Die zweite Region unserer Weltreise nach Skandinavien war das Baltikum. Wir haben allerdings nur Lettland und Estland besucht und Litauen ausgelassen.

Allgemein

Das Baltikum erreichten wir per Übernachtfähre von Stockholm nach Riga. Auf dem Plan standen nur zwei Städte, nämlich Riga in Lettland und Tallin in Estland.

Land und Leute

Die Älteren werden sich erinnern: Das Baltikum war mal Teil der Sowjetunion. Und das merkt man auch heute noch in den mittlerweile zur EU gehörenden Ländern. Sowohl Lettland als auch Estland haben teilweise ihren sowjetischen Charme behalten. Fast überall wird russisch gesprochen und verstanden. Gleichzeitig gibt es auch viele osteuropäische Elemente, wie man sie ggf. aus Prag, Breslau oder Budapest kennt. Mittelalterliche Stadtkerne prägen beispielsweise das Bild. Man merkt überall, dass die Letten und Esten stolz auf ihre vor knapp 30 Jahren zurückgewonnene Unabhängigkeit sind. Zudem nehmen die Balten ihre EU Mitgliedschaft mit Stolz wahr und man gibt sich kosmopolitisch – so wird nahezu überall gut Englisch (teilweise sogar Deutsch gesprochen). Sowohl die estnische Sprache als auch die lettische Sprache (die beide miteinander übrigens auch so gut wie nichts gemeinsam haben) wirkten sehr schräg auf uns.

Zum Kennenlernen der Städte gibt es sowohl in Tallin als auch in Riga kostenfreie geführte Stadtspaziergänge, die wir uneingeschränkt weiterempfehlen können. Essen und Trinken sind eher wieder etwas rustikaler als in Skandinavien (viel Fleisch, deftig). Die Straßen und Gehwege bestehen überwiegend aus Kopfsteinpflaster, so dass hier gutes Schuhwerk nötig ist.

Unterkünfte

In Riga hatten wir eine große Wohnung mit riesigem Wohnzimmer und Schlafzimmer in einem schicken Altbau im Botschaftsviertel, gebucht über booking.com. Auch in Tallin waren wir in einer Ferienwohnung untergebracht, die zentral lag und die wir über booking.com gebucht hatten. Preislich kommt man hier sehr günstig unter. Die Hosts bzw. Ansprechpartner waren sehr hilfsbereit, wenn auch nicht immer fließend in der englischen Sprache (so die Mutter unseres Hosts in Riga, die wiederum mit ihrer Mutter zum Putzen kam) – aber mit ein paar Brocken Russisch kamen wir auch hier gut durch.

Logistik und Verkehr

Sowohl Riga als auch Tallin kann man ohne Probleme zu Fuß erkunden. Wir haben letztlich nur den ÖPNV benötigt, um zwischen Riga und Tallin zu reisen (Überlandbusse sind super günstig) und vom Busbahnhof in die Stadt zu kommen (ÖPNV innerhalb der Städte ist etwas günstiger als in Deutschland). Außerdem gibt es in Estland UBER, dessen Preisniveau deutlich unter dem deutscher Taxis liegt. Supermärkte entsprechen durchweg westlichen Standards und haben auch sonntags und abends auf. Es gibt westliche Artikel, aber auch viel Fisch wie in Skandinavien sowie osteuropäische Artikel (bspw. das Getränk Kwas, osteuropäische Süßigkeiten).

Kosten und Geld

Zu den skandinavischen Ländern stellt das Baltikum definitiv einen großen Kontrast dar, was die Lebenshaltungskosten angeht. Man bewegt sich auf einem Niveau, wie manche es ggf. aus Polen, Ungarn oder der Tschechischen Republik kennen – eher noch etwas günstiger. Das zieht gerade hinsichtlich Tabak- und Alkoholwaren viele Tagestouristen aus Skandinavien an. Grundsätzlich sind Lebensmittel billiger als in Deutschland. Eine Selbstverpflegung (wie wir sie überwiegend in Skandinavien verfolgt haben), ist allerdings nicht unbedingt notwendig, da auch die Restaurants recht günstig sind. Im gesamten Baltikum gilt der Euro – man kann fast überall per Karte oder kontaktlos mit Handy/Smartwatch bezahlen.

Und sonst…

Kulturell sind die baltischen Staaten sehr vielseitig, kein Wunder, denn sie gehörten schon zu ziemlich vielen Großmachten. Wir können uns vorstellen nochmal für einen Kurztrip vorbei zu schauen – auch mit dem Rad 🙂

Zum Schluss noch alle Tageburch-Artikel zum Baltikum in chronologisch aufsteigender Reihenfolge…

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