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Wieder besuchen wir einen Food-Market, diesmal in Osaka in Japan. Abends singen wir mit den Einheimischen Karaoke.

Kurumon-Food-Market

In der Nähe der Metro-Station hatte sich eine Menschen-Traube um ein Geschäft gebildet. Im Schaufenster wurden Baby-Hunde und -Katzen zum Kauf angeboten. Die Japaner waren ganz fasziniert davon.

Kaffee in Osaka
Kaffee in Osaka

In Asien vergeht für uns kaum ein Tag ohne einen Spaziergang auf einem Food-Market. Hier ist im Gegensatz zu dem Essen aus dem Supermarkt, das meist in viel Plastik verpackt ist, alles frisch.
Weitere Informationen hierzu findet ihr unter Japan: Osaka-Food.
Etwas schwieriger ist es jedoch einen Sitzplatz zu bekommen, wenn man einfach mal eine Pause bei einer Tasse Kaffee machen möchte. In einem sehr altmodischen Café bekamen wir dann eine Art heißes Wasser mit Milch in einer sehr antiken Tasse.

Vergnügungs- und Shopping-Viertel Shinsekai

Am frühen Abend suchten wir das Vergnügungs- und Shopping-Viertel Shinsekai auf. Durch mehrere Straßen, die teilweise überdacht sind, schlendert man an diversen Restaurants vorbei. Ähnlich wie wir es schon von japanischen Restaurants in Düsseldorf kennen, bilden sich vor den guten Restaurants lange Schlangen.
Die Restaurants ließen wir hinter uns und entdeckten einen Laden mit nett wirkenden Menschen. Schnell stellte sich diese Lokalität als Karaoke-Kneipe heraus, was typisch für Japan ist. Der Wirt und seine Frau waren verkleidet, mit einem kleinen Tablet konnte man sich Lieder auswählen.
Wir gaben unser Bestes und waren an dem Abend gern gesehene Gäste. Die Passanten kamen neugierig herein und bestaunten die beiden bekloppten Deutschen.
Um 23 Uhr war der ganze Spaß schon wieder vorbei, da alle zahlten. Es war erstaunlich früh für einen Samstagabend.

Heute reisen wir mit dem Bus von Hiroshima nach Osaka, wo wir zwei Tage verbringen wollen. In Japan gibt es neben dem guten Zugnetz auch eine Reihe von Busanbietern, die sehr gut bewertet sind. In Osaka übernachten wir in Bahnhofsnähe und lernen das Nachtleben kennen.

Busfahrt von Hiroshima nach Osaka in Japan

Bus nach Osaka
Bus nach Osaka

Mehrmals täglich verkehren Busse zwischen Hiroshima und Osaka. Nach ein paar Tagen in Hiroshima wollten wir recht früh los, um wieder eine neue Stadt kennen zu lernen. Der Bus war sehr komfortabel. Lustig waren die individuellen Verdunklungsmöglichkeiten (siehe Titelbild).

Pünktlich um 15 Uhr erreichten wir Osaka, wo uns riesige Hochhäuser empfingen. Am Umeda Sky Building endete die Fahrt und wir marschierten zu Fuß in unsere Unterkunft, die in der Nähe des Bahnhofs lag.
Alles funktionierte wunderbar mit Self-Check-In.

Der Stadtteile Dotonbori und Shinsaibashi-Suji

Mit der Metro lässt sich alles schnell erreichen. Das erste Ziel war der Stadtteil Dotonbori. Geschäfte über Geschäfte, ein Restaurant neben dem anderen. Alles glitzert und leuchtet. Überall hört man Musik und Verkäufer, die einen in die Läden locken wollen.
Das alles ließen wir auf uns wirken und sogen die neuen Eindrücke auf. In einer Seitenstraße kehrten wir in ein Restaurant ein. Raucher oder Nichtraucher? Wir wunderten uns noch immer über diese Frage.
Das Essen war eine Herausforderung, denn wir mussten es selbst zubereiten, ohne dass wir es vorher schon einmal gegessen hatten. Das gehört dazu, wenn man sich auf neue Kulturen und deren Essgewohnheiten einlässt. Diesmal gab es Takoyaki und Okonomiyaki nach Osaka Art.
Mehr dazu unter Japan: Osaka-Food

Ein lustiger Abend in zwei Rock-Kneipen

Im Anschluss schlenderten wir durch Shinsaibashi-Suji und kehrten in zwei Kneipen ein. Hierzu muss erwähnt werden, dass es nicht so einfach ist, eine Kneipe zu finden, in der man nicht essen muss.
Zufällig entdeckten wir an einer Wand die Namen Guitar-ra und 80s Rock-Bar. Beide Kneipen lagen in einem Geschäfte-Komplex. Mit dem Aufzug erreicht man einen Gang, von dem rechts und links geschlossene Türen zu Mini-Kneipen führen. Hier passen maximal zehn bis 20 Personen hinein.
Es hat Spaß gemacht, sich mal mit Einheimischen zu unterhalten und mit ihnen zu feiern.

Wenn man in Hiroshima in Japan ist, muss man sich zwangsläufig mit der Geschichte der Stadt, die geprägt ist durch den Abwurf der Atombombe 1945, auseinandersetzen. Es gibt viele Gedenkplätze und ein Museum, das sich ganz diesem Thema widmet.

Spaziergang durch Hiroshima – Verpackungsmüll

Während man durch die Straßen von Hiroshima schlendert, fallen einem immer wieder Getränkeautomaten auf. Hier werden sowohl Kalt- als auch Heißgetränke in Blech- oder Plastikverpackungen angeboten. Direkt daneben ist ein Müll, der extra diese Verpackungen sammelt.
Wir wollten jedoch einen richtigen Kaffee aus einer Porzellan-Tasse trinken. Das Thema „Vermeidung von Verpackungsmüll“ ist noch nicht überall angekommen. Der Kaffee schmeckte großartig, kostete aber entsprechend viel Geld. Wir kamen uns vor wie Feinsschmecker.
In einem riesigen Supermarkt ließen wir uns von den örtlichen Köstlichkeiten inspirieren. Auch hier wird mal von Verpackungsmüll erschlagen. Außerdem wir jede Kleinigkeit in Plastiktüten gepackt. Man staunt immer, wenn wir unsere wiederverwendbaren Taschen herausholen.

Friedenspark Hiroshima

Friedenspark Hiroshima
Friedenspark Hiroshima

Die Stadt, auf die 1945 eine Atombombe abgeworfen wurde, hat viele Gedenkstellen, die an das Unglück erinnern sollen. Im Friedenspark Hiroshima ist eine Ausstellung, die das Ausmaß des Unglücks zeigt. In dunklen Gängen voll mit Touristen und Schulklassen wird man mit dem Schicksal einer Großstadt, die innerhalb einer Sekunde ausgelöscht wurde, konfrontiert. Es war sehr beklemmend, die Bilder von Menschen mit schlimmsten Verbrennungen zu sehen. Auch wenn das schon so viele Jahre her ist, darf man nicht wegschauen, denn Krieg und Elend gibt es auch heute noch auf der Welt.

Der Park ist sehr schön gestaltet und hat viele Gebäude, die für den Frieden stehen. Es war berührend, zerbomte Gebäude neben Friedenssymbolen zu erblicken.

Hiroshima Castle

Das Schloss von Hiroshima ist genau wie alles andere in der Stadt nach 1945 neu konstruiert worden. Es ist zwar nett anzusehen, aber aufgrund der Rekonstruktion keine wirkliche Attraktion.

Hiroshima Castle
Hiroshima Castle

Um den Busbahnhof am nächsten Tag zu finden, machten wir uns schon jetzt mit der Umgebung vertraut.
Im Anschluss kauften wir in der Nähe unseres Hostels ein paar Leckereien für das Abendessen ein. Im Gemeinschaftsraum des Hostels kamen wir dann mit einem Engländer und einem Inder ins Gespräch. Ich versuchte mit im Origami-Falten und war stolz, eine kleine Kiste zu gestalten.

Bilder und Beschreibungen zu unserem Essen findet ihr unter Japan: Hiroshima-Food

Heute fahren wir zum ersten Mal mit dem schnellen Zug Shinkansen von Hakata nach Hiroshima in Japan.

Bahnhof von Hakata

schwer bepackt
schwer bepackt

Zu Fuß erreichten wir den Bahnhof von Hakata nach etwa 20 Minuten. Er ist riesig und sehr schön gestaltet. Schnell hatten wir einen Überblick, von wo aus wir mit dem Shinkansen fahren würden (ganz hinten durch, 1. Etage).
Im Bahnhof findet man viele Souvenier-Läden mit Leckereien. Außerdem gibt es hier eine riesige Filiale von Daiso, einem 100-Yen-Laden, den man mal gesehen haben muss. Es war jedoch etwas schwierig, mit dem ganzen Gepäck dorthin zu kommen. Die Rolltreppen endeten in der 3. Etage, der Aufzug war immer schon voll, wenn er unsere Etage erreichte. Also wieder runter und von dort den Aufzug nehmen!
Bei Daiso bekommt man wirklich alles: Kosmetika, Spielsachen für Kinder, Materialien für den Garten, Lebensmittel. Oliver kaufte sich ein paar Steck-Puzzle und schon ging es wieder zurück in das Bahnhofs-Gebäude.

In Japan gibt es verschiedene Suppen-Ketten. Besonders am Bahnhof findet man viele der empfohlenen Restaurants. Die Suppe von Shin Shin war wirklich unglaublich gut. Die Mittags-Karte war auf wenige Gerichte beschränkt und es wurde schnell serviert. Nachdem wir das Restaurant betreten hatten, bildeten sich riesige Schlangen hinter uns, wir hatten einfach Glück mit der Zeit.

Fahrt im Shinkansen

Der Shinkansen ist ein Hochgeschwindigkeitszug, der bis zu 320 km/h erreicht. Es gibt reservierte und frei wählbare Plätze, in die in verschiedene Waggons unterteilt sind. Entweder man sitzt zu zweit oder zu dritt in einer Reihe. Während der Fahrt durch Tunnel muss man besonders auf den Druckausgleich in den Ohren achten, manche Menschen sind da empfindlicher.

Ankunft in Hiroshima

Pünktlich liefen wir in dem Bahnhof Hiroshima ein. Nach einer kurzen Orientierung wussten wir, wie wir zu dem nahe gelegenen Hostel kommen. Ein älterer Herr, der sich auf einen Stock stützte, rief uns ganz aufgeregt nach, so dass wir stehenblieben. Er fragte, ob wir Englisch sprechen würden und holte sein Handy heraus. Auf Japanisch sprach er in das Handy, die Übersetzungs-App zeigte uns, dass er uns den „schwierigen Weg“ erklären wollte und uns die Stadt zeigen würde. Wir lehnten dankend ab und überquerten die Straße, die dann jedoch in eine Sackgasse führte. Nur mit einem Aufzug zu einer Unterführung konnten wir die Straße weiter passieren. Prompt stand der alte Mann wieder neben uns und nickte triumphierend. Wir schafften es trotzdem alleine zu unserem Hostel.
Unser Weg führte uns über die Enko-Brücke, die als eine der wenigen den Atombomben-Abwurf überstanden hatte und 2016 restauriert wurde.
Im Hostel angekommen, bekamen wir ein Zimmer, das nur aus einem großen Bett und einer Badkabine wie auf einem Schiff bestand. Es reichte uns aber völlig.

Ausflugsziel Insel Miyajima

Reh auf der Insel
Reh auf der Insel

Nach einer kurzen Pause machten wir uns auf den Weg zu einer sehenswerten Insel: Miyajima
Der Weg mit der Straßenbahn (s. Titelbild) erschien endlos. Als wir nach etwa 45 Minuten ankamen, war es schon stockdunkel und um uns herum waren nur wenige Menschen. Die Fähre legte gegen 19 Uhr ab und wir betraten eine nahezu menschenleere Insel. Einzig ein paar zahme Rehe liefen uns über den Weg. Die Sehenswürdigkeiten waren entweder zur Restaurierung verkleidet oder wurden gar nicht erst angeleuchtet. Restaurants und Cafés, die in einer Art Partymeile angeordnet waren, lagen verwaist vor uns. Sicher ist es im Sommer sehr schön hier. Etwas enttäuscht nahmen wir das Schiff zurück und beschlossen, mit dem Zug in die Stadt zu fahren. In Japan gibt es viele Unterführungen, die gar nicht zu den Gleisen führen, sondern außerhalb des Bahnhofs enden. Nach einigem hin und her fanden wir den richtigen Weg und waren froh, wieder in der Stadt zu sein.

Abendessen in Hiroshima – Japaner verlieren ihr Gesicht

Eine Spezialität von Hiroshima ist das OKONOMIYAKI, eine Art japanische Pizza oder Reibekuchen, die aber nichts mit der italienischen Pizza gemein hat. Es gibt ein Viertel, das sich auf diese Köstlichkeit spezialisiert hat. Leider sind die Restaurants in Japan sehr schwer zu finden. Oft sind Häuser so aufgebaut, dass in einer Etage Bar, in der nächsten Geschäfte und dann Restaurants sind. Auf Nachfrage – da wir Schwierigkeiten hatten, die Schriftzeichen zu entziffern – rannten mehrere Japaner hektisch in verschiedene Richtungen, um dieses Restaurant zu finden. Demütig kamen sie zurück und erklärten todunglücklich, dass dieses Restaurant wohl geschlossen hätte und es ihnen sehr Leid täte. Ohje, was haben wir da ausgelöst?

In der Nähe fanden wir ein sehr nettes Restaurant, das Ramen-Suppe anbot. Hier sprach der Wirt auch Englisch und war sehr glücklich, mal Deutsche bedienen zu können. Zum Schluss ließ es sich mit uns fotografieren.

Weitere Informationen findet ihr unter Japan: Hiroshima-Food (folgt in Kürze)

Mit dem Taxi fuhren wir zum Hafen von Busan in Südkorea, um das Boot nach Hakata in Japan zu nehmen.

Überfahrt nach Japan

Obwohl es Schwierigkeiten mit den Schiffsanbindungen zwischen Russland, Südkorea und Japan gibt, hatten wir Glück und konnten ein Tragflügelboot names JR Beetle in Richtung Japan nehmen.
Auf die Frage nach unseren Rückflugtickets erklärten wir, dass wir noch keine hätten, da wir ursprünglich mit dem Schiff nach China fahren wollten. Jetzt werden wir wohl auf die Philippinen oder nach Fidschi fliegen. Oliver musste aber unterschreiben, dass wir planen, nur drei Wochen in Japan zu bleiben und dann ausreisewillig sind.

Fahrt mit dem Tragflügelboot
Fahrt mit dem Tragflügelboot

Der Check-in am Hafen wie ähnlich wie an einem Flughafen. Wir bekamen unsere festen Sitzplätze und schon ging die etwa dreistündige Fahrt nach Hakata los. Wir fuhren sehr ruhig und konnten sogar schlafen. Das Schiff war wenig ausgelastet. Ich denke mal, dass es an der Kommunikationspolitik liegt, denn im Internet sind nur wenig Informationen über eine Verbindung per Schiff nach Japan zu finden.

Ankunft in Hakata, Japan

Am Hafen von Hakata mussten wir durch den Zoll, weil wir ein neues Land betreten hatten. Die Menschen am Check-in waren sehr freundlich und stellten viele Fragen über unsere Reiseroute. Oliver musste sein Gepäck teilweise ausbreiten, bei mir reichte es, dass ich erklärte, wie wir angereist sind: von Deutschland nach Finnland über Russland, Südkorea nach Japan. Die Dame war ganz begeistert davon, dass wir fast alles per Zug und Schiff bereist hatten.

Am Schiffsanleger gibt es keinen Geldautomat und Busfahrer nehmen nur Yen (japanische Währung). Deshalb mussten wir erst zu einem Supermarkt laufen, der einen Geldautomaten hat. Sehr merkwürdig. In vielen unserer bereisten Länder ist das bargeldlose Zahlen mittlerweile möglich. In Russland konnte ich einfach mein Handy entsperren und damit zahlen. In Japan hingegen will man sogar im Bus Kleingeld haben.
Die Busfahrt, die nur zwei Stationen dauerte, war wieder sehr abenteuerlich. Wir mussten hinten einsteigen und ein Ticket ziehen. Beim Aussteigen muss man dies entweder vorne oder draußen beim Schaffner bezahlen. Die Schaffner tragen alle eine Uniform mit passender Mütze.

Nach einem kurzen Stück zu Fuß erreichten wir unser Hotel. In Japan gibt es komische Preise. Das Zimmer ist sehr günstig, dafür kommt mehr als das Doppelte an Steuern und Gebühren drauf.
Unsere Bleibe war riesig mit kleiner Kochnische und zwei großen Betten. Gerne wären wir noch ein Nacht länger geblieben, aber das Hotel war ausgebucht.

Durch das nächtliche Hakata

Nach einer kurzen Pause erkundeten wir unsere Umgebung. Natürlich gönnten wir uns als erstes eine Ramen-Suppe (japanische Nudelsuppe). Wir sind durch die vielen japanischen Restaurants in Düsseldorf so verwöhnt, dass die hier angebotene Suppe kaum mithalten konnte. Auf den Tischen standen Aschenbecher und es roch nach Zigaretten. In Japan gibt es tatsächlich noch Restaurants und auch Zugabteile, in denen noch geraucht werden darf.

Die nähere Umgebung stellte sich als Red Light District Nakasu heraus. Hier spazieren aber Familien, Banker und Schulkinder ganz normal durch die Straßen. Insbesondere Begleitagenturen sind hier zu finden. Mich interessierten hier mehr die Drogerien mit ihren landestypischen Kosmetika.

Wie schon in Süd-Korea ist es in Japan schwierig, eine Kneipe zu finden, in der man nur etwas trinkt und nichts isst. Also versuchten wir uns nur eine Kleinigkeit zu bestellen. Leider konnte die Übersetzungs-App die Schrift auf der Karte nicht entziffern und wir bestellten auf gut Glück.
Es war alles köstlich und völlig ungewohnt. Der Kartoffelsalat hatte eine Würze, die wir nicht aus Deutschland kennen. Das andere Mini-Gericht stellte sich als Fischinnereien heraus. Mit Kimchi und Würze ist alles genießbar.

Nach einer Woche in Korea machten wir uns auf den Weg in Richtung Japan. Heute sollte es mit dem Zug von Seoul nach Busan an der südlichen Küste von Korea gehen, von wo wir am nächsten Tag ein Boot in Richtung Hakata, Japan nehmen wollen.

Aufbruch aus Seoul

Unsere Zwei-Zimmer-Wohnung hatten wir schnell aufgeräumt und verabschiedeten uns um 11 Uhr von Kim, unserem Gastgeber.
Da wir in der Nähe des Bahnhofs wohnten, reichte es, kurz vor Abfahrt des Zuges aufzubrechen. Die Wege zum und im Bahnhof waren uns nach knapp einer Woche vertraut. 

Die Zugfahrt nach Busan ist entweder mit dem Schnellzug oder mit einer Art Regional-Zug möglich. Wir hatten uns für die langsame Variante entschieden, um viel von der Landschaft zu sehen.

Ankunft in Busan

Unser Hotel war großartig. Wir hatten ein großes Zimmer in der achten Etage mit Ausblick auf den Bahnhof und den dahinter liegenden Hafen. Zu unserem Erstaunen lagen dort Kreuzfahrtschiffe vor Anker. Am Horizont sah man eine gigantische Brücke.  

Letztes koreanisches BBQ in Korea

BBQ in Busan
BBQ in Busan

Laut Internet hat Busan einiges zu bieten, ist quasi im Umbruch. Wir waren jedoch schon so geflasht von Seoul, dass wir auf das Sightseeing am Abend verzichteten. Stattdessen suchten wir uns ein kleines koreanisches Restaurant, um noch ein letztes Mal koreanisches BBQ zu genießen.
Die Bestellung gestaltete sich sehr amüsant (für uns). Es gab keine Speisekarten, die Gerichte waren alle mit Bild an die Wand gepinnt, so dass wir aufstehen und darauf zeigen mussten. Englisch sprach hier im Restaurant keiner.
Einige Sitzplätze waren so, dass man auf dem Boden sitzen musste, das ist aber nicht für uns – schon gar nicht beim Essen.

Anstatt uns ein BBQ mit eigenem Grill zu bringen, hatte man sich dazu entschieden, das Essen lieber in der Küche für uns zuzubereiten. Man hat uns wohl nicht zugetraut, dass wir mit einem Grill umgehen können. Trotzdem war das Essen für uns sehr lecker und teilweise sogar wieder neu. Die Kohlsuppe kannten wir ja schon vom Besuch des Netflix-Marktes. Neu war, dass wir Reis zu unserem Gemüse mischen sollten, diesen mit Sauce und Meeresfrüchten vom Grill mixen sollten.

Eine lange Nacht

Insgesamt war es wieder lecker und wir genossen abends noch den Ausblick auf den Hafen von unserem Zimmer aus. Zuvor fuhren wir den den 21. Stock unseres Hotels und konnten Busan bei Nacht bestaunen. Die Dachterrasse war noch nicht ganz fertig, doch wir hatten Glück, denn ein Angestellter wollte gerade einer Familie alles zeigen.

Irgendetwas in unserem Zimmer war sehr merkwürdig. Wie schon in unserer Wohnung in Seoul gab es hier eine Fußbodenheizung, die nicht regulierbar zu sein schien (ist dieser Satz grammatisch richtig?). Das ganze Zimmer war viel zu heiß zum Schlafen, da half auch keine geöffnete  Balkontür.

Der heutige Tag steht unter dem Motto Streetfood. Wir wollen den Gwangjang-Markt besuchen, über den es eine Netflix-Reportage gibt und erneut versuchen, mit der Seilbahn zu fahren. Tags zuvor hatten wir sie mangels fehlender Offline-Karten nicht gefunden. Außerdem kaufen wir Zug-Ticket und gehen in einen riesigen Supermarkt.

Gwangjang Market: Street Food Market – bekannt aus Netflix

Street Food Market
Street Food Market

Street-Food Märkte sind uns ja aus diversen asiatischen Ländern wie Vietnam, Kambodscha, Thailand und Malaysia (Länder, die wir bereits gereist haben) bekannt.
Jedes Land hat jedoch seine eigenen Spezialitäten, so dass wir auch hier Neues kennenlernen wollten.
Spezialitäten aus Korea sind das BBQ, Krebse, Pfannkuchen aus Sojabohnen, Oktopus und insbesondere Kimchi.
Viele Stände rühmen sich damit, dass sie Teil der Netflix-Reportage sind und haben auch besonderen Zulauf von Touristen. Wir bevorzugten eher kleinere Stände, bei denen die vorwiegend weiblichen Köchinnen einen sympatischen Eindruck machten.
In einem kleine BBG-Restaurant aßen wir an einem winzigen Tisch mit Tischgrill ein köstliches Essen. Die Kohlsuppe war besonders köstlich, musste aber auch herhalten, wenn die Flammen zu groß wurden und das Fleisch zu verbrennen drohte.

BBQ in Seoul
BBQ in Seoul

Weitere Beschreibungen und Fotos zu Street-Food findet ihr unter Korea: Seoul-Food

Geldautomaten und Zahlvorgänge

Als wir zahlen wollten, stellten wir fest, dass nur Bargeld akzeptiert wird, was Oliver dazu veranlasste, der Verkäuferin zu einem Geldautomaten zu folgen. Ich wartete derweil als „Pfand“ in dem Restaurant. Das Problem war allerdings, dass Oliver sein Handy bei mir auf dem Tisch liegen ließ. Was machen wir, wenn er den Weg nicht zurück findet? Das ist in dem Gewühl von Ständen durchaus möglich. Verabredet war, dass wir uns zu Hause treffen, falls wir uns verlieren sollten.
Nach etwa 10 Minuten des Wartens kehrte er jedoch grinsend zurück. Geldautomaten sind hier etwas merkwürdig und stellen sich immer auf die Ursprungssprache Koreanisch zurück, so dass man nicht versteht.

Namsan Cable Car: Seilbahn

Irgendwie muss man die Seilbahn doch erreichen können. Also stiefelten wir erneut den Berg hoch und fanden auch bald Wegweiser zur Seilbahn. Hier im Namsan-Vierteil gibt es ganz viele Sammelcontainer für Altkleider. Leider benötigen wir die Wintersachen noch für Japan, bevor wir sie dann spenden können.

Die Seilbahn macht einen sehr sicheren Eindruck. Gequetscht mit vielen anderen Menschen gleiten wir bis zum Fernsehturm Seoul Tower. Uns reichte aber die Aussicht von der Aussichtsplattform. Auffallend sind hier die vielen Automaten, aus denen man sich Schlösser ziehen kann, mit denen man seine Liebe besiegeln kann. Alle Geländer sind übersät mit verschiedenfarbigen Schlössern. Gut, dass wir so einen Quatsch nicht brauchen und lieber die Aussicht auf die nun im Dunklen liegende Stadt werfen können (s. Titelbild).

Bahnhof, Tickets, Metro

Die Organisation unserer Zugtickets nach Busan hat nicht geklappt, so dass wir uns am Bahnhof welche besorgen mussten. Es gilt in Korea als unhöflich, Menschen hinter sich warten zu lassen, aber wir mussten ja checken, ob bereits Tickets für uns reserviert waren. Normalerweise nennt man seinen Namen, sein Ziel und reicht die Kreditkarte.

Metro-Partner-Karten
Metro-Partner-Karten

Unsere Metro-Karten (als Partnerkarten etwa 1€ günstiger) wollten wir im Supermarkt E24 im Ankunftsbereich unten zurückgeben. Wir bekamen allerdings nur unser Guthaben wieder und sollten die leeren Karten behalten. Sie hatten im Erwerb zusammen etwa 7€ gekostet, so dass wir uns fragen, ob Einzeltickets nicht doch günstiger gewesen wären. Die Tickets liegen nun in der Unterkunft für die nächsten Gäste bereit.

Spezielle Sitze
Spezielle Sitze

Das Metro-Fahren ist sehr interessant. Es gibt ein gutes Bahn-Netz, doch man muss oft umsteigen, um von A nach B zu kommen. Zwischen den Haltestellen sind oft lange Wege zu gehen. Die Bahnen fahren nicht so zügig wie beispielsweise in Moskau. Auch sind die Rolltreppen recht träge. Man muss viele Treppen bewältigen.
In den Metros gibt es klare Regeln. Man sitzt in einer Reihe, sobald jemand merkt, dass Oliver und ich zusammen gehören, wird ein Sitzplatztausch angeboten. Es gibt besondere Plätze für ältere und behinderte Menschen. Hier setzt sich kein jüngerer Mensch hin, auch wenn die Bahn brechend voll ist. Außerdem sind die äußeren Sitzplätze für Schwangere reserviert. Die Sitzpolster sind normalerweise blau. Die speziellen Sitze sind rosa, der Boden davor ist rosa und mit vielen Piktogrammen von Schwangeren bedruckt. Auch diese Plätze bleiben immer frei. Manche Bahnen haben auch keine Polster, aber trotzdem sind diese Plätze klar gekennzeichnet (s. Bild).

Lotte: Outlet und Markt

Im Bahnhofsgelände gibt es ein riesiges Lotte-Outlet und einen riesigen Lotte-Markt.
Das Outlet beherbergt mehrere Labels, die weniger bekannt sind. Im oberen Stockwerk sind Sportausstatter. Wir interessierten uns aber mehr für typisch koreanische Lebensmittel aus dem Lotte-Markt.
Unten finden sich rechts Kosmetika, in der Mitte Getränke (hinten), vorne Schokoladen und Süßigkeiten, links Lebensmittel. Faszinierend ist, dass es diverse Stände gibt, an denen man probieren kann. Typisch koreanische Gerichte wie Nudeln, die zu Suppen werden (einfach Wasser zugeben), fertige Kühlpackungen mit Fischzusammenstellungen, etliche Sorten von Kimchi. Wir wussten gar nicht, wo wir hingehen sollten. Alles war lecker. Man könnte sich dort satt essen.
Für unsere Zug-Reise nach Busan deckten wir uns mit Kleinigkeiten ein.

Weitere Bilder und Beschreibungen findet ihr unter Korea: Seoul-Food

Wie mit unserm Host Kim per WhatsApp kommuniziert, wollten wir heute die Waschmaschine nutzen. Nicht in der Wohnung, sondern im Erdgeschoss war ein Raum mit Waschmaschine, Trockner und Dingen, die nicht in der Wohnung gelagert werden können. Nach einer Stunde holten wir alles rauf. Zum Glück ist die Wohnung groß genug, dass uns der Wäscheständer im Wohnzimmer nicht weiter stört.
Oliver löste derweil einen Teil seines Minions-Puzzles. Ganz schön kniffelig!

Digital Media City

Aus dem Prospekt aus der Touristeninformation haben wir mehrere Sehenswürdigkeiten gefunden, die wir uns ansehen wollten, u.a. auch Digital Media City. Mit der Metro kamen wir irgendwann dort an. Hier geht es weniger um neue Medien als um Skulpturen. Außerdem sieht man hier wie in ganz Seoul riesige Büro-Komplexe, die in den Himmel greifen. Nett, aber sicher nicht eine so lange Anfahrt wert. Dafür fanden wir ein Café mit frisch gebrühtem Kaffee und Spezialitäten wie „Pink Sweerpotatoe Latte“.

Namdaemun-Markt

Stadtmauer Seoul
Don’t climb, just dance!

In der Nähe des Hauptbahnhofs, also auch in der Nähe unserer Wohnung, öffnet um 17 Uhr der Namdaemun-Markt. Wir kennen ja schon etliche Märkte aus Asien und wollten nun einen koreanischen Markt kennenlernen. Es war jedoch erst 15 Uhr und so beschlossen wir, die Seilbahn aufzusuchen. Irgendwie fanden wir den Weg nicht, so dass wir stattdessen an der Stadtmauer ankamen. Von hier hatten wir einen tollen Ausblick über die ganzen Hochhäuser. Die Sicht war aber nicht so ganz klar.

Seoul Stadtmauer
Seoul Stadtmauer


Zu Fuß ging es nun auf den Markt. Nach und nach wurde alles geöffnet. Spießchen-Stände hatten schon geöffnet. Auf einem Grill wurde Olivers Oktopus-Spieß und mein Kimchi-Reibekuchen gebraten. Zur Unterstützung nutzte die Verkäuferin einen Bunsenbrenner. Da es kalt war, überquerten wir den Markt recht schnell. Auffallend waren die vielen Brillen-Geschäfte, für dieser Markt wohl auch in Korea bekannt ist.
Zum Abschluss teilten wir uns noch Mandu, koreanische Teigtaschen mit Kimchi-Füllung.
Spannend an diesem Markt waren insbesondere die verschiedenen Arten von Seetang. Die Teller werden alle mit kleinen Plastiktüten bezogen, so dass man die Reste direkt einpacken kann.
Was für einen Plastik-Verschwendung!

Schaut Euch auf jeden Fall mal den Artikel zur koreanischen Küche, insbesondere die Tischetikette an.

Tagesausklang

Daily Beer Soul
Daily Beer Soul

In der Kneipe Daily Beer machten Bierprobe, bevor es dann nach Hause ging. In unserer Umgebung wollten wir auch noch irgendwo auf ein Getränk einkehren, doch ohne etwas zu essen wollte man uns nicht bedienen.
Zu Hause verfolgten wir dann online den Sieg des MSV Duisburg.

Heute sollte es recht früh in Richtung Gorchi-Tereldsch-Nationalpark. Dafür hatten wir eine Tour organisiert. Der Fahrer sollte uns mit 2 weiteren Teilnehmerinnen (Portugiesinnen aus dem UB Guesthouse) in den Gorkhi-Terelj-Nationalpark fahren und uns die Dschingis-Khan-Statue, Turtle Rock und eine bewohnte Jurte zeigen.

Abholung vom Hotel

Um 10 Uhr standen wir startklar, bepackt mit Lebensmitteln für uns und Geschenken für die Nomaden-Famlilie, auf der Treppe unseres Hostels und warteten auf den Fahrer. Es war interessant, das Treiben auf der Straße zu beobachten. Es wurde ausgeladen, Menschen spazierten vollbepackt über die Straße, der Bus fuhr vorbei. Knapp 20 Minuten später kam der Fahrer und winkte uns heran. Wir waren nicht schwer zu erkennen, weil wir die einzigen Europäer weit und breit waren.
Das Auto war recht klein für fünf Personen, so dass wir gequetscht durch den Stau in der Innenstadt fuhren.
Oliver hat herausgefunden, dass auch hier nur bestimmte Nummern auf Kennzeichen an bestimmten Tagen fahren dürfen, um das Verkehrschaos zu unterbinden. Das klappt noch nicht so ganz.

Besuch des Gorchi-Tereldsch-Nationalpark

Dschingis-Khan-Statue

Dschingis Khan
Dschingis Khan

Nachdem wir den Stau hinter uns gelassen hatten, passierten wir gut ausgebaute Straßen. Neben uns verliefen Gleise und gelegentlich brauste ein Zug an uns vorbei.
Gut zwei Stunden nach unser Abfahrt sahen wir eine Reiter-Kolonie aus Stein (?). Dahinter ragte gut sichtbar Dschingis-Khan in die Höhe. Dies war unser erster Stopp. Wie vereinbart, war der Eintritt nicht im Tour-Preis enthalten, was die Mädels aber missverstanden hatten. Sie waren ohne Geld und Karten zu dieser Tour aufgebrochen. Meines Erachtens etwas riskant, man weiß ja nie, was unterwegs passiert.

Also gingen wir alleine in das Gebäude, wo uns eine Führung erwartete. Wir sahen einen ledernen Stiefel, für den Leder von 40 Rindern benötigt wurde. Eine riesige Pferde-Peitsche steht für den Ort, an dem der Legende nach die Peitsche von Dschingis-Khan gefunden wurde. Olli fragte, wo denn die echte Peitsche wäre. Das brachte den Mann ganz schön ins Schwitzen. Er entschuldigte sich und sagte, dass die Führung unten weiter geht. 
Von da an waren wir ohne fachkundiges Personal, lediglich unser Fahrer begleitete uns. Es waren Jurten in verschiedenen Ausführungen dargestellt. In einem Film wurde gezeigt wie die Statue, die über 40 m hoch ist und aus rostfreiem Stahl gebaut wurde, errichtet wurde. 
Anschließend ging es mit dem Aufzug drei Etagen höher. Von dort führten zwei weitere Etagen zur Spitze der Statue. Draußen konnten wir Auge in Auge Dschingis-Khan ins Antlitz blicken. Oben war es nochmal kälter.

Die Mädels hatten die Erlaubnis, auf uns auf einem Sofa zu warten. Den Souvenier-Shop durften sie aber nicht betreten (hatten ja sowieso kein Geld dabei).

Turtle Rock

Turtle Rock
Turtle Rock

Eine Fels-Formation erinnert an den Umriss einer gigantischen Schildkröte. Dort wurden wir ausgesetzt und wussten nicht, was wir genau machen sollten. Mangels Sprachkenntnissen bekamen wir auch keine Informationen von unserem Fahrer. Also spazierten wir um die “Schildkröte” herum und machten Fotos. Mein Essen (Reis in Form eines Dreiecks mit Algen umwickelt) wollte ich genüsslich verspeisen, doch ich biss auf Eis. So schnell ist mein Essen eingefroren. Ich nahm immer kleine Bissen und wärmte sie im Mund auf. 

Jurte

Unsere letzte Station sollte der Besuch bei einer Nomaden-Familie in einer Jurte sein. Wir wurden eingeladen, eine Jurte zu betreten. Es war nur der Hausherr zuhause, der uns zu viert zwei Teeschalen anboten. Es war sehr warm in der Jurte, es roch nach Feuer und war sehr gemütlich.

Jurte im Gorkhi-Terelj-Park
Jurte im Gorkhi-Terelj-Park

Eine Kommunikation kam nicht zustande. Ich fragte unseren Fahrer mittels Gebärden, ob wir noch eine Familie besuchen oder gleich nach Hause fahren. Er nickte als ich eine Fahrbewegung gemacht habe. Wir hatten erst 14 Uhr. Uns wurde gesagt, dass wir spätestens um 17 Uhr wieder zurück fahren müssten. Aber was sollten wir noch drei Stunden machen? Wir überreichten die Geschenke, doch ich fühlte mich dabei ein wenig unwohl. Es kam ein bisschen wie Allmosen rüber und richtig was geboten bekommen haben wir auch nicht. Vorher hatte ich gelesen, dass die Nomaden nur selten in die Stadt kommen und es an Nahrung, Seife und weiteren Gütern fehlen würde. Den Eindruck hatte ich hier allerdings nicht.

Etwas Besonderes war natürlich die Toilette. Etwa 100m von der Jurte entfernt stand ein kleines rotes Holzhäuschen. Darin waren zwei Türen. Hinter jeder Tür betrat man ein mit Holzbrettern verdecktes Loch. Die Bretter hatten einen Schlitz, in den man sein Geschäft verrichten musste. Tritt man daneben, fällt man in ein etwa 2-3 Meter tiefes Sch***-Loch. Zum Glück ist alles gut gegangen. 

Sogenannter Schwarzmarkt

Auf dem Rückweg kam unser Fahrer etwas vom Weg ab, so dass wir über Feld und Wiesen fuhren. Die Straße endete im Nichts und wir mussten mehrfach wenden.
Danach ging es angenehm weiter.
Der Fahrer ließ uns netterweise am Markt heraus. Wir wurden gewarnt, dass hier besonders viele Taschendiebe unterwegs seinen. Mein Pass war in meiner Bauchtasche, das Handy in der Brusttasche, alles sicher unter meinen Shirts versteckt. Auch Olli ist so ausgestattet. Lediglich mein Rucksack und meine Handtasche galt es zu schützen.

Es war mega kalt auf dem Markt. Hier kann man alles kaufen: Küchenartikel, Kleidung, sogar Betten, Teppische und ganze Kücheneinrichtungen. Weil wir jedoch schon viele solcher Märkte besucht haben, machten wir uns recht schnell auf den Weg zu einer Bushaltestelle.

Der Busfahrer winkte uns durch als er merkte, dass wir Ausländer sind und nichts verstehen. Am Bahnhof stiegen wir aus und wollten uns in unserem Hotel aufwärmen.
Zu unserer Überraschung wurden wir auf Deutsch begrüßt. Der Mitarbeiter aus dem Hotel ist in Österreich aufgewachsen und ist nun Anbieter für Touren durch die Mongolei. Wenn wir das früher gewusst hätten, hätten wir unsere Tour hier gebucht. 

Am Abend wollte Olli koreanisch essen gehen, weil wir Korea aufgrund der fehlenden Fährverbindung (es wird wohl gerade gestreikt) auslassen müssen. Das erwählte Restaurant hatte geschlossen, weshalb wir schließlich das nahmen, das wir unterwegs gesehen hatten.

Den Abend ließen wir in wieder in der RePUBlik-Bar ausklingen, waren aber schon so müde, dass wir um 23 Uhr nach Hause wollten.
Auf gut Glück hielt Oliver seine Hand heraus, um ein Taxi anzuhalten. Innerhalb von 30 Sekunden brauste ein Auto heran. So etwas Modernes habe ich auch noch nicht gesehen. Es sah aus als würde der Fahrer in einem Cockpit eines Flugzeugs sitzen. Die Fahrt (2,5 km) kosteten umgerechnet 50 Cent. Wir hätten uns also viele Wege durch die Kälte sparen können.