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Malaysia

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Singapur und Malaysia waren die ersten Destinationen unserer Weltreise, die wir schon vor der Weltreise einige Male besucht hatten und umfassend kannten. Daher waren hier eigentlich nur kurze Aufenthalte vorgesehen. Für Singapur ist uns das tatsächlich auch noch gelungen…

Allgemein

Südostasien war der Teil auf der Weltreise, den wir bereits am besten kannten. Außer auf den Philippinen, in Brunei und Laos waren wir bereits mindestens einmal in allen Ländern der ASEAN. Der Gedanke, in einem dieser Länder mal länger als nur die üblichen zwei Wochen Schulferien zu bleiben, ist uns freilich schon häufiger in den Sinn gekommen – war sogar zeitweise anfangs Teil unserer Sabbathical Erwägungen, ist aber letztlich der Priorität, die Erde zu umrunden, gewichen. Mit COVID19 hatten wir nun doch die Chance mal ein Land von innen nahezu touristenfrei kennenzulernen.

Land und Leute

Tiefer in ein Land eintauchen als zu einem Pandemie Lockdown, bei dem eine mega nette malaysische Familie uns bei sich aufnimmt, gibt es vermutlich kaum. Die Freundlichkeit und Herzlichkeit der Malaysier war uns nicht neu, aber trotzdem weiterhin überwältigend. Wo sonst wird man am nächsten Morgen beim Frühstück darauf hingewiesen, dass man versehentlich am Vorabend beim Bezahlen zu wenig Wechselgeld erhalten hat (so geschehen auf Pulau Tioman)? Zudem trifft man in Malaysia viele verschiedene Kulturen an (Malayen, Chinesen, Inder, westliche Expats).

Malayische Gastfreundlichkeit
Malaysische Gastfreundlichkeit

Neben sehr herzlichen und hilfsbereiten Menschen öffnet sich einem ein ausgesprochen abwechslungsreiches Land. Kuala Lumpur hat etwas Futuristisches, fast Dystopisches. Die Inseln im Osten können durchaus mit Traumdestinationen wie Fidschi mithalten. Die Städte sind oriental (Kuala Terengganu, Kota Bharu), kolonial (Georgetown, Melakka), beschaulich (Ipoh, Kuala Kangsar, Taiping), westlich (Langkawi, Johor Bharu) oder mitten im ältesten Dschungel der Welt (Kuala Tahan, Kuching).

Die beiden wichtigsten Begriffe in Malaysia sind: Makan – Tidor (dt.: Essen – Schlafen). Man mag es, gut und viel zu essen. Gesunde Ernährung steht nicht ganz weit oben. Es wird liebend gerne frittiert (deep-fried), ein paar hartgekochte Eier hinzugefügt und viel Reis (Nasi) gegessen. Fleisch ist zudem fast immer Bestandteil der Gerichte. Und wenn es nicht scharf (spicy) ist, ist es sehr süß (Kacang, ABC). 

Getrunken wird hauptsächlich Kaffee (Kopi Susu, mit sehr süßer Milch), gesüßter Tee (Teh Tarik) oder andere sehr stark gesüßte Getränke mit viel Eis. Obwohl Malaysia sehr islamisch geprägt ist, bekommt man in jeder größeren Stadt Alkohol – üblicherweise im jeweiligen Chinatown District. Allerdings ist das ganze etwas teurer als in Europa (aber weitaus billiger als beispielsweise in anderen islamischen Ländern in Nordafrika oder den Emiraten). Einige Inseln wurden gar als Duty Free Zonen erklärt (Tioman und Langkawi) – hier kommt man tatsächlich noch sehr günstig nicht nur an Bier und Spirituosen, sondern auch Zigaretten und Parfum.

Auch wenn die Malaysier sehr herzliche und nette Menschen sind – können sie einen manchmal zur Weißglut bringen. In Geschäften hatten wir sehr häufig den Eindruck, dass die Verkäufer dort gar nicht wissen, warum sie da sind (außer um die Klimaanlage zu genießen). Beispiel: Wir waren Schuhe kaufen für die älteste Enkelin unserer Gastfamilie in einer festen Verkaufsbude. Die Verkäuferin guckte sich unsere Bemühungen zurückhaltend an. Auf Nachfrage nach der Passform bei Schuhen, die offensichtlich viel zu groß waren, kam nur ein lächelndes „Passt perfekt“. Auf die Frage, ob es die Schuhe in einer kleineren Größe gibt, gab es nur ein Schulterzucken. Wir fanden schließlich selbst ein Exemplar in kleinerer Größe im Regal.
In Kuala Terengganu fanden wir einen gut sortierten Buchladen. Allerdings funktionierte die Kartenzahlung nicht und wir verließen das Geschäft mit Waren, ohne dass dafür etwas abgebucht wurde. Natürlich beglichen wir die Rechnung ein paar Tage später, nachdem uns das aufgefallen war, in bar. Ob das jemand aus dem Geschäft verstanden hat und wie das letztendlich verbucht wurde, bleibt weiterhin unklar.

Überhaupt beeindruckt man scheinbar beim Personal lieber mit Masse statt Klasse. Bei Watsons (Drogeriekette) hatten wir den Eindruck stets mindestens zweimal so viel Personal im Geschäft vorzufinden wie eigentliche Kunden. Auch hier ist keiner im Umgang mit Kartenzahlung vertraut, doch ließen sie es sich durchgehend erklären, denn die Technik dafür ist ja da.

Unterkünfte

Von der einfachsten Hütte am Strand, über ein Zelt im Dschungel bis hin zu 5-Star-Resorts haben wir in Malaysia alle Unterkünfte bewohnen dürfen.

Natürlich ist uns unsere Hütte „Kemboja“ auf Pulau Kapas nach ca. 3 Monaten, die wir dort gewohnt haben, sehr ans Herz gewachsen.
Allerdings gibt es bei dem schönen, monatelangen Strandleben auch die eine oder andere Schattenseite. Die Luftfeuchtigkeit, insbesondere nahe am Salzwasser, sorgt dafür, dass Rost und Schimmel ein immer vorhandener Begleiter sind. Sogar unsere Lederportemonnaies haben Schimmel angesetzt. Schaltet man den Ventilator nur mal für ein paar Minuten aus, umgibt einen der muffige Schimmelgeruch. Wer damit Probleme hat, für den ist vermutlich ein längerer Aufenthalt auf einer malaysischen Insel kein guter Rat.

Gleiches gilt für fließendes Wasser (kann auf einer Insel schon mal ausfallen) oder elektrischen Strom. Wer sein Handy kontinuierlich braucht, sollte geladene Powerbanks dabei haben.

Grundsätzlich haben die Malaysier das Motto „Maybe Tomorrow“ perfektioniert. Gerne werden Dinge angefangen, aber nicht unbedingt zu Ende gebracht. Vielerorts findet man „halb fertig gebaute“ Häuser, die wohl niemals wieder jemand weiterbauen wird.

Hausbau ist überhaupt ein gutes Stichwort: Pfusch am Bau wurde hier wohl mitkonzipiert. Auch bei besseren Hotels haben längere Treppen stets verschiedene Stufenhöhen. Man hat oft den Eindruck, dass die Arbeiter beim Bau unkoordiniert an verschiedenen Stellen angefangen haben. Anders lassen sich die vielen Stolperstufenübergange in großen, eigentlich ebenen Räumen oder Terrassen, schwer erklären.
In jedem Kronleuchter fehlen Glühbirnen. Es gibt selbst in designierten Superior-Rooms Löcher in der Wand, aber keiner weiß, wofür man die gebohrt hat.

Unterkünfte sind normalerweise für Südostasien vergleichsweise teuer. Wir hatten zu COVID19 Zeiten allerdings immenses Glück, mit erheblich niedrigeren Preisen konfrontiert zu sein. Teilweise sind die Preise um bis zu 70% eingebrochen.

Logistik und Verkehr

Der Verkehr in Südostasien wird häufig assoziiert mit rumpeligen, gequetschten Minibusfahrten, überteuerten Tuk Tuk- bzw. Taxifahrten und Billigfliegern von Scoot, AirAsia und Co.
Malaysia ragt hier jedoch positiv raus:
So gibt es:

  • gut ausgebaute Zugnetze: Allerdings nicht mehr so gut ausgebaut wie vor einigen Jahren, in denen man noch von Singapur nach Bangkok im selben Zug durchfahren konnte. Leider lässt auch die für die Nachzüge seit Jahren angekündigte erste Klasse lange auf sich warten, sodass Nachtfahrten nur im Großraumschlafwagen möglich sind.
  • ein dichtes preisgünstiges Überlandbussystem: Die App Redbus ermöglicht es, nahezu alle Verbindungen bargeldlos zu buchen. Die Busse sind meist recht bequem, machen regelmäßig Pausen und haben Klimaanlage. Der Fahrstil einiger Fahrer war jedoch etwas gewöhnungsbedürftig
  • Grab: Für die kurze Strecke (bis 50 km) bietet sich ein Taxi per Grab an. Die App erinnert sehr an UBER, erlaubt bargeldloses Zahlen von Festpreisen und war immer sehr zuverlässig. Mittlerweile kann man mit Grab auch in Geschäften bezahlen oder Essen nach Hause bestellen
  • Billigflüge: Wenn es dann doch mal schnell gehen muss, gibt es mit Malindo, AirAsia und Firefly gleich drei sehr günstige Billig-Airlines. Allerdings geht es (insbesondere nach COVID) AirAsia und Malindo nicht mehr so gut. Wir mussten leidvoll erfahren, dass Stornierungen und Rückerstattungen bei diesen beiden Airlines sehr schwierig oder nicht möglich sind. AirAsia hat scheinbar gar keinen Kundenservice mehr mit Menschenkontakt
  • Fähren: Für viele Inseln die einzige Möglichkeit. Leider sind die Fähren häufig vergleichsweise teuer. Häufig kommen noch Gebühren für den Nationalpark hinzu.
  • PKW: Wir selbst sind nicht gefahren, hatten aber häufig das Vergnügen, auch privat im PKW mitfahren zu dürfen. Grundsätzlich macht das Straßennetz von Malaysia einen sehr guten Eindruck. Allerdings ist Malaysia auch eine kleine Rennfahrernation und einige Male haben wir schon etwas geschwitzt. Anschnallen wird eher als Empfehlung verstanden. Fast schon typisch sind die im Auto vorne rumtobenden Kinder, die der Fahrt auch kein beruhigenderes Gefühl geben.

Alles in allem fühlt man sich logistisch in Malaysia schon auf westlichem Niveau. Allerdings liegt man auch bei den weltweiten Unfallstatistiken ganz weit vorne, was insbesondere zu „Balik Kampung“ immer wieder sichtbar wird.

Kosten und Geld

Die ASEAN Länder sind ja grundsätzlich für die deutlich günstigeren Lebenshaltungskosten bekannt. Malaysia macht da keine Ausnahme. Der malaysische Ringgit (ca 5:1 zum Euro) ist eine recht stabile Währung, bei der man für viele Dinge des alltäglichen Lebens durchaus Preise kalkulieren kann, die 1:1 zum Euro stehen. D.h. wenn man für Lebensmittel und Essen im  Restaurant in Deutschland x Euro bezahlt, so bezahlt man in Malaysia x Ringgit – also ca. 20%. Taxifahren ist extrem billig, Tanken dank Petronas ebenfalls (volltanken für 50-70 Ringgit). 

Ausnahmen sind Luxusgüter, Alkohol und Unterkünfte (ob Hotels oder Condos), wobei man bei den ersteren beiden von den Duty Free Gebieten (Tioman, Langkawi) Gebrauch machen kann. Was die Unterkünfte angeht, hatten wir aufgrund der fehlenden Touristen wegen COVID19 noch Glück, teilweise sehr günstig (10 EUR pro Nacht in einer luxeriösen Hütte in Taman Negarah) zu wohnen.

Bargeldloses Bezahlen ist grundsätzlich möglich. Allerdings sind viele Verkäufer nicht komplett geschult und lehnen Bezahlung per Handy (GooglePay) ab, weil sie es einfach nicht kennen. In 7/11 (Supermarkt) wird gerne mal gesagt, dass die Kreditkartenmaschine kaputt sei oder nur lokale Karten annimmt. Etwas nervig. Insbesondere wenn sich zu COVID Zeiten das kontaktlose Bezahlen aus Infektionsschutzgründen anbietet.

Bargeldabhebungen sind auch ein Abenteuer. So bekommt man nicht an allen Geldautomaten mit allen Karten überhaupt Geld. Selbst die VISA Wunderkarte der DKB verliert ihre Magie. Entweder sie geht gar nicht oder man bekommt nur einen bestimmten  Betrag pro Auszahlung (1000 Ringgit) bzw. insgesamt pro Tag (4000 Ringgit). Auf den Inseln ohne ATM und Kreditkartenmöglichkeit ist viel Bargeld häufig essentiell – gerade in einem Lockdown.

Bekommt man schließlich Geld wird die Gebührenfreiheit, welche die DKB verspricht, dadurch kompromittiert, dass die lokalen Banken einfach undifferenziert auf den Abhebebetrag noch Gebühren draufschlagen,

Und sonst…

Von allen Ländern, in denen man einen COVID-Lockdown hätte verbringen müssen, ist aus unserer Sicht Malaysia nach wie vor die mit Abstand beste Wahl. Insbesondere, wenn man – wie wir – das Glück hatte, auf einer einsamen Insel ohne wirkliche Bewegungseinschränkungen leben zu können.

Natürlich gibt es viele Dinge, mit denen sich viele vermutlich schwer tun würden. Seinen es „nette Überraschungsgäste in der Wohnung“ (Spinnen, Skorpione, Tausendfüßler, etc.), die ständige Luftfeuchtigkeit oder die etwas sehr entspannt chaotische Lebenseinstellung. Zudem hat Malaysia definitiv ein Müllproblem, das man zwar vordergründig nicht immer und sofort wahrnimmt. Geht man jedoch tiefer ins Land und an die Ecken der Trauminseln, die nicht über die ausgetretenen Touristenpfade angeschlossen sind, findet man Unmengen an Plastikmüll. Solange es für jeden Mist im Supermarkt Plastiktüten gibt, wird sich hier wohl auch nicht viel ändern. Außerdem werden Getränke fast ausschließlich in Einweg-Plastik-Flaschen angeboten.

Bei alledem – denkt man über einen längeren (Expat-)Aufenthalt im Ausland nach – steht für uns immer noch mehr auf der Plus-Seite; In Malaysia kann man durchaus auf westlichem Standard leben mit wenig Geld. Dazu ist man sehr schnell an anderen Traumdestinationen wie Thailand, Indonesien oder den Philippinen. Eine Reise nach Australien oder Neuseeland ist plötzlich auch mal für 2 Wochen möglich. Die Menschen sind wesentlich entspannter und die kulturelle Vielfalt ist riesig.

Zum Schluss noch alle Tagebuch-Artikel zu Malaysia in chronologisch aufsteigender Reihenfolge.

Mit Etihad fliegen wir von Kuala Lumpur über Abu Dhabi nach Düsseldorf. Aufgrund der Corona-Pandemie sind nur wenig Fluggäste unterwegs. Nun sind wir am Ende unserer Weltreise.

Flug von Kuala Lumpur nach Abu Dhabi

In der Business-Class bekam jeder von uns einen großen Sitz, den man in eine Liege umfunktionieren konnte. Zwischen uns hätten wir per Knopfdruck eine Trennwand hochziehen können. Da wir um 2.30 Uhr losflogen, was es sehr angenehm, den Flug schlafend zu verbringen. Zwischendurch wackelte es ein wenig, doch Oliver störte das nicht und er schlief friedlich durch.

Morgens wurden wir geweckt und das Frühstück serviert. Im Gegensatz zum Abendessen (wir hatten beide Wan Tans) schmeckte uns das Frühstück hervorragend. Wir hatten beide Nasi Lemak und Cappuccino bestellt.

In Abu Dhabi erwartete uns am frühen Morgen schon fast Normalität. Selbst die Sportsbar O‘ Leary’s, die Oliver von seinen zahlreichen Indien Trips gut kannte, war geöffnet. Einige Raucher reihten sich am Eingang ein und warteten auf Einlass. Wir durften sofort rein, um was zu trinken.

Flug von Abu Dhabi nach Düsseldorf

Auf den zweiten Flug reisten wir wieder in der Economy Class. Insgesamt zählte ich etwa 25 Passagiere, so dass wir beide viel Platz hatten.
Einmal wurde Essen serviert. Außerdem bekamen wir einen Passagier-Erfassungsbogen, in dem wir angeben mussten, wohin wir fliegen und wie wir erreicht werden können. Der Zettel mit den Angaben zur Corona-Regelung brachte mich auf die Palme. Er war von April (also veraltet) und besagte, dass alle Reisenden ausnahmslos einer 14-tägigen Quarantäne unterliegen. Inzwischen gibt es aber neue Verordnungen und die Fallzahlen in Malaysia sind so gering, dass das Land nicht mehr auf der Liste der RKI Risikonationen geführt wird. Die Emirate waren an dem Tag noch auf der Liste (mittlerweile sind sie es auch nicht mehr) aber wir waren dort ja auch nur im Transit. Mal schauen, was uns in Deutschland erwartet.

Je näher wir unserem Heimatflughafen kamen, desto sentimentaler wurde ich. Jetzt ist wohl unsere Weltreise zu Ende. Ich freue mich auf die Familie, die Freunde und die Arbeit. Doch wie wird das sein in einer Zeit, in der wir Abstand halten müssen und niemanden mehr in den Arm nehmen dürfen?

Ankunft in Düsseldorf

Mittags landeten wir pünktlich in Düsseldorf. Durch die Corona-Pandemie erwarteten wir niemanden am Flughafen. Doch bereits nach Anschalten des Handys wussten wir, dass mein Vater in der Nähe ist. Er hatte nämlich die Landung unseres Fliegers gefilmt. Auch meine Tante musste in der Nähe sein, da sie wusste, wann unser Gepäck auf dem Band eintreffen würde.

Nach kurzer Wartezeit zeigte sich der grüne Koffer, gefolgt von dem grauen Rucksack. Im Ausgang sahen wir meinem Vater und meiner Tante Gunthild entgegen. Was für eine schöne Überraschung! Leider konnten wir uns nicht in den Arm nehmen, auch der Mundschutz behinderte die Kommunikation. Zumindest konnten wir uns kurz sehen, bevor wir auf direktem Weg mit der S-Bahn nach Hause fuhren.

Unsere Wohnung erwartete uns sehr sauber und aufgeräumt. Im Kühlschrank erwarteten uns Getränke und eine Karte lag auf dem Tisch. So ist das Nach-Hause-Kommen schön!

Den letzten Tag unserer Weltreise verbringen wir in Malaysias Hauptstadt Kuala Lumpur. Überraschenderweise sollen wir hier nochmal ein paar Bekannte unserer Reise wiedertreffen.

Überraschendes Treffen mit Anna und Lethon

Den Tag gingen wir ganz gemütlich an. Das im Hotelpreis enthaltene Frühstück war großartig. Endlich gab es wieder Käse und Lachs, Rühreier und Brötchen. Das sind Lebensmittel, auf die wir lange verzichtet hatten (natürlich nicht auf die Eier).

Frühstück Manderin Oriental
Frühstück Manderin Oriental
Sago mit süßer Milch
Sago mit süßer Milch

Zurück auf unserem Zimmer entdeckte ich, dass Anna, die wir auf Pulau Tioman kennengelernt hatten, mich auf facebook gefragt hatte, ob wir uns nochmal sehen sollten. Anna und Lethon (s. Titelbild), die in China als Lehrer arbeiten, haben wir auf Pulau Tioman kennengelernt. Sie verbrachten die Zeit der MCO durchgehend in Kuala Lumpur.
Wir trafen uns also um 13 Uhr im Restaurant Madam Kwan’s, in dem wir vor Jahren schon mal essen waren. Es war toll, jemanden zu treffen, der auch „als Tourist in Malaysia gestrandet“ ist. Sie wollten eigentlich auch weiter durch Asien reisen.

Die Zeit verging wie im Fluge und wir mussten um 16 Uhr wieder im Hotel sein, um unseren late Checkout zu verlängern. Netterweise bietet das Manderin Oriental Hotel eine Verlängerung bis 20 Uhr abends für den halben Zimmerpreis an, so dass wir uns noch für die Heimreise frischmachen konnten.

Ebenfalls um 16 Uhr waren wir mit Gahsri aus Pulau Tuba verabredet. Unser letzter Tag artete noch ganz schön in Stress aus (lach). Im selben Pub wie am Vorabend verlebten wir noch einen netten Nachmittag, bevor es zurück ins Hotel ging.

Abflug aus Kuala Lumpur

Die Fahrt zum internationalen Flughafen von Kuala Lumpur dauerte mit dem Grab-Taxi über eine Stunde. Als wir dort ankamen, war alles dunkel und nur wenige Menschen schienen zu warten. Die Schalter waren menschenleer und die Geschäfte hatten geschlossen.

Lustigerweise konnten wir eine asiatische Reisegruppe beobachten, die vom augenscheinlichen Reiseleiter instruiert wurde, wie die vielen Zettel geordnet werden sollten. Alle verhielten sich so wie Schüler einer Grundschulklasse, obwohl es sich um erwachsene Menschen handelte.

Weil wir den ersten Flug ein Upgrate in der Business-Class gebucht hatten, konnten wir schnell einchecken. Doch auch nach der Gepäckabgabe zeigten sich nur geschlossene, abgesperrte Geschäfte. Wir hatten sowieso nicht vor, etwas zu kaufen und befürworteten aufgrund der Corona-Pandemie, dass die Geschäfte geschlossen hatten. Doch es ist etwas skurill, in den Innenstädten wieder alles zu öffnen, dann aber am Flughafen, wo aktuell nur sehr wenig Fluggäste sind, die Vorsichtsmaßnahmen zu erhöhen. Zumal am Subang Airport (der andere Flughafen für Kuala Lumpur, an dem wir vortags angekommen waren) alle Geschäfte normale geöffnet waren. In einer kleinen Bar bekamen wir schließlich noch ein Getränk und waren dort die letzten und einzigen Gäste.

Im Flugzeug erwarteten uns mit Einwegkitteln und Sicherheitsvisieren gekleidete Stewards und Stewardessen. In der Business-Class hatten wir zu liegen verstellbare Sitze und bekamen zur Begrüßung ein Glas Champagner. So lässt es sich fliegen.

Der Abschied von Pulau Kapas, Rose und ihrer Familie fiel uns sehr schwer. Gemeinsam verbringen wir einen Tag in Kuala Terengganu und fliegen von dort nach Kuala Lumpur.

Abschied von Pulau Kapas

Da Rose und die Enkelkinder nicht da waren, konnten wir unsere Sachen recht schnell zusammensammeln und an den Strand bringen. Pulau Kapas hatten wir schon zweimal verlassen, so dass sich eine gewisse Routine eingestellt hatte.

Die Katzen ließen sich noch einmal drücken. Oreo kam überraschenderweise an den Strand und umrundete unser Gepäck. Wusste er, dass es diesmal ein Abschied für länger war?
Olivers MSV-Flip-Flops hatten endgültig ausgedient, unsere in Japan gekauften Schnorchel bleiben auf Pulau Kapas. Auch alle kosmetischen Produkte wie Shampoo und Seifen ließen wir für die folgenden Gäste da.

Nolly und Qimi begleiteten uns ans Festland, da wir noch zusammen essen gehen wollten.
Die Überfahrt war recht schaukelig. Diesmal holten wir erstmalig noch Gäste von Gem Island ab, das Resort hatte wohl auch wieder geöffnet.


An Land erwartete uns Rose mit ihrem Auto und wir fuhren noch kurz in ihr Haus auf dem Festland. Dort überreichte mir Rose eine selbst geknüpfte Kette, die sie mit einer vor Monaten gefundenen Muschel am Long Beach von Pulau Kapas verbunden hatte.
Was für ein schönes Souvenir.

eine neue Kette
Meine neue Kette (mit Qimi)

Im Seafood-Corner in der Nähe des Flughafen stürmten Hummayra und Shamina auf uns zu, Iman (Rose Tochter) kam mit der kleinsten Tochter Azzara dazu. Es war faszinierend zu sehen, dass selbst die kleinste Tochter genüsslich frittierte Garnelen ausschlürfte. Auch Hummayra und Shamina sind in der Lage, Fisch von Gräten zu trennen und zu genießen.
Schön war, dass wir alle nochmal zusammen waren: Nolly, Rose, Iman, Qimi und die drei Enkeltöchter.

Da es noch so früh war, fuhren wir alle in zwei Autos nochmal zum Restaurant Secret Recipe vorbei, um noch einen letzten Kaffee in Kuala Terengganu zu trinken. Nolly schaffte es leider nicht mehr dazuzukommen.

Rechtzeitig erreichten wir den Flughafen, den wir alle mit Mundschutz betraten. Auch die Kleinsten mussten einen solchen tragen. Der Schalter hatte drei Stunden vor Abflug noch nicht geöffnet, obwohl nahe gelegt wurde, zu diesem Zeitpunkt einzutreffen. Nach langer Warterei konnten wir endlich unser Gepäck aufgeben. In meinem Koffer waren 19,5 kg, Olivers Rucksack wog knapp 10 kg. Glücklicherweise hatte ich alle in Malaysia erstandenen Bücher einpacken können.

Als unser Gepäck endlich weg war, stand der Abschied bevor. Unter Tränen drückte ich Rose, denn in ihr hatte ich eine Freundin gefunden. Nolly rief uns nochmal an und verabschiedete sich per Telefon. Auch der Abschied von Qimi und Iman fiel schwer. Hummayra drückte mich ganz mitfühlend, Shamina schaffte es gar nicht, „Tschüss“ zu sagen.
Als wir alleine in der Reihe standen, kamen Shamina und Hummayra doch nochmal angerannt und drückten uns herzlich. Dann mussten wir alleine in die Wartehalle.

Flug nach Kuala Lumpur

Flugzeug nach Kuala Lumpur
Flugzeug nach Kuala Lumpur

In der Wartehalle waren kaum Gäste. Die meisten sahen nicht malaysisch aus.
Zu Fuß liefen wir über den Flughafen zum kleinen Flugzeug der Fluglinie firefly. Innen waren rechts und links jeweils zwei Sitze. Nicht jede Reihe war besetzt und die meisten Passagiere trugen einen Mundschutz. Die Propellormaschine flog nicht besonders hoch, so dass wir noch die Aussicht genießen konnten.
Vom Flughafen in Kuala Lumpur ging es per Grab-Taxi zu unserem Hotel (Mandarin Oriental), das recht zentral neben den Petrona-Towers liegt. Für die letzte Nacht unserer Weltreise hatten wir uns ein besseres Hotel gegönnt, da wir in Kuala Lumpur nicht mehr viel unternehmen wollten.
Es sollte jedoch anders kommen!

Das Zimmer war echt schön mit einem großen Bad. Mit den Koffern wurde uns noch eine Flasche Wein auf das Zimmer gebracht. Entspannt genossen wir diesen und speisten danach in einem nahe gelegenen Irish-Pub. Langsam muss man sich ja wieder der europäischen Kultur nähern.

Den letzten Teil unserer Weltreise verbringen wir auf der Insel Pulau Kapas in Malaysia, wo wir den Großteil der bisherigen Corona-Pandemie verbracht hatten. Wir genießen die Zeit mit unserer malaysischen Familie.

Fünf Tage auf der Insel Pulau Kapas

unsere malaysische Familie
unsere malaysische Familie

Das Leben ist auf die Insel Pulau Kapas zurückgekehrt und einige Hütten sind wieder besetzt. Rose hat neben Yo zwei neue Mitarbeiter und es gibt wieder jede Menge zu tun.

Für uns hat sich jedoch nichts geändert. In „unserer“ Hütte Kemboja haben wir uns schnell wieder eingelebt, die Katzen kommen uns wieder regelmäßig besuchen. Durch die Anwesenheit der Enkelinnen Hummayra und Shamina sind wir ständig im Einsatz und malen, lesen vor oder spielen zusammen.

Oliver springt jeden Tag mit den Mädchen ins Wasser und bringt ihnen das Schwimmen bei. Durch den Plankton-Angriff auf meine Haut auf der Insel Pulau Lang Tengah ist mein Körper immer noch überseht mit kleinen juckenden Pickeln. Das Einzige, was wirklich hilft, ist Essig, den ich mir stündlich auftupfe.

Am Wochenende ist unheimlich viel los und viele Einheimische trampeln mit Schwimmwesten ausgestattet auf den Korallen herum. Zum Glück gehen sie nicht so weit rein, so dass die meisten Korallen verschont bleiben.

Schwimmausflug zum übernächsten Strand

Nachdem ich Oliver zum Testen der Wassersituation vorgeschickt hatte, wagte ich mich auch ins erfrischende Nass. In den letzten Tagen war viel Plankton im Meer (insbesondere morgens). Es war toll, wieder zurück im Wasser zu sein. Viele Fische begrüßten uns und auch zwei kleine Haie ließen sich blicken. Mit der Kamera konnte ich sie jedoch nur unscharf erwischen, da das Wasser immer zu unruhigwar und der Kontrast zur Farbe der Haie fehlte.
Zum Long Beach schwammen wir nicht, da sich dort viele Schwimmer tummelten, die mit dem Boot gebracht wurden. Wir genossen dafür an einem anderen Strand die Aussicht auf das Meer.

Essen auf Pulau Kapas

Essen auf Pulau Kapas
Essen auf Pulau Kapas

Nach dem richtig schlechten Essen auf der Insel Pulau Lang Tengah waren wir glücklich, wieder das Essen von Rose und ihrem Team genießen zu können. Es schmeckte wieder himmlisch. Natürlich werde ich das so in Deutschland nicht nachkochen können, doch notierte ich mir alle Zutaten aus der Speisekarte. So können wir ein Stück Pulau Kapas mit nach Hause nehmen.

Einsame Insel Pulau Kapas

Am 26. Juli verließen Rose und ihre Enkelinnen Pulau Kapas, weil die Familie auf einer Hochzeit eingeladen war. Auch die meisten Hütten waren wieder leer. Lediglich eine französische Familie wohnte noch in unserem Resort. So konnten wir die letzten Tag in Malaysia genießen wie wir es in den drei Monaten der MCO gewohnt waren. Morgens quatschten wir mit Nolly, tagüber gingen wir spazieren und schwimmen und abends spielten wir wieder mit Yo Karten.

Rose und die Enkelinnen verlassen Kapas
Rose und die Enkelinnen verlassen Kapas

Rückkehr in die „Zivilisation“

Nachdem Oliver sich während unserer Weltreise einen Bart hat wachsen lassen, sollte er nun endlich weichen. Dies zelebrierten wir am Strand von Pulau Kapas. Die ersten Haare flogen quer über die Insel, die nächsten verteilten sich im Meer. Rose kommentierte dies via WhatsApp wie folgt: Jetzt wird anstatt Seegras Bart im Meer wachsen.

Letzter Abend auf Pulau Kapas

Am letzten Abend auf Pulau Kapas bereite Yo nochmal ein leckeres Essen für uns vor. Wir saßen alle an einer langen Tafel und genossen ein Hühnchencurry und ein Fischgericht. Beides wieder sehr köstlich. Danach spielten wir mit allen Karten.

Heute geht es endlich nach Pulau Kapas in Malaysia zurück, wo wir einen Großteil unserer Reise verbracht hatten. Von der Insel Pulau Lang Tengah reisen wir mit dem Boot und Grab-Taxi nach Kuala Terengganu, um von dort nach weiter nach Pulau Kapas zu fahren.

Aufbruch von der Insel Pulau Lang Tengah

Tschüss Pulau Lang Tengah
Tschüss Pulau Lang Tengah

Pünktlich um 12 Uhr kam unser Boot, das uns von Pulau Lang Tengah nach Mersing zurück bringen sollte. Am Anleger holte uns ein Grab-Taxi ab und brachte uns nach Kuala Terengganu. Dort kehrten wir im Restaurant Vinum Xchange im Stadtteil Chinatown ein, das wir aus vorherigen Aufenthalten schon kannten.

In einem Druckshop ließ ich das Foto von uns mit der malaysischen Familie von Pulau Kapas ausdrucken. Dieser hatte am Eingang einen Tisch, von wo aus die Bestellungen aufgenommen wurden. Für wenig Geld bekam ich 7 farbige, laminierte Ausdrucke.

Weiter ging mein Weg zum Buchladen, den wir schon mehrfach waren, denn ich wollte noch das Kochbuch „Lost Recipes of Malaysia“ kaufen, in dem alle gängigen Würzmittel Malaysias genau geläutert werden und tolle Rezepte beschrieben werden. Außerdem erstand ich dort ein paar Malbücher mit Wörtern auf Bahasa Malay und auf Englisch, damit Humaayra und Sharmina (zwei der Enkelinnen von Rose) etwas zu tun haben, wenn wir wieder auf der Insel sind.

Malbücher
Malbücher

Per Grab-Taxi ließen wir uns dann zum Jetty von Marang fahren und erreichten zum Glück noch das letzte Boot. Man begrüßte uns freudig, denn auch in Marang waren wir als die gestrandeten Deutschen bekannt, die drei Monate auf Pulau Kapas verbracht hatten.

Rückkehr nach Pulau Kapas

Die Freude war groß, als wir endlich wieder (nach etwa 4 Wochen) nach Pulau Kapas zurückkehrten. Nolly persönlich kam uns mit den Stufen entgegen. Hummayra führte einen Freudentanz auf. Rose kam mit Shamina auf dem Arm und drückte uns herzlich.

Ein paar Hütten waren belegt. Unsere Hütte Kemboja war tatsächlich noch frei, so dass wir in unser altes Zuhause zurück konnten. Es roch zwar etwas muffig, da man hier täglich lüften muss, doch wir wussten ja, was uns erwartete. Aus der Leitung kam wieder Salzwasser, mit dem man sich nichtmals die Zähne putzen kann, doch auch das störte uns nicht.

Das Meer rief, aber leider plagte mich die Plankton-Allergie, die ich wohl entwickelt habe. Bei unserem Schnorchelausflug auf Pulau Lang Tengah bin ich so sehr attackiert worden, dass mein gesamter Körper von juckenden und brennenden kleinen Pusteln überseht war.

Gegen 20 Uhr bekamen wir wie immer unser Abendessen serviert. Das haben wir ganz schön vermisst.

Auf der Insel Pulau Lang Tengah in Malaysia unternehmen wir einen Schnorcheltrip, bei dem wir die Korallenlandschaft genießen. Das Meer ist voll von Plankton.

Schnorchelausflug auf Pulau Lang Tengah

Wieder gaben wir dem Frühstück hier eine Chance, doch demnächst verzichten wir hierauf. Obwohl Oliver kein anderes Gericht wählte, wollten sie uns keinen zweiten Obstteller (bestand diesmal aus einer geschälten Orange) bringen.

Um kurz vor 9 Uhr fanden wir uns im zum Resort gehörenden Tauchcenter ein. Wir bekamen Schwimmwesten und Flossen sowie einen kurzen Überblick über die Ziele um die Insel heraum.

Als Erstes holten wir noch eine andere Familie ab und fuhren dann über ruhiges Wasser zum ersten Schnorchelspot. Hier zeigte sich eine wunderschöne Korallenlandschaft, die schön zu überschwimmen ist. Fische waren hier eher wenige, doch wenn sie kamen, traten sie in Schwärmen auf und umzingelten einen. Unangenehm war das Plankton, das die Haut angreift. Besonders schmerzhaft ist das auf den Lippen, was wir schon auf Pulau Kapas zu spüren bekamen.

Der zweite Schnorchelspot lag etwas hinter der Insel. Auch hier zeigten sich unberührte Korallen mit wenigen Fischen. Überraschenderweise entdeckte ich drei Tintenfische, die wir nur bei unserem Ausflug auf Pulau Kapas mal gesehen hatten.

Zwar bewegt man sich mit Flossen schneller voran, doch ist der verstärkte Druck nicht besonders kniefreundlich, weshalb ich darauf verzichtete. Die Schwimmwesten trugen wir nur während der Bootsfahrt.

Nachmittag im Seaview Café

Den Nachmittag versuchten wir nochmal unser Glück im Restaurant hinter unserem Resort. Wieder trafen wir den nicht gut Englisch sprechenden Angestellten, der seinen Boss für uns anrief. Er vertröstete uns auf den folgenden Tag, doch dann werden wir schon auf dem Weg nach Pulau Kapas sein. Also gehen wir wieder in das Seaview Café. Bis zum Abend blieben wir da und genossen die Aussicht auf das klare Meer.

Wir verbringen einen Tag an den Stränden der Insel Pulau Lang Tengah in Malaysia. Das Wasser ist klar und türkisblau, die Strände sind schneeweiß. Aber hinter den Hotelanlagen ist vieles sehr heruntergekommen und dreckig.

Aufwachen auf Pulau Lang Tengah

Die Sonne lachte uns an, als wir morgens zum Frühstück wandelten. Die Auswahl der Gerichte war sehr bescheiden. In Zeiten von Corona, wo nur wenige Touristen im Hotel sind, ist das verständlich. Doch dann hätte ich mir trotzdem etwas Schmackhafteres gewünscht.
Oliver hatte ein American Breakfast mit ungenießbaren Würsten und ungewürztem Ei. Meine Nudeln (fried noodles) waren sehr schnell auf dem Tisch und extrem fetttriefend. Das hat mit malaysische Küche leider gar nicht mehr zu tun.

Schöne und unschöne Plätze auf Pulau Lang Tengah

Nach dem trostlosen Frühstück machten wir uns auf den Weg, die Insel zu erkunden. Hinter unserem Hotel sollte ein Weg zum Turtle Bay führen, wo sich normalerweise Freiwillige um die Eier und die die Aufzucht der Wasserschildkröten kümmern. Aktuell sind jedoch wegen Corona keine Volunteers da, die üblicherweise aus dem Ausland kommen.

Am Hinterausgang unseres Hotels erwartete uns eine riesige Sperrmüll-Kippe. Kühlschränke, Wasserkocher, Tische: alles achtlos übereinander geworfen. Der Weg sollte zu einem Restaurant führen, das recht gut bewertet ist. Doch als Erstes durchstreiften wir ein Resort, das verwaist war. In der Küche stand noch das schmutzige Geschirr. Über Nacht und Nebel muss diese Unterkunft verlassen und der Natur überlassen worden sein. Es erinnert ein wenig an das Märchen „Dornröschen“ nur mit viel Müll.

Im Restaurant erwartete uns ein nicht Englisch-sprechender Angestellter, der uns mit Händen und Füßen verständlich machte, dass es geschlossen sei. Wir sollten am folgenden Tag wieder kommen.

Der Campingplatz sah recht anständig aus. Von allen Zelten kann man aufs Meer schauen, doch zwei Tage im Zelt reichen uns.

Campingplatz Pulau Lang Tengah
Campingplatz Pulau Lang Tengah

Schnell erreichten wir das Ende des Strandes, doch entdeckten wir dann einen kleinen Trampelpfad zum nächsten Strand.

Hier erwartete uns ein nettes Resort (D’coconaut Lagoon Island Resort), doch wir wollten weiter zum Turtle Bay. Ein asphaltierter, aber trotzdem unebener und steiler Weg führte durch den Dschungel zum nächsten verlassenen Resort. Von dort ging es noch tiefer in den Dschungel. Der Weg war mega steil mit Stufen aus Baumwurzeln und ging genauso steil wieder hinunter. Das Ziel, der Turtle Bay, war ein einsamer, kleiner Strand, an dem nichts Besonderes zu sehen war.

Also stapften wir zurück und genossen die Aussicht von dem Resort auf halber Strecke. Merkwürdig ist, dass in den Restaurants kaum oder kein Seafood angeboten wird.

Im Seaview Café neben unser Unterkunft wurden wir schließlich nachmittags nett und lecker bewirtet. Vielleicht sollten wir abends nochmal wiederkommen?

Seaview Café Pulau Lang Tengah
Seaview Café Pulau Lang Tengah

Am Strand schnorchelten wir ein wenig und genossen den Sonnenuntergang. Auch um 19 Uhr war es noch recht heiß und wir freuten uns über eine kühle Erfrischung. Leider ist unserer Unterkunft auch das Bier ausgegangen, so dass wir kurzerhand doch ins Seaview Café zurückkehrten.

Der Weg zur Insel Pulau Lang Tengah in Malaysia gestaltet sich etwas schwierig, da nur wenige Boote fahren. Dafür werden wir mit einem Traum-Stand entschädigt.

Fahrt von Pulau Perhentian Besar nach Pulau Lang Tengah

Bevor es zu unserer letzten Station unserer Weltreise nach Pulau Kapas zurück geht, wollten wir noch eine kleine Insel mit einem Luxus-Resort besuchen.

Quelle: go2travelmalaysia.com
Quelle: go2travelmalaysia.com

Von Abdul’s Chalet wurden wir um 8 Uhr morgens per Boot der Company Save Park abgeholt. Es ist möglich, dass man sich vom Festland (Besut Jetty) von derselben Gesellschaft an verschiedenen Stellen der Inseln abholen lässt. Leider gibt es keine direkte Regelverbindung zwischen den Inseln Pulau Perhentian, Pulau Redang und Pulau Lang Tengah, so dass wir immer erst ans Festland fahren müssen.

Am Jetty raste Oliver los, um Geld zu holen. Er hatte mal wieder mit seiner Visakarte kein Glück. Nur mit meiner Bankkarte (Cirrus) konnten wir ein wenig Geld abheben.

Abheben größerer Geldbeträge in Malaysia ist mühselig. Manche Banken geben gar kein Geld an ausländische Karten, andere mögen nur Visa oder EC Karte, obwohl die Symbole anderes hoffen lassen. Zudem gibt es selten mehr als 500 Ringgit (=100 Euro) oder 1000 Ringgit auf einmal, so dass man die Karte mehrmals in den Automaten schieben muss, was die Genervtheit, anderer in der Schlange auf uns zieht. Zudem gibt es noch ein Tageslimit was man selbst nicht ändern kann.

Nachdem ich mir während der Wartezeit die penetranten Taxifahrer am Jetty vom Hals gehalten habe, geht es mit ein wenig Cash schließlich weiter. Per Grab-Taxi fuhren wir an der Küste bis zum nächsten Jetty in Mersing. Hier erlebten wir die nächste Überraschung. Nach Pulau Lang Tengah ging nur ein Boot um 10 Uhr, das gerade weg war. Ob das nächste um 13 Uhr gehen würde, war nicht sicher, da die Bewohner des Resorts am Vortag nach Pulau Redang umgesiedelt wurden. Warum? Der Strom war ausgefallen und nun arbeitet man an der Stromversorgung. Das war natürlich keine tolle Perspektive für uns.

Nach einigen telefonischen Diskussionen mit dem Hotel bekamen wir für 13 Uhr ein Boot zugesichert. Die Zeit überbrückten wir mit einem Nasi Lemak (Reis mit scharfer Sauce, Erdnüssen und Anchovys) am Straßenrand. Das war richtig lecker. Das Huhn hatte es sich netterweise schon auf dem Grill gemütlich gemacht.

Huhn auf dem Grill
Huhn auf dem Grill

Im Boot saßen noch zwei weitere Gäste, die zum Nebenresort wollten. Die Überfahrt dauerte etwa 45 Minuten bei klarem Wetter. In der Ferne sah man links Pulau Perhentian und rechts Pulau Redang.

Sari Pacifica ****-Resort auf Pulau Lang Tengah

Sehr freundlich wurden wir an der Rezeption empfangen, das Gepäck wurde von einem kleinen Menschen zu unserer Hütte mit schrägem Meerblick gebracht. Das türkisblaue Wasser rief schon und lud zu einem Schnorchelgang ein.

Unsere Hütte war sehr kitschig eingerichtet. Verschnörkelte Tischchen, Bett mit rosa Kissen, Lampenschirmchen mit Bommeln. Das Bad ist zum Schreien: ein Whirlpool für zwei Personen mit bunter Disco Beleuchtung, eine Toilette mit Gold-Dekor, ein Bidet und kleine Bilder an der Wand. Das Hotel gehört halt einem Chinesen und die lieben nun mal den Kitsch.


Was störte, war allerdings der fehlende Strom, so dass wir einer drückenden Hitze ausgesetzt waren. Erst ein zuhilfe gerufener Mitarbeiter löste das Problem, indem er schlicht die Sicherungen wieder einschaltete. So war es halbwegs erträglich.

Schnorcheln am Strand vom Sari Pacifica auf Pulau Lang Tengah

Am Strand waren viele Liegen frei, es sind schließlich nur vier Hütten belegt. Anders als auf Pulau Kapas schwimmt man hier ein ganzes Stück im seichtem Wasser, ohne viele (lebende) Korallen zu sehen. Eine Attraktion hier ist jedoch die große blaue Koralle. Sie liegt etwa 30 m vom Strand entfernt, wo das Wasser sehr tief ist. An der Wasseroberfläche schwammen etwa 20 weitgehend malaysische Touristen in Schwimmwesten und schauten hinunter.

Nach ein paar Foto- und Filmaufnahmen schwammen wir ein Stück weiter. Es gab mehrere Abtrennungen mit Seilen, so dass uns nicht ganz klar wurde, wo man schwimmen kann und welcher Bereich für die Boote vorgesehen ist. Oliver schwamm bis zu einem steinernen Steg durch, ich hingegen krabbelte schon am hölzernen Steg hinaus, von wo aus ich riesige Barracudas beobachten konnte. In die Haibucht schnorchelten wir gemeinsam, doch heute waren alle Haie ausgeschwommen.

Das Abendessen war – obwohl wir in einen ****-Resort waren – mehr als bescheiden in der Auswahl. Die Qualität ließ auch sehr zu wünschen übrig, weshalb wir zukünftig wohl woanders essen gehen werden. Auch wenn nur wenige Gäste da sind, war das ohne Übertreibung schlechteste Imbiss Standard.

Seit dem letzten Artikel zu der Thematik ist einige Zeit vergangen, in der wir einige neue Erkenntnisse gewinnen konnten. Leider nicht nur Positive…

Social Visit Pass und Special Pass

Wer mit Social Visit Pass (also dem Stempel, den jeder Tourist für einen 90 Tage Aufenthalt bei Einreise in den Pass bekommt) eingereist ist, darf das Land ohne Konsequenzen bis zum Ende der RMCO + 14 Arbeitstage verlassen. Ein offizielles, referenzierbares Statement der malaysischen Regierung hierzu steht zwar weiterhin aus, allerdings gibt es mittlerweile erste „Testimonials“, die ohne Probleme das Land verlassen haben. Man bekommt wohl einen handschriftlichen Vermerk in den Pass, sonst gibt es keinerlei Konsequenzen.

Wir selbst haben beim Immigration Office in Langkawi erneut von einem Immigration Officer eine mündliche Bestätigung erhalten. Dabei wurde uns auch mitgeteilt, dass keinerlei „Special Passes“ mehr während der RMCO ausgestellt werden. Das ist gleichbedeutend damit, dass man sich in Malaysia aktuell als Tourist im Overstay nicht mehr mit einem gültigen Visum aufhalten kann. Man ist also vollkommen auf die Kulanzregelung (31. August + 14 Arbeitstage) angewiesen.

Prinzipiell ist das zwar kein größeres Problem – wenn man nicht auf eine „ahnungslose“ Polizeikontrolle trifft oder ein übereifriger Hotelportier auf ein gültiges Visum bestehen sollte. Das ist uns bisher auch alles nicht passiert. Allerdings gibt es noch einen Anwendungsfall, bei dem kein gültiges Visum in Malaysia ungünstig ist, den wir kürzlich kennenlernen „durften“.

Interstate Reisen – Was ist mit Borneo?

Mit Eintritt der RMCO hat die malaysische Regierung das Reisen zwischen den Bundesstaaten grundsätzlich wieder erlaubt. Das klappte für uns bisher auch sehr gut und so konnten wir in den vergangenen vier Wochen nahezu die gesamte malaysische Halbinsel kennenlernen. Allerdings besteht der Staat Malaysia ja nicht nur aus dem Teil der Halbinsel südlich von Thailand, sondern eben auch noch aus einem großen Teil der Insel Borneo im Osten.

Die beiden Bundesstaaten Sabah und Sarawak formieren den Ostteil Malaysias in Borneo und standen auch auf unserer Liste der Ziele, die wir -bereits vor COVID-19- bereisen wollten. Ebenfalls -bereits vor COVID-19- hat dieser Teil Malaysias eine Sonderstellung, was Aufenthalt und Immigration angeht. Obwohl offiziell Teil von Malaysia, darf man als Tourist nur 30 Tage in Borneo bleiben. Selbst den Malaysiern von der Halbinsel ist normalerweise nur ein Aufenthalt von maximal 90 Tagen erlaubt. Das führt von jeher dazu, dass die innermalayische (domestic) Einreise in die Region auch Immigrationsregulierungen unterliegt.

Während der RMCO wurde der Reiseverkehr zwischen Borneo und Malaysia auch weiterhin streng reglementiert (bspw. mit Quarantäne und ärtzlichen Attesten). Umso erfreulicher war es, als wir Anfang Juli in einem Artikel der Borneo Post lasen, dass zumindest die Einreise nach Sarawak für Ausländer erheblich vereinfacht werden sollte. So sollte ein Antrag beim SDMC (Disaster Management Sarawak) ausreichen, um ohne weitere Quarantäne oder Attest einreisen zu dürfen.

Das Dumme an der Geschichte ist, dass man für die Antragsstellung bestätigte Flüge und Hotelbuchungen vorweisen muss. Ein Risiko, das wir mit AirAsia (der einzige Carrier, der aktuell Sarawak anfliegt) eingegangen sind – leider.

So wurde unser Antrag vom SDMC zwar „approved“ (nach einiger telefonischer Anschubhilfe), allerdings sollte sich am Flughafen herausstellen, dass Immigration Sarawak niemanden mit abgelaufenen Social Visit Pass rein lässt. Hilfreich wäre hier ein Special Pass gewesen, den sich aber Immigration Langkawi bekanntermaßen weigerte auszustellen. Ironischerweise mit dem Hinweis des Immigration Officers, dass eine Einreise nach Sarawak doch ohnehin nur ein SDMC Approval benötige.

Nicht zuletzt wegen der entstanden Kosten sehr ärgerlich. Gerade in Zeiten, in denen Malaysia überall erwähnt, dass man den Tourismus langsam wieder stärken will, tut man sich mit einem derartigen kafkaesken Immigrationbehörden-Chaos für einen Inlandsflug sicherlich wenig Gefallen.

Wichtige Erkenntnis für uns: Flüge mit Air Asia werden wir künftig dringendst meiden. Der Laden hat tatsächlich nahezu den kompletten (menschlichen) Kundenservice duch einen Chatbot ersetzt, der Vorgänge aufnimmt und in ein ominöses Backoffice schiebt, wo man sich dann einige Tage irgendwelche Begründungen ausdenkt, warum (Premium Flex) Flüge nicht erstattet oder umgebucht werden können. So wie es aussieht, erledigt sich das Thema AirAsia ggf. sowieso von selbst – Karma halt.

Die Fallzahlen in Malaysia

Zu etwas mehr Erfreulichen: Die täglichen Neuinfektionszahlen in Malaysia sind auf sehr niedrigem Niveau angelangt. Seit fast sechs Wochen sind sie zweistellig – überwiegend sogar im einstelligen Bereich. Seit Anfang Juli sind weniger als 100 Menschen infiziert. Todesfälle gibt es nahezu keine mehr. Die Kennzahlen entsprechen somit für das ganz Land Malaysia ungefähr denen einer einzigen deutschen Großstadt wie Dortmund.

Die täglichen Coronafallzahlen
Die täglichen Coronafallzahlen. Quelle: CPRC Kebangsaan

Die SOPs in Malaysia

Man bewegt sich in Malaysia also in die richtige Richtung. Um sicher zu stellen, dass das so bleibt, wurden bereits vor der RMCO eine Reihe sogenannter „Standard Operation Procedures“ definiert.

So ist bei nahezu allen Geschäften, Lokalen, Restaurants oder sonstigen öffentlichen Gebäuden eine Registrierungen am Eingang notwendig. Entweder per App (QR Code) oder handschriftlich in einem Buch(!). Die Kontrolleure am Eingang (wenn welche da sind) machen aber einen eher unmotivierten Eindruck. Wenn man die Registrierungsbücher an manchen Eingängen so quer liest, hat man sowieso Zweifel an dem Nutzen (nur Vornamen, unleserliche Telefonnummern).

In Geschäften und Lokaelen sind alle Tische mit Klebeband markiert, so dass niemals Leute direkt nebeneinander bzw. zu viele an einem Tisch sitzen. Allerdings wird das Ganze auch nicht sehr intensiv vom Personal überprüft.

Die Maßnahmen wirken abstrus, wenn man auf Fähren (Langkawi) oder gar im Schlafwagen des Nachtzugs wieder auf engsten Raum gepfercht wird.

Bleibt zu hoffen, dass die nächste Welle nicht anrückt. Zum Vergleich: Australien (ungefähr gleiche Einwohnerzahl wie Malaysia, allerdings erheblich weiter im Land verteilt) hat es trotz weniger Lockerungen von Maßnahmen nicht verhindern können, dass die Zahlen der Neuinfektionen wieder hoch gegangen sind.

Quarantäne als Rückkehrer

Am 06. Juli wurde uns per Landsleutebrief der Deutschen Botschaft in Malaysia mitgeteilt, dass Malaysia nicht mehr auf der Liste der Risikoländer steht. D.h. insbesondere auch, dass man bei Rückkehr aus Malaysia nach Deutschland nicht mehr meldepflichtig gegenüber dem Gesundheitsamt ist bzw. nicht mehr in eine häusliche Quarantäne muss.

Allerdings stellen sich einige andere Fragen: Aktuell gibt es nämlich gar keine Direktflüge von Malaysia nach Deutschland. Man muss definitiv durch ein Drittland reisen. Und außer den Niederlanden (beim Flug mit KLM) sind diese Drittländer (Qatar, UAE, Türkei) nach wie vor auf der Risikoliste. UAE hat sogar nochmal eigene Einreisebeschränkungen (COVID-Test nötig).

Das ist für uns alles nicht relevant, wie uns die Botschaften in Kuala Lumpur resp. in Dubai nach mehrfacher Nachfrage versicherten. Allerdings sehr unverbindlich („nach unserem Kenntnisstand“, „bitte informieren Sie sich“) – äh ja, deswegen haben wir Sie ja angeschrieben… Überhaupt macht das auswärtige Amt unserer Ansicht nach nicht den astreinsten Job. In Malaysia hat sich beispielsweise der deutsche Botschafter Lambsdorff komplett verabschiedet und einen kommissarisch Vertreter hinterlassen. Es gibt ggf. auch bessere Zeitpunkte, die Biege zu machen…

Etihad hat mir per Twitter auch noch mal bestätigt, dass wir in UAE in den Transit dürfen ohne Attest. Wie es wirklich sein wird, erfahren wir dann wohl erst am 30.07., wenn es zurück gehen soll ins Land der Küchenbauer.