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pulau kapas

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Corona sei Dank – unsere Weltreise hat zunächst mal ein abruptes Ende gefunden. So ziemlich in allen Ländern, die planmäßig noch vor uns lagen, herrschen strikte Einreisebeschränkungen (sei es 14- 21 Tage Zwangsquarantäne oder gar keine Einreise für Deutsche). Innerhalb der meisten Länder gelten strenge Ausgeh- und Bewegungsverbote. Uns hat es auf die malaysische Trauminsel Pulau Kapas verschlagen, auf der wir uns bis zum Ende der malaysischen MCO (Movement Control Order) in Selbstquarantäne begeben haben.

Zeit für ein Fazit

Den Lieben in Deutschland ist es vermutlich nicht neu. Selbstquarantäne wird irgendwann ganz schön langweilig, selbst an einem Traumort wie Kapas. Zeit also das langersehnte Fazit unserer bisherigen Reise zu ziehen und niederzuschreiben. Den Job übernimmt der bisher als Autor weniger in Erscheinung getretene Autor Ooli (dafür umso mehr als „Gegenleser“) .

Ein Fazit oder mehrere…?

Die zahlreichen Länder, in denen wir waren, einfach in einem Artikel abzufrühstücken, wäre sicherlich etwas schwierig. Wir haben uns daher entschieden mehrere Fazitbeiträge zu veröffentlichen, gemäß der Regionen, in denen wir waren, die da wären

Ggf. folgt irgendwann mit etwas Abstand (bzw. erneuter Nähe zur Heimat Deutschland) dann auch nochmal ein Gesamtfazit.

Wegen des Corona-Virus sind wir gezwungen, uns auf eine kleine Insel in Malaysia zurückzuziehen. Eine Rückkehr nach Deutschland ist vorerst nicht sinnvoll, da die Zahl der Neuinfektionen stetig steigt und auch Menschen-Ansammlungen am Flughafen und in Flugzeugen zu vermeiden sind.

Einschränkung der Reisefreiheit

Unser Plan war, von Pulau Kapas im Osten Malaysias in den Norden auf die Insel Pulau Tuba bei Langkawi zu reisen. Doch bereits vor unserer Reise in den Norden bekamen wir über die Medien mit, dass es verboten ist, in ein anderes Bundesland zu reisen. Bewegungen auf den Straßen sind auch nur in Ausnahmefällen möglich. Busse fahren zwar noch, doch die Fährverbindung nach Langkawi ist auf eine Fähre am Tag begrenzt worden. Ob Touristen da noch mitgenommen werden, ist fraglich. Unsere Unterkunft auf Langkawi ist kostenfrei storniert worden, obwohl das spezielle Angebot eigentlich nicht erstattbar war.
Die Flughäfen sind überfüllt, die Botschaft ist geschlossen. Für uns ist klar, dass wir erstmal hier bleiben, da die Zahl der Corona-Infizierten in Deutschland ständig steigt und Malaysia noch im Anfangsstadium ist. Außerdem soll man Menschenansammlungen vermeiden, was an Flughäfen nicht der Fall ist.

Pulau Kapas als Isolationsort

Unsere Unterkunft ist komplett leer. Die Familie mit zwei kleinen Kindern, Eltern und Großeltern hat die Unterkunft auf der Insel gewechselt, damit die Kinder Spielkameraden haben.

Das heißt für uns, dass wir auf Pulau Kapas bleiben müssen, was nicht der schlechteste Ort für eine Isolation ist. Boote dürfen nur noch zur Versorgung mit Lebensmitteln verkehren, touristische und private Fahrten sind verboten.
Wir sitzen hier sozusagen im Paradies fest. Es wird für uns köstlich gekocht, wir leben direkt am Strand im schönsten Schnorchelgebiet. Doch alles hat seine Kehrseite. Wir sitzen hier zu sechst aufeinander: die beiden Besitzer der Unterkunft, zwei Angestellte und wir. Der Betrieb läuft ganz normal weiter, was sehr surreal ist. Der Strand wird gekehrt, es wird jedes Gericht angeboten. Wir können lesen, schnorcheln, essen, quatschen und Karten spielen. Mal schauen, wie sich das weiter entwickelt.

Situation in Deutschland und in der Welt – zwei Seiten einer Medaille

Wir sind besorgt um unsere Familie und Freunde. Über das Internet bekommen wir zum Glück mit, was in der Welt passiert. Es gibt immer wieder ein paar Unverbesserliche, die meinen, das alles wäre ein Witz und sich nicht an die Regeln halten. In den Nachrichten hört man immer von überfüllten Spielplätzen und Menschenansammlungen. Es bleibt zu hoffen, dass die Neuansteckungen zurückgehen und die Menschen genesen.

Andererseits bekommen wir auch viel Gutes mit. Die Menschen wachsen mental zusammen und unterstützen sich gegenseitig. Im Internet wird oft von jüngeren Menschen angeboten, dass sie für ihre Nachbarn einkaufen gehen wollen. Das ist toll, dass wieder mehr Solidarität entsteht. Auch pflegerische und kaufmännische Berufe bekommen zunehmend mehr Anerkennung.
Es bleibt zu hoffen, dass sich alle an die Regeln halten und das Virus schnellstmöglich besiegt wird.

Temporärer Stopp unser Weltreise in Malaysia

Zwar verlassen wir die Insel Pulau Kapas im Osten Malaysias heute, doch werden wir ggf. in den nächsten Tagen zurückkehren. Auch in Malaysia werden die Verkehrswege nach und nach beschnitten, so dass wir noch spontaner planen müssen. Unser nächstes Ziel ist Kuala Terennganu, von wo aus wir auf die Insel Langkawi fahren wollen. Dort wollen wir einen Bekannten von unseren früheren Reisen treffen und auf einer kleinen Insel bleiben, bis sich die Situation rund um das Corona-Virus entschärft.

Weitere Artikel zu Reiseabenteuern wird es deshalb vorerst nicht geben, da wir nicht viel Berichtenswertes in den nächsten Tagen erwarten. Natürlich lassen wir Euch wissen, wo wir sind und wie es uns geht.
Über Mails von Euch freuen wir uns natürlich sehr!

Mit Wehmut verlassen wir die Insel Tioman in Malaysia, um mit dem Bus von Mersing nach Marang zu fahren, wo der Fähranleger zu der Insel Pulau Kapas liegt. Die Fahrt dauert den ganzen Tag, so dass wir abends erst in Marang ankommen.

Aufbruch von der Insel Tioman

Um 5.30 Uhr klingelte unser Wecker und wir packten wie schon so oft auf unserer Reise unser Sachen zusammen. An der Rezeption saß schon Rich, der Verwalter, so dass ich den Schlüssel übergeben konnte.
Das am Vortag bestellte Taxi fuhr uns zum Fähranleger, wo wir natürlich die ersten waren. Man ließ uns nicht auf die Fähre, sondern verwies uns auf einen Counter (malaiisch: Kaunta), der aber noch nicht besetzt war. Ganz gemütlich trudelten die Mitarbeiter ein. Warum sollten wir dann schon um sechs Uhr da sein? Wir bekamen laminierte Boarding-Pässe, die wir an der Tür wieder abgeben mussten und konnten dann in einer klimatisierten Wartehalle warten.

Auf der Fähre war es angenehm kühl, so dass wir nochmal die Augen zumachen konnten. Entgegen der Beschreibung fährt der Bus nicht vom Fährterminal, sondern aus der Stadt ab, so dass wir nach einem leckeren warmen malaiischen Frühstück noch einen Kilometer zu Fuß in die Stadt laufen mussten. Dort hatten wir dann noch zwei Stunden Zeit. Diese wurden durch eine enorme Verspätung des Busses verlängert. Glücklicherweise gab es keine Missverständnisse, so dass wir die sechsstündige Busfahrt nach Marang antreten konnten, von wo aus wir am nächsten Tag auf die Insel Pulau Kapas übersetzen wollen.

Busbahnhof in Mersing
Busbahnhof in Mersing

Die Busfahrt war recht angenehm (Adik Beradik), obwohl es doch viele Kurven gab. Während der sechsstündigen Fahrt wurden mehrere Pausen eingelegt. Meist zählte der Ticket-Kontrolleur vor der Abfahrt der Gäste einmal durch, doch an den späteren Haltepunkten verzichtete er darauf, weshalb wir lieber sitzen blieben. Um uns herum saßen viele männliche Jugendliche, die nach und nach aktiver wurden. Wir kamen uns vor wie auf Klassenfahrt.

Ankunft in Marang

Die Station Marang wurde extra für uns angesagt. Neben uns stiegen zwei weitere deutschsprechende Backpackerinnen aus. Über verschiedene Wege gelangten wir gleichzeitig zum Hotel direkt am Fähranleger. Das Hotel war eher eine Jugendherberge, doch völlig ausreichend für unsere Zwecke. Zwei Betten, ein kleines Bad und Ventilator und zusätzlich noch eine Klimaanlage. Außerdem verfügte das Zimmer über einen Fernseher, der aber noch nie in Betrieb war. Der Stecker ist nämlich nicht für malaiische, sondern für europäische Steckdosen gemacht.

Bereits seitdem wir aus dem Bus ausgestiegen waren, rief der Muezzin zum Freitagsgebet. Auch als wir durch die Straßen spazierten waren die Gesänge aus der nahegelegenen Moschee immer noch zu hören. Rund um die Moschee fanden wir keine malaiischen oder sonstigen Restaurant, so dass wir in eine der zwei Fastfood-Ketten einkehren mussten. Den Andrang der Familien kann ich nicht nachvollziehen, denn das Essen war kalt und nicht besonders lecker.