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Flåm

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Um 7.50 Uhr schlichen wir uns aus unserem 6-Bett-Zimmer in das Wohnzimmer der 2. Etage, um die anderen nicht zu stören. Aber irgendwie mussten alle gleichzeitig raus.

Rasch brachten wir unsere Sachen runter und waren dann um 8 Uhr am Zugterminal, wo schon eine Hand voll Leute wartete.

Die Flåmsbana fuhr pünktlich um 8.35 Uhr los. Wir hatte einen 6er Platz für uns und konnten die überwältigende Aussicht genießen. Teilweise zuckelte der Zug über sehr hohe Teile, unter uns lagen kleine Dörfer, wir durchquerten enorme Tunnel und sahen gewaltige Wasserfälle.

Es gab einen Haltepunkt ohne Ausstieg, weil an der Stelle auf den entgegenkommenden Zug gewartet wurde. Die Strecke ist eingleisig. Auf halber Strecke teilt sich das Gleis in zwei Gleise, damit immer zwei Züge die Strecke bedienen können.

Kurz vor Ende der Fahrt gab es einen Stopp an einem riesigen Wasserfall. Alle strömten für ein Foto heraus. Musik ertönte und eine Elfen-Tanzdarbietung war neben dem Wasserfall zu sehen. Natürlich ist das wieder eine Touristenattraktion, doch da wir nicht darauf vorbereitet waren, war es sehr beeindruckend.

In Myrdal angekommen, hofften wir noch einen Platz im Zug nach Oslo zu ergattern. Zwei Tage vorher, hatten wir versucht, Plätze zu reservieren und das erste mal mit unserem Interrail-Ticket zu fahren, doch der und auch der 14-Uhr-Zug waren komplett ausgebucht.

Trotzdem bekamen wir zwei Plätze, mussten meine Platz 2x wechseln, aber waren doch froh, schon nachmittags in Oslo anzukommen.

Um 16 Uhr durften wir in unsere fantastische Airbnb.de-Wohnung. Eine ganze Wohnung für uns mit Bett, Küche und Wohnzimmer. Das wichtigste war aber die Waschmaschine, denn hier konnten wir das erste mal waschen.

Gegen 17 Uhr fuhren wir dann in die Stadt und schlenderten über die Einkaufsstraße Karl-Johans-Gate, der Einkaufsstraße in Oslo. Vorbei am Dom ging es zum Königinnen-Palast. 

Anschließen trabten wir zum Rathaus, das mich sehr beeindruckt hat von seiner Bauweise. An den Innenseiten findet man Holzschnitzereien aus der nordischen Mythologie. Leider war das Rathaus wegen der anstehenden Kommunalwahlen für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.

Also gingen wir zum Hafen. Hier fanden wir viele Segelboote, Boote und Fähren. Von einem kleinen Fischstand kaufte ich mir einen Fischburger, der nach norwegischem Rezept zubereitet wurde. Lecker.

In aller Frühe mussten wir uns auf den Weg zum Hafen in Bergen machen, da um 8 Uhr die Fähre nach Flåm gehen sollte. Nachts hatten wir uns noch Gedanken gemacht, wie wir am Besten dorthin kommen, denn der Haltestelle “Gyldenpris” in Bergen hat viele Haltepunkte und ist sehr unübersichtlich. Trotzdem haben wir es geschafft, den Bus um 6.49 Uhr zu erwischen und waren viel zu früh am Fährterminal. Wieder kam uns Sprühregen ins Gesicht, aber nach so viel Regen hier in Skandinavien spürt man den kaum noch.

Wir hatten tolle Sitzplätze am Fenster und genossen die 5 ½ stündige Fahrt durch den Sognefjord (größter Fjord Norwegens, zweitgrößter Fjord der Welt). Gelegentlich waren wir draußen und waren geflasht von den intensiven Farben, den bunten Häusern und den riesigen Wasserfällen.

Am frühen Nachmittag erreichten wir das pittoreske Dörfchen Flåm. Die Berge strecken sich gigantisch um uns herum. Je nach Sonneneinstrahlung erscheint immer ein anderes Fleckchen in leuchtenden Farben. Direkt am Hafen sind kleine Häuschen, in denen sich ein Restaurant, ein Pub und diverse Geschäfte befinden. Ein paar Meter weiter wartet die Flåmbanen, mit der wir morgen früh reisen werden. Zwischen all den schönen Häuschen sind Stände mit Baguettes und asiatischem Essen. Alles sehr schräg – insbesondere die Preise. Eine normale Tom Kha Gai Suppe in einer Plastikschüssel mit Plastikbesteck kostet hier 200 Nok, das sind 20 €.

Wir hatten jedoch am Abend zuvor leckeren Fisch aus dem Supermarkt gekauft und konnten diesen mit unseren Reisebesteck verspeisen. Das nutzen wir hier für jede Mahlzeit.

Unser Hostel liegt 1,5 km von der Innenstadt entfernt. Unterwegs hielt jemand an und sammelte uns ein. Er hat sofort gesehen, dass wir in das Brekke-Gard-Hostel wollen.

Unser Zimmer ist ein 6-Bett-Zimmer in der zweiten Etage. Irgendwie scheinen die Häuser in Skandinavien alle im Pippi-Langstrumpf-Style zu sein. Alles quietscht und knarzt. Die Treppen sind unregelmäßig und schwer zu besteigen. Wie schon in Bergen ist es für mich eine Challenge, ohne Hals- und Beinbruch anzukommen. Bis jetzt ist noch alles dran!

Zurück im Dörfchen kauften wir ein paar Lebensmittel und aßen diese am Wasser. Der Käse ist eine spezielle Sorte aus der Nähe von Flam. Er stammt aus Ziegenmilch mit einem süßlichen Geschmack. Er erinnert mich an die Bonbons, die meine Oma früher in der Pfanne aus karamellisiertem Zucker gemacht hat. Von dem Käse kann man aber nur sehr wenig essen.

Wie der Zufall es wollte, wurden wir auf dem Rückweg von derselben Person an derselben Stelle mit dem Auto eingesammelt. Das ist ein Service!