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Die Fahrt mit der transsibirischen Eisenbahn war lang, aber es war toll, dass wir das Viererabteil in der zweiten Klasse für uns alleine hatten. Nur irgendwann nach Omsk kam ein Mann in unser Abteil und schlief eine kurze Strecke neben uns, wovon Oliver allerdings gar nicht mitbekam.

Ankunft in Nowosibirsk

Der Zug kam pünktlich um 12.15 Uhr in Nowosibirsk an. Da der Zug hier etwa eine Stunde hielt, war keine Eile geboten. Draußen nahm mir jemand netterweise den Koffer entgegen, wollte diesen sogar noch weiter tragen. Das ist das erste Mal, dass wir auf unserer Reise Kofferträger entdeckten, doch ich lehnte dankend ab.
Es gab nur einen Ausgang, auf den alle zuströmten. Treppab ging es in die Bahnhofshalle, wo wir als erstes unsere Tickets für die Weiterfahrt ausdrucken wollten. Doch hier fanden wir keinen Drucker und helfen konnte uns auch keiner. Eine Dame rief ihre Kollegin Natascha, die wohl Englisch sprechen sollte, aber auch nicht verstand, was wir wollten. Schließlich stiefelte Oliver nach oben, ich bewachte das Gepäck. Ein paar Minuten später kam er erfolgreich zurück.

Nowosibirsk

Unser Hotel „Marinas Park“ lag direkt gegenüber vom Bahnhof. Auf unserer weiteren Strecke bevorzugen wir Unterkünfte in Bahnhofsnähe, da wir die Erfahrung gemacht haben, dass es sehr viele Treppen gibt. Außerdem sind die Innenstädte nicht gestreut, was die Fortbewegung mit Gepäck erheblich erschwert.
In der 18. Etage bekamen wir ein Zimmer mit Badewanne und tollem Ausblick über die verschneite Stadt.

Ausblick von der 18. Etage
Ausblick von der 18. Etage

Unsere erste Mahlzeit vor Ort nahmen wir in einer kleinen Pellmini-Bude ein. Es war sehr gemütlich da und wurde von Einheimischen frequentiert. Hier planten wir den weiteren Tag und auch einen Teil der weiteren Strecke mit der transsibirischen Eisenbahn.

Weiter ging es in das Kaufhaus Galeria Novosibirsk, das mit sehr vielen Geschäften bekannter Labels – auch Unterwäsche und Socken – ausgestattet ist.
Gegenüber ist eine Markthalle, die wir interessanter fanden. Die Verkäufer und Verkäuferinnen standen dort in einer landestypischen Kleidung (alle gleich) und boten Fleisch, Gemüse und Gewürze feil.

Zu Fuß erreichten wir das Lenin-Denkmal, das eigentlich in Berlin stehen sollte, dafür aber zu groß ist.
Im Anschluss wollten wir uns noch die Metro anschauen, die aus zwei Linien mit insgesamt 13 Stationen die Einzige in Sibirien ist. Sie sind ähnlich pompös wie in Moskau und St.Petersburg, auch wenn die Stationen nicht so tief unter der Erde liegen.

Zum Abschluss flanierten wir durch eine Einkaufsmall neben unserem Hotel, um Vorräte für die Weiterfahrt zu kaufen. Das ist wohl das letzte mal, das wir Kwas, einen Brottrunk, bekommen werden.
Den Abend ließen wir in der Hotelbar ausklingen. Das war etwas glamouröser als unsere bisherigen Unterkünfte. Für den hoteleigenen Pool und die Sauna waren wir zu müde, aber ein Bad in der Badewanne gönnte ich mir dann doch.

An diesem Tag wollten wir uns die Metro-Stationen der Stadt Moskau, Russland, anschauen.

Metro-Stationen in Moskau

Moskau ist schon oberirdisch sehr imposant und besuchenswert, aber das Metro-System ist nochmal ein Erlebnis für sich (hierzu wird es noch einen separaten Artikel geben). Wir hatten schon mehrere Stationen im Vorbeifahren oder beim Umsteigen gesehen, doch jetzt wollten wir genau wissen, wo wir sind. 

Abfahrtsbahnhöfe für den Fernverkehr / Schließfächer

An der ersten Station brauchten wir noch eine Orientierung, von wo wir am nächsten Tag abfahren wollten. Die Bahnhöfe Jaroslawski, Kasanski und Leningradsky liegen alle neben der U-Bahn-Station Komsomolskaja. Zu unserem nächsten Ziel Kungur sollte der Zug (Transsibirische Eisenbahn) vom Bahnhof  Jaroslawski starten. In diesen kamen wir nur, indem wir eine Kontrolle passierten. Alles wie am Flughafen.
Auf dem Weg zurück zur Metro entdeckten wir per Zufall Schließfächer, die in einem dunklen, einsamen unterirdischen Gang waren. Man kann ein Gepäckstück für 24 Stunden für 350 Rubel (ca. 5€) dort einschließen. Gut zu wissen, falls wir für den Folgetag keine andere Möglichkeit finden.

Georgisches Essen

An der zweiten Station (Mira Prospekt) mussten wir jedoch erst etwas essen. Durch Zufall fanden ein georgisches Restaurant Natakhtari Cafe. Ich bestellte wieder das mit Käse gefüllte Brot (Chatschapuri), welches mit einem Ei bedeckt wird. Für Oliver gab Lobiani mit Fleisch und diversen Kräutern gefüllt. Das kann man nur empfehlen.

Im Restaurant recherchierten wir mehrere Online-Artikel zu den schönsten Metro.Stationen und legten zu unsere Route fest:

  1. Komsomolskaya
  2. Prospekt Mira
  3. Novoslobodskaya
  4. Belorusskaya
  5. Kievskaya
  6. Park Pobedy (Siegespark)
  7. Theater
  8. Ploshchad Revolyutsii (Bronze-Statuen, viel Andrang)
  9. Maykovskaya

Die letzte Station sollte eine der schönsten Stationen in Moskau sein, dabei fanden wir Ploshchad Revolyutsii viel beeindruckender. Es war schon recht spät, als wir an der Maykovskaya (0 Uhr) ankamen und wir hatten wieder Hunger. Das einzige, was wir auf die Schnelle fanden, war ein tchechisches Restaurant, wo wir Burger und Gulasch bestellten. Alles wurde sehr knapp, da die Bahnen nicht die ganze Nacht durch fahren. Trotzdem schafften wir es schnell und sicher nach Hause.