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Von Singapur machen wir uns mit dem Linienbus auf den Weg nach Johor Bahru in Malaysia und müssen die Grenze zu Fuß überqueren. Wegen des Corona-Virus ist der Grenzübergang leer und wir genießen einen Abend in Johor Bahru. Abends beobachten wir das Treiben in den Hawkers in Johor Bahru.

Spaziergang durch Singapur

Singapur
Singapur

Recht lange blieben wir in unserem Hotelzimmer in Singapur und planten unsere nächsten Tage, an denen wir von Johor Bahru an die Ostküste reisen wollen.
Unser Gepäck konnten wir kostenfrei im Hoteleingang deponieren und machten uns auf den Weg durch das Viertel. Wir wollten einige Drogerie-Artikel kaufen, weil wir die Erfahrung gemacht hatten, dass es einige Pflegeprodukte nicht überall zu kaufen gibt.
In einer Einkaufspassage deckten wir uns bei Watsons, einer Drogerie-Marktkette, ein. Hier gab es alles der Marke Tiger Balm, u.a. auch Mückenabwehrsprays. Mein Körper ist insbesondere durch die letzte Insel (Beach Comber) recht zerstochen.

Zu Fuß machten wir uns mit dem Gepäck auf zum Busbahnhof, der nur 10 Minuten von unserem Hotel entfernt lag. Die Bustickets, die nur etwa 3€ gekostet haben, konnten wir nicht bargeldlos bezahlen und die letzten Singapur-Dollar waren schon ausgegeben. Zum Glück nahm man auch Ringit (malaiische Währung), so dass wir gegen 15 Uhr den Bus nahmen.

Busfahrt im Linienbus mit Grenzübertritt

Wir sind diese Strecke bereits einmal auf einer unserer Reisen gefahren, weshalb wir nun wussten, dass wir an der Grenze den Bus verlassen und durch die Grenzkontrolle mussten. Mitsamt unseres Gepäcks stiegen wir aus dem Bus und fuhren mit den Rolltreppen zum Kontrollpunkt. Beim letzten Mal mussten wir etwa eine Stunde warten, denn es gab mehrere Menschenreihen, welche die Grenze passieren wollten. Diesmal stand nur eine Person vor uns. Das kann einerseits auf die Uhrzeit, anderseits auf die Panik – verursacht durch den Corona-Virus – zurückzuführen sein.
Nach dem Check durften wir den nächsten Bus nach Johor Bahru nehmen, weshalb wichtig war, das erworbene Bus-Ticket nicht zu verlieren.

Unweit der Bahnhofs lag das Hotel „Belllo“ (mit drei „l“), das ist einer belebten Straße mit Restaurants und Hawkers liegt. Unser Zimmer sah genauso aus wie das in Singapur, weshalb wir uns gar nicht umgewöhnen mussten. Im Hawker gab es nichts, was uns ansprach, weshalb wir in ein chinesisches Restaurant gingen. Die Speisen schmeckten leider nicht so wie es die Bilder erwarten ließen.

Nachtmarkt Bazar Karat in Johor Bahru

Elektrokram am dem Nachtmarkt
Elektrokram am dem Nachtmarkt

In direkter Nachbarschaft liegt der Nachtmarkt Bazar Karat, den wir kurz nach der Eröffnung durchstreiften. Es gab Kosmetik, Spielsachen, Kleidung, Buttons und viel Elektrokram. Da die Menschen alle im Stress mit dem Aufbau der Stände waren, zogen wir zuerst in das Chaiwalla Café, um dort einen Tee zu trinken. Die Kellner waren ganz begeistert davon, dass zwei Deutsche ihren Stand besuchten und lernten von uns die ersten Vokabeln auf Deutsch.
Bei der zweiten Runde über den Markt erstanden wir ein neues Uno-Kartenspiel und ein Monopoly-Kartenspiel. Wer weiß, vielleicht treffen wir auf unserer weiteren Reise ja wieder Kinder, die mit uns spielen wollen. Außerdem entdeckten wir einen Stand mit gebrauchten Schuhen. Vielleicht ist das ja die perfekte Möglichkeit, meine Wanderschuhe loszuwerden, denn ich bin es leid, immer mit einem so voll bepackten Koffer zu reisen. Von manchen Dingen muss man sich eben trennen, insbesondere wenn man sie seit einem Monat nicht mehr genutzt hat.

Kurioses in den Nacht-Hawkern

Zum Tagesabschluss setzten wir uns noch auf ein Getränk in den Eingangsbereich des Hawkers gegenüber unseres Hotels. Es war spannend, das Treiben auf der Straße zu beobachten. Bei uns saß eine Gruppe gehörloser Menschen. Die Kommunikation bei der Essensbestellung war recht einfach, da man sowieso immer auf das zeigt, was man haben möchte. Weiterhin kam eine Gruppe indischer Transvestiten an uns vorbei, die sich sehr für den Abend gestylt hatten.


Ein plötzlicher Aufschrei ließ alle Menschen aktiv werden, doch uns erschloss sich nicht, was los war. Man rief nach der Polizei? Gab es einen Raub oder Ähnliches?
Kurze Zeit später schob der Koch seinen Wokstand mit der Anzeigetafel aller Gerichte und die Zutaten von der Straße in den Hawker (riesige Halle mit mehreren Essensständen und Tischgruppen) und anschließend wieder hinaus. Was sollte das? Dieses Prozedere wiederholte sich zweimal, danach bat man uns, unser Getränk in der Halle zu konsumieren.
Was dann passierte, war für uns unfassbar. Die Polizei kam erneut, doch die Menschen waren nicht schnell genug. Der gesamte Stand wurde konfisziert. Hierfür hat die Polizei einen großen Wagen, auf den der ganze Kram geladen werden kann. Mir taten die Menschen unheimlich leid, denn der Verlust des Standes mitsamt der Zutaten ist sicher ein großer finanzieller Verlust für die Menschen, die ohnehin nicht viel Geld haben.
Wir trauten unseren Augen nicht, als kurze Zeit später ein ähnlicher Stand zusammengestellt wurde und der Verkauf weiter ging. Das war wohl nur eine kurze Pause. Sehr skurril das Ganze.

Von unserem Hotelzimmer schauten wir nachts mehrfach hinunter. Die Restaurants sind 24 Stunden täglich geöffnet und sogar um 4 Uhr nachts saß da noch eine einzelne Person und löffelte ein Süppchen.

Vor dem Flug von Fidschi nach Singapur bekommen wir zum ersten mal die Auswirkungen des Corona-Virus auf den Tourismus zu spüren.

Flug nach Singapur in Zeiten von Corona

Uns wurde ein Frühstück mit Toasts und westlichem Obst – es gab tatsächlich Äpfel – serviert, bevor uns unsere Gastgeberin zum Flughafen fuhr.
Durch die vielen Corana-Infektionen weltweit war man am Flughafen wenig Betrieb. Dafür nahm man uns jedoch sehr genau unter die Lupe.
Beim Checkin hatten wir das erste mal Probleme, denn man wollte uns nicht ohne Weiterflug-Ticket nach Singapur lassen. Unsere bisherigen Reiseziele wurden akribisch erfragt und unser Reiseverlauf nachvollzogen. Mehrfach wurden wir gefragt, ob wir auf einem Kreuzfahrtschiff gewesen seien.
Mit dem Gepäck ging es zurück in den Wartebereich, wo wir online ein Flugticket von Singapur nach Kuala Lumpur (Malaysia) für den nächsten Tag kauften. Das machte mich sehr wütend, denn wir finden es nicht angebracht, Tickets zu kaufen, die man nicht nutzt. Unsere Reise soll ja – wenn möglich – mit Zug, Bus und Schiff durchgeführt werden.
Mit dem Weiterflug-Ticket war es dann einfach und wir checkten schnell ein. Gegen unsere Kopfbedeckung hatte niemand etwas einzuwenden.

Flughafen Fiji
Flughafen Fiji

Im Wartebereich trafen wir Katharina aus dem Gold Coast Inn Retreat wieder. Sie hatte ihren Flug wegen der Corona-Epidemie umgebucht. Ursprünglich wollte sie noch ein paar Tage in Singapur bleiben, war sich aber sehr unsicher, ob sie dann überhaupt noch von Doha, einer Zwischenstation, weiterfliegen dürfte.

Der Flug hatte 1,5 Stunden Verspätung. Das ist natürlich besonders doof bei einem Langstreckenflug, der 10,5 Stunden dauert, da man so noch länger im Flugzeug verweilen muss.
Netterweise bot man uns Plätze am Notausgang an, da die anderen Sitze definitiv viel zu klein für Menschen in Olivers Größe sind. Dort konnte man sich prima ausstrecken, so dass die lange Flugzeit nicht ganz zu anstrengend wurde.

Ein Abend in Singapur mit Messungen der Körpertemperatur

Ramensuppe Singapur
Ramensuppe Singapur

Wir landeten mit einstündiger Verspätung auf dem Flughafen Changi. Wir waren überwältigt von der Größe des Flughafens, obwohl wir schon mehrfach hier waren. Uns fragte niemand nach Weiterflug-Tickets, was wir jedoch schon erwartet hatten. Mit einem Grab ging es zu unserem Hotel. Überraschenderweise lag unser Hotel in direkter Nachbarschaft zu einem Hotel, in dem wir einmal waren, so dass uns die Umgebung bekannt vorkam. Vor dem Betreten unseres Hotels wurde am Ohr unsere Temperatur gemessen. Was kommt wohl noch auf uns zu?
Das Zimmer war toll, denn es lag in der 19. Etage. Für einen geringen Aufpreis hatten wir ein Zimmer mit Fenster gewählt, das sich sofort bezahlt machte.
In der direkten Umgebung gönnten wir uns eine Ramen-Suppe, wie wir sie aus Japan kennen. Natürlich war das kein Vergleich zu dem Essen, das wir in Japan bekommen hatten. Auch hier wurde vorher unsere Temperatur gemessen.

Durch die erneute Zeitverschiebung war ich schnell müde und musste früh ins Bett.