiedete sich sehr herzlich und überschwänglich von uns. 

Morgendlicher Berufsverkehr

Es war deutlich wärmer als am Vortag, jedoch hatte es nachts geschneit. Der Schnee war durch den nachfolgenden Regen schon fast verschwunden. Zur Metro waren es etwa 1,5 km Fußweg. Schwieriger war es jedoch, mit dem gesamten Gepäck auf die schnellen Rolltreppen zu kommen. Auch das meisterten wir wie Profis. Während des Berufsverkehrs sind noch mehr Menschen als sonst unterwegs und alle Rolltreppen sind in Betrieb. Sonst geht immer nur eine rauf und eine runter, die dritte wird an den Handläufen von zwei Personen, die unten mit einem Lappen stehen, gereinigt.
Die Menschen in der Metro sahen sehr müde aus. Egal, wo ich hinschaute, saßen oder standen Menschen mit geschlossenen Augen.

Kurz vor der Abfahrt nach Moskau

Da alles so reibungslos geklappt hat, waren wir viel zu früh am Bahnhof und hatten noch über eine Stunde Zeit. In einem Café mitten im Trubel waren und viele Plätze frei, so dass wir gemütlich frühstücken konnten. Nebenan kaufte ich ein wenig Proviant für die 10-stündige Zugfahrt.
Um 11.30 Uhr wurden wir durch eine neue Schleuse gelassen, um zu unserem Zug zu kommen. Leider standen wir nicht auf der Passagierliste und die Schaffnerin sprach wieder nur Russisch. Das Online-Ticket halft uns auch nicht weiter. Erst als Oliver die ausgedruckten Tickets herauskramte, klappte alles wie am Schnürchen. 

Zugfahrt nach Moskau

Der Zug machte auf uns einen merkwürdigen Eindruck, da die oberen Betten noch herunter geklappt waren. Wir bekamen zwei gegenüber liegende Einzelplätze. Es stellte sich heraus, dass man, obwohl es eine Tagesfahrt war, Liegeplätze bekam. Die Einzelplätze bauten wir zu einem Bett zusammen und bezogen dann die Matratzen. Oliver nahm das obere Bett, obwohl sowohl das untere als auch das oberere Bett nicht lang genug für ihn waren. In jedem Waggon steht ein Samowar, aus dem man sich heißes Wasser zapfen kann. Außerdem verkauft die Schaffnerin kleine Snacks wie Schokoriegel und Ramen Nudeln zum Aufgießen. Einen Speisewagen hatte der Zug nicht.
Faszinierend war, dass sich die meisten Mitreisenden ihre Schlafsachen anzogen und viele sofort schliefen. Tagsüber um 12 Uhr?
Naja, es stellte sich auch für uns als sehr nützlich dar, weil wir ja in der Nacht nicht so viel geschlafen hatten.

Eine Katastrophe hingegen war die Toilette. Oliver merkte hierzu an, dass wir einfach zu verwöhnt sind und die Toiletten in der Deutschen Bahn in den 1980er Jahren auch nicht besser war. Ich kann mich noch schwach daran erinnern.

Ankunft in Moskau

Wir kamen recht pünktlich in Moskau an. Von dort mussten wir nur schnell Tickets ziehen und dann eine halbe Stunde zu unserem Quartier fahren. Diesmal hatten wir ein Hotel ausgewählt, das hauptsächlich von Russen genutzt wird. Durch die Reviews eines Buchungsportals (booking.com) wussten wir, dass der Eingang etwas schwer zu finden war und das Hotel in der 4. Etage eines Bürokomplexes liegt.
Wir wurden wieder sehr herzlich empfangen. Das Zimmer war nichts Besonderes, aber groß, sauber und mit bequemen Betten. Den Balkon konnten wir nicht nutzen, da es an einer Hauptstraße liegt.
Der Hunger trieb uns in ein Restaurant um die Ecke. Anders als in St. Peterburg war hier nicht an jeder Ecke ein Dixy, das 24 Stunden geöffnet hat. Das „16 Тонн“ (deutsch: 16 Tonnen) ist eine Art Brauhaus mit der russischen Besonderheit, dass man vorher seine Garderobe abgeben muss. Es war sehr gemütlich dort.


Peter und Paul Festung

Peter und Paul Kathedrale, St. Petersburg
Peter und Paul Kathedrale, St. Petersburg

Haben wir schon wieder alles von St. Petersburg gesehen? Wohl kaum. Heute stand die Besichtigung der Festung von Peter und Paul auf dem Programm. Zu Fuß marschierten wir wieder über die Brücke und schafften die gut zwei Kilometer. Es war deutlich kühler, so dass wir erstmal ein Kaffee aufsuchen wollten. Doch an der Festung gab es viel mehr Räumlichkeiten, die man besichtigen konnte. Selbst für die Aussichtsplattform wollte man 5€ pro Erwachsenen haben. Die war wahrlich nicht hoch, weshalb wir uns mit der Aussicht von der Insel vom Boden aus begnügten. Es gab viele Figuren, die Personen aus den letzten Jahrhunderten darstellten, welche uns in irgendwelche Ausstellungen locken wollten. Doch uns reichte immer ein kurzer Blick hinein. Die Peter und Paul Kathedrale war schon sehr pompös. Nicht nur die Kuppel, sondern auch von innen erstrahlte alles golden. 

Peter und Paul Festung, Stephi in Ketten
Peter und Paul Festung, Stephi in Ketten

In einem Souvenier-Shop erstand ich endlich Matroschkas-Ohrringe. Die Verkäuferin verstand sehr gut Deutsch, weshalb sie das Gespräch zwischen Oliver und mir verstand und mir meinen Wunsch erfüllte. Jetzt habe ich lila Matroschkas an den Ohren hängen, die nur 100 Rubel gekostet haben (ca. 1,50€).

Auf dem Gelände war ein gemütliches Café. Alle Wände waren mit alten Tapeten ausgestattet und verschnörkelt. Das Personal war jedoch nicht so freundlich. Das ist eben eine Touristenhochburg. Da im Winter jedoch nicht so viel los war, hatte ich endlich Zeit, den Blog weiterzuschreiben. Durch die langen Abende in der Großstadt kommt man kaum noch zum Schreiben. So saßen wir knapp zwei Stunden in dem Café. 

Begegnungen bei der Post

Weiter ging es zu dem großen Kaufhaus, das wir am Vortag schon besucht hatten. Dort kauften wir ein Geschenk für unsere große Nichte, die im Januar Geburtstag hat. Was es ist, wird hier natürlich nicht verraten.

Das Geschenk muss ja rechtzeitig in Deutschland sein und hier in Russland stehen viele Feiertage an, also ab zu Hauptpost, die einen 24-Stunden-Service hat.

Sie ist ähnlich aufgebaut wie Poststellen in Deutschland, man muss hier jedoch eine Nummer ziehen. Natürlich konnte die Mitarbeiterin der Post weder Englisch noch Deutsch noch Italienisch, weshalb sich eine Frau, die vor uns dran war, einmischte und uns half. Wie der Zufall es wollte, war sie gerade dabei, ein Paket nach Deutschland – und ausgerechnet nach Düsseldorf – zu schicken. Wir bekamen also unseren Karton und hoffen nun, dass die russische Post zuverlässig ist. Ich werde hier berichten.

Bahnhof in St. Petersburg, Tickets für Fernzüge

Am nächsten Tag wollten wir den 12-Uhr-Zug nach Moskau nehmen. Wir waren uns nicht sicher, ob mobile Tickets akzeptiert werden. Deshalb passierten wir die Sicherheitskontrollen incl. Durchleuchten meines Rucksacks und suchten jemanden, der uns helfen konnte. Mittlerweile hatten wir 21.45 Uhr und seit 15 Minuten war kein Schalter mehr besetzt. Den Self-Service-Drucker konnten wir nicht bedienen, da uns der Pin-Code fehlte. Also fragte Oliver drei Sicherheits-Personen, wo man Tickets ausdrucken kann. Alle signalisierten sofort, dass sie nur Russisch sprechen und wandten sich uns ab. Als Oliver jedoch mit seinen Russisch-Kenntnissen um die Ecke kam, reagierten sie perplex und einer sagte immer nur: “da vorne!” Ok, das wird wohl zu finden sein. Tatsächlich gab es noch einen Bereich in der Nähe der Fernfahrtzüge mit einem offenen Schalter, wo uns auch sofort geholfen wurde. Wir konnten jedoch selbstständig an einem Drucker alle Daten (Reservierungsnummer und Pass-Nummer) eingeben und hielten kurz darauf unsere Tickets in der Hand.

Feuer-Alarm?

Zu Hause bereiteten wir uns noch leckere Snacks in der Mikrowelle zu. Irgendwie waren wir jedoch zu müde, so dass wir erst zu spät die Rauchschwaden bemerkten. Ob jetzt der Rauchmelder ausgelöst wird? Schnell rissen wir die Fenster auf und erzeugten so Durchzug. Mit Buch und Handtuch wedelte Oliver die Rauchwolken weg. Ein Tipp aus dem Internet sagte, dass man eine Zitrone in Scheiben schneiden und kochen muss. Jetzt weiß ich auch, wofür ich die Zitrone aus Düsseldorf mitgeschleppt habe (lach). Um 1 Uhr war der Schaden behoben und wir schliefen völlig übermüdet ein.


Gegen 0 Uhr bremste der Zug aus Oulu und wir fuhren in St. Petersburg, Russland ein. Wir kommen unserem Ziel, mit der transsibrischen Eisenbahn zu fahren, immer näher. Unter anderem dafür haben wir uns eine Auszeit gegönnt, da sich diese Bahnfahrt im Winter für Lehrer nicht realisieren lässt.

Zu Fuß gingen wir ca. 2 km vom Bahnhof Finlyandskiy Railway über die Liteynyy Brücke zu unserem Quartier. Wieder hatten wir es gut getroffen und eine kleine Wohnung bekommen. In einem Supermarkt Dixy konnten wir noch mit dem Nötigsten für das Frühstück eindecken und schlüpften schnell ins Bett.

Der Tag startete mit einem Spaziergang zum Golitsyn Loft, in dem es eine Reihe kleiner Cafés gibt. Entlang unserer Straßen sahen wir viele zerstörte Autos. Es roch nach Benzin und Teer. Diesen „Duft“ findet man in ganz St. Petersburg, zumindest an vielen Orten, die wir im Laufe des Tages besucht haben. Die Straßen sind gut gemacht, es gibt für Fußgänger an jeder Ampel eine Rampe für Kinderwagen und Rollstuhlfahrer. Die Ampeln zeigen immer die Sekunden an, die man warten bzw. gehen kann. Trotzdem erscheint uns St. Petersburg sehr wuselig. Es wird gehupt, Menschen mit Gehhilfen ignorieren die Ampeln und gehen einfach, Autos bleiben mitten auf der Straße stehen und geparkt wird oft in zweiter Reihe, das Auto wird mit laufendem Motor verlassen, um eine zu rauchen.
Leider war es viel zu kalt und wir mussten nach dem leckeren Frühstück nochmals umkehren, damit ich mir eine Hose und meinen Ski-Rock anziehen konnte. Mit dieser Ausstattung war es dann den ganzen Tag warm genug.

Sehenswürdigkeiten in St. Petersburg

Zu Fuß erkundeten wir die Gegend: über die Liteynyy Brücke stiefelten durch den Sommergarten, in dem die Gebäude verkleidet waren. Durch das Marsfeld kamen wir dann schnell zur Auferstehungskirche – auch Blutskirche genannt -, die sich imposant gen Himmel streckt. Leider war auch hier der mittlere Turm verkleidet, aber das kennen wir ja schon vom Kölner Dom.
Es reichte uns, einmal um die Kirche herumzulaufen. Auf unserer Weltreise müssen wir ja mit Kultur haushalten – alles können wir uns nicht anschauen (lach). Vor der Kirche zeigten sich ein paar Stände mit typisch russischen Souveniers: Matrjoschkas (Holzfiguren, die man ineinanderstecken kann), Uschankas (Mützen aus Fell teilweise mit sowjetischem Abzeichen) und natürlich selbstgestrickte Socken und Pullover.

Weiter ging es zur Eremitage, das eine der größten und bedeutendsten Kunstmuseen der Welt beherbergt. Es war gar nicht voll, so dass wir von den verkleideten Hofdamen etc für Fotos belagert wurden. Ins Museum gingen wir nicht, da man dort mindestens einen ganzen Tag verbringen sollte und wir ja noch mehr von der Stadt sehen wollten.

Im Newski-Prospekt, dem historischen Zentrums von St. Petersburg, schlenderten wir die Straßen entlang und bestaunten Gebäude und Restaurants. In einem Handy-Geschäft kaufte Oliver eine russische Simkarte von MTS für knapp 8 Euro. Damit sollen wir ausreichend Internet in ganz Russland haben? Wir werden sehen.

In der Nähe befand sich die Isaaks-Kathedrale, die wir zu Fuß bestiegen. Da gerade die Sonne gerade untergegangen war, war die Stadt schön beleuchtet.

Im Newski-Prospekt fanden wir ein tolles Restaurant, bei dem wir aber zwei Stunden auf einen Tisch warten mussten. Deshalb reservierten wir für den nächsten Tag und gingen in ein kasachisch-usbekisches Restaurant Kasan-Mangal schräg gegenüber. Die Kellner waren sehr freundlich und um Kommunikation bemüht. Das Essen schmeckte vorzüglich.

Danach machten wir uns mit der Metro auf in unsere Wohnung. Was für ein sehenswürdigkeitenreicher Tag!

Ankunft in Helsinki

Der Zug fuhr pünktlich um 8.30 Uhr in Helsinki, Finnland ein. Uns stand ein Tagestrip bevor, da wir abends den Zug nach St. Petersburg, Russland nehmen wollten.

Am 2. Weihnachtstag ist auch in Helsinki nicht viel los. Unterkünfte waren teuer, daher entschlossen wir uns wnser Gepäck am Bahnhof einzuschließen und abends direkt nach St. Petersburg zu fahren.

Zunächst einmal fuhren wir ein wenig Straßenbahn. Nachdem wir endlich die Orientierung gefunden hatten, stiefelten wir zum Sibelius-Monument im Sibelius-Park. Sibelius war ein finnischer Komponist, dem diese Orgelpfeifen gewidmet wurden. Wie schon im Norden Finnlands waren wieder viele asiatische Besucher anwesend (s. Fotos). 

Im Kino, das von einer riesigen Möwe verziert wurde, gab es leckeren Kaffee und einen Bagel mit Frikadellen aus Elchfleisch für Oliver. 

Vom Parlamentsgebäude aus hatte man einen guten Ausblick auf viele Sehenswürdigkeiten der Stadt. Gerne wären wir in die Bibliothek gegangen, die sehr futuristisch sein soll, aber auch diese hatte wegen des Feiertags geschlossen.

Steinkirche Tempelliaukio

Deshalb nahmen wir die Straßenbahn zur Steinkirche Tempelliaukio. Sehr beeindruckend wie man die Felsen der Stadt nutzen kann. Im Inneren der Kirche ertönte eine Ansage, dass man doch leise sein soll. Damit es auch jeder versteht, kam hinter der Ansage ein gehauchtes “schschschsch” (lach). Die umliegenden Souvenier-Läden hatten nichts Interessantes für uns.

Suomenlinna

Ein Muss für Helsinki ist die Insel Suomenlinna. Die Fähre kann man mit unserem Tagesticket für die Straßenbahn (8€/Person) erreichen. Vorher schlenderten wir noch über die Marktstände und tranken Glögi. Zu Essen gab es Rentierwurst, die jedoch genauso schmeckte wie unsere Bockwurst. Interessanter waren die kleinen Fische Muikku , die man im Ganzen verspeisen konnte. Eine finnische Spezialität, aber nicht besonders im Geschmack.

Suomenlinna
Suomenlinna

Die Fährfahrt dauerte etwas 20 Minuten. Dann spazierten wir über die Insel. Etwas enttäuschend für den ganzen Bohei, den man darum betreibt. Viele Wege durfte man nicht passieren. Bei einem Foto rutschte mir mein Fährticket in das Meer. Wie kann man nur so tollpatschig sein? 

Alle Cafés hatten geschlossen, weshalb wir uns etwas im Supermarkt kauften und um 15 Uhr die Fähre zurück nahmen. Das Extraticket kostete mich 2,30€, auch nicht die Welt. 

Am Hafen kehrten wir noch auf einem Schiff ein. Der finnische Schnaps schmeckte wie ein deutsches Mundwasser. Auf jeden Fall hatten wir dann ein frischen Atem.

Auf zum Zug nach St. Petersburg

Im Kaufhaus Stockmann erstand ich noch Cremechen für Lippen und Hände. Bei der Kälte sind andere Pflegeprodukte angesagt als in Deutschland. Außerdem kaufte ich noch ein Paar Spikes in dem Sportgeschäft Stadium, damit ich für Russland gewappnet bin.
Am Bahnhof fuhr der Zug pünktlich ein. Um 19 Uhr saßen wir auf unseren Plätzen und mussten die Einreisedokumente für Russland ausfüllen. Erst kam der finnsiche Zoll, dann kam der russische Zoll. Unser Gepäck wurde von außen begutachten, die Visa kontrolliert. Fertig. Die Fahrt dauerte insgesamt 3,5 Stunden, doch mussten wir währenddessen wieder die Uhren umstellen. Gegen 23.30 Uhr kamen wir dann endlich in Russland an. Jetzt beginnt ein neues Abenteuer, denn von Russland versprechen wir uns viele neue Erfahrungen.

Nach zwei Schlafunterbrechungen in der Nacht schellte der Wecker um 8 Uhr Ortszeit. Nur zwei Minuten später ertönte der Aufruf für das Frühstück und der Hinweis, dass wir eine Stunde später Helsinki erreichen würden. Endlich wieder in Skandinavien!

Schnell waren alle Sachen gepackt und wir gönnten uns einen Kaffee im Star Café. Das Einlaufen der Fähre in den Hafen beobachteten wir auf dem Außendeck. Es war direkt wesentlich kälter als bei der Abfahrt.
Die Fußpassagiere mussten sofort zu Deck 7, um von dort in den kleinen VW-Bus zu steigen. Alles ging so schnell, dass wir keine Fotos mehr machen konnten. Wir wurden direkt an der Bushaltestelle raus gelassen, der uns zur Metro brachte, die in die Innenstadt fuhr. Das Ticket kostete für 80 Minuten vier Euro pro Nase. ‚
Am Hbf gab es zum Glück wieder Schließfächer, so dass wir die Stadt für ein paar Stunden erkunden konnten.

Helsinki


Fußläufig kann man das Einkaufszentrum Stockmann (Werbung) erreichen, in dem viele skandinavischen Labels vertreten sind. In einer Kirche entdeckten wir einen Schmuck- und Deko-Weihnachtsmarkt. Ohrringe und Schmuck in allen Ausführungen. Wenn wir auf der Heimreise gewesen wären, hätte ich sicher einiges erstanden. So konnte ich alles nur bewundern. Ein paar Ohrringe von einem Außenstand musste natürlich mit.
Der Hafen von Helsinki sowie die Esplanade waren schön anzusehen. Es gibt viele Cafés und Designer-Shops, aber auch viele skandinavische Souveniers. Die Zeit war jedoch zu knapp, um einen Überblick über die Stadt zu bekommen.

Helsinki Weihnachtsmarkt

Zug nach Oulu
Um 14.30 Uhr verließ unser Zug Helsinki in Richtung Oulu. Gut war, dass wir Plätze über dem Zugrestaurant reserviert hatten. Es war brechend voll, so dass wir erst nach ein paar Stationen von unseren Plätzen aufstehen konnten. Köttbullar mit Kartoffelpüree und Salat gab es für 12,90€ bzw. 15€. Da wir den ganzen Tag noch nichts gegessen hatten, gönnten wir uns beide die große Portion. Insgesamt war es sehr lecker. Erstaunlicherweise wurde es um 15.30 Uhr schlagartig dunkel. So ist das eben hoch im Norden. Außerdem war ab hier die Umgegung schneebedeckt.
Die Fahrt endete mit einer Verspätung von 45 Minuten gegen 20.30 Uhr. Uns erwartete eine schneebedeckte Stadt, die durch Geschäfte entlang unseres Fußwegs sehr einladend wirkte. Insgesamt mussten wir 1,7 km zu unserem Quartier laufen. Das hatte sich auch gelohnt, denn wir hatten eine Wohnung über airbnb.de gebucht. Der fußläufige Supermarkt hatte bis 22 Uhr geöffnet, so dass wir uns mit dem Nötigsten eindecken konnten. Hier bleiben wir für die nächsten 6 Nächte.