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Wayalailai

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Es war Sonntagmorgen und der letzte Morgen in unserem Homestay bei Ma auf einer kleinen Fidschi-Insel. Heute soll es per Seabus auf eine andere kleine Insel gehen, wo wir andere nette Touristen kennenlernen (aus Köln!) und eine kleine Hütte direkt am Strand beziehen.

Aufbruch von Wayasewa auf Fidschi

Fidschi-Sprache
Fidschi-Sprache

Da unser letzter Tag bei Ma ein Sonntag war, hörten wir um 5 Uhr schon wunderschöne Choräle aus der kleinen Dorfkirche. Ich weckte Oliver, denn das sollte er sich nicht entgehen lassen.
Um 7 Uhr stand wieder pünktlich unser Frühstück auf dem Tisch. Alle um uns herum hatten ihre beste Kleidung angezogen, weil es heute um 10 Uhr zum Gottesdienst geht. Deshalb hatte auch keiner mehr Zeit für uns. Um 9 Uhr saßen im Pavillon von Ma und warteten darauf, dass uns jemand samt Gepäck zum Seabus brachte. Mas Lebensgefährte brachte uns schließlich mitsamt unserem Gepäck zum den Seabus (Shuttle – Boot). Solomon kam zum Abschied vorbei und freute sich, dass wir ihm das Uno-Kartenspiel überließen.

Fahrt mit dem Seabus

Auf dem kleinen Boot, das etwas mitgenommen aussah, konnten wir gemütlich auf einer Bank zur nächsten Insel fahren. Es gab sogar ein Oberdeck, doch die Sonne stand genau über uns.
In unserer Nähe saßen deutsche Teenager, die versuchten, mit ihren Stimmen, den Motor zu übertönen, was etwas nervig war. Inhaltlich beschränkte sich die Kommunikation darauf, wo sie schon überall waren und welchen Luxus sie bisher genießen konnten.

Gold Coast Inn Reatreat – eine überbuchte Oase der Entspannung!

Insel-Paradies
Insel-Paradies

Der Empfang auf der neuen Insel im Gold Coast Inn Retreat war sehr herzlich und wir bekamen direkt unser Mittagessen. Unsere Hütte war gegenüber unserem letzten Homestay recht gut ausgestattet. Ein großes Bett, ein kleiner Tisch mit zwei Stühlen und eine Kommode. Außerdem hatten wir ein Bad mit fließendem Wasser und Toilette, auch wenn der Wasserdruck sehr gering war.


Zurück auf der Terrasse, sahen wir die Neuankömmlinge, die mit dem Yasawa-Flyer, einer anderen Fährgesellschaft, gekommen waren. Leider gab es irgendwelche Doppelbuchungen und die Gäste sollten im Dorm (Schlafsaal mit 6 Betten) unterkommen. Die beiden Paare hatten jedoch ein Privatzimmer gebucht.
Die Stimmung der anderen Gäste war nicht besonders gut, doch bemühte man sich um eine Lösung. Das australische Paar wurde mit dem kleinen Boot zu einer anderen Insel gebracht. Wir durften kostenfrei mitfahren und konnten so Eis und Getränke im Supermarkt kaufen. Bei uns gab es nur Wasser (Regenwasser).
Der Nachmittag plätscherte (wörtlich) dahin. Oliver schnorchelte und ich versuchte die schlechte Internetverbindung für den Blog einzufangen. In der letzten Unterkunft war bloggen mangels Elektrizität ja noch schlechter.

Neue Inselbekanntschaften

Olli, der Computer-Experte
Olli, der Computer-Experte

Während des Abendessen lernten wir zwei sehr sympathische Kölner (Mark und Hilde), ebenfalls sympathische Amerikaner aus Seattle (David und Marie-Ann) sowie Paige aus Kanada/Neuseeland kennen. Man kam schnell ins Gespräch und es wurde ein sehr gemütlicher Abend.
Als es anfing zu regnen, rannten wir in unsere Hütte, die wir offen gelassen hatten. Auf kleinen Inseln ist man unter sich. Doch der Riegel war vorgeschoben und das Schloss war ohne Schlüssel. Wir zweifelten schon an uns selber. Oder war dies ein Geist?
Ich lief zurück zu unseren Gastgebern und war froh, dass sie noch wach waren. Es stellte sich heraus, daß Illi die Tür verschlossen hatte, da vor zwei Wochen wohl Touristen an der Blauen Lagune ausgeraubt worden sind. Puh! Da haben wir ja noch einmal Glück gehabt. Mit einer aufgeladenen Solarleuchte stapfte ich zu Olli.

Am Samstag war Waschtag auf der kleinen Fidschi-Insel. Das Leben ging seinen Gang und wir genossen das Leben in der Gemeinschaft. Der Strand war wundervoll und lud zum Relaxen ein.

Strandtag auf Fidschi

Morgens gingen wir direkt nach dem Frühstück an den Strand, es sollte ein Tag ohne Programm werden. Mit unseren Schnorcheln stürzten wir uns in das erfrischende Nass. Obwohl wir ein ganzes Stück rausschwommen, wurde es nicht tiefer und wir stießen ständig mit den Knien gegen Steine. 

Zum Trocknen legten wir uns bei Ma (unsere Gastgeberin) auf den Pavillon, wo schon viele aus der Dorfgemeinschaft saßen und gemeinsam Tee tranken. 

Vor dem Mittagessen, das heute aus leckerer Brotfrucht, Ananas und Spiegeleiern bestand, gesellte sich Ma zu uns. Wir brachten ihr das Uno-Spiel bei, so dass sie dies mit ihren Kindern spielen kann. Schon vorher haben wir beschlossen, das Kartenspiel der Dorfgemeinschaft zu überlassen. Wir können uns ja in Singapur neue Karten kaufen.

Nachmittags war Oliver so müde, dass er in einen Tiefschlaf verfiel. Ich las in der Hängematte und diskutierte mit dem Hahn, der meinte, wieder mal krähen zu müssen. 

Der Tag plätscherte so dahin. 

Heute besuchen wir auf unserer Insel auf Fidschi eine kleine Schule und dürfen sogar eine Unterrichtsstunde geben, weil auch hier Lehrermangel herrscht. Abends werden wir zu einer Abschiedszeremonie eingeladen, weil ein Sohn aus der Dorfgemeinschaft für sieben Monate nach Neuseeland gehen wird.

Ein chilliger Morgen

Olli puzzlet
Olli puzzlet

Die Nacht über konnte ich kaum schlafen, weil es viel zu heiß war. Mit meinem ebook-Reader setzte ich mich nach draußen und genoss die Ruhe. Lediglich die bekloppten Hähne krähten, denn die haben kein Zeitgefühl mehr und konkurrieren ständig mit ihrem Geschrei.
Um 7 Uhr stand das Frühstück auf dem Tisch. Diesmal gab es in Fett getunkte Brötchen und Kringel – ähnlich wie bei uns die Krapfen, dazu Marmelade. Die Kinder waren schon in der Schule, so dass ich etwas Schlaf nachholen konnte und Oliver schwimmen und schnorcheln ging. Nach einer Pause in der Hängematte baute er eine neue legoähnliche Figur zusammen. Den Bagger hatten die Kinder schon auseinander genommen. Wir sind gespannt, wie lange der Drache hält.

Besuch in der Dorfschule

Bepackt mit einem Lunchpaket und auch einer Dose Mittagessen für Solomon (unser Uno-Spiel-Partner) fuhren wir mit dem Motorboot etwa 10 Minuten bis zur Dorfschule. Zu Fuß kann man diese nicht erreichen, weil der Weg sehr felsig ist.
Die Kinder saßen mit ihren Lehrerinnen auf dem Boden und verspeisten die von zu Hause mitgebrachten Leckereien. Solomon war froh, als wir endlich eintrafen. Für uns wurde eine Plane ausgebreitet und die Kinder rückten näher. Heute gab es kalte Würstchen, Pommes und Ananas. Die Kinder waren sehr happy, dass wir unser Essen nicht auf bekamen und stürzten sich auf unsere Pommes.

Nach und nach wurde es leerer um uns herum. Ebenfalls in der Dorfschule war unsere französische Nachbarin aus dem Nebenhaus. Nach einem kurzen Plausch waren wir neugierig, wie es in den Klassenzimmern aussah.
Bei den Kleinen schien keine Lehrerin zu sein, lediglich ein paar ältere Schülerinnen beaufsichtigten die Klasse und halfen den lernenden Kindern. Auch die nächste Klasse war ohne Aufsicht. Erst in der dritten Klasse trafen wir eine sehr sympatische Lehrerin, die uns erklärte, dass sie an diesem Tag drei Klassen beaufsichtigen muss. Eine Lehrerin wäre wegen familiärer Angelegenheiten auf eine andere Insel gereist, eine andere Lehrerin wäre erkrankt. Wir erfuhren von ihr, dass auch auf Fidschi zu wenig Lehrer seien. Auf einer anderen kleinen Insel gab es sogar eine kleine Förderschule, die jedoch Kinder mit jeglichem Förderbedarf aufnahm. 
Außerdem erzählte sie, dass die Schule zwar Computer hätte, diese aber wegen fehlender Gelder bzw. fehlender Mittel zur Nutzung vorhandener Solarplatten nicht nutzen könne.

“Unterricht” in einer Fidschi-Klasse

Oliver und ich betraten die Klasse mit den ältesten Schülern, die wohl etwa zehn bis zwölf Jahre alt waren. Sie waren sehr aufgeregt und zeigten sich interessiert. An der Tafel stand ein Gedicht namenes “Homesick” mit Fragen zum Text. Die Schüler wollten diese alle beantworten und riefen wild durcheinander in die Klasse. Nachdem ich für Ruhe gesorgt hatte, erörterten wir den Begriff “Homesick” (Heimweh). Wie kann ein Kind, das dieses Paradies nie verlassen hat, etwas über Heimweh kennen?

Dann wechselten wir zu ein paar deutschen Ausdrücken, die Oliver und ich im Rollenspiel vortrugen. Durch die Bank weg wiederholten die Kinder auf Deutsch abwechseld “Wie heißt du?” und anschließend die Antwort “Ich heiße …”. Das hat echt Spaß gemacht.

Bootsfahrt mit Schulkindern

Anschließend verabschiedeten wir uns und schnorchelten bis etwa 15 Uhr an diesem Strand. Mit den Schulkindern sprangen wir auf das Ruderboot und fuhren zurück, wo uns Ma schon erwartete. Sie erzählte uns, dass abends ein Fest gegeben werde, weil einer aus der Gemeinschaft am nächsten Tag für sieben Monate die Insel verlassen würde. Sie war in der Küche fleißig, da jeder etwas zu dem Fest mitbringen sollte. Wir waren herzlich eingeladen. Mein Rock war lang genug, Oliver hingegen musste sich eins meiner Tücher um die Hüfte knoten. 

Abschiedszeremonie eines Dorfmitglieds und „Was ist Kava?“

Um 17 Uhr gingen wir in den Gemeinschaftsraum und sollten uns auf Kissen setzen. Vorher übergaben wir dem Häuptling sein Geschenk, die gemahlene Kava-Wurzel. An diesem Tag war auch das Fasten beendet und alle freuten sich auf Speis‘ und Trank.

Bevor es jedoch losgehen konnte, sprach der Häuptling mit geschlossenen Augen ein paar Worte. Daraufhin sprach auch derjenige, der nach Neuseeland gehen würde ein paar Worte und Tränen flossen. Die Damen fächelten derweil die Fliegen von den Speisen, die mit einer Tischdecke zugedeckt waren. Man bot uns Kava an. Die kleine Schüssel wurde einer Person gereicht, daraufhin klatschte die Gemeinschaft dreimal gleichzeitig in die Hände. Das Getränk musste auf einmal ohne Absetzen getrunken werden. Es schmeckte nach modriger Erde und sollte beruhigende Wirkung haben. Wie soll man in dieser entspannten Umgebung noch mehr entspannen?
Oliver durfte als erstes kosten, danach der Häuptling. Auch ich durfte mir dann etwas nehmen. Die Speisen waren etwas aus Muscheln, Kartoffelsalat, etwas mit Hühnchen, Ananas, Brotfrucht und Kuchen. Alle außer uns aßen mit den Fingern, wir bekamen große Löffel. Nach und nach verlagerte sich die Gesellschaft nach draußen. Wir bestaunten das Treiben.
Um 18 Uhr ertönte wieder das Trommeln zum Gebet. Einer der Bewohner drehte sich zu uns um und begann zu beten, das Gebet wiederholte er auf Englisch. Erstaunlicherweise ging es in diesem Gebet ausschließlich um uns. Man wünschte uns Glück und Gesundheit auf unserer weiteren Reise. Anschließend setzten wir uns zur Dorfgemeinschaft nach draußen. Wir gehörten direkt zur Gemeinschaft!

Oliver mit Rock
Oliver mit Rock

Als die Sonne unterging verabschiedeten wir uns und genossen wieder die Aussicht am Strand.

Morgens um 7 Uhr – also um 18 Uhr in Deutschland – stand das Frühstück bei uns auf der Veranda in Form von Buttertoast und frischer Papaya. Oliver hat schlecht geschlafen und im Wohnzimmer Gecko wie nachts Katzen und Eidechsen durch unser Haus streifen. Ich habe bis zum Aufstehen durchgeschlafen.

Ein chilliger Vormittag auf Fidschi mit einem neuen Uno-Partner

Uno mit Salomon
Uno mit Salomon

Ma, unsere Gastgeberin, meinte es zu gut mit uns, denn der Stapel mit Buttertoasts war riesig. Dann müssen eben unsere Nachbarn die Toast verspeisen.
Der Morgen fing ruhig an und ich arbeitete ein wenig am Blog. Die Kinder waren schon alle in der Schule. Lediglich ein Junge – 7 Jahre alt – huschte an uns vorbei und holte das Paket Toast, das wir von der Hauptinsel mitgebracht hatten. Auf meine Frage, warum er nicht in der Schule sei, zeigte er ganz schüchtern auf seine Warze an der Hand. Deshalb muss er zu Hause bleiben?
Wir spielten Bauernskat, das Oliver mit beigebracht hatte. Als das Uno auf dem Tisch lag, gesellte sich der Junge zu uns und taute auf. Bis zum Mittagessen zockten wir.
Dann gab es hausgemachte Burger mit Ananas und Gurke. 

Für unseren ersten Strandtag brauchten wir Badetücher, die wir nicht aus Deutschland mitgeschleppt hatten. Wir bekamen welche mit Delfinen und kleinen Hunden – wunderschön (lach).
Als erstes marschierten wir zu dem größeren Ressort bei uns in der Nähe. Es wirkte wie ausgestorben. Lediglich die beiden Deutschen, die bei uns in der Nähe wohnen, trafen wir unterwegs. An dem kleinen Felsen breiteten wir unsere Badetücher aus und schnorchelten das erste mal gemeinsam auf der Insel. Dabei entdeckten wir lediglich ein paar kleine Fische und Meerespflanzen. Es war Ebbe, weshalb wir nicht so weit rausschwimmen durften. 
Wegen der starken Sonne rief uns Ma zu sich in ihren Strandpavillion. Dort lagen einige Inselbewohner und ruhten sich im Schatten aus. Wir schliefen dort sofort ein.

Duschen ohne Dusche 

Wegen des vielen Sandes wollte ich gerne duschen, doch wegen der Trockenzeit funktioniert unsere Dusche nicht. Wir haben lediglich die Möglichkeit, aus dem Wassertank mit Quellwasser etwas Wasser abzuzapfen und dieses mit in den Duschraum zu nehmen. Eine Herausforderung! Mit einem kleineren Eimer schöpfte ich Wasser ab und goss mir dieses über den Kopf, seifte mich mit meinem Shampoo-Stück ein und versuchte, die Haare mit Wasser aus Eimern wieder shampoofrei zu bekommen. Das klappte ganz gut. Für mich heißt das aber, dass ich an diesem Tag nicht mehr ins Meerwasser gehen würde, da wir am nächsten Tag in die Grundschule gehen wollten. 

In unserer Umgebung roch es den ganzen Tag nach Feuer, da überall etwas verbrannt wurde. Aus der Küche in unserem Haus riecht es immer angenehm, da Ma den ganzen Tag für uns kocht. Abends gab es fangfrischen Fisch mit Reis und einer leckeren Currysauce. Natürlich wurden Gurken und Ananas-Scheiben dazu gereicht.
Um 18 Uhr ertönten mehrere Trommelschläge. Ma hatte uns vorher erklärt, dass hier die meisten Christen sind und bei Trommelschlägen, die mehrmals täglich ertönen in ein kleines Gebet verfallen. Nach dem Essen ließ sich Oliver nochmal in das kühle Nass fallen. Ich nutze die Zeit für Lektüre am Strand.
Den Abend ließen wir mit einem Spaziergang am Strand ausklingen. Heute geht es früh ins Bett, weil wir ja morgen die Dorfschule besuchen werden.

Heute landen wir mit dem Flugzeug auf Fidschi in der Südsee. Erstmalig auf unserer Reise werden wir bei Einheimischen in einem kleinen Dorf wohnen und auf Luxus wie einer Dusche und einer Toilette mit Wasser verzichten, dafür aber warme Temperaturen und das Meer vor der Nase genießen.

Flug mit Fiji-Airlines – ein Nachtflug, der uns drei Stunden klaut

Besonders erholsam war der Flug nicht. Zum ersten, weil so viele Ansagen gemacht wurden, zum zweiten, weil es zwei Mal Essen gab. Das Abendessen wurde gegen 22.30 Uhr serviert, Frühstück gab es um 5 Uhr früh (Tokio Zeit). Die Uhr wurde zwischenzeitlich wieder umgestellt, dass es “humane” 8 Uhr waren, uns aber die drei Stunden fehlten. 

Ankunft auf Fidschi – das Paradies der Südsee?

Die Landung war sanft und der Ausstieg ging zügig vonstatten. Draußen kam uns drückende Wärme entgegen. Noch vor dem Zoll reihten wir uns zum Gesundheitscheck ein. Durch die Corona-Erkrankungen in China mussten wir schriftlich angeben, ob und welche Krankheitssymptome wir hätten. Ein Empfangs-Komitee aus drei Sängern mit Gitarren stimmte uns mit Südsee-Klängen ein. 

Fidschi Waiwai

Die Eingangs-Halle hatte zwei Duty-Free-Läden, doch wir hatten noch eine Fahrt zu einem Supermarkt vor uns, weil es auf den Inseln nicht alles gibt. Nachdem Oliver Geld geholt hatte (Geldutomaten gibt es auf den Inseln auch nicht), fanden wir einen netten Taxi-Fahrer. 

Taxifahrt zum Hafen – Woher bekommen wir eine Kava-Wurzel?

Kava-Wurzel
Kava Wurzel wird gemahlen

Wir beschrieben den Weg zum Hafen und erklärten, dass wir einen Umweg über den Markt machen müssten, um eine Kava-Wurzel für den Häuptling der Insel zu kaufen. Es ist wohl verpflichtend, dem Häuptling des Dorfes ein Gastgeschenk mitzubringen, das in der Regel aus einer Kava-Wurzel besteht. Der Taxi-Fahrer kannte aber jemanden persönlich, bei dem wir die Wurzel erwerben konnten, denn zu Fuß vom Markt zum Hafen wäre es für uns zu weit gewesen. Erst fuhren wir zum Supermarkt. Unsere erste Gastgeberin bat uns, Toastbrot mitzubringen. Zusätzlich deckten wir uns mit Instant-Nudelgerichten und ein paar Getränken ein. Gerade in unserer letzten Unterkunft auf der Insel sind die Speisen recht teuer, so dass es besser ist, sich mal teilweise selbst zu versorgen. 

Über kleine Pfade erreichten wir dann den Ort, an dem wir die Kava-Wurzel erwerben wollten. Ein Mann saß vor einer pedalbetriebenen Mühle, mit der er die Wurzeln zermahlte. Von seiner Frau erwarben wir ein Päckchen Kava-Pulver, das zu Getränken verarbeitet werden kann, die beruhigende Wirkung haben. 

Mit dem Motorboot zu unserer ersten Insel

Auf asphaltierten Wegen ging es weiter zum Fischereihafen, wo wir Rogo und Semi treffen sollten. Zum Glück saßen wir nur zu fünft in dem Motorboot, doch die Fahrt sollte etwa eine Stunde dauern. Die Sonne knallte auf uns und wir waren noch gar nicht richtig auf die Südsee vorbereitet, denn an das Eincremen hatte keiner von uns gedacht. Deshalb schützte ich mich mit meinem Tuch, das ich schon die ganze Reise über als Schal benutzt hatte. Oliver gab ich ein Beanie und eine Sonnenbrille von mir. Der Rest war im Koffer.
Wegen des anstrengenden Flugs schliefen wir zwischendurch auf dem Boot ein. Um uns herum sprangen Schwärme von fliegenden Fischen und die ersten kleinen Inseln wurden sichtbar. Es war strahlend blauer Himmel.
An einem größeren Ressort ließen wir Jonny, den Tauchlehrer, hinaus. Mit Wasserschuhen sprang er in das seichte Wasser und stiefelte zu Fuß auf die Insel. Das kann ja heiter werden! Ein paar Meter weiter erreichten wir unsere Hütte. Oliver ging als erstes von “Board” und machte schon sehr komische Verrenkungen. Die Hose war fast komplett nass. Ich stellte mich noch ungeschickter an und landete direkt auf dem Popo im Wasser. Zum Glück hatte ich mein Handy in meinen Rucksack gepackt, so dass nur ich nass war.

Ankunft im Paradies – die erste Insel im Homestay

Ma, die Cousine unserer Gastgeberin, empfing uns herzlich mit “Bula”, dem Willkommensgruß auf Fidschi. Wir haben ein Zimmer in einer Hütte mit drei Zimmern mit lediglich einem großen Bett mit Moskitonetz. Strom gibt es nur nachts, der ausschließlich für das Licht genutzt wird. Die umliegenden Hütten werden mit Solarenergie versorgt, so dass wir unsere technischen Geräte nur tagsüber in Häusern laden mit Solaranlagen laden können – wenn überhaupt. Internet gibt es nur sporadisch, aber das wussten wir alles auch vorher.
Für die Toilette müssen wir einen Eimer mit Wasser aus dem Wassertank füllen. Genauso funktioniert auch die Dusche, die man gar nicht als solche bezeichnen kann. Man kippt sich einfach mit einem kleineren Eimer Wasser über den Körper. Das Wasser entspringt aus einer Quelle dieser Insel und ist für die Einheimischen genießbar. Wir sollen jedoch besser auf Wasser in Flaschen zurückgreifen.

Was für ein krasser Unterschied zu dem, was wir bisher auf unserer Reise erlebt hatten!
Ma servierte uns ein Mittagessen bestehend aus Pommes, Spiegeleiern und Ananas. 

Erster Wasserkontakt auf Fidschi

Mit unseren Schnorcheln gingen wir direkt zum Strand. Hier im Dorf sollte man weder Hut noch Sonnenbrille tragen und sich mit einem langen Rock (Saroong), der die Knie bedeckt, bekleiden. Mein Rock reicht so eben bis zu den Knien war aber am ersten Abend durch mein ungeschicktes Aussteigen aus dem Boot schon nass. Aber genau für solche Dinge hatte ich das blaue Tuch dabei, das auch als Schal fungiert.
Das Wasser war sehr wellig, doch wir stürzten uns ins kühle Nass. Meinen Schnorchel brachte ich schnell zurück, denn ich musste ja erstmal mit den Wellen und den örtlichen Gegebenheiten vertraut werden. Oliver machte danach einen Spaziergang und entdeckte das Nachbarresort und einen tollen Felsen.

Homestay Wayasewa Island
Homestay Wayasewa Island

Zum Abendessen bekamen wir Ananas und Brotfrucht, welche direkt an unserem Haus wächst. Die Brotfrucht wurde vor unseren Augen vom Baum geholt und schmeckte wie Kartoffeln, wurde jedoch kalt serviert (nur geschält und in Spalten geschnitten). Dazu servierte uns Ma ein köstliches heißes Gericht mit Rindfleisch, dünnen Nudeln, Paprika und diversen anderen Früchten, die hier wachsen.

Recht früh gingen wir ins Bett, denn wir waren noch erschöpft vom Flug. Mit einem Moskitonetz über uns schliefen wir schnell ein.