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Malaiische Literatur

Das Frühstück nahmen wir alleine zu uns, da Liz und Clayton ja bereits am Vortag abgereist waren. Dafür saßen mehrere Familien um uns herum. Mit dem Paar, das die Unterkunft verwaltet, sind wir schon mehrfach ins Gespräch gekommen. Rich und seine Frau wohnen mit ihren beiden Kleinkindern in dem Chalet direkt neben uns. Sie hatte mir auch das Buch von LAT, einem malaiischen Karikaturisten gezeigt. Unsere Unterkunft verfügt nämlich über eine kleine Bibliothek. In dem Buch „Kampung-Boy: Ein Frechdachs aus Malaysia“ wird das Leben eines Jungen beschrieben, der in einer malaiischen Dorfgemeinschaft aufwächst. Absolut empfehlenswert!

Kampung Boy
Kampung Boy

Schnorcheln mit einem Stachelrochen

Oliver Kampf mit dem Seil
Oliver Kampf mit dem Seil

Das Wasser zieht sich im Laufe des Vormittags immer weiter zurück, so dass wir schnell unsere Schnorchel schnappten und ins Wasser rannten. Tatsächlich war es recht tief und einige Fische begrüßten uns freundlich. Oliver entdeckte einen Stachelrochen, der sich dank seiner Färbung nur schwer von seiner Umgebung unterschied. Im Nachhinein erfuhren wir, dass sein Stachel giftig ist und er Schnorchler als Bedrohung ansehen könnte. Puh! Wieder einmal haben wir Glück gehabt. Am Vortag hatten wir viele Muscheln gesehen, die sich unter Wasser öffnen und dann blau schimmern. Zu ihnen wollten wir schwimmen, mussten aber eine Absperrung überwinden. Oliver drückte das Seil für mich weg, verletzte sich dabei aber an einem spitzen, scharfen Gegenstand. Jetzt sieht seine Hand aus, als hätte er einen schweren Kampf hinter sich.

Spaziergang mit Waran und Fledermäusen

Auf der anderen Seite vom Fähranleger liegt das ABC Dorf, das sehr schön sein soll. Deshalb spazierten wir nach dem Mittagessen dorthin. Man merkt, dass noch keine Saison ist, denn man sieht nur Einheimische. Kaum einer von ihnen geht zu Fuß, stattdessen quetschen sich ganze Familien auf ein Moped. Helme trägt hier auch keiner. Schön ist jedoch, dass die Frauen in dem muslimisch geprägten Land scheinbar recht emanzipiert sind. Fast alle fahren Moped, was man sich in anderen Ländern nicht vorstellen könnte.

Durch ein Geräusch ließ ich meinen Blick nach oben gleiten. In den Bäumen sah ich etwas, das aussah, wie kleine schwarze Nester oder herabhängende Plastiktüten. Bei genauerem Hinsehen erkannte ich tausende von Fledermäusen, die teilweise schon wach waren und ihre Flügel ausstreckten. Ein wunderbares Bild und so irreal. Zwar hatten wir Werbung für eine Tour zu den „Flying Foxes“ gesehen, doch dass wir sie auf einem Spaziergang entlang des Strandes entdeckten, war für uns sehr überraschend.

Waran auf Pulau Tioman
Waran auf Pulau Tioman

Auf dem Rückweg wollten wir unsere Wäsche abholen, als uns plötzlich ein großer Waran – wahrscheinlich der vom ersten Tag – über den Weg lief. Der Waran hatte aber mehr Angst vor mir mit meiner Handy-Kamera als wir vor ihm. Die Wäsche bekamen wir sauber gefaltet zurück und mussten per kg bezahlen.

Ein paar Meter weiter kehrten wir dann zum Fisch BBQ ein. Diesmal waren wir zu früh, weshalb wir uns erstmal mit Lyschi-Milch und einem frisch gepressten Saft begnügten. An dem letzten Abend auf Pulau Tioman leisten uns wieder Anna und Leathon Gesellschaft. Langsam kennen wir so viele Leute, die wir besuchen wollen, dass wir direkt eine weitere Weltreise planen müssen (lach!).

Russland verstehen? Nein, das geht nicht. Zu weit ist das Land, zu lang ist die Geschichte, zu verschieden sind die Menschen. Doch literarisch kann man sich dem Land annähern und ein Verständnis für die Gegebenheiten und die Schicksale der Menschen entwickeln.
Wo fängt Russland an und wann ist Geschichte interessant? Meine Auswahl entwickelte sich aus Autoren, die ich bereits kannte (u.a. aus dem Studium), Reiseliteratur und auch in den Medien diskutierte Autoren.
Die folgende Übersicht in nur ein Beginn meiner Lektüre und wird sicher noch in den nächsten Monaten und Jahren ergänzt. Natürlich freue ich mich auf weitere Vorschläge und bin für Diskussionen offen.
Werke, die rund um die transsibirische Eisenbahn spielen, habe ich in einem separaten Artikel thematisiert.

Russland:

  •  Tom Rob Smith: Agent 6 (2011)
    Agent 6 ist der letzte Teil der Trilogie nach Kind 44 und Kolyma, kann aber unabhängig von den beiden Werken gelesen werden. Die Politthriller sind gefüllt von politischen Ereignissen und lassen den Leser schnell in die Geschichte Russlands eintauchen.
    Der MGB-Offizier Leo Demidow soll den Kommunisten Jesse Austin, einen dunkelhäutigen Sänger aus Amerika das sowjetische Bildungssystem in geschönter Form darstellen. Hier lernt der 27jährige seine Frau Raisa kennen.
    Jahre später reist die Lehrerin Raisa mit ihren beiden adoptierten Töchtern Soja und Elena nach New York, um am Programm Schüler für den Frieden in Zeiten des Kalten Krieges teilzunehmen.
    Während des Auftritts wird Jesse Austin erschossen und Raisa und ihre Töchter geraten zwischen die Fronten. Lügen und Intrigen sorgen dafür, dass Raisa, die ebenfalls durch einen Schuss stirbt, als Hauptschuldige in der Sache angesehen wird.
    Leo Demidow versucht der Sache nachzugehen im Glauben an die Unschuld seiner Frau, wird jedoch durch eine misslungene Flucht über Finnland nach Afghanistan versetzt.
    Hier erlebt er Sowjetische Interventition in Afghanistan und will doch nur noch zurück zu seinen Töchtern.
    Die Romane von Tom Rob Smith zeigen die unschönen Situationen des Lebens. Der Leser lernt verschiedene Perspektiven von Tätern, Opfern und den Menschen dazwischen kennen und kann sich in jede Person einfühlen. So kann man auch das Handeln Menschen, die anderen Leid zugefügt haben, nachvollziehen und teilweise Mitleid mit diesen empfinden.
    Der Autor zeigt politische Strukturen in Russland auf und hilft den Durchreisenden Geschichte nachvollziehbar zu machen und die Menschen zu verstehen. Niemand ist wirklich frei von Geschichte.
  • Stefan Orth: Coachsurfing in Russland
    Dies ist ein Buch, das man vor einer Russland-Reise lesen kann und einen persönlichen Blick des Autors und Journalisten Stefan Orth auf das Land und seine Besonderheiten bekommt.
    Zehn Wochen durchstreift Orth Städte zwischen Moskau und Wladiwostok (die Strecke, die wir mit der Transsib zurücklegten) und trifft dort immer wieder auf Menschen und ihre Geschichten. Durch www.couchsurfing.com findet er immer wieder einen Platz zum Schlafen und setzt sich hier mit seinen Vorurteilen auseinander, die er teils bestätigt findet, jedoch auch reflektieren muss.
    Fotos in der Mitte des Buches bilden teilweise die Personen und auch Orte, an denen er schlafen musste (Matratze direkt neben der Toilette im Bad) ab.
  • Eva Stachniak: Winterpalast (2012, Hörbuch)
    Die junge Waise Varvara kommt als Dienstmädchen in den Winterpalast und lernt, dass Ohren und Augen überall sind. Sie wird zu einer der wichtigsten Spioninnen des Palastes. Als die junge Sophie von Anhalt-Zerbst – die spätere Katharina die Große – an den Hof kommt und auf dem Weg zur Macht eine Verbündete braucht, wird Varvara ihre engste Vertraute. Die Freundschaft der beiden Frauen ist vielen eine Dorn im Auge und wird durch politische Intrigen eingeschränkt. Schließlich erklimmt Katharina den Zarenthron, wodurch sie eine der mächtigsten Frauen ihrer Zeit wird.
    Der „Winterpalast“ zeigt, wie Politik funktioniert und welche Machr der russische Zarenhof einst über die Menschen besaß. Der Wandel der Persönlichkeiten ist empathisch dargestellt.

Georgien:

  • Nino Haratischwili: Brilka, das achte Leben (2014)
    Ein Roman eingebettet in die Geschichte Georgiens? Nicht erwartet habe ich eine solche Wucht bei der Auswahl dieses Romans. Das Familien-Epos hat einen bleibenden positiven Eindruck hinterlassen, so dass ich dies uneingeschränkt an Menschen mit geschichtlichem Interesse weiterempfehlen kann.
    Stasia, Christine, Kitty, Kostja, Elene, Daria, Niza, Brilka. Acht Leben, acht Biographien, die ineinander verwoben sind wie ein Teppich. Jedes Leben ein Faden, der den Fortbestand des Teppichs sichert.
    Nino Haratschwili erzählt die Geschichte einer Familie über sechs Generationen beginnend mit der Geburt der Tochter Stasia des angesehenen Schokoladenfabrikanten in Georgien im Jahr 1900. Der Leser taucht in die Geschichte eines Landes ein, das ständig von Kriegen und Revolutionen erschüttert und von Not bedroht wird. Der rote Faden ist das Rezept der Trinkschokolade, deren verführerischer Geschmack und Duft von einem Segen und Fluch zugleich verfolgt zu sein scheint und deshalb nur ausgewählten Familienmitgliedern zugänglich ist. Die Familie wird auseinander gerissen durch verschiedene gesellschaftliche Positionen und Ideologien, Verrat, falsche Freunde, Politik unter Stalin und den Machenschaften des Geheimdienstlers Lawrenti Beria, der hier stets nur als der „Kleine Große Mann“ betitelt wird. Menschen verschwinden, die Sehnsucht nach Rückhalt in der Familie und der Glaube an die Liebe in diesen schweren Zeiten wird von politischen Ereignissen überschattet. Jeder erlebt eine Form von Gewalt, die das Leben zeichnet.
    Eingebettet ist die Geschichte in die Suche nach der verschwundenen Nichte Brilka im Jahr 2006, die von ihrer Tante Niza aufgespürt und zurück nach Tiflis (Tbilissi) begleitet werden soll.

    Der Roman umfasst in der gedruckten Version über 1000 Seiten, weshalb ich froh war, ihn auf dem Tolino zu lesen. Ein Familienstammbaum befindet sich in der gedruckten Version, in dem Epub-Format fehlte dieser leider, so dass ich mir selbst einen erstellte. Es empfiehlt sich unbedingt vorher den Artikel über Lawrenti Beria zu lesen, denn so wird vieles aus der Geschichte Georgiens und auch Russlands klarer.

Die Lust zu Reisen und ferne Länder und Kulturen zu entdecken sind teilweise aus der Literatur heraus entstanden. Gerade während meines Studiums haben mich Bücher interessiert, die das (uns) Fremde zeigen und somit auch die eigene Lebensweise reflektieren lassen. Dank meines Ebook-Readers, den mein Vater mir vor etlichen Jahren geschenkt hat, habe ich Zugriff auf die Welt der Bücher, egal wo ich mich gerade befinde.
Vor unserer Reise musste jedoch ein neuer Tolino her, der besser ins Internet kommt und zudem auch noch wasserdicht ist.
Während der Reise lese oder höre (seltener!) ich Bücher, die zur Umgebung passen oder von Autoren des bereisten Landes geschrieben wurden.
Mittlerweile bin ich auf ein paar neue Autoren gestoßen und liste diese hier einfach mal auf. Einige der Autoren waren mir bereits bekannt, doch wirkte die Lektüre während der Reise nochmal anders, da das Leseerlebnis immer auch durch den Zeitpunkt und den Ort während der Lektüre variiert.

Transsibirische Eisenbahn:

  • Engberding, Hans und Thöns, Bodo: Transsib-Handbuch
    Dieses Buch hat uns meine Tante zur Reisevorbereitung geschenkt, ich habe es aber erst während der Reise zu schätzen gelernt. Es zeigt “alle Strecken zwischen Moskau, Wladiwostok, Ulan-Bator und Beijing” (zitiert aus dem Titel).
    Geschichtliche Hintergründe, Sprachführer, die schönsten Streckenabschnitte, Literaturtipps, kleine Stadtbeschreibungen, geordnet nach dem  Streckenverlauf, und letztendlich eine große herausnehmbare Karte von Russland
  • Liksom, Rosa: Abteil Nr. 6
    Eine junge Finnin fährt mit der transsibirischen Eisenbahn. In ihrem Abteil sitzt ein Russe, der schon viel in seinem Leben gesehen hat und sehr der käuflichen Liebe zugetan ist. Gleichzeitig erkennt man hinter seiner ruppigen Art auch einen fürsorglichen Menschen.
    Dieses Buch habe ich nicht zu Ende gelesen, da mir die Art des männlichen Protagonisten absolut zuwider ist. Vielleicht gebe ich dem Buch nochmal eine Chance, denn es zeigt doch einen sehr persönlichen, individuellen Blick auf Russland.
  • Coelho, Paulo: Aleph
    Der Ich-Erzähler (Autor in einer Sinnkrise) reist mit der transsibirischen Eisenbahn von Moskau nach Wladiwostok und lernt dabei die 21 Jahre alte Hilal, eine türkische Geigenvirtuosin, kennen. Im Zug treten sie zufällig gemeinsam ins „Aleph“, ein Paralleluniversum, in dem Zeit und Raum zusammenfallen.
    Das ist sehr spirituelles Buch, auf das man sich einlassen muss. Diesen Roman habe ich vor ein paar Jahren gelesen, doch hat er mich eher verwirrt. Es ist eine Art Zeitreise, die das jetzige Leben verstehbarer macht. Erst während der Fahrt in er transsibirischen Eisenbahn fiel mir wieder ein, dass zwischen den Abteilen der Zugang zum (fiktiven) „Aleph“ ist und ich anfangs sehr vorsichtig durch die Türen glitt. Merkwürdig, was Literatur mit einem macht!

Wäsche waschen ist ja immer ein Thema auf Reisen. Wir haben es aber ganz gut getroffen, da wir immer Wohnungen mit Waschmaschine gemietet haben. Gestern Abend hatten wir jedoch arge Probleme, da der nagelneue Toplader im Schleudergang fast abhob und merkwürdig roch. Es war keine Option, die Maschine einfach abzuschalten, da die Wäsche klatschnass war. Mittlerweile hatten wir auch schon 22 Uhr, weshalb wir auch nicht unsere Vermieter zu Rate ziehen konnten. Also ließen wir die Maschine noch zwei mal unter ohrenbetäubendem Lärm schleudern und hängten unsere Sachen notdürftig im Bad und in der Garderobe auf. Einen Wäscheständer hat diese Wohnung nicht.
Heute morgen meldeten wir das Problem. Was das war, werden wir wohl nicht mehr erfahren.

Mit einem Wochenticket für Bahn, Bus und Fähre lässt sich so allerlei Strecke abfahren. Heute entschieden wir uns für eine einstündige Fährfahrt durch die Schären. Von Klara Mälarstrand in der Nähe des Bahnhofs fuhren wir mit der Linie 89 bis zur Endhaltestelle Tappström. Die Gegend ist traumhaft schön. An der Endhaltestelle erwartete uns ein kleines Örtchen, das sehr belebt war. Im Supermarkt fand ich wieder frische Krabben, die wir am Schiffsanleger verspeisten. Die Rückfahrt genoss ich alleine an Deck, Olli war zu kalt, so dass er sich reinsetzte.

Am frühen Abend flanierten wir durch die Fußgängerzone und ich konnte endlich wieder zu Lindex, einem Bekleidungsgeschäft gehen, das es in Deutschland seit etlichen Jahren nicht mehr gibt. Oliver war entsetzt wie man für 44 € Strumpfhosen, Leggings und Socken kaufen kann. Meine Mädels würden mich da verstehen, zumal man 3 Paar kaufen und nur 2 Paar bezahlen musste. Jetzt habe ich endlich warmen Merino-Woll-Socken.
Leider musste ich unterwegs feststellen, dass die Socken in China hergestellt wurden, also gar nichts Skandinavisches sind. Das ärgerte mich, ließ mich aber auch schmunzeln, da ich gerade einen Roman von Henning Mankell gelesen habe, in dem sich der Protagonist ärgert, dass seine Hemden, die er nach einem Hausbrand kaufte, alle aus China stammten. So schließt sich der Kreis zwischen Fiktion und Realität.
Apropos Literatur: auch die Schauplätze von Liza Markslunds und Stieg Larssons Romanen habe ich hier wieder entdeckt. Zu Oliver sagte ich immer nur: „Ach, das ist…“ und er schaute mich nur verständnislos an.

Mittlerweile haben wir uns ganz gut in Stockholm eingelebt. Die Stationen der T-Bana (U-Bahn) sind uns schon ganz geläufig. Die Menschen in den Bahnen sind zu jeder Tageszeit relaxt und stehen erst auf, wenn die Bahn hält. Das Ein- und Aussteigen ist immer ganz entspannt.

Während der Reise lese oder höre (seltener!) ich Bücher, die zur Umgebung passen oder von Autoren des bereisten Landes geschrieben wurden.
Mittlerweile bin ich auf ein paar neue Autoren gestoßen und liste diese hier einfach mal auf. Einige der Autoren waren mir bereits bekannt, doch wirkte die Lektüre während der Reise nochmal anders, da das Leseerlebnis immer auch durch den Zeitpunkt und den Ort während der Lektüre variiert.
Die Bandbreite an skandinavischer Literatur ist so groß, dass ich nicht alle Werke, die ich gelesen habe, auflisten und kommentieren werde. Bei Bedarf könnt Ihr mich gerne anschreiben, um meine Kritik zu den einzelnen Werken zu erfahren. Tatsächlich war ich mal in einem Literaturclub, in dem ich mich rege über ausgewählte Werke austauschen konnte. Erst das Gespräch darüber eröffnet neue Perspektiven!

Schweden:

  • Mankell, Henning: Die schwedischen Gummistiefel
    Der Roman greift die Geschehnisse des Werkes “Die italienischen Schuhe” auf und lässt einen das Leben in den Schären nachempfinden. Die Einsamkeit und Einöde, aber auch die Schrulligkeit einiger Bewohner werden hier schön gezeigt.
  • Ullberg-Westin, Gabriella: Der Schmettering
    Dies ist der Auftakt einer Krimi-Serie, die in Südschweden spielt. An Heiligabend erwartet eine Frau ihren Mann, verkleidet als Weihnachtsmann, doch sie öffnet ihrem Mörder. Viele Wendungen, sympathische Personen in einer Kleinstadt im Winter.
    Diese Serie werde ich wohl irgendwann weiterlesen. 
  • Dahl, Arne (Jan Arnald): 4 Bände: Gier, Zorn, Neid und Hass
    Arne Dahl hat eine vierteilige Thriller-Reihe verfasst, in der die Opcop-Ermittlertruppe, eine geheime Untergruppe von Europol, ermittelt. Im ersten Band werden alle internationalen Ermittler eingeführt, die paarweise auf unterschiedlichen Teilen der Erde im Einsatz sind. Anfangs fällt es schwer, die einzelnen Verbrechen und die Einsatzorte in Verbindung zu bringen, denn hier zeigt sich die ganze Bandbreite der Kriminalität: Menschenhandel, brutale Foltermorde mit rituellem Charakter, Ökokriminalität, Mafia-Aktivitäten in West und Ost, Drogenhandel, böse Banken und DNA-Manipulation. 
    Die Reihe habe ich lange vor unserer Reise gelesen, sollte aber in dieser Auflistung nicht fehlen. Während andere Krimis einzelne Fälle verfolgen, wird hier die ganze Welt zum Schauplatz. Vieles hängt zusammen und ein Entkommen gibt es nicht.
  • Marklund, Liza (Eva Elisabeth Marklund): Annika-Bengtzon-Krimis
    Annika Bengtzon ist eine schwedische Journalistin. Sie arbeitet mit Tätern, der Polizei und anderen Medien zusammen. Jeder Fall ist in sich abgeschlossen, doch wird die Geschichte der Protagonistin immer weiter erzählt. Sie ist sehr in die Fälle involviert und gerät deshalb oft in Lebensgefahr.
    Die Romane habe ich etwa vor 10 Jahren angefangen zu lesen und immer auf die Fortsetzung gewartet. Absolut lesenswert!
  • Marklund, Liza (Eva Elisabeth Marklund): Mia-Eriksson-Doku-Romane
    Die fiktive Journalistin Annika Bengtzon (s.o.) begegnet während ihrer Ermittlungen Mia Eriksson, die vor ihrem gewalttätigen Mann auf der Flucht ist. Marklund hat hieraus eine zweiteilige Doku-Roman-Reihe entwickelt: Mia. Ein Leben im Versteck und Mias Flucht. Beide Romane sind fesselnd und erschütternd zugleich. Warum ist man so machtlos gegen Gewalt, insbesondere gegen Gewalt in der Familie? Diese Romane kann man nicht einfach aus der Hand legen, sie verändern einen.

Finnland:

  • Soininvaara, Taavi: Finnisches Roulette (4)
    Mehr durch Zufall haben ich diesen Autor entdeckt und bin begeistert. Dies ist der vierte Band einer Reihe, die kriminelle Machenschaften im großen Stil aufdeckt. Der Protagonist ist sehr sympathisch. Durch die vielen Personen und Organisationen aus allen Ecken der Welt, ist es erst etwas verwirrend, aber es lohnt sich, den Faden weiterzuverfolgen. 
  • Soininvaara, Taavi: Finnisches Blut (1)
    Nachdem ich so begeistert von dem vierten Band war, habe ich entdeckt, dass alle Bände in der Online-Bibliothek verfügbar sind. Hier geht es um hochansteckende Krankheiten, gegen die ein Impfstoff entwickelt wurde. Es ist erschreckend, was biologische Waffen bewirken können. Gerade zu Zeiten, in der das Geschehene sich durch das Corona-Virus als reale Gefahr darstellt, ist dies eine spannende Lektüre.
  • Soininvaara, Taavi: Finnisches Inferno (2)
    In Miami stürzt ein Mann aus dem 28. Stockwerk eines Hotels. Bei der Leiche findet man den Code „Inferno“, das Datensicherungssystem einer finnischen Programmierungsfirma. Dieses schützt u.A. die Bankdaten, mit denen ein riesiger Bankraub vollzogen werden soll.
    Wieder ermittelt die SUPO und Ratamo muss sich fragen, wem er vertrauen kann, seinem Instinkt oder den offensichtlichen Indizien. Russische Agenten, chinesische Kriminelle: Wer ist alles in diesen Fall involviert? Wer ist der geheimnisvolle „Hund“? 
  • Soininvaara, Taavi: Finnisches Requiem (3)
    Nach und nach werden Politiker der EU auf brutale Art und Weise ermordet. An den einzelnen Schauplätzen in Helsinki, Sevilla, Budapest und Kopenhagen hinterlässt „Pastor“, so wie sich einer der Täter nennt, eigentümliche Hinweise auf Kriegsschauplätze und Täter früherer Gewaltverbrechen. Obwohl man im Laufe der Geschichte immer mehr von Pastors Motiven erfährt, stecken hinter den eigentlichen Taten viel mächtigere Organisationen aus Finnland, Serbien und Ungarn, die eng mit der Mafia in Verbindung stehen. Was hat die Organisation „Freies Europa“ damit zu tun?
  • Soininvaara, Taavi: Finnisches Quartett (5)
    „Der Engel des Zorns“ ermordet Politiker. Die Öko-Terroristen der Organisation Final Action versuchen die Machenschaften von Ölkonzernen aufzudecken, die verhindern, dass umweltschonende Energie für alle Menschen erschwinglich wird.
    Die Spuren führen nach Holland und nach Washington. Der Leser lernt den Engel des Zorns, seine zwei Gesichter und die Machenschaften von Konzernen und Politikern kennen. Obwohl der Engel des Zorns durch seine Morde als „Bestie“ auftritt, lernt man auch das Gesicht des einfühlsamen kleinen Jungen kennen, der er auch ist, wenn sein Wahn nicht provoziert wird.
    Nachdem ich jetzt fünf Romane der Reihe gelesen habe, lege ich eine Pause ein, denn es ist sehr anstrengend, die politischen Zusammenhänge nachzuvollziehen und zu verstehen.
    Taavi zeigt verschiedene Organisationen und Machthaber auf, die über die Mafia zu russischen Untergrundgruppen und skrupellosen Politikern reichen. Das Spektrum ist so vielfältig, dass es mir oft nicht gelang, den Faden zu verfolgen.

Norwegen

  • Larsson, Stieg: Milleinnium-Trilogie: Verblendung, Verdammnis, Vergebung
    Lisbeth Salander (tätowiert, emotionslos und Computergenie) und Mikael Blomkvist jagen auf fesselnde Art Verbrecher. Sicher sind auch die folgenden Romane, die nach Larssons Tod aufgrund seiner Unterlagen weiter geschrieben wurden, lesenswert.
  • Nesbo, Jo: Harry-Hole-Krimis
    Der norwegische Polizist Harry Hole raucht zu viel, trinkt zu viel, hat wenig wirkliche Freunde und ein loses Verhältnis zu Frauen. Er ist ein hervorragender Ermittler, der in den einzelnen Bänden teilweise im Ausland agiert, um norwegische Kriminalfälle zu lösen. So ermittelt er beispielsweise in Australien oder auch in Bangkok, wo er sich mit den örtlichen Gegebenheiten erstmal vertraut machen muss.
    Die Romane können unabhängig voneinander gelesen werden, doch kann der Leser die Entwicklung von Harry Hole wunderbar verfolgen. Ich habe 2012 den Roman „Der Schneemann“ gelesen und war begeistert. Es folgten „Der Fledermausmann“ (Australien), „Kakerlaken“ (Thailand: Bangkok).
    Sicher kenne ich noch mehr Bände dieser Reihe, doch ich merke, dass auch diese Reihe von mir wieder aufgenommen werden sollte.