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Lettland

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Unsere Riga-Tour begann mit der Fährfahrt von Stockholm nach Riga. Auf dem Schiff stellen wir uns das, worauf wir gerade Hunger hatten, zusammen. Heraus kam eine Prinzessinnen-Torte, eine Borschtsch-Suppe und einmal Köttbullar zum Abschluss von unserer Schweden-Reise. Auch wenn das nicht so exquisit aussieht. Im Anschluss gönnte ich mir noch ein Stück Torte.

Riga Schiff Torte

Bei der Ankunft in Riga gab es für uns die Reste, die wir noch aus Stockholm dabei hatten, nämlich Brot und Marmelade. Den Kaffee genossen wir im Schiffs-Café, wo wir das Einlaufen in den Hafen beobachteten.

Die Markthallen von Riga sind nach Kategorien geordnet. Es ibt eine Fischhalle, eine Fleischhalle, eine Gemüsehalle und diverese andere Angebote. Aus der Street-Foodhalle bestellten wir uns eine Fischsuppe und fischhaltige (schwarze) Pellmini. Die konnte man kompromisslos empfehlen. Dazu ein Glas Kefir und ein Glas Saft.

Auf unserem selbst geführten Stadtrundgang entdeckten wir ein Fischrestaurant Zivju Lete, das mehrere Filialen in der Stadt hat. Als Vorspeise bestellen wir eine Fischsuppe, die reichhaltig mit Fisch gespickt war. Für Oliver gab es Pasta mit Fisch und für mich ganz klassisch Fish & Chips. Alles war lecker, doch im Nachhinein hätte ich mir eine lokale Spezialität bestellen sollen.

Im Supermarkt gibt es diverse Variationen von Essen, das in Pfannkuchen gewickelt wird. Auf dem Bild sieht man köstlichen Lachs, den es zum Frühstück bei uns in der Wohnung gab. Außerdem wird hier Gemüse in Pfannkuchen gewickelt, Käse, Marmelade, Salat, einfach alles. Manche Varianten kann man im Ofen erhitzen.

Riga kann man uneingeschränkt für eine Kurzreise empfehlen. Es finden diverse kostenfreie Stadtführungen statt. Von einem Teilnehmer aus meinem Russisch-Kurs (hallo Matthias) bekam ich den Tipp, an einer solchen Tour teilzunehmen. Wir entschieden uns für „Alternatives Riga„, da wir ja am Vortag schon die Tour mit der App gemacht hatten.

Die Tour startete um 12 Uhr an der Petri-Kirche, also in der Altstadt, wo diese unwegsamen kleinen Gässchen sind. Unsere Guide Lida erzählte und einiges über die Geschichte Lettlands. Insbesondere die Zeit unter deutscher und dann russischer Besatzung haben das Land geprägt. Sie selbst (ca 30 Jahre) hat noch eine Kindheit unter weniger Wohlstand erlebt. In den letzten Jahren, insbesondere seit der Revolution 1991, wo die sich die Menschen singend in Unabhängigkeit kämpften, hat sich Lettland unheimlich herausgeputzt.
Ein Rentner bekommt mindestens 120€. Die meisten bekommen 340€, mit denen man gut leben kann, wenn man weiter weg von Riga wohnt. Die Lebensmittelpreise in Riga entsprechen in etwa denen in Deutschland. Auf dem Markt und im Umland ist es aber wesentlich günstiger. Hier kann man 2kg Tomaten für 20 Cent bekommen.

Eine Station der Tour war bei den großen Markthallen, wo die Einheimischen einkaufen und essen gehen. Es gibt spezielle Hallen für Obst, Gemüse, Fleisch, Fisch, Kleidung und Street Food. Unsere Guide legte uns die lettischen Spezialitäten nahe, die wir hinterher bei unserem Rundgang durch die Stadt auch genossen.

Die Tour führte an einem Mahnmal der verschleppten und getöteten Juden vorbei. In Riga gab es viele Bewohner, die Juden zur Flucht verhalfen. Es ist erschreckend, wie weit man reist und einen die deutsche Geschichte immer wieder berührt.

An der Oper endete der Rundgang nach 2,5 Stunden. In den zwei Tagen haben wir wirklich viel gesehen und mitgenommen.

Während der Tour erreichten mich Fotos aus Deutschland von meinen lieben Kollegen, die auf einem Lehrerausflug waren. Komisch, nicht dabei zu sein! Aber auch schön, dass ich nicht vergessen werde.

Auf eigene Faust liefen wir dann erneut einige Stopps ab, um zu essen (Streetfood-Halle) und um die Aussicht zu genießen. Dafür fuhren wir in das Gebäude „Akademie der Wissenschaft“ (danke Matthias). 5€ Einritt, 15 Etagen mit dem Lift und die letzten zwei Etagen zu Fuß. Das Gebäude ist sehr alt und steht teilweise leer. Dort sind schöne Bürogebäude zu vermieten. Die Dame am Empfang war sehr ruppig und bestimmt, das sind hier aber viele Menschen. Unsere Guide von der Führung hatte uns schon vorgewarnt, dass Letten keinen Small-Talk führen und sofort sagen, was sie denken.
Die Aussicht war okay, es gab viele alle Häuser mit Blechdächern. Beeindruckend fand ich das Gebäude der Bibliothek. Sie lag allerdings auf der anderen Seite des Flusses und war etwas weit weg.

Den Abend ließen wir in dem Key-Café ausklingen, in dem wir auch schon am Vortag waren. Oliver hat recherchiert, dass Riga eine Partnerschaft mit Bremen hat, die ja den Schlüssel in ihrem Wappen haben.
Es wurde aber recht schnell kalt, so dass wir froh waren, in unsere tolle Wohnung zu kommen, in der es immer schön warm ist.

Riga Key Café

Guten Morgen in Riga! Die Ansage, dass wir in den Hafen von Riga einlaufen, ertönte um kurz nach 9 Uhr Ortszeit (Riga ist eine Stunde weiter als wir). Oliver war schon längst duschen und lachte mich an, während ich mich schlaftrunken aus dem Bett quälte. Die Aussicht – ein Leuchtturm-Plakat – war dieselbe, also nichts, was mich motivierte, aufzustehen.

Mit gepackten Taschen fuhren wir von Deck 2 nach Deck 7, um zu sehen, wie wir in den Hafen einfahren. Kaffee wurde zum Glück noch angeboten, der vorzüglich schmeckte. Wir gingen als letzte von Board.
Unsere Wohnung erreichten wir fußläufig und konnten vorher noch durch einen schönen Park flanieren. Vor dem Haus war eine Bank, auf der wir warten, da Olga, die Mutter unseres Vermieters uns um 12.15 Uhr die Schlüssel übergeben wollte, damit wir unsere Sachen ablegen konnten. Sie kam etwas früher in Begleitung ihrer eigenen Mutter. Die Kommunikation bestand aus ein paar Brocken Englisch und ein paar Brocken Russisch.


Der Eingang war schon ein Abenteuer. Große Tür, Treppenhaus, das war noch alles normal. Doch dann deutete sie uns an, dass wir uns bücken sollten und wir gingen durch eine kleine Unterführung ins Hinterhaus. Sie wollte mir unbedingt helfen, meine Tasche in die 3. Etage zu tragen, was aber durch die Wendeltreppe sehr schwierig wurde. Die letzte Etage hat dann Oliver alles getragen.

Zu Fuß ging es ohne großen Plan in die Altstadt. Die Straßen und Gassen bestehen aus sehr großen, verschieden großen Steinen, die für mich gefährliche Stolperfallen darstellen. Doch ich habe das ganz gut gemeistert. In einem Café (Key to Riga) ruhten wir uns erstmal aus. Wovon eigentlich? Doch dort gab es eine schöne Aussicht auf Kirchen, weitere Cafés, schöne Häuser und Menschen.
Im Internet fand ich eine Tour, die über ein App gesteuert wird, bei der man Rätsel lösen muss. Genau das Richtige für uns. Für 18 € (Interrail-Discount 2€) lud ich mir die App runter und los ging es.

Vorbei an einem Kanal, schönen Gebäuden, Kirchen waren wir drei Stunden unterwegs. Zwischendurch bot die App auch an, eine Pause zu machen, wo wir in dann in ein Fischrestaurant einkehrten. Insgesamt war das mal etwas Anderes und wir konnten wirklich Dinge entdecken, denn wir wurden ja nicht mit der Nase darauf gestoßen, sondern mussten suchen und kombinieren.

Bevor wir den Abend in unserer tollen Wohnung ausklingen lassen wollten, gingen wir noch einkaufen. Hier wird Vieles in Pfannkuchen gewickelt. Sehr lecker! Der Bio-Ziegenkäse sieht aus, als hätte ihn Oma direkt auf dem Hof verpackt.