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Januar 17, 2020

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Morgen um 9 Uhr erwachten wir und konnten noch ein letztes mal den Blick über den zugefrorenen Baikalsee in Sljudjanka, Russland, schweifen lassen. Heute sollte es mit der Transsibirischen Eisenbahn nach Ulaanbaatar in der Mongolei gehen.

Aufbruch vom Baikalsee

Abschied von Sljudjanka
Abschied von Sljudjanka

Um 10 Uhr waren wir mit Maksim, unserem Gastgeber, verabredet. Er brachte uns zum 3 km entfernten Bahnhof von Sljudjanka. Der Zug sollte um 10.45 Uhr losfahren, mit nur zwei Minuten Halt an unserer Station. Deshalb waren wir froh, dass uns Maksim begleitete. (Vielen Dank Maksim!) Wir wollten nicht wieder in das falsche Abteil einsteigen wie auf der Strecke von Kungur nach Jekaterinburg, wo wir die ganzen Füße ins Gesicht bekamen.
Maksim begleitete uns zum Bahnsteig und hörte für uns, wo unser Waggon stehen sollte. Der Zug war jedoch sehr kurz, er ist in Ulan-Ude gestartet, Ulaanbaator sollte die Endstation sein.

Diesmal hatten wir ein Abteil in der 1. Klasse gebucht, weil diese Fahrt nicht erheblich teurer als in der 2. Klasse war.

Vorräte Transsib
Vorräte Transsib

Die Zugbegleiterin begrüßte und freundlich und erklärte uns auf Englisch (die erste, die Englisch sprach), dass es gegen Mitternacht Passkontrollen geben würde. Sie würde uns kurz vor den Bahnhöfen immer Bescheid geben, dass die Toiletten abgeschlossen würden. Außerdem gab es eine Karte, von der wir uns Snacks (Nudelgerichte, Süßigkeiten) und Souveniers von der Transsib kaufen konnten. Wir hatten aber vorgesorgt und uns mit Würstchen, Käse, Nudelsnacks und Keksen eingedeckt. Außerdem hatten wir Wasser und unsere Tee-Vorräte aus Deutschland dabei.
Unsere Betten waren schon bezogen und wir hatten jeweils zwei große Kissen, die uns ermöglichten, bequem zu liegen und auf den Baikalsee zu schauen.

Gegen Mitternacht kam die Zugbegleiterin und teilte uns mit, dass nun die Passkontrollen durchgeführt würden. In Schlaf-Sachen begrüßten wir die Zoll-Beamten. Sie kontrollierten ganz akribisch unsere Gesichter und Augenfarben. Hierfür mussten wir aufstehen, was bei Olivers Größe sehr witzig war, denn alle Kontrolleur(innen) waren kleiner als wir.

Dann gab es noch zwei weitere Kontrollen, bei denen wir das Gepäck zeigen und auch das Abteil verlassen mussten. Es kam sogar ein Hund und inspizierte unser Abteil.

Nach 90 Minuten ging es dann endlich weiter, nur um 20 km später noch einmal das Gleiche durchzuführen.
Diesmal ging es etwas schneller. Insgesamt waren alle Kontrolleure sehr freundlich zu uns. Einer versuchte sogar über Fußball zu fachsimpeln, obwohl es in der wieder neuen Sprache wieder schwieriger war.

Anschließend fuhren wir langsam unserem Ziel Ulaanbaator entgegen. Insgesamt dauerte die Fahrt 20 Stunden.