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Kuala Terengganu

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Der Abschied von Pulau Kapas, Rose und ihrer Familie fiel uns sehr schwer. Gemeinsam verbringen wir einen Tag in Kuala Terengganu und fliegen von dort nach Kuala Lumpur.

Abschied von Pulau Kapas

Da Rose und die Enkelkinder nicht da waren, konnten wir unsere Sachen recht schnell zusammensammeln und an den Strand bringen. Pulau Kapas hatten wir schon zweimal verlassen, so dass sich eine gewisse Routine eingestellt hatte.

Die Katzen ließen sich noch einmal drücken. Oreo kam überraschenderweise an den Strand und umrundete unser Gepäck. Wusste er, dass es diesmal ein Abschied für länger war?
Olivers MSV-Flip-Flops hatten endgültig ausgedient, unsere in Japan gekauften Schnorchel bleiben auf Pulau Kapas. Auch alle kosmetischen Produkte wie Shampoo und Seifen ließen wir für die folgenden Gäste da.

Nolly und Qimi begleiteten uns ans Festland, da wir noch zusammen essen gehen wollten.
Die Überfahrt war recht schaukelig. Diesmal holten wir erstmalig noch Gäste von Gem Island ab, das Resort hatte wohl auch wieder geöffnet.


An Land erwartete uns Rose mit ihrem Auto und wir fuhren noch kurz in ihr Haus auf dem Festland. Dort überreichte mir Rose eine selbst geknüpfte Kette, die sie mit einer vor Monaten gefundenen Muschel am Long Beach von Pulau Kapas verbunden hatte.
Was für ein schönes Souvenir.

eine neue Kette
Meine neue Kette (mit Qimi)

Im Seafood-Corner in der Nähe des Flughafen stürmten Hummayra und Shamina auf uns zu, Iman (Rose Tochter) kam mit der kleinsten Tochter Azzara dazu. Es war faszinierend zu sehen, dass selbst die kleinste Tochter genüsslich frittierte Garnelen ausschlürfte. Auch Hummayra und Shamina sind in der Lage, Fisch von Gräten zu trennen und zu genießen.
Schön war, dass wir alle nochmal zusammen waren: Nolly, Rose, Iman, Qimi und die drei Enkeltöchter.

Da es noch so früh war, fuhren wir alle in zwei Autos nochmal zum Restaurant Secret Recipe vorbei, um noch einen letzten Kaffee in Kuala Terengganu zu trinken. Nolly schaffte es leider nicht mehr dazuzukommen.

Rechtzeitig erreichten wir den Flughafen, den wir alle mit Mundschutz betraten. Auch die Kleinsten mussten einen solchen tragen. Der Schalter hatte drei Stunden vor Abflug noch nicht geöffnet, obwohl nahe gelegt wurde, zu diesem Zeitpunkt einzutreffen. Nach langer Warterei konnten wir endlich unser Gepäck aufgeben. In meinem Koffer waren 19,5 kg, Olivers Rucksack wog knapp 10 kg. Glücklicherweise hatte ich alle in Malaysia erstandenen Bücher einpacken können.

Als unser Gepäck endlich weg war, stand der Abschied bevor. Unter Tränen drückte ich Rose, denn in ihr hatte ich eine Freundin gefunden. Nolly rief uns nochmal an und verabschiedete sich per Telefon. Auch der Abschied von Qimi und Iman fiel schwer. Hummayra drückte mich ganz mitfühlend, Shamina schaffte es gar nicht, „Tschüss“ zu sagen.
Als wir alleine in der Reihe standen, kamen Shamina und Hummayra doch nochmal angerannt und drückten uns herzlich. Dann mussten wir alleine in die Wartehalle.

Flug nach Kuala Lumpur

Flugzeug nach Kuala Lumpur
Flugzeug nach Kuala Lumpur

In der Wartehalle waren kaum Gäste. Die meisten sahen nicht malaysisch aus.
Zu Fuß liefen wir über den Flughafen zum kleinen Flugzeug der Fluglinie firefly. Innen waren rechts und links jeweils zwei Sitze. Nicht jede Reihe war besetzt und die meisten Passagiere trugen einen Mundschutz. Die Propellormaschine flog nicht besonders hoch, so dass wir noch die Aussicht genießen konnten.
Vom Flughafen in Kuala Lumpur ging es per Grab-Taxi zu unserem Hotel (Mandarin Oriental), das recht zentral neben den Petrona-Towers liegt. Für die letzte Nacht unserer Weltreise hatten wir uns ein besseres Hotel gegönnt, da wir in Kuala Lumpur nicht mehr viel unternehmen wollten.
Es sollte jedoch anders kommen!

Das Zimmer war echt schön mit einem großen Bad. Mit den Koffern wurde uns noch eine Flasche Wein auf das Zimmer gebracht. Entspannt genossen wir diesen und speisten danach in einem nahe gelegenen Irish-Pub. Langsam muss man sich ja wieder der europäischen Kultur nähern.

Mit dem Bus reisen wir weiter von Kuala Terengganu nach Kota Bharu, um dort am nächsten Tag in den Dschungelzug zu steigen. Yoo, der Angestellte vom Qimi Resort auf Pulau Kapas, begleitet uns ein Stück, da er für ein paar Tage nach Hause fährt.

Pizza-Essen mit Yoo und Busfahrt nach Kota Bharu

Morgens nahmen wir unser malaysisches Frühstück auf der Terrasse des Restaurants ein. Ein letztes Mal genossen wir die Aussicht über die Marina von Kuala Terengganu. Da es regnete, ließen wir uns mit dem Caddy zu unserem Zimmer fahren.

Fahrt mit dem Caddy
Fahrt mit dem Caddy

Nach dem Anruf von Yoo, dass er unterwegs zum Busbahnhof Kuala Terengganu ist, machten wir uns auf den Weg. Oliver und Yoo organisierten uns Pizza, die wir am Busbahnhof verspeisten, denn nach drei Monaten wollten wir gemeinsam etwas Westliches essen

Pizza Essen mit Yoo
Pizza Essen mit Yoo

Yoo erzählte, dass der neue Mitarbeiter schon nach zwei Tagen das Handtuch geschmissen hat und Rose und Nolly nun wieder auf der Suche nach Personal sind. Das scheint gar nicht so einfach zu sein.

Die Busfahrt im Reisebus nach Kota Bharu war angenehm. Yoo stieg in seinem Heimatdorf aus und wir erreichten Kota Bharu gegen 19 Uhr.
Unser Hotel war nett, aber nichts Besonderes. Noch am selben Abend ließen wir uns per Grab-Taxi zum Bahnhof fahren, um zu schauen, ob am nächsten Tag der Zug fährt. Erst nach und nach öffnen die Geschäfte wieder und die Verkehrsbetriebe nehmen ihren Dienst wieder auf. Der Schalter am Bahnhof hatte schon geschlossen, aber ein Bahnangestellter versicherte uns, dass am folgenden Tag nachmittags ein Zug fahren würde. Dem Internet war diese Information nicht zu entnehmen.

Mit demselben Grab-Taxi fuhren wir in ein chinesisches Viertel, wo wir noch ein paar Kleinigkeiten zu uns nahmen. Auf dem Rückweg zum Hotel entdeckten wir viele Häuser, die mit Graffiti bemalt waren, die einen religiösen Hintergrund zu haben schienen. Den Boden bedeckte ein gemalter, überdimensionaler Gebetsteppich.

Um uns langsam wieder an das Leben in der Stadt zu gewöhnen, verbringen wir einen Tag in Kuala Terengganu, Malaysia. Hier gehen wir einkaufen, auf den Markt und ich lasse mir die Haare schneiden.

Ein Tag in Kuala Terengganu auf eigene Faust

Nach langer Zeit sind wir nun wieder zu zweit unterwegs. Nach einem Frühstück im Hotel mit tollem Ausblick fahren wir mit einem Grab-Taxi zum großen Markt Pasar Besar Kedal Payang (Central Market). Hier herrscht trotz Corona reges Treiben. Viele Menschen halten jedoch Abstand und tragen einen Mundschutz.

Es gibt gebatikte Kleidung, Sarongs, Essen aus Palmöl, Kokos und Durian. Überall werden süße Getränke angeboten. Nach einem kurzen Spaziergang zog es uns in Richtung Chinatown, weil hier ein paar schöne Straßen sein sollten. Mehrere Gassen sind mit Graffitis verziert.

Per Zufall entdeckte ich ein Schild für einen Friseur. Kurzerhand sprang ich hinein und ließ mich eine Stunde verwöhnen, während Oliver in einem Café wartete. Die gute Frau kam aus Kambodscha und verstand sich auf das Waschen und Massieren des Kopfes. Die Schneidetechnik beherrschte sie nicht so gut, so dass die Haare recht kurz wurden. Das ist hier nicht weiter schlimm, weil sie ja zum Glück wieder nachwachsen und ich froh bin, die schon verfilzten Enden (durch Salzwasser etc.) los zu sein.

Fahrrad-Rikscha
Fahrrad-Rikscha

Anschließend genossen wir das schöne Wetter bei einem Spaziergang zum Einkaufszentrum KTCC, wo wir für Yoo, dem Angestellten von Qimi Resort von Pulau Kapas, Kartenspiele kaufen wollten. Unterwegs machten wir Halt in einer weiteren Mall, um Boat Noodles zu essen.
Die Einkaufszentren sind nicht mit denen in Deutschland zu vergleichen. Es gibt viele leere Geschäfte und Ankündigungen für kommende Geschäfte. Lokale Mode und Billigartikel kann man neben diversen Lebensmitteln erstehen. Westliche Mode ist höchstens in Kuala Lumpur zu bekommen.
Es gab einen sehr kleinen Spieleladen, der das Kartenspiel Uno verkaufte.

Unterwegs kamen wir am Fußballstadion vorbei, das mit den Fußball-Legenden von Kuala Terengganu verziert ist.

Fußballstadion Kuala Terengganu
Fußballstadion Kuala Terengganu

Uns taten nach unserem Spaziergang die Füße weh, denn Schuhe sind wir nach drei Monaten auf der Insel nicht mehr gewöhnt. Abends hatte ich direkt Blasen von meinen Gummi-Birkenstocks.

Den Abend ließen wir im Restaurant unseres Hotels ausklingen. Auch hier wurden als Hauptgerichte Instant-Nudeln angeboten, was ich für ein 5-Sterne-Hotel sehr merkwürdig fand. Die Nudelsuppen und Burger wurden jedoch mit vielen frischen Zutaten verfeinert.

Nach drei Monaten MCO (movement control order) verlassen wir Pulau Kapas und setzen unsere Reise in Kuala Terengganu fort. Der Abschied von der Insel und den Bewohnern fällt uns sehr schwer, doch wir freuen uns auf ein paar weitere Wochen, in denen wir durch Malaysia reisen dürfen.

Abschiedsessen am 15. Juni 2020

Nachdem unsere Unterkunft kurzfristig von gestrandeten Touristen aus Kuala Lumpur für ein paar Nächte wieder aufgesucht wurde, waren wir am 15. Juni wieder unter uns. Lediglich ein neuer Mitarbeiter und zwei Bekannte von Nolly waren da, die die Toilettentür vom Hauptgebäude reparieren sollten.
Ein letztes Mal schwammen wir zum Long Beach, wo sich mittlerweile schon wieder einige Tagestouristen befanden. Trotzdem konnten wir das klare Wasser und das tolle Wetter genießen.

Am Abend hatte Rose für uns alle eine lange Tafel vorbereitet. Es gab ein Gericht mit Rindfleisch mit Sternanis, eines mit Hühnerfleisch in Kokossauce und ein drittes bestehend aus Anchovis in Chilisauce. Anders als in Deutschland fängt man an zu essen, sobald man am Tisch sitzt und verlässt diesen, wenn man fertig ist. Das hat mich schon sehr verwundert, insbesondere weil es ja unser Abschiedsessen war.
Abends spielten wir dann noch gemeinsam Karten und Carrom.

Gegen 23 Uhr ließen wir den Abend auf unserem Balkon ausklingen, wo wir auch kurz via WhatsApp-Call am Geburtstag meines Vaters teilnehmen konnten.

Hütte räumen Pulau Kapas
Hütte räumen Pulau Kapas

Abschied von Pulau Kapas

Mit dem Plan, Rose und Nolly in Ipoh eine Woche später wiederzutreffen und gegen Ende unserer Reise für ein paar Tage nach Pulau Kapas zurückzukehren, sollte der Abschied eigentlich gar nicht so schwer sein. Doch die Familie, unsere Hütte, die Katzen und den Strand, hatten wir in den drei Monaten, die wir auf der Insel verbracht haben, ins Herz geschlossen, so dass der Abschied dann doch unendlich schwer fiel.

Am Strand machten wir noch ein paar gemeinsame Fotos (alle mit dem Pulau Kapas Shirt) und wurden dann mit dem Boot ans Festland gebracht. Dabei hörten wir „Balik Kampung„, was soviel heißt wie „nach Hause fahren“. Auch hier musste ich meinen Tränen wieder freien Lauf lassen. Pulau Kapas ist ganz schnell zu unserer zweiten Heimat geworden.

Rose und ihre Enkelin Humayraa begleiteten uns ans Festland, damit wir noch gemeinsam essen gehen konnten. Essen wird in Malaysia sehr groß geschrieben. Wenn man fragt, was man sich anschauen kann, bekommt man meistens Empfehlungen, wo man gut essen kann.

Am Bootsanleger wollten wir für die Überfahrt zahlen, doch wie so oft wurde abgewunken, weil Alif meinte, er muss den gestrandeten Touristen helfen und wir würden ja sowieso wieder kommen. Er war auch derjenige, der unsere Pakete (Unterwasserkamera und Gesellschaftsspiele für die Unterkunft) entgegen genommen hat.

Kuala Terengganu

Banana Leaf Curry ist eine Spezialität in Malaysia. Deshalb mussten wir auch dies probieren. Man bekommt auf ein großes Bananenblatt eine Portion Reis und in kleinen Schalen das, was man von der Theke ausgewählt hat. In Zeiten von Corona gibt es keinen Selfservice mehr und man muss bestellen, was man möchte. Zu dem Hauptgericht kann man sich noch scharf eingelegte Chilis und Zwiebeln nehmen.

Als Kontrast zu dem Leben auf der Insel hatten wir uns in ein 5-Stern-Hotel einquartiert. Rose und Humayraa begleiteten uns dorthin und waren ganz begeistert. Diese Qualifizierung hat aber nichts mit dem Standard in Deutschland gemeinsam. Der Toilettendeckel wackelte, Kacheln wurden notdürftig verklebt, die Kordeln an den Vorhängen waren nur Deko und hatten keine Funktion… Aber das störte uns nicht weiter. Wir hatten ein bequemes Bett, eine Terrasse und heißes, klares Wasser.

Nachdem wir uns etwa zwei Stunden „ausgeruht“ hatten (wovon?), holten uns Rose und Humayraa wieder ab, die inzwischen auch die jüngere Schwester Shamina eingepackt hatten. In Malaysia schnallt sich kaum einer an, Kinder krabbeln von hinten nach vorne – es interessiert hier niemanden.
Gemeinsam fuhren wir zu Bekannten an den Hafen, wo wir frisch gefangenen Tintenfisch essen wollten. Eigentlich waren wir noch vom Banana Leaf Curry satt. Dort trafen wir auf Roses Tochter Iman, ihren Ehemann und die ganz kleine Tochter. Netterweise machten sie hinterher noch eine Stadtführung mit uns im Auto und setzten uns in Chinatown ab, wo wir den Abend ausklingen ließen.

Endlich ist Corona in Malaysia fast überwunden und das Reisen im Land wird wieder möglich. Wir machen einen Ausflug zum Kenyir Lake, verbringen eine Nacht im Hotel in Kuala Terennganu und das Qimi Resort bekommt neue Gäste.

Essen mit allen Inselbewohnern

Am 9. Juni lud Rose alle auf der Insel gestrandeten zu einem Essen ein. Sie bereitete ein Buffet mit leckeren malaysischen Gerichten vor und die Nachbarn und Langzeittouristen kamen gerne. Zur Unterstützung hatte Qimi noch drei seiner Freunde aus Terengganu eingeladen. Es war ein netter Abend.

Auch die Enkelinnen von Rose und Nolly kamen uns besuchen, so dass wir nach langer Zeit ein wenig Abwechselung hatten. Humaayra und Shamina hängten sich sofort an uns, so dass wir ständig die beiden quirligen Mädchen um uns herum hatten. Hummayra kam sogar nochmal für eine ganze Woche und wir unterrichteten sie ein wenig (Vorschulniveau).

Änderung von MCO in RMCO

Seit dem 18. März herrscht in ganz Malaysia wegen der Corona-Pandemie die so genannte MCO (movement control order), die das Reisen untersagt und die Bewegung auf den Straßen reguliert: Autos dürfen nur mit Genehmigung fahren, in jedem Auto dürfen nur Personen eines Haushalts reisen, Reisen durch das Land gehen nur mit vorheriger Genehmigung und triftigem Grund z.B. Besuch der kranken Familienangehörigen. Auch Geschäfte, Friseure und Restaurants waren komplett geschlossen.
Wie bereits beschrieben, war ich zwei mal in Marang zum Geld holen und Oliver einmal in Kuala Terengganu, ebenfalls, um an Bargeld zu kommen. Ansonsten waren wir drei Monate auf Pulau Kapas.

Seit dem 10. Juni wurden die Maßnahmen gelockert und es trat die RMCO (recovery movement control order) in Kraft, die die Bewegung innerhalb des Landes wieder ermöglicht. Nach und nach öffnen die Geschäfte wieder und es geht zur Normalität über. Die Einhaltung der strikten Regeln hat dazu geführt, dass die meisten Corona-Infizierten wieder genesen sind und es gab verhältnismäßig wenig Menschen, die daran gestorben sind.

Ursprünglich hatten wir am 11. Juni einen Termin bei der Einwanderungsbehörde in Kuala Terengganu, um unsere Visa, die seit dem 31. Mai abgelaufen sind, zu verlängern. Durch die MCO wurde die Aufenthaltserlaubnis automatisch verlängert. Nach Ablauf der MCO hat man 14 Arbeitstage Zeit, um das Land zu verlassen. Das neue Gesetz (RMCO) erlaubt uns daher nun bis zum 31. August 2020 (+14 Arbeitstage) in Malaysia zu bleiben, ohne dass wir irgendwelche Behörden aufsuchen müssen. Natürlich werden wir jedoch früher nach Hause fliegen, da sich das Sabbatjahr dem Ende neigt.

Ausflug zum Kenyir Lake

Da die Information, ob wir unser Visum verlängern müssen oder nicht, nur sehr langsam durchsickerte, hatten wir bereits ein Boot organisiert. Rose, ihr Sohn Qimi und ihre Enkelin Humaayra begleiteten uns morgens nach Kuala Terennganu.
Wir hatten überlegt, am nächsten Tag gemeinsam zum Kenyir Lake zu fahren, um noch mal etwas Schönes gemeinsam zu machen. Kurzerhand verlegten wir den Ausflug vor und fuhren direkt nach dem Frühstück in Kuala Terengganu dorthin. Die Fahrt war schon interessant genug. Es ging vorbei an Palmen und riesigen Feldern, durch kleine Dörfer (Kampungs) und letztendlich zu der schönen Seenlandschaft am Kenyir Lake. Wir konnten mehrere Hausboote bestaunen und sahen Holzhütten, die direkt am See lagen. Alle Attraktionen wie der Tretbootverleih und auch ein großes Geschäft hatten allerdings den Betrieb noch nicht wieder aufgenommen, doch das Outlet für Schokolade hatte bereits geöffnet. Hier bekamen wir günstig deutsche, belgische und schweizer Schokolade – ein Traum!

Gegen 16 Uhr checkten wir in unser Hotel ein. Nach drei Monaten auf der Insel freuten wir uns besonders über klares Wasser in der Dusche, eine Klimaanlage und einen kleinen Mini-Kühlschrank. Das Arena-Hotel liegt direkt im Stadtteil Chinatown und kostet etwa 25 € pro Nacht.

Wie bei unserem ersten Besuch in Kuala Terengganu trafen wir uns mit Nolly im Restaurant Secret Receipe. Hier bestellte ich mir endlich mal wieder ein westliches Gericht, nämlich ein Putenschnitzel mit Pommes. Das war echt mal etwas Anderes. Oliver aß das, was ich beim letzten Mal hatte, Curry Mee. Sehr köstlich! Auch der Nachtisch und die Kuchen sind sehr zu empfehlen.


Humaayra ließ sich von Opa Nolly im Cabrio nach Hause fahren, so dass wir in Ruhe mit Rose einkaufen fahren konnten. In Zeiten von Corona dürfen Kinder keine Geschäfte betreten. Der Einkauf im Supermarkt Mydin war sehr interessant, weil wir hier viele lokale frische Spezialitäten fanden.

Eine Nacht in Kuala Terennganu

Wieder am Hotel angekommen, spazierten Oliver und ich zu einem Buchgeschäft, das auf derselben Straße wie unser Hotel lag. Das SMO ist toll sortiert und ich fand endlich ein Buch, mit dem man die malaysische Sprache (Bahasa Malaysia) lernen kann. Außerdem kauften wir für Humaayra Hefte für Erstlerner und für ihre Schwester ein kleines Bilderbuch. Per Zufall entdeckte Oliver „Lost Receipe for Malaysia“ das wir promt für Rose mitnahmen.

Wie schon bei unseren vorherigen Besuchen kehrten wir abends in Chinatown in die Gaststätte Vinum Xchange ein, wo wir vorher auch schon das ein oder andere Getränk zum Mitnehmen gekauft hatten.

Rückkehr nach Hause nach Pulau Kapas

Nachdem ich endlich mal eine heiße Dusche mit klarem Wasser genießen konnte, bekam ich auch schon Nachrichten von Rose und ihrer Enkelin Humayraa. Sie waren bereits in der Nähe unseres Hotels, nachdem sie Nolly und Qimi zum Jetty gefahren hatten.
Wir verabredeten uns um 9.45 Uhr vor unserem Hotel und fuhren erstmal frühstücken. Von unseren früheren Reisen kannten wir bereits die Kette Old Town (Bild s.o.), wo man vorzüglich speisen kann. Wir überreichten Rose das Kochbuch mit den „vergessenen“ Rezepten Malaysias, über das sie sich sehr freute.

Ein paar frische Kleinigkeiten musste Rose noch vom Festland für die Insel besorgen, so dass ich wieder mit ihr in ein paar Supermärkte ging. Oliver blieb derweil mit Humayraa im Auto, da sie ja aufgrund der RMCO nicht mit in die Geschäfte durfte.

Leider erfuhren wir erst auf dem Weg zum Jetty, dass erst um 14.30 Uhr wieder ein Boot fahren sollte. Alle waren beim Freitagsgebet, sodass außerplanmäßig kein Boot zu bekommen war, weshalb wir kurzerhand in Rose und Nollys Privathaus fuhren und dort verweilten.
Am Bootsanleger kamen wir trotzdem viel zu früh an, sodass wir noch Zeit hatten, uns die Shops am Jetty anzuschauen. Rose hatte Tage zuvor schon Oliver ein Shirt mit der Aufschrift „Pulau Kapas“ mitgebracht, das mir noch fehlte. Kurzerhand kauften wir mir und Yoo das gleiche Shirt. Da am Bootsanleger immer noch so viel Zeit war, flitzte ich zurück und kaufte Rose, Nolly und Qimi auch ein Shirt. Jetzt sind wir das Pulau Kapas-Team!

Rückkehr zur Normalität auf Pulau Kapas

Die Insel wirkte verändert, als wir zurück kamen. Nach langer Zeit waren wieder Touristen auf der Insel, so dass Boote fuhren und Menschen an unserem Strand entlang flanierten. Auch Rose hatte wieder neue Gäste. Gestrandet Touristen aus Deutschland, Kanada, Belgien und Frankreich suchten nach monatelanger Isolation etwas Inselfeeling. Außerdem war eine Nachbarin von Rose und Nolly vom Festland samt Familie und Freunden zu Besuch. Endlich wieder Leben auf der Insel!
Um Rose und ihrer Familie für die tollen drei Monate zu danken, versuchte ich mich mit meiner Hilfe einzubringen. Ich durfte Getränke-Bestellungen aufnehmen und Speisen servieren. Rose und Yoo konnten sich so auf das Kochen konzentrieren. Der große Abwasch musste per Hand erledigt werden.

Die Corona-Zahlen sind in Malaysia stark zurück gegangen, sodass man zumindest unter Einhaltung gewisser Regeln wieder an das Festland fahren kann. Ramadan geht zu Ende und die Familie kann in kleinem Kreis Hari Raya, das Fest des Fastenbrechens, feiern.

Eine Woche fast alleine im Qimi Resort

Nachdem Yo von seiner Familie zurück zu uns auf die Insel gekehrt ist, machten sich Rose, Nolly und deren Sohn Qimi am 19. Mai auf den Weg zur Familie nach Ipoh. Per beantragter Genehmigung war es ihnen gestattet, ein paar Tage die Mutter von Rose zu besuchen.

Unser Tag war klar strukturiert (lach). Morgens nach dem Aufstehen kümmerten sich Oliver und ich um die Pflanzen. Sie sollten täglich mit einer Mischung aus 1/4 Reiswasser und 3/4 klarem Wasser gegossen werden. Rose hat rund ums Haus einen kleinen Garten angelegt, in dem sie selbst Ingwer, Lemongras, Chili, Galgant und Curry aufzieht.

Tagsüber vertrieben wir uns die Zeit mit Schwimmen, Lesen und Spielen – so wie schon die letzten 2,5 Monate, die wir auf Pulau Kapas waren.

Abends hatte Rose mir erlaubt, selbst die Gerichte zu kochen, die sie mir zuvor gezeigt hatte. Ausgestattet mit meiner handgeschriebenen Rezeptesammlung kochte ich mit Yos Unterstützung Tintenfisch mit „Black Pepper Sauce“, Currynudeln, Huhn mit Qimi-Sauce und Huhn mit Kokosnuss-Sauce. Die Kokosnüsse hatten Oliver und ich zuvor gesammelt und selber geöffnet.

Nolly kehrte am Tag nach Hari Raya zu uns auf die Insel zurück und brachte uns typisch malaysische Kekse mit. Außerdem hatte er von den Nachbarn diverse Süßspeisen bekommen, denn zum Zuckerfest teilen die Moslems viele ihrer selbstgemachten Speisen. Gemeinsam aßen wir zusammen am Familientisch.

Am nächsten Abend zeigte Nolly mir, wie man eine Jackfrucht, die an einem Baum hinter unserem Restaurant wächst, aufschneidet. Interessant ist, dass der Kern der Jackfrucht aus einer weißen, flüssigen Masse besteht, die extrem klebrig ist. Aus diesem Grund sollte man beim Aufschneiden Gummihandschuhe tragen. Gelangt diese klebrige Flüssigkeit an Finger oder Lippen, verklebt alles so stark, dass nur eine Mischung aus Öl und Spülmittel dem Abhilfe verschaffen kann. Auf Märkten reinigt man sich die Hände mit Kerosin.

Besuch der Enkelkinder von Rose und Nolly

Am 26. Mai kehrte dann auch Rose zu uns zurück. Sie war bei ihrer Tochter in Kuala Terengganu und brachte zwei ihrer drei Enkelkinder mit. Humaira und Shamina waren sehr kontaktfreudig und spielten die meiste Zeit am Strand. Auch im Wasser hatten sie viel Spaß.

Leider blieben sie nur drei Nächte. Ein wenig Abwechselung ist schon schön.

Shopping in Kuala Terengganu

Die Enkelinnen von Rose und Nolly mussten zurück zu ihren Eltern. Wir nutzten die Chance und fuhren mit einem etwas größeren Boot zurück zum Festland. In Kuala Terengganu fuhr uns Rose als erstes in ihr Lieblingsrestaurant, wo wir Murtabak probierten.

Anschließend setzte uns Rose an einem Drogeriemarkt ab, wo wir endlich alltägliche Produkte wie Shampoo, Peeling und Haargummis kaufen konnten. In The Store in Chinatown deckten wir uns mit Keksen und Getränken ein. Weiterhin genossen wir in einer Bar ein Kaltgetränk.

Zum gemeinsamen Mittagessen wurden wir am Supermarkt wieder eingesammelt und fuhren zum Restaurant Secret Receipe, wo wir – wie überall – unsere Personalien in ein Buch schreiben mussten. Unsere Temperatur wurde gemessen und ebenfalls schriftlich festgehalten. An den Tischen konnte man zu dritt speisen, jedoch mit einem Mindestabstand von 1,5 Metern.

Abends fuhren wir mit Nolly im kleinen Boot zurück auf die Insel. Das Abendessen ließen wir an dem Tag aus.

Tierische Mitbewohner

Neben den Pflanzen versorgten wir auch die Katzen, die immer größer und zutraulicher wurden. Fennex schlief während der Abwesenheit der Familie bei uns auf der Terrasse. Oreo nächtigte in einer Tasche auf dem Boden in unserem Zimmer. Morgens versammelten sich alle um uns in der Hoffnung auf Futter. Das Rascheln mit der Futterdose lockte auch den trägen Fennex runter.

Eine nachts folgte uns eine der Mini-Katzen, der freche und neugierige Panda. Er jaulte an unserer Treppe, weil er den Weg zu den anderen nicht zurück fand. Deshalb brachte ich ihn auf dem Arm zurück. Leider folgte er mir erneut, sodass ich ihn mit auf unsere Terrasse nahm. Ein großer Fehler, denn er wollte daraufhin auch bei uns schlafen. Das kleine Kätzchen legte sich frech in unser Bett. An Schlafen unsererseits war immer nur kurz zu denken. Etwa stündlich hatte er neue Ideen, mich zu wecken. Das Frechste war, dass er mit seinem Köpfchen ganz nah an mein Gesicht kam und daran schmuste, so dass ich wach wurde. Ich erhob meinen Kopf und er legte sich daraufhin promt auf mein Kopfkissen und schlief ein. So nicht, mein Freund! Um 4.30 Uhr nahm ich ihn und brachte ihn zurück zu den anderen Katzen. Seitdem schlafen wir zum Glück wieder ohne Katzen.

Neue Gäste

Viele Teile Malayias sind mittlerweile Corona-frei. Deshalb ist es jetzt auch wieder möglich, neue Gäste aufzunehmen. Am 5. Juni kamen morgen drei malaysische Paare mit ihren Kindern in das Qimi Resort. Abends soll dann ein großes Barbecue serviert werden.