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Hiroshima

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In unserer Heimatstadt Düsseldorf gibt es etliche japanische Restaurants, weshalb uns Sushi und Ramen-Suppen geläufig sind. Auch die japanische Pizza Okonomiyaki haben wir schon mal probiert. Im Folgenden zeige ich das auf, was wir in Hakata und Hiroshima gegessen und gesehen haben. Für jede Stadt einen eigenen Artikel zu veröffentlichen, würde den Blog sprengen.

Koreanische Instant-Reisnudeln

Bevor es mit dem Tragflächenboot von Busan in Süd-Korea nach Hakata, Japan gehen sollte, stärkten wir uns am Hafen erstmal mit einem typischen Instant-Gericht, das es in jedem Supermarkt gibt. Wie schon auf den Märkten probiert, habe ich mich zu einem Fan von Reisnudeln in scharfer Sauce entwickelt. Leider war dieses Instant-Gericht so mega scharf, dass ich es nicht zu Ende essen konnte.

Japan: Hakata-Food

Bereits zum Frühstück isst man in Japan Suppen. Die Restaurants liegen oft direkt nebeneinander, so dass man eine große Auswahl hat. Auf unserem Tisch standen Aschenbecher und es roch nach Zigaretten. Es ist hier noch üblich, dass in Restaurants geraucht wird.
Oliver hatte die Hakata Ramen-Suppe, ich hatte eine etwas schärfere mit einem Ei. Dazu isst man eingelegten Ingwer. Die Suppen waren recht schnell fertig, weshalb ich davon ausgehe, dass sie in einem großen Pott vorgekocht wird und nur noch individuell verfeinert wird. In Deutschland hingegen wird jede Suppe z.B. im Restaurant Naniwa (alter Name von Osaka) frisch zubereitet.

Bahnhof Hakata Ramen Shin Shin

Den Tipp für das Restaurant Shin Shin am Bahnhof von Hakata habe ich aus dem Internet. Es ist eine Kette, die sich auf Ramen-Suppen spezialisiert hat. Mittags gibt es eine Lunch-Karte, aus dem man sich die Standard-Suppe mit individuellen Beigaben auswählen kann. Ich wählte Reisbällchen, die eigentlich schon zu viel waren. Oliver hatte dazu noch Gyoza.
Diese Suppe war meiner Meinung nach einer der besten, die wir je gegessen hatten.

Spezialitäten Geschäfte am Bahnhof von Hakata

Erdbeer Moschi
Erdbeer Moschi

Mochis sind kleine japanische Reiskuchen, mit verschiedenen Füllungen. Diese findet man überall in Japan und werden auch als Nachtisch gereicht. Für die Zugfahrt mit dem Shinkansen haben wir uns jeder einen mit einer Erdbeere gefüllten (typisch für Hakata) Mochi gegönnt.

Japan: Hiroshima-Ramen

Weil wir unser Restaurant mit japanischen Pfannkuchen nicht gefunden hatten, landeten wir in der Nähe des Bahnhofs in einem kleinen Ramen-Restaurant. Die Besitzer sind sehr sportbegeistert, so dass alles mit Devotionalien der ortsansässigen Baseballmannschaft (The Carps) dekoriert war.
Die Vorspeisen sind immer sehr überraschend, weil wir oft nicht entziffern können, was auf der Karte steht.
Unten sieht man Edamame (Sojabohnen am Zweig), die mittlerweile auch Oliver gerne isst. In der kleinen Schale wurde roher, eingelegter Tintenfisch aufgetischt.
Links ist Olivers Suppe mit Udon-Nudeln und Garnelen abgebildet. Die daneben war meine. Oft serviert man ein Ei zu der Suppe. Bisher kannte ich nur die gekochten und teilweise eingelegten Eier. Hier handelt es sich um ein rohes Ei, das ich dann in die Suppe gerührt habe. An manche Essgewohnheiten müssen wir uns noch gewöhnen.

Hiroshima Okonomiyaki

Zubereitung Okonomiyaki
Okonomiyaki

Nach einiger Suche fanden wir endlich das Viertel – ober besser gesagt – das riesige Gebäude, in dem es Okonomiyaki geben sollte. In Hiroshima wurde eine besondere Art der Zubereitung angepriesen. In der dritten Etage fanden wir eine Art Markt mit mehreren Ständen, die alle mehr oder weniger die gleiche Speise (Okonomiyakis) anboten. Auf riesigen Eisenplatten werden Nudeln, Kohl, Eier und Zutaten nach Belieben gebraten und mit einem Spatel gewendet oder geschnitten.

Auf dem rechten Bild sieht man, wie das Gericht vor den Augen des Gastes zubereitet wird. Unten könnt Ihr das fertige Gericht bestaunen. Oben drauf sind Lauchzwiebeln und zwei Austern.

Supermarkt-Food

Japanisches Essen unterscheidet sich schon sehr von europäischem Essen. Es ist sehr fischreich und wird in kleinen Portionen verpackt, so dass man sich seine eigene Auswahl zusammenstellen kann. Leider entsteht sehr viel Plastikmüll. Inbesondere Getränke, die man aus Automaten ziehen kann, sind in Dosen oder Plastikflaschen verpackt. In der Mitte sieht man neben den Getränken auch eine Mais- und eine Bohnensuppe, die man heiß aus dem Automaten ziehen kann.

Wenn man in Hiroshima in Japan ist, muss man sich zwangsläufig mit der Geschichte der Stadt, die geprägt ist durch den Abwurf der Atombombe 1945, auseinandersetzen. Es gibt viele Gedenkplätze und ein Museum, das sich ganz diesem Thema widmet.

Spaziergang durch Hiroshima – Verpackungsmüll

Während man durch die Straßen von Hiroshima schlendert, fallen einem immer wieder Getränkeautomaten auf. Hier werden sowohl Kalt- als auch Heißgetränke in Blech- oder Plastikverpackungen angeboten. Direkt daneben ist ein Müll, der extra diese Verpackungen sammelt.
Wir wollten jedoch einen richtigen Kaffee aus einer Porzellan-Tasse trinken. Das Thema „Vermeidung von Verpackungsmüll“ ist noch nicht überall angekommen. Der Kaffee schmeckte großartig, kostete aber entsprechend viel Geld. Wir kamen uns vor wie Feinsschmecker.
In einem riesigen Supermarkt ließen wir uns von den örtlichen Köstlichkeiten inspirieren. Auch hier wird mal von Verpackungsmüll erschlagen. Außerdem wir jede Kleinigkeit in Plastiktüten gepackt. Man staunt immer, wenn wir unsere wiederverwendbaren Taschen herausholen.

Friedenspark Hiroshima

Friedenspark Hiroshima
Friedenspark Hiroshima

Die Stadt, auf die 1945 eine Atombombe abgeworfen wurde, hat viele Gedenkstellen, die an das Unglück erinnern sollen. Im Friedenspark Hiroshima ist eine Ausstellung, die das Ausmaß des Unglücks zeigt. In dunklen Gängen voll mit Touristen und Schulklassen wird man mit dem Schicksal einer Großstadt, die innerhalb einer Sekunde ausgelöscht wurde, konfrontiert. Es war sehr beklemmend, die Bilder von Menschen mit schlimmsten Verbrennungen zu sehen. Auch wenn das schon so viele Jahre her ist, darf man nicht wegschauen, denn Krieg und Elend gibt es auch heute noch auf der Welt.

Der Park ist sehr schön gestaltet und hat viele Gebäude, die für den Frieden stehen. Es war berührend, zerbomte Gebäude neben Friedenssymbolen zu erblicken.

Hiroshima Castle

Das Schloss von Hiroshima ist genau wie alles andere in der Stadt nach 1945 neu konstruiert worden. Es ist zwar nett anzusehen, aber aufgrund der Rekonstruktion keine wirkliche Attraktion.

Hiroshima Castle
Hiroshima Castle

Um den Busbahnhof am nächsten Tag zu finden, machten wir uns schon jetzt mit der Umgebung vertraut.
Im Anschluss kauften wir in der Nähe unseres Hostels ein paar Leckereien für das Abendessen ein. Im Gemeinschaftsraum des Hostels kamen wir dann mit einem Engländer und einem Inder ins Gespräch. Ich versuchte mit im Origami-Falten und war stolz, eine kleine Kiste zu gestalten.

Bilder und Beschreibungen zu unserem Essen findet ihr unter Japan: Hiroshima-Food

Heute fahren wir zum ersten Mal mit dem schnellen Zug Shinkansen von Hakata nach Hiroshima in Japan.

Bahnhof von Hakata

schwer bepackt
schwer bepackt

Zu Fuß erreichten wir den Bahnhof von Hakata nach etwa 20 Minuten. Er ist riesig und sehr schön gestaltet. Schnell hatten wir einen Überblick, von wo aus wir mit dem Shinkansen fahren würden (ganz hinten durch, 1. Etage).
Im Bahnhof findet man viele Souvenier-Läden mit Leckereien. Außerdem gibt es hier eine riesige Filiale von Daiso, einem 100-Yen-Laden, den man mal gesehen haben muss. Es war jedoch etwas schwierig, mit dem ganzen Gepäck dorthin zu kommen. Die Rolltreppen endeten in der 3. Etage, der Aufzug war immer schon voll, wenn er unsere Etage erreichte. Also wieder runter und von dort den Aufzug nehmen!
Bei Daiso bekommt man wirklich alles: Kosmetika, Spielsachen für Kinder, Materialien für den Garten, Lebensmittel. Oliver kaufte sich ein paar Steck-Puzzle und schon ging es wieder zurück in das Bahnhofs-Gebäude.

In Japan gibt es verschiedene Suppen-Ketten. Besonders am Bahnhof findet man viele der empfohlenen Restaurants. Die Suppe von Shin Shin war wirklich unglaublich gut. Die Mittags-Karte war auf wenige Gerichte beschränkt und es wurde schnell serviert. Nachdem wir das Restaurant betreten hatten, bildeten sich riesige Schlangen hinter uns, wir hatten einfach Glück mit der Zeit.

Fahrt im Shinkansen

Der Shinkansen ist ein Hochgeschwindigkeitszug, der bis zu 320 km/h erreicht. Es gibt reservierte und frei wählbare Plätze, in die in verschiedene Waggons unterteilt sind. Entweder man sitzt zu zweit oder zu dritt in einer Reihe. Während der Fahrt durch Tunnel muss man besonders auf den Druckausgleich in den Ohren achten, manche Menschen sind da empfindlicher.

Ankunft in Hiroshima

Pünktlich liefen wir in dem Bahnhof Hiroshima ein. Nach einer kurzen Orientierung wussten wir, wie wir zu dem nahe gelegenen Hostel kommen. Ein älterer Herr, der sich auf einen Stock stützte, rief uns ganz aufgeregt nach, so dass wir stehenblieben. Er fragte, ob wir Englisch sprechen würden und holte sein Handy heraus. Auf Japanisch sprach er in das Handy, die Übersetzungs-App zeigte uns, dass er uns den „schwierigen Weg“ erklären wollte und uns die Stadt zeigen würde. Wir lehnten dankend ab und überquerten die Straße, die dann jedoch in eine Sackgasse führte. Nur mit einem Aufzug zu einer Unterführung konnten wir die Straße weiter passieren. Prompt stand der alte Mann wieder neben uns und nickte triumphierend. Wir schafften es trotzdem alleine zu unserem Hostel.
Unser Weg führte uns über die Enko-Brücke, die als eine der wenigen den Atombomben-Abwurf überstanden hatte und 2016 restauriert wurde.
Im Hostel angekommen, bekamen wir ein Zimmer, das nur aus einem großen Bett und einer Badkabine wie auf einem Schiff bestand. Es reichte uns aber völlig.

Ausflugsziel Insel Miyajima

Reh auf der Insel
Reh auf der Insel

Nach einer kurzen Pause machten wir uns auf den Weg zu einer sehenswerten Insel: Miyajima
Der Weg mit der Straßenbahn (s. Titelbild) erschien endlos. Als wir nach etwa 45 Minuten ankamen, war es schon stockdunkel und um uns herum waren nur wenige Menschen. Die Fähre legte gegen 19 Uhr ab und wir betraten eine nahezu menschenleere Insel. Einzig ein paar zahme Rehe liefen uns über den Weg. Die Sehenswürdigkeiten waren entweder zur Restaurierung verkleidet oder wurden gar nicht erst angeleuchtet. Restaurants und Cafés, die in einer Art Partymeile angeordnet waren, lagen verwaist vor uns. Sicher ist es im Sommer sehr schön hier. Etwas enttäuscht nahmen wir das Schiff zurück und beschlossen, mit dem Zug in die Stadt zu fahren. In Japan gibt es viele Unterführungen, die gar nicht zu den Gleisen führen, sondern außerhalb des Bahnhofs enden. Nach einigem hin und her fanden wir den richtigen Weg und waren froh, wieder in der Stadt zu sein.

Abendessen in Hiroshima – Japaner verlieren ihr Gesicht

Eine Spezialität von Hiroshima ist das OKONOMIYAKI, eine Art japanische Pizza oder Reibekuchen, die aber nichts mit der italienischen Pizza gemein hat. Es gibt ein Viertel, das sich auf diese Köstlichkeit spezialisiert hat. Leider sind die Restaurants in Japan sehr schwer zu finden. Oft sind Häuser so aufgebaut, dass in einer Etage Bar, in der nächsten Geschäfte und dann Restaurants sind. Auf Nachfrage – da wir Schwierigkeiten hatten, die Schriftzeichen zu entziffern – rannten mehrere Japaner hektisch in verschiedene Richtungen, um dieses Restaurant zu finden. Demütig kamen sie zurück und erklärten todunglücklich, dass dieses Restaurant wohl geschlossen hätte und es ihnen sehr Leid täte. Ohje, was haben wir da ausgelöst?

In der Nähe fanden wir ein sehr nettes Restaurant, das Ramen-Suppe anbot. Hier sprach der Wirt auch Englisch und war sehr glücklich, mal Deutsche bedienen zu können. Zum Schluss ließ es sich mit uns fotografieren.

Weitere Informationen findet ihr unter Japan: Hiroshima-Food (folgt in Kürze)