Links sieht man Mabu-Don, ein Gericht mit Tofu, das wir schon aus Deutschland kennen, daneben eine Ramen-Suppe. Meiner Meinung nach war das alles etwas überwürzt und schmeckte nach chinesischen Geschmacksverstärkern. Oliver schmeckte besonders viel Pfeffer heraus, doch wir wurden satt.
Food-Market bei den 1000 Toren
Kyoto Food 1000 Tore
Zwischen den 1000 Toren reihen sich kleinere Cafés. Auf dem Weg zur etwas weiter entfernteren Metro-Station kommt man an vielen kleinen Essens-Ständen vorbei. Der erste war einer, der Reiskuchen, die beim Kauf frisch gegrillt werden, anbietet. Leider schmecken sie etwas fad. An weiteren Ständen findet man Spießchen mit Krebs, Tintenfisch usw. Ein Stand verkaufte die von Oliver favorisierten Oktopus-Bällchen Takiyaki.
Weitere Stände gab es am Gion-Tempel, wo u.a. eine Abwandlung von den Takiyaki angeboten wurde. Sie waren gerollt und hatten zusätzlich eine Käsefüllung, was hervorragend schmeckte.
In Gion reihen sich eher traditionelle Läden aneinander. In einem Restaurant wurde Kaffee angeboten, was uns sehr entgegen kam. Auf der Speisekarte fanden wir einen Käse-Kuchen ohne Teig mit einer Scheibe Käse überbacken. Genau nach Olivers Geschmack. Am selben Morgen hatte er mir nämlich erklärt, dass er vom Käsekuchen nur die Quarkfüllung mag, den Rest könne man sich sparen. Typisch Olli! Ich hatte ein Käsepfännchen mit Garnelen und Reis. Der Kaffee dazu war nicht besonders. Dafür war das Milchkännchen, das aus dem Kaufladen unserer Nichten stammen könnte ein Witz. Ein Mini-Schluck Milch wurde angeboten!
Bevor es mit dem Shinkansen von Kyoto nach Tokio in Japan gehen sollte, wollten wir uns noch ein paar Sehenswürdigkeiten in Kyoto anschauen: Der Higashi Hongan-ji-Schrein in unser direkten Nachbarschaft und der Nishiki-Markt durften nicht fehlen.
Higashi Hongan-ji-Schrein
Wir hatten mal wieder Glück mit unserem Hotel. Nicht nur, dass es zentral lag, auch das Personal war sehr nett und die Ausstattung gut. Unser Gepäck durften wir nach dem Check-Out um 11 Uhr bis zu unserer Abreise lagern.
In direkter Nachbarschaft liegt der Higashi Hongan-ji-Schrein (s. Titelbild). Wir hatten ihn schon am ersten Abend bemerkt, konnten aber kaum etwas erkennen, da er nicht beleuchtet war. Bei Sonnenschein strahlte er und lud zur Besichtigung ein. Ein Brunnen mit einem gewaltigen Drachen begrüßte uns zu Beginn. Ohne Schuhe konnte man den Tempel betreten, der mit Bastmatten ausgelegt ist. Das Fotografieren der Heiligtümer war nicht gestattet.
Der Nishiki-Markt ist wie viele Märkte in Japan nicht sofort ersichtlich. Von der Hauptstraße zweigen sehr plötzlich kleine Gassen ab, die von Ständen gesäumt sind. Hungrig darf man nicht hierher kommen, denn die Leckereien verführen zum Kauf. Hier wurden auch kleine Happen zum Probieren angeboten, wo wir nicht widerstehen konnten. Interessant fand ich Curry-Kräuter-Mischungen, die man Reisgerichten beimengen kann. Nicht nur Fisch in allen Variationen, sondern auch Frösche und kleine gebratene Vögel, die sonst in den Bäumen rumspringen, sind in Spießchengerichte verwandelt worden. Manche Sachen hören sich sehr grausam an!
Fahrt mit dem Shinkansen nach Tokio
Bestellautomat Schnitzel
Auf dem Nishiki-Markt hatten wir uns nichts zu Essen gekauft, da wir irgendwo sitzen wollten. Am Bahnhof fanden wir ein Restaurant, das sich von den bisher besuchten unterschied. Zum einen gab es hier keine Ramen-Suppe, Knödel mit Tintenfisch oder Sushi, sondern Schnitzel mit Reis und Curry-Sauce. An einem Automaten musste man sich das Gericht auswählen und bezahlen. Mit dem Zettel ging man zur Theke, so dass das Personal gar nicht mit Geld in Kontakt kam. Oliver war ganz angetan davon, mal wieder ein Schnitzel zu essen.
Der Zug fuhr pünktlich los und wir konnten die Aussicht genießen. Wir hatten reservierte Zweier-Sitze (es gibt auch Reihen mit drei Plätzen). In der Ferne konnte man sogar schneebedeckte Berge (ja auch den Berg Fuji) erkennen.
Ankunft in Tokio
Der Bahnhof von Tokio war – wie zu erwarten – brechend voll. Das kannten wir jedoch schon von anderen großen Städten wie Seoul und Osaka. Mit dem Shinkansen-Ticket konnten wir weiter bis zu unserer Station Okachimachi fahren. Von dort war es nur ein kurzer Fußweg bis zu unserer Wohnung. Erschreckend war, dass kaum noch Menschen auf der Straße waren. Wir hatten erwartet, dass Tokio insgesamt sehr voll sein würde. Unser Stadtteil kam uns schon wie eine Geisterstadt vor. Der Checkin lief wieder über einen Code. Die Wohnung machte einen guten Eindruck. Allerdings sind hier – ähnlich wie in Wladiwostok – die Treppen eine Herausforderung. Sie sind sehr steil und das Geländer ist nicht durchgehend. Das Bad ist sehr klein, man kann sich kaum umdrehen. Die Toilette ist so eine wie wir sie von Deutschland kennen. Allerdings ist das ganze Bad aus Plastik. Unser „Schlafzimmer“ ist eine Art Hochbett so wie ich es in meiner ersten Wohnung hatte. Man braucht akrobatisches Geschick, um von der Leiter auf die zweite Etage zu krabbeln. Herunter ist es noch schwieriger. Ich war ganz verzweifelt, doch mit ein wenig Übung werden wir auch das meistern.
Einen kleinen Snack wollten wir uns an diesem Abend noch gönnen. Gar nicht so einfach in diesem „Geisterstadtteil“. Schließlich fanden wir noch ein Restaurant, das Takoyaki und weitere Kleinigkeiten anbot. Das reichte uns vollkommen. Mehr dazu findet ihr unter Japan: Tokio-Food (folgt in Kürze).
Ein Besuch der Sehenswürdigkeit Fushimi Inari-Taisha mit seinen 1000 Toren stand heute auf dem Programm. Ein weiteres Highlight sollte Gion sein, was ein eher traditionelles Viertel von Kyoto ist.
Ausflug zu den 1000 Toren
1000 Tore
Nachdem wir unser Frühstück aus dem Supermarkt verzehrt hatten, machten wir uns auf den Weg zu den 1000 Toren, die man mit Kyoto verbindet. Die roten Tore hat man schon öfters auf Motiven aus Japan gesehen, jetzt wollten wir sie in natura sehen. Die kurze Fahrt mit dem Zug war unspektakulär. Es gab nichts Besonderes zu sehen und die Zügen waren auch nicht überfüllt. Unweit von der Station konnten wir schon die ersten roten Tore entdecken. Sie erstrecken sich über einen Berg und sind toll anzusehen. Da wir auf unserer Reise schon sehr viel gelaufen sind, legten wir nur einen Teil der Strecke zurück, konnten aber schon imposante Bilder einfangen. Schön war, dass viele Menschen traditionelle Kleidung trugen. Auch einige Männer trugen Geta, die japanischen Sandalen aus Holz mit passenden Socken, bei denen nur der große Zeh abgetrennt ist.
Tor Kyoto
Auf dem Weg zum Zug zu unserem nächsten Ziel (die Station war nicht dieselbe wie bei unserer Ankunft) kamen wir an vielen Grillständen vorbei. Hier merkte man den Unterschied zu den Märkten, die wir besucht hatten, denn das Essen schmeckte weniger gut.
Das Gion-Viertel ist ein eher traditionelles Viertel in Kyoto. Auch hier liefen wir auf einen Tempel zu, der am Ende der langen Straße zu sehen war. Diese Straße wirkte mit ihren Restaurants und Spezialitäten-Geschäften hochwertiger als die Märkte, die wir schon besucht hatten. In den Geschäften wurden handgefertigte Bonbons, Schmuck aus der Region und natürlich traditionelle Kleidung angeboten.
Den Weg zu unserem Hotel legten wir zu Fuß zurück. Unterwegs entdeckten wir ein Café, das sich auf Käseartikel spezialisiert hatte. Oliver hatte mir am selben Tag noch erzählt, dass er vom Käsekuchen eigentlich nur den Quarkanteil mag. Hier wurde dieser mit einer Scheibe Käse überbacken angeboten. Weitere Infos zu unserem Essen gibt es im Food-Blog: Japan: Kyoto-Food
Unser letzter Tag in der tollen Stadt Osaka in Japan stand bevor. Wir wollten noch ein paar Sehenswürdigkeiten entdecken und auf das Hochhaus Omida Skybuilding fahren, bevor es mit dem Zug weiter nach Kyoto gehen sollte.
Tickets für die Züge
Tickets Japan
Unser Gepäck schlossen wir am Eingang zur Metro-Station ein. Für unsere kurze Zugfahrt von Osaka nach Kyoto und auch für die Fahrt mit dem Shinkansen von Kyoto nach Tokio benötigten wir noch Tickets. Der Erwerb von Tickets ist recht einfach: Über den Automaten sind große Linienpläne. Die Zahl an der Zielstation zeigt den Preis, den man für dieses Ticket zahlen muss (570 Yen von Osaka nach Kyoto). Für die Tickets mit dem Shinkansen wählt man jedoch die Abfahrts- und Zielstation aus. Außerdem tippt man ein, ob man reservierte oder freie Plätze haben möchte und ob man ein Raucherabteil bevorzugt. Ja, man kann hier tatsächlich in Zügen (und auch Restaurants) rauchen, was für uns als Nichtraucher jedoch unerheblich ist. Für den Tag in Osaka erwarben wir noch ein Tagesticket, das am Wochenende etwas günstiger ist und auch Vergünstigungen für Sehenswürdigkeiten impliziert.
Stadtteil Shinsekai
Shinsekai Automaten
Den Stadtteil Shinsekai haben wir am Vortag bereits kurz kennen gelernt, hatten aber noch nicht alles gesehen, weshalb es uns heute erneut dorthin trieb. Auf vielen Straßen der Stadt befinden sich Automaten mit diversen Spielsachen, Dingen für den Setzkasten und auch Mini-Elektro-Artikel. In einem der vielen Restaurant aßen wir Spießchen, die man einzeln aus der Karte auswählen konnte und teilten uns einen Okonomiyaki (s. Japan: Osaka-Food). Die Straßen sind laternenbehangen. Alles ist bunt und laut. An den Straßen stehen viele Automaten, aus denen man sich diverses Spielzeug und auch technischen Kleinkram erwerben kann. Direkt daneben sind Automaten für Erwachsene, denen Inhalt sich uns nicht erschloss. Man kann sich denken, dass es sich um nicht jungendfreie Artikel handelt.
Donky Kong
In einer der Spielhallen gab es Arcardespiele aus den 1980er und 1990er Jahren. Oliver ließ sich zu ein paar Runden Donkey Kong hinreißen. Spielhallen sind in allen Einkaufsstraßen in Japan zu finden. Es ist laut und zigaretten-verqualmt. Alle ballern oder lösen Strategie-Spiele, z.B. die einigen sicherlich noch aus den 80er Jahren von der Kirmes bekannten Münzenschiebe-Automaten.
Namba-Yasaka-Schrein
Namba-Schrein
Den Namba-Yasaka-Schrein muss man wegen seines riesigen Gesichts gesehen haben. Wir waren aber durch die Lauferei in den letzten Tagen so k.o., dass wir nur kurz dort verweilten und dann einen Kaffee in einem Möbelhaus tranken. Auch das Umeda Sky Building, das wir bei der Ankunft mit dem Bus schon gesehen hatten, reichte uns von außen. Die Warteschlange für den Aufzug war einfach zu lang.
Zugfahrt von Osaka nach Kyoto in Japan
Brav warteten wir mit unserem Gepäck in einer kleinen Schlange vor der Bahn. In Japan ist das ja super geregelt und funktioniert auch gut. Nur unser Gepäck passte nicht in die Ablagen im Zug, so dass wir es in den Gang stellen mussten. Ich habe später gelesen, dass man für großes Gepäck extra ein Ticket ziehen muss. Nach 30 Minuten erreichten wir schon unser nächstes Ziel Kyoto. Hier wirkte alles viel entspannter, da nicht so viele Menschen wie in Osaka um uns herum rannten. Die Straßen erschienen nahezu leer. Unser Hotel war in der Nähe des Bahnhofs, so dass wir dies schnell erreichten. Der Rezeptionist war mega freundlich. Er erklärte alles auf Englisch und sogar ein bisschen auf Deutsch (er lernt gerade Deutsch) und zeigte alles auf laminierten Bildern.
Bäder in Japan
Bad in Japan
Bad
Eine Sache faszinierte uns besonders: Das Bad hat eine Trockner-Funktion! Man schließt die Tür, startet das Programm und es entsteht eine Art Trockenraum, so dass die Kleidung nach ein paar Stunden trocken ist. Ein ähnliches Bad hatten wir auch in Osaka, doch wir kannten diese Trockenfunktion nicht. Auch die Toiletten in Japan sind ein Phänomen. Die Klobrille ist beheizt, alle weiteren „interessanten“ Funktionen könnt ihr hier nachlesen. Selbst an Bahnhöfen finden sich diese modernen Toiletten, seltener gibt es auch noch die Hocktoilette.