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Eine Zugfahrt, die ist lustig, eine Zugfahrt die ist schön!

Der Zug rollte immer noch die Strecke zwischen Moskau und Kungur entlang. Viel berichten gibt es dazu nicht. Ich verbrachte die Zeit mit Lesen und dem Verfassen von Artikeln für den Blog. Oliver schlief, schaute aus dem Fenster oder versuchte die Fragen der Schaffnerin zu beantworten. Sie war nämlich sehr an einem Gespräch interessiert, das sich als etwas schwerfällig, aber lustig herausstellte.
Insgesamt fuhren zwei Schaffnerinnen (russ.: проводница / Provodniza) in unserem Abteil mit: eine hatte Dienst, die zweite war zur Ablösung da. Die Damen waren nicht nur für die Tickets zuständig, sondern bereiten auch kleine Fertigsuppen zu, verkauften Snack und putzen die Gänge und Abteile, nachdem die Passagiere diese verlassen hatten. Aber sie sorgten auch für Ordnung. Wir mussten unsere Betten selbst beziehen und am Ende der Fahrt alles abziehen und ordentlich zusammenlegen. Wir hatten zum Glück sehr nette Schaffnerinnen erwischt.

Speisen und Getränke während der Fahrt

Da wir schon eine relativ kurze Fahrt mit der Transsibirischen Eisenbahn hinter uns hatten (9 Stunden), wussten wir, womit wir uns eindecken mussten. Wir hatten Trinkwasser, Ramen Nudelsnacks und Teebeutel dabei. Einen Samowar hat jedes Abteil der Transsibirischen Eisenbahn, aber leider gab es wieder keinen Speisewagen, obwohl die gesamte Fahrt über mehrere Tage geht. Wir hatten ja „nur“ 23 Stunden, die wir im Zug verbringen sollten.

Die coolen Teegläser mit Metallumfassung gibt es leihweise bei der Providniza, wenn man lieb bittet

Ankunft in Kungur

An den größeren Stationen hielt der Zug etwa 15-30 Minuten, so dass der Ausstieg recht unproblematisch war. In Kungur hingegen waren nur zwei Minuten vorgesehen. Also alle Sachen raus, den Schaffnerinnen und den Mitreisenden „tschüss“ gesagt und unseren Host suchen, der uns netterweise um 23.30 Uhr mit dem Auto vom Bahnhof abholte. Das klappte alles recht unkompliziert. Komisch fand ich nur, dass wir mit unseren Sachen zu Fuß über die eingeschneiten Gleise mussten. Ich hörte schon einen Zug pfeifen, doch es war unserer, der wieder losfuhr.
Unsere Unterkunft war nicht das, was wir gewohnt sind. Etwas perplex nahmen wir die Schlüssel entgegen und akzeptierten, dass auch solche Unterkünfte zu unserer Reise gehören. Das einzig Positive war die Waschmaschine. Schnell wuschen wir erneut eine Ladung 40-Grad-Wäsche und schliefen dann auf dem Schlafsofa ein.

Heute sollten wir Moskau verlassen und abends mit der transsibirischen Eisenbahn nach Kungur aufbrechen. Doch zuvor wollten wir noch etwas von der Stadt sehen, unter anderem den Izmailovo Trödelmarkt.

Um 12 Uhr mussten wir unser Zimmer räumen, doch die nette Rezeptionistin, die uns auch am Anreisetag begrüßt hatte, ermöglichte uns, das Gepäck unterzustellen. Die teure Gepäckabgabe (250 Rubel pro Gepäckstück), die wir tags zuvor am Bahnhof begutachtet hatten, blieb uns somit erspart. 

Ohne Gepäck fuhren wir dann also zu unserem letzten Ziel in Moskau. Es gibt noch viel mehr zu sehen, aber man muss ja eine Auswahl treffen.

Izmailovsky Market

Izmailovsky Market: Das ist ein Markt, den viele Reiseführer empfehlen. Die Anreise gestaltete sich jedoch etwas schwierig. Von der Metro aus vertrauten wir Tripadvisor und marschierten los. Irgendwie kamen wir nicht zu dem gewünschten Ziel. Also blieb uns nichts anderes übrig, Einheimische anzusprechen. Ich zeigte auf den Namen und auf ein Bild des Marktes und die Dame zeigte in die entsprechende Richtung. Nach 3 km Umweg sahen wir dann eine Nachbildung des Kremls und diverse andere Gebäude wie z.B. eine Windmühle.
Der Markt selber zeigte das, was wir bereits in Souvenier-Läden gesehen hatten: Matroschkas in allen Variationen (Michael Schumacher als Matroschka-Figur), die Uschankas, Handschuhe, Schals etc. Wir hatten jetzt aber Hunger und Kaffeedurst und suchten etwas zum Einkehren. Das einzige Restaurant, das auf dem Gelände geöffnet hatte, war eine Küche aus chinesichen, vegetarischen und indischen Speisen. Alles war gut und der Hot Cappucino von Oliver wurde sogar am Tisch flambiert. Hierfür wurde der Cappucino mit Zucker bestreut und mit einem Bunsenbrenner karamelisiert.

Vor Ort gab es diverse Lebensmittelgeschäfte, doch wir wollten erst kurz vor der Abfahrt für die Zugfahrt einkaufen gehen. 

Abfahrt von Moskau

Um kurz vor 17 Uhr holten wir unser Gepäck aus dem Hotel und bedankten uns bei der Hotel-Rezeptionistin mit deutscher Schokolade, die es hier auch an jeder Ecke zu kaufen gibt. Im nebenliegenden Supermarkt deckten wir uns mit Kleinigkeiten für unterwegs ein. Unser 3-Tages-Metro-Ticket war gerade abgelaufen, so dass noch ein Einzelticket zum Bahnhof kaufen mussten. Dort verbrachten wir dann den Abend bis zur Abfahrt des Zuges in einem kleinen Bahnhofs-Restaurant, dass russisches Essen anbot.

Diesmal hatten wir Plätze im 4er-Abteil in der 2. Klasse gebucht und zwei obere Betten reserviert. Wir bekamen alles gut verstaut und waren erstmal froh, das Abteil für uns alleine zu haben. In Wladimir allerdings schon stieg dann eine Mutter mit ihrer etwa 10jährigen Tochter zu, die noch bis 2 Uhr nachts mit dem Beziehen der Betten und dem Verspeisen von Köstlichkeiten beschäftigt waren. Oliver schlief recht schnell ein. Ich schaute noch lange aus dem Fenster und sah vielen schneebedeckten Landschaften.  

An diesem Tag wollten wir uns die Metro-Stationen der Stadt Moskau, Russland, anschauen.

Metro-Stationen in Moskau

Moskau ist schon oberirdisch sehr imposant und besuchenswert, aber das Metro-System ist nochmal ein Erlebnis für sich (hierzu wird es noch einen separaten Artikel geben). Wir hatten schon mehrere Stationen im Vorbeifahren oder beim Umsteigen gesehen, doch jetzt wollten wir genau wissen, wo wir sind. 

Abfahrtsbahnhöfe für den Fernverkehr / Schließfächer

An der ersten Station brauchten wir noch eine Orientierung, von wo wir am nächsten Tag abfahren wollten. Die Bahnhöfe Jaroslawski, Kasanski und Leningradsky liegen alle neben der U-Bahn-Station Komsomolskaja. Zu unserem nächsten Ziel Kungur sollte der Zug (Transsibirische Eisenbahn) vom Bahnhof  Jaroslawski starten. In diesen kamen wir nur, indem wir eine Kontrolle passierten. Alles wie am Flughafen.
Auf dem Weg zurück zur Metro entdeckten wir per Zufall Schließfächer, die in einem dunklen, einsamen unterirdischen Gang waren. Man kann ein Gepäckstück für 24 Stunden für 350 Rubel (ca. 5€) dort einschließen. Gut zu wissen, falls wir für den Folgetag keine andere Möglichkeit finden.

Georgisches Essen

An der zweiten Station (Mira Prospekt) mussten wir jedoch erst etwas essen. Durch Zufall fanden ein georgisches Restaurant Natakhtari Cafe. Ich bestellte wieder das mit Käse gefüllte Brot (Chatschapuri), welches mit einem Ei bedeckt wird. Für Oliver gab Lobiani mit Fleisch und diversen Kräutern gefüllt. Das kann man nur empfehlen.

Im Restaurant recherchierten wir mehrere Online-Artikel zu den schönsten Metro.Stationen und legten zu unsere Route fest:

  1. Komsomolskaya
  2. Prospekt Mira
  3. Novoslobodskaya
  4. Belorusskaya
  5. Kievskaya
  6. Park Pobedy (Siegespark)
  7. Theater
  8. Ploshchad Revolyutsii (Bronze-Statuen, viel Andrang)
  9. Maykovskaya

Die letzte Station sollte eine der schönsten Stationen in Moskau sein, dabei fanden wir Ploshchad Revolyutsii viel beeindruckender. Es war schon recht spät, als wir an der Maykovskaya (0 Uhr) ankamen und wir hatten wieder Hunger. Das einzige, was wir auf die Schnelle fanden, war ein tchechisches Restaurant, wo wir Burger und Gulasch bestellten. Alles wurde sehr knapp, da die Bahnen nicht die ganze Nacht durch fahren. Trotzdem schafften wir es schnell und sicher nach Hause.

Silvester 2019/2020: 

Wir begrüßen das Jahr frisch und ausgeschlafen in unserem Hotel-Zimmer in Moskau, Russland. Was sollen wir mit dem Tag anfangen? Laut unseren Informationen hat vieles geschlossen. Aber: Der Waschsalon hat auf (zumindest kommt man rein – auch wenn alles dunkel und niemand da ist)!

Waschsalon in Moskau

Waschsalon in Moskau
Waschsalon in Moskau

Also machten wir uns mit der 40-Grad-Wäsche, die trocknergeeignet war, auf in einen Stadtteil, an dem wir noch nicht waren. Der Waschsalon war, genauso wie bereits unser Hotel, sehr schwer zu finden. Er war in einem Hinterhaus, in dem ein Kiosk versteckt war. Nichtmals der Kiosk-Betreiber wusste von dem Waschsalon. Doch ein Schild wies in Richtung des unbeleuchteten Kellers. Mutig gingen wir die verdunkelte und mit Rolladen verschlossene Ladenpassage entlang, an der immer wieder unterschiedlich große Stufen zu merken waren. Am Ende des dunklen Ganges entdeckten wir dann Waschmaschinen und Trockner, die wir mit dem Handy beleuchteten. Zum Glück fand Oliver einen Lichtschalter und alles klärte sich. Es gab einen Automaten, der Geld in Token verwandelte, die sowohl für das Waschmittel als auch für Waschmaschine und Trockner genutzt werden konnten. Insgesamt hat uns der Spaß zwei Stunden Aufenthalt und 400 Rubel (ungefähr 6 €) gekostet. Durch ein Industrie-Gebiet stiefelten wir etwa eine halbe Stunde zu einer Metro-Haltestelle, wo die Linie 7, die zu uns fuhr, auch hielt.

Central Market

Nach einer kurzen Pause im Hotel beschlossen wir, den Central Market aufzusuchen. Hier gab es Restaurants aus mehreren Ländern, doch wir entschieden uns für russische Pellmini. Wir legen Wert darauf, traditionelles Essen der Einheimischen zu essen, genießen aber auch Köstlichkeiten aus Ländern der näheren Umgebung.

Old School Pub

Den Abend ließen wir im Old School Pub ausklingen. Auch hier galt es wieder an die Türstehern zur Garderobe zu gehen. Anders als erwartet, fanden wir eher jüngeres Publikum vor, das zu Musik tanzte, die bei uns in den 1980ern lief. 

Moskau: Old School Pub
Moskau: Old School Pub

Für die, die nicht dem kyrillischen mächtig sind (v.l.n.r.)

Rum Cola (Rom-Kola), Whisky-Cola (Viski-Kola), Gin-Tonik (Djin-Tonik), Long-Island-Ice-Tea (Long-Ailend-Ais-Ti), Jägermeister (Jogjormejstjer), Bier (Piwo). Achtung: Zwei Bier Geste führ zu einem Jägermister!!!

Heute ist der letzte Tag im Jahr 2019 und wir wachen nach einer Nacht im Hotel gegen 11 Uhr auf. Schnell planen wir den Tag und beschließen, erstmal den Roten Platz bei Tage zu besuchen, da wir ja Silvester dort feiern wollen.

Metrofahren in Moskau

Die Metro erschien uns auf den ersten Blick etwas weniger spektakulär als in St. Petersburg, was sich aber an anderen Stationen noch ändern sollte. Denn auch in Moskau sind viele Haltestellen pompös gestaltet, als wäre man in einem Museum. Auch hier muss man weniger als eine Minute auf die Bahn warten.
Das Gedränge an der Station Kurznetzky Most hielt sich in Grenzen. Ich hatte an dem Tag mehr Besucher erwartet. Diese zeigten sich aber um den Kreml und den Roten Platz. Hier gab es Eingangskontrollen wie am Flughafen. Ich ärgerte mich, dass ich einen Rucksack dabei hatte, aber die Spikes wollte ich unbedingt einpacken.

Sehenswürdigkeiten rund um den Kreml

Um den Roten Platz herum gibt es die meisten Sehenswürdigkeiten der Stadt. Wir sahen die Kasaner Kathedrale, das Lenin-Mausoleum, die Basilius-Kathedrale, das Warenhaus Gum sowie das Kaufhaus Gostiny Dwor, das wir auch schon aus St. Petersburg kennen, welches aber geschlossen hatte.
Wir bestaunten die Attraktionen und machten die Wege für die kommende Silvesternacht aus. Auf einer belebten Einkaufsstraße kauften wir Leckereien für unser Silvester-Essen, das wir in unserem Hotelzimmer einnehmen wollten.
Im Hotelzimmer bereiteten wir ein leckeres Mal aus diversen russischen Spezialitäten zu (kalte Speisen) und machten uns fertig für die Feierlichkeiten in der Nacht. Im Internet hatten wir gelesen, dass man sich eine Thermoskanne mitnehmen und sich sehr warm anziehen soll. Wir planten jedoch nur so weit an den Roten Platz heranzugehen, solange es sicher ist.

Silvester am Roten Platz

Kirche Moskau
Kirche Moskau

Die Bahnen waren schon voller als tagsüber. An der Basilius-Kathedrale war alles gesperrt und sicher bewacht. Der Menschenstrom bewegte sich in Richtung des Flusses Moskwa und dann in Richtung des Roten Platzes. Wir landeten schließlich auf der Ulitsa llinka, um das neue Jahr zu begrüßen. Um uns herum standen viele Russen, aber auch Touristen teilweise mit Sektflaschen. Gebannt warten wir auf Mitternacht. Um 0 Uhr passierte gar nichts? Sehr merkwürdig. Doch dann gaben sich die Liebsten ein Küsschen und machten sich auf den Heimweg. Es war ein sehr komisches Gefühl, an so einem großen bedeutenden Platz zu stehen und so wenig spektakulär das neue Jahr zu begrüßen.

Roter Platz Ded Moroz
Roter Platz Ded Moroz

Wir machten uns dann auch auf den Weg zurück zum Hotel. Das Tolle war, dass jetzt alle Metro-Stationen offen waren und kein Ticket benötigte. Sehr gut durchdacht, denn sonst wäre es im Chaos geendet. Wir verfuhren uns ein wenig, da an den Haltestellen nicht immer ersichtlich war, wo wir gerade sind. Gegen 1 Uhr waren wir dann wieder an unserer Haltestelle Ulitsa 1905 goda, wo unser Hotel war. Olli verschwand kurz und kam mit einer roten Rose zurück (freu). In Russland haben die Blumenläden auch nachts geöffnet. Im Hintergrund ging an verschiedenen Stellen das Feuerwerk los. Happy New Year!

Silvester Rose
Silvester Rose

Russische Weihnacht

Zwischen den Sehenswürdigkeiten war ein Weihnachtmarkt aufgebaut. In Russland wird ja erst am 7. Januar Weihnachten gefeiert. Viel wichtiger sind hier Väterchen Frost und Snjegurotschka, die den russischen Kindern Geschenke bringen

Der Wecker schellte wieder viel zu früh, denn wir waren beide noch müde. Heute sollte es mit dem Zug von St. Petersburg nach Moskau gehen.
Flink war alles gepackt und aufgeräumt. Pünktlich um 10 Uhr stand unsere Vermieterin vor unserer Tür und verabschiedete sich sehr herzlich und überschwänglich von uns. 

Morgendlicher Berufsverkehr

Es war deutlich wärmer als am Vortag, jedoch hatte es nachts geschneit. Der Schnee war durch den nachfolgenden Regen schon fast verschwunden. Zur Metro waren es etwa 1,5 km Fußweg. Schwieriger war es jedoch, mit dem gesamten Gepäck auf die schnellen Rolltreppen zu kommen. Auch das meisterten wir wie Profis. Während des Berufsverkehrs sind noch mehr Menschen als sonst unterwegs und alle Rolltreppen sind in Betrieb. Sonst geht immer nur eine rauf und eine runter, die dritte wird an den Handläufen von zwei Personen, die unten mit einem Lappen stehen, gereinigt.
Die Menschen in der Metro sahen sehr müde aus. Egal, wo ich hinschaute, saßen oder standen Menschen mit geschlossenen Augen.

Kurz vor der Abfahrt nach Moskau

Da alles so reibungslos geklappt hat, waren wir viel zu früh am Bahnhof und hatten noch über eine Stunde Zeit. In einem Café mitten im Trubel waren und viele Plätze frei, so dass wir gemütlich frühstücken konnten. Nebenan kaufte ich ein wenig Proviant für die 10-stündige Zugfahrt.
Um 11.30 Uhr wurden wir durch eine neue Schleuse gelassen, um zu unserem Zug zu kommen. Leider standen wir nicht auf der Passagierliste und die Schaffnerin sprach wieder nur Russisch. Das Online-Ticket halft uns auch nicht weiter. Erst als Oliver die ausgedruckten Tickets herauskramte, klappte alles wie am Schnürchen. 

Zugfahrt nach Moskau

Der Zug machte auf uns einen merkwürdigen Eindruck, da die oberen Betten noch herunter geklappt waren. Wir bekamen zwei gegenüber liegende Einzelplätze. Es stellte sich heraus, dass man, obwohl es eine Tagesfahrt war, Liegeplätze bekam. Die Einzelplätze bauten wir zu einem Bett zusammen und bezogen dann die Matratzen. Oliver nahm das obere Bett, obwohl sowohl das untere als auch das oberere Bett nicht lang genug für ihn waren. In jedem Waggon steht ein Samowar, aus dem man sich heißes Wasser zapfen kann. Außerdem verkauft die Schaffnerin kleine Snacks wie Schokoriegel und Ramen Nudeln zum Aufgießen. Einen Speisewagen hatte der Zug nicht.
Faszinierend war, dass sich die meisten Mitreisenden ihre Schlafsachen anzogen und viele sofort schliefen. Tagsüber um 12 Uhr?
Naja, es stellte sich auch für uns als sehr nützlich dar, weil wir ja in der Nacht nicht so viel geschlafen hatten.

Eine Katastrophe hingegen war die Toilette. Oliver merkte hierzu an, dass wir einfach zu verwöhnt sind und die Toiletten in der Deutschen Bahn in den 1980er Jahren auch nicht besser war. Ich kann mich noch schwach daran erinnern.

Ankunft in Moskau

Wir kamen recht pünktlich in Moskau an. Von dort mussten wir nur schnell Tickets ziehen und dann eine halbe Stunde zu unserem Quartier fahren. Diesmal hatten wir ein Hotel ausgewählt, das hauptsächlich von Russen genutzt wird. Durch die Reviews eines Buchungsportals (booking.com) wussten wir, dass der Eingang etwas schwer zu finden war und das Hotel in der 4. Etage eines Bürokomplexes liegt.
Wir wurden wieder sehr herzlich empfangen. Das Zimmer war nichts Besonderes, aber groß, sauber und mit bequemen Betten. Den Balkon konnten wir nicht nutzen, da es an einer Hauptstraße liegt.
Der Hunger trieb uns in ein Restaurant um die Ecke. Anders als in St. Peterburg war hier nicht an jeder Ecke ein Dixy, das 24 Stunden geöffnet hat. Das „16 Тонн“ (deutsch: 16 Tonnen) ist eine Art Brauhaus mit der russischen Besonderheit, dass man vorher seine Garderobe abgeben muss. Es war sehr gemütlich dort.