Vor dem Flug von Fidschi nach Singapur bekommen wir zum ersten mal die Auswirkungen des Corona-Virus auf den Tourismus zu spüren.
Flug nach Singapur in Zeiten von Corona
Uns wurde ein Frühstück mit Toasts und westlichem Obst – es gab tatsächlich Äpfel – serviert, bevor uns unsere Gastgeberin zum Flughafen fuhr. Durch die vielen Corana-Infektionen weltweit war man am Flughafen wenig Betrieb. Dafür nahm man uns jedoch sehr genau unter die Lupe. Beim Checkin hatten wir das erste mal Probleme, denn man wollte uns nicht ohne Weiterflug-Ticket nach Singapur lassen. Unsere bisherigen Reiseziele wurden akribisch erfragt und unser Reiseverlauf nachvollzogen. Mehrfach wurden wir gefragt, ob wir auf einem Kreuzfahrtschiff gewesen seien. Mit dem Gepäck ging es zurück in den Wartebereich, wo wir online ein Flugticket von Singapur nach Kuala Lumpur (Malaysia) für den nächsten Tag kauften. Das machte mich sehr wütend, denn wir finden es nicht angebracht, Tickets zu kaufen, die man nicht nutzt. Unsere Reise soll ja – wenn möglich – mit Zug, Bus und Schiff durchgeführt werden. Mit dem Weiterflug-Ticket war es dann einfach und wir checkten schnell ein. Gegen unsere Kopfbedeckung hatte niemand etwas einzuwenden.
Im Wartebereich trafen wir Katharina aus dem Gold Coast Inn Retreat wieder. Sie hatte ihren Flug wegen der Corona-Epidemie umgebucht. Ursprünglich wollte sie noch ein paar Tage in Singapur bleiben, war sich aber sehr unsicher, ob sie dann überhaupt noch von Doha, einer Zwischenstation, weiterfliegen dürfte.
Der Flug hatte 1,5 Stunden Verspätung. Das ist natürlich besonders doof bei einem Langstreckenflug, der 10,5 Stunden dauert, da man so noch länger im Flugzeug verweilen muss. Netterweise bot man uns Plätze am Notausgang an, da die anderen Sitze definitiv viel zu klein für Menschen in Olivers Größe sind. Dort konnte man sich prima ausstrecken, so dass die lange Flugzeit nicht ganz zu anstrengend wurde.
Ein Abend in Singapur mit Messungen der Körpertemperatur
Wir landeten mit einstündiger Verspätung auf dem Flughafen Changi. Wir waren überwältigt von der Größe des Flughafens, obwohl wir schon mehrfach hier waren. Uns fragte niemand nach Weiterflug-Tickets, was wir jedoch schon erwartet hatten. Mit einem Grab ging es zu unserem Hotel. Überraschenderweise lag unser Hotel in direkter Nachbarschaft zu einem Hotel, in dem wir einmal waren, so dass uns die Umgebung bekannt vorkam. Vor dem Betreten unseres Hotels wurde am Ohr unsere Temperatur gemessen. Was kommt wohl noch auf uns zu? Das Zimmer war toll, denn es lag in der 19. Etage. Für einen geringen Aufpreis hatten wir ein Zimmer mit Fenster gewählt, das sich sofort bezahlt machte. In der direkten Umgebung gönnten wir uns eine Ramen-Suppe, wie wir sie aus Japan kennen. Natürlich war das kein Vergleich zu dem Essen, das wir in Japan bekommen hatten. Auch hier wurde vorher unsere Temperatur gemessen.
Durch die erneute Zeitverschiebung war ich schnell müde und musste früh ins Bett.
Der letzte Tag auf der kleinen Fidschi-Insel Beach Comber steht uns bevor. Wir schnorcheln mit einem Baby-Hai und fahren mit der Fähre zurück zur Hauptinsel, wo wir einige unserer neuen Bekannten wieder treffen.
Schnorcheln auf Beach Comber – Begegnung mit einem Hai
Das Frühstück gab es in Buffet-Form mit Kaffee Bodensee. Wie schon beim Abendessen war es recht schlicht im Stil einer Jugendherberge. Im Laufe des Tages füllte sich die Insel, denn immer mehr Tagesgäste wurden in kleinen Booten gebracht. Mit mehr Touristen kam zumindest bei den neu angereisten und den jüngeren Gästen (20-30 Jahre) Partystimmung auf. Wir wollten den letzten Tag am Meer auf Fidschi nochmal mit Schnorcheln verbringen. Vor unserem Haus sah das Wasser deutlich besser aus als an der Stelle, wo wir am Vortag wenig gesehen hatten. Tatsächlich entdeckten wir hier Korallen und einige Fische. Mit der Zeit wurden es immer mehr, die gar keine Scheu vor den Menschen zu haben schienen. Schwärme von Fischen mit Zebrastreifen schwammen um uns herum uns schauten uns durch die Schnorchelbrille direkt in die Augen. Auf einmal sah ich etwas Unterwartetes in Ufernähe. Ein Baby-Hai schwamm um uns herum und schien recht vertraut mit seiner Umgebung zu sein. Schnell machte ich Oliver darauf aufmerksam, denn das war schon etwas Besonderes. Der Hai blieb stets in unserer Nähe, so dass wir ihn beide noch ein zweites Mal sahen. Das war schon aufregend.
Ein Abend auf der Hauptinsel von Fidschi
An einem Pick-up-point trafen wir unsere neue Gastgeberin, die uns mit ihrem Auto in Richtung Flughafen fuhr. Natürlich waren wir viel zu spät, da wir auf das Gepäck warten mussten, aber wir sind ja „on Fiji time“. Wir bekamen ein Zimmer in ihrer Wohnung und wurden herzlich begrüßt. Ich glaube, dass es auf Fidschi gar keine unfreundlichem Menschen gibt.
Die Wohnung war recht groß, aber vollgestellt mit vielen Möbeln. Überall fand man Lern- und Spielsachen für die beiden Töchter. Unser Kontakt war recht kurz, da die Mutter ihren Kindern versprochen hatte, mit ihnen noch zu Burger King zu fahren. Kinder sind eben überall gleich (lach).
Abends suchten wir ein paar von den von der Gastgeberin empfohlenen Gaststätten auf. Da es Sonntag-Abend war, gab es außer uns kaum oder keine weiteren Gäste. Mit einem Taxi fuhren wir deshalb recht früh nach Hause und schliefen schnell auf dem riesigen Bett ein.
Heute landen wir mit dem Flugzeug auf Fidschi in der Südsee. Erstmalig auf unserer Reise werden wir bei Einheimischen in einem kleinen Dorf wohnen und auf Luxus wie einer Dusche und einer Toilette mit Wasser verzichten, dafür aber warme Temperaturen und das Meer vor der Nase genießen.
Flug mit Fiji-Airlines – ein Nachtflug, der uns drei Stunden klaut
Besonders erholsam war der Flug nicht. Zum ersten, weil so viele Ansagen gemacht wurden, zum zweiten, weil es zwei Mal Essen gab. Das Abendessen wurde gegen 22.30 Uhr serviert, Frühstück gab es um 5 Uhr früh (Tokio Zeit). Die Uhr wurde zwischenzeitlich wieder umgestellt, dass es “humane” 8 Uhr waren, uns aber die drei Stunden fehlten.
Ankunft auf Fidschi – das Paradies der Südsee?
Die Landung war sanft und der Ausstieg ging zügig vonstatten. Draußen kam uns drückende Wärme entgegen. Noch vor dem Zoll reihten wir uns zum Gesundheitscheck ein. Durch die Corona-Erkrankungen in China mussten wir schriftlich angeben, ob und welche Krankheitssymptome wir hätten. Ein Empfangs-Komitee aus drei Sängern mit Gitarren stimmte uns mit Südsee-Klängen ein.
Die Eingangs-Halle hatte zwei Duty-Free-Läden, doch wir hatten noch eine Fahrt zu einem Supermarkt vor uns, weil es auf den Inseln nicht alles gibt. Nachdem Oliver Geld geholt hatte (Geldutomaten gibt es auf den Inseln auch nicht), fanden wir einen netten Taxi-Fahrer.
Taxifahrt zum Hafen – Woher bekommen wir eine Kava-Wurzel?
Wir beschrieben den Weg zum Hafen und erklärten, dass wir einen Umweg über den Markt machen müssten, um eine Kava-Wurzel für den Häuptling der Insel zu kaufen. Es ist wohl verpflichtend, dem Häuptling des Dorfes ein Gastgeschenk mitzubringen, das in der Regel aus einer Kava-Wurzel besteht. Der Taxi-Fahrer kannte aber jemanden persönlich, bei dem wir die Wurzel erwerben konnten, denn zu Fuß vom Markt zum Hafen wäre es für uns zu weit gewesen. Erst fuhren wir zum Supermarkt. Unsere erste Gastgeberin bat uns, Toastbrot mitzubringen. Zusätzlich deckten wir uns mit Instant-Nudelgerichten und ein paar Getränken ein. Gerade in unserer letzten Unterkunft auf der Insel sind die Speisen recht teuer, so dass es besser ist, sich mal teilweise selbst zu versorgen.
Über kleine Pfade erreichten wir dann den Ort, an dem wir die Kava-Wurzel erwerben wollten. Ein Mann saß vor einer pedalbetriebenen Mühle, mit der er die Wurzeln zermahlte. Von seiner Frau erwarben wir ein Päckchen Kava-Pulver, das zu Getränken verarbeitet werden kann, die beruhigende Wirkung haben.
Mit dem Motorboot zu unserer ersten Insel
Auf asphaltierten Wegen ging es weiter zum Fischereihafen, wo wir Rogo und Semi treffen sollten. Zum Glück saßen wir nur zu fünft in dem Motorboot, doch die Fahrt sollte etwa eine Stunde dauern. Die Sonne knallte auf uns und wir waren noch gar nicht richtig auf die Südsee vorbereitet, denn an das Eincremen hatte keiner von uns gedacht. Deshalb schützte ich mich mit meinem Tuch, das ich schon die ganze Reise über als Schal benutzt hatte. Oliver gab ich ein Beanie und eine Sonnenbrille von mir. Der Rest war im Koffer. Wegen des anstrengenden Flugs schliefen wir zwischendurch auf dem Boot ein. Um uns herum sprangen Schwärme von fliegenden Fischen und die ersten kleinen Inseln wurden sichtbar. Es war strahlend blauer Himmel. An einem größeren Ressort ließen wir Jonny, den Tauchlehrer, hinaus. Mit Wasserschuhen sprang er in das seichte Wasser und stiefelte zu Fuß auf die Insel. Das kann ja heiter werden! Ein paar Meter weiter erreichten wir unsere Hütte. Oliver ging als erstes von “Board” und machte schon sehr komische Verrenkungen. Die Hose war fast komplett nass. Ich stellte mich noch ungeschickter an und landete direkt auf dem Popo im Wasser. Zum Glück hatte ich mein Handy in meinen Rucksack gepackt, so dass nur ich nass war.
Ankunft im Paradies – die erste Insel im Homestay
Ma, die Cousine unserer Gastgeberin, empfing uns herzlich mit “Bula”, dem Willkommensgruß auf Fidschi. Wir haben ein Zimmer in einer Hütte mit drei Zimmern mit lediglich einem großen Bett mit Moskitonetz. Strom gibt es nur nachts, der ausschließlich für das Licht genutzt wird. Die umliegenden Hütten werden mit Solarenergie versorgt, so dass wir unsere technischen Geräte nur tagsüber in Häusern laden mit Solaranlagen laden können – wenn überhaupt. Internet gibt es nur sporadisch, aber das wussten wir alles auch vorher. Für die Toilette müssen wir einen Eimer mit Wasser aus dem Wassertank füllen. Genauso funktioniert auch die Dusche, die man gar nicht als solche bezeichnen kann. Man kippt sich einfach mit einem kleineren Eimer Wasser über den Körper. Das Wasser entspringt aus einer Quelle dieser Insel und ist für die Einheimischen genießbar. Wir sollen jedoch besser auf Wasser in Flaschen zurückgreifen.
Was für ein krasser Unterschied zu dem, was wir bisher auf unserer Reise erlebt hatten! Ma servierte uns ein Mittagessen bestehend aus Pommes, Spiegeleiern und Ananas.
Erster Wasserkontakt auf Fidschi
Mit unseren Schnorcheln gingen wir direkt zum Strand. Hier im Dorf sollte man weder Hut noch Sonnenbrille tragen und sich mit einem langen Rock (Saroong), der die Knie bedeckt, bekleiden. Mein Rock reicht so eben bis zu den Knien war aber am ersten Abend durch mein ungeschicktes Aussteigen aus dem Boot schon nass. Aber genau für solche Dinge hatte ich das blaue Tuch dabei, das auch als Schal fungiert. Das Wasser war sehr wellig, doch wir stürzten uns ins kühle Nass. Meinen Schnorchel brachte ich schnell zurück, denn ich musste ja erstmal mit den Wellen und den örtlichen Gegebenheiten vertraut werden. Oliver machte danach einen Spaziergang und entdeckte das Nachbarresort und einen tollen Felsen.
Homestay Wayasewa Island
Zum Abendessen bekamen wir Ananas und Brotfrucht, welche direkt an unserem Haus wächst. Die Brotfrucht wurde vor unseren Augen vom Baum geholt und schmeckte wie Kartoffeln, wurde jedoch kalt serviert (nur geschält und in Spalten geschnitten). Dazu servierte uns Ma ein köstliches heißes Gericht mit Rindfleisch, dünnen Nudeln, Paprika und diversen anderen Früchten, die hier wachsen.
Recht früh gingen wir ins Bett, denn wir waren noch erschöpft vom Flug. Mit einem Moskitonetz über uns schliefen wir schnell ein.