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Fidschi

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Weiter weg von Deutschland ging es kaum. Von Fidschi aus ist es ungefähr gleich weit zurück nach Hause, egal ob man die Westroute über Asien fliegt oder die Ost-Route über die Datumsgrenze und Amerika. Dass man sehr weit weg von zu Hause ist, merkt man auf jeden Fall in vielerlei Hinsicht…

Allgemein

Bevor es ins chaotische Südost-Asien gehen sollte, sind wir Corona-bedingt vorzeitig nach Fidschi geflogen. Eigentlich stand Fidschi auf unserer Liste erst hinter China und Südostasien. Eine Einreise nach China war aber nicht mehr ratsam Anfang Februar 2020. Daher hatten wir die Idee, den Südostasien-Teil einfach umzudrehen und nach Fidschi über Singapur, Malaysia, Thailand, Kambodscha und Vietnam ggf. später nach China einzueisen (wozu es freilich auch nicht mehr kommen sollte).

Land und Leute

Wir hatten im Vorfeld viel gehört über die immer lächelnden und glücklich wirkenden Fidschianer. Schon am Bord des Fliegers von Fiji Airways schallte uns „Bula“ entgegen, ein Gruß, der uns von da an 12 Tage lang verfolgen sollte.

Aus jeder Ecke winken einem auf Fidschi fröhlich rufende Menschen „Bula“ zu. „Bula“ hat übrigens viele Bedeutungen. Von „Hallo“ über „Guten Appetit“ bis „Prost“.

So brachte uns die Flugbegleiterin an Bord unseres Flugs nach Nadi immer reichlich und unaufgefordert Bier und Snacks, um uns relativ sanft in beste „Bula“-Laune zu transferieren.

Fidschi als Land besteht aus einem Archipel mit zig kleinen Inseln und der Hauptinsel mit der größeren Stadt Nadi. Letztere wirkte auf uns eher etwas unangenehm touristisch. Die Inseln des Archipels sind natürlich ein Traum. Allerdings ist es schwer, sich den strikt durchorganisierten Tourismus Mechanismen zu entziehen – mehr dazu weiter unten.

Bemerkenswert ist neben der Herzlichkeit der Menschen auch deren Kommunikativität und Aufgewecktheit. Selbst kleine Kinder sprechen schon fließend Englisch und sind sehr neugierig, während die Erwachsenen zwar bestens über das Weltgeschehen informiert sind – aber eine erfrischende Gleichgültigkeit und Leichtigkeit zu den Problemen dieser Welt aufzeigen.

Die musikalische Begrüßung per kleinem Ständchen war sowohl bereits am Flughafen als auch in allen Unterkünften des Archipels obligatorisch. Zuweilen gab es beim Verlassen der Insel sogar Abschiedsständchen.

Die Bewohner bzw. Mitarbeiter in den Ressorts waren super aufmerksam und sprachen einen immer direkt mit Vornamen an. Im Dorf haben wir erlebt, dass die Menschen sehr spirituell und gemeinschaftlich agieren. Wir waren Teil einer Abschiedszeremonie eines Dorfbewohners, haben ein Getränk aus der Kava-Wurzel getrunken und sind in die Gebete des Dorfältesten eingeschlossen worden.

Unterkünfte

Bei den Unterkünften haben wir versucht das komplette Spektrum abzudecken. Vom Homestay (ganz am Anfang als Mitbewohner im Dorf), über das kleine Ressort mit 5 Hütten bis hin zu dem größeren Ressort (Barefoot Manta), dem Party-Ressort auf einer Mini-Insel (Beachcomber) und airbnb auf der Hauptinsel in Nadi.

Obwohl alles individuell und recht spontan gebucht, ist es mit der Individualität so eine Sache. Auf fast allen Unterkünften auf dem Archipel war man quasi „gezwungen“ Vollpension zu buchen (erfährt man leider erst bei Ankunft). Selbst im Village-Stay war es nicht möglich Lunch abzubestellen oder selbst mitgebrachte Instantnudeln zu essen. Etwas frustrierend und nicht gut für den Geldbeutel.

Ansonsten war aber jede Unterkunft ein (positives) Abenteuer. Im Dorf waren wir vollständig ins Dorfleben integriert. Die Ressorts waren allesamt traumhaft (lediglich Beachcomber ist ein wenig in die Jahre gekommen). Und der Homestay in Nadi gab nochmal Einsichten ins „normale“ Leben einer Mittelklasse Fidschi-Familie.

Für uns hat es sich bewährt, am Anfang unserer Fidschi-Tour in den einfachen, rustikaleren Unterkünften abzusteigen und zum Schluss komfortabler zu wohnen. Gerade die rustikaleren Unterkünfte (bspw. im Village) sind sicherlich nicht jedermanns Sache. Wer Probleme mit Tierchen, Mücken, Feuchtigkeit, Schimmelgeruch, einem nicht hygienisch reinen Klo (schönes Kontrastprogramm zu Japan) oder einer einfache Eimerdusche hat, der sollte sich vielleicht lieber auf die besseren Ressorts beschränken.

Logistik und Verkehr

Auf der Hauptinsel sind wir relativ günstig (etwas günstiger als in Mitteleuropa) per Taxi rumgekommen. Auf den Archipel-Inseln selbst bewegt man sich zu Fuß. Für die Reise zwischen den Inseln gibt es grundsätzlich drei Alternativen:

  • Seabus fährt nahezu alle Ziele des Archipels an. Die Preise sind wesentlich günstiger als für den Yasawa-Flyer. An Bord gibt es alles an Snacks und Getränken, was man braucht. Da das Boot etwas kleiner ist, schaukelt es auch etwas mehr, so dass Passagiere, die für Seekrankheit anfällig sind, lieber eine Pille vorher schmeißen.

  • Yasawa-Flyer letztlich nur notwendig, wenn man an bestimmte Ziele (Beachcomber) oder zu bestimmten Zeiten, an denen der Seabus nicht fährt, fahren will, die teurere Alternative zum Seabus. Wer protzen will, kann sich in die Captains’s Lounge upgraden und Freibier genießen. Das haben wir nicht gemacht und nach allem, was wir gehört haben, muss man schon viel trinken/essen, damit es sich lohnt.

  • Privat organisierter Transfer Hier gibt es zahlreiche Möglichkeiten. Bei unserer ersten Unterkunft hatten wir beispielsweise ein kleines Fischerboot, was uns am Fischerhafen abgeholt hat.
    Für uns direkt nach dem Flug sehr überraschend, hatte das Boot doch kein Dach oder sonstigen Sonnenschutz und wir somit direkt eine Möglichkeit unsere japanische Blässe der Südsee-Sonne auszusetzen. Der Sunblocker war natürlich tief in irgendeinem Koffer verstaut.

    Preislich lagen wir hier noch etwas günstiger als beim Seabus Natürlich kann man (nicht wir : ) aber auch die Luxusalternative Wasserflugzeug oder Hubschrauber wählen. Vielleicht nächstes Mal…

Die Preise für die Überfahrten zwischen den Inseln lagen bei ca. 40-70 EUR pro Person, also doch schon recht teuer. Hinzu kommen noch Shuttlegebühren für das Abholboot der jeweiligen Unterkunft vom Seabus/Y-Flyer (ca. 10 EUR pro Nase).

Trotzdem haben unsere Berechnungen ergeben, dass sich der berühmte Bula Pass (oder auch Awesome Pass) nicht für uns lohnt. Knackpunkt hierbei ist sicherlich, dass die Pässe immer für einige aufeinanderfolgende Tage gelten – man also zahlreiche ungenutzte Tage diesen Pass hat, wenn man bspw. irgendwo mal länger bleiben möchte. Mag sein, dass für Insel-Hopper, die überall nur 1-2 Tage bleiben, sich der Bula Pass rechnet.

Der Bequemlichkeitsfaktor (es gibt Hotelpakete mit Vollpension, die man mit dem Bula-Pass mitbuchen kann) hat auch nicht überzeugt. Muss man doch ohnehin die Ressorts selbst reservieren, denn sie könnten durchaus mal ausgebucht sein. D.h. wenn man einmal auf einer Insel gelandet ist, muss man dort auch zumindest einen Tag bleiben, bis der nächste Seabus oder Y-Flyer kommt am nächsten Tag – also ggf. zelten, wenn alles ausgebucht ist.

Kosten und Geld

Fidschi ist bestimmt kein Budget Reiseland – wird es doch auch von vielen Luxusurlaubern oder Once-In-A-Lifetime-Besuchern (z.B. zur Hochzeitsreise) angereist.

Man sorgt am besten auch bereits auf der Hauptinsel dafür, dass man direkt genug Bargeld (F$) hat, denn auf den Archipel-Inseln gibt es keine Geldautomaten. Zahlen per Karte geht nur selten, und wenn dann muss man saftige Zuschläge zahlen.

Interessant noch, dass man im Village-Stay nicht nur Geld, sondern idealerweise auch eine Kawa-Wurzel dabeihaben sollte, für den Dorf-Chief. Das gehört zur Tradition der Besucher dazu, wurde aber auch nicht stringent von uns verlangt.

Die Preise für Essen waren bezogen auf die Mengen an Essen, die wir bekommen haben ok. Für ein Bier zahlt man schon mal ein wenig mehr als in Deutschland- Man behalte aber im Auge, dass man jottwede ist und vieles nach Fidschi importiert werden muss.

Internet ist (wie fast überall auf der Welt) teurer als in Deutschland. Ich habe für 25 GB umgerechnet 25 EU bezahlt. Die 25 GB kann man aber kaum nutzen, da das Netz gerade auf den Yasawa Inseln nicht das Beste ist.

Und sonst…

Ich sagte es bereits oben: Fidschi ist eine Sache, die man wohl nur einmal im Leben macht. Nicht zuletzt wegen der Entfernung.

Die Strände, Korallen und Menschen sind sicherlich traumhaft. Einiges fanden wir aber etwas befremdlich. So wollte man uns im Dorf ständig irgendwelche Exkursionen oder Souvenirs verkaufen und hat dazu auch gerne schon mal etwas auf die Tränendrüse gedrückt.

Die Mentalität der Menschen, die das Glück gefunden zu haben scheinen, gibt einem schon zu denken. Allerdings störte uns persönlich die ständige Prise Pauschalurlaub Beigeschmack. Vollpension schön und gut, aber ich hätte gerne die Wahl. Für vieles, was man sowieso braucht (z.B. Bootstransfer vom Seabus/Y-Flyer), wird erneut die Hand aufgehalten.

Zum Schluss noch alle Tageburch-Artikel zu Fidschi in chronologisch aufsteigender Reihenfolge.

Vor dem Flug von Fidschi nach Singapur bekommen wir zum ersten mal die Auswirkungen des Corona-Virus auf den Tourismus zu spüren.

Flug nach Singapur in Zeiten von Corona

Uns wurde ein Frühstück mit Toasts und westlichem Obst – es gab tatsächlich Äpfel – serviert, bevor uns unsere Gastgeberin zum Flughafen fuhr.
Durch die vielen Corana-Infektionen weltweit war man am Flughafen wenig Betrieb. Dafür nahm man uns jedoch sehr genau unter die Lupe.
Beim Checkin hatten wir das erste mal Probleme, denn man wollte uns nicht ohne Weiterflug-Ticket nach Singapur lassen. Unsere bisherigen Reiseziele wurden akribisch erfragt und unser Reiseverlauf nachvollzogen. Mehrfach wurden wir gefragt, ob wir auf einem Kreuzfahrtschiff gewesen seien.
Mit dem Gepäck ging es zurück in den Wartebereich, wo wir online ein Flugticket von Singapur nach Kuala Lumpur (Malaysia) für den nächsten Tag kauften. Das machte mich sehr wütend, denn wir finden es nicht angebracht, Tickets zu kaufen, die man nicht nutzt. Unsere Reise soll ja – wenn möglich – mit Zug, Bus und Schiff durchgeführt werden.
Mit dem Weiterflug-Ticket war es dann einfach und wir checkten schnell ein. Gegen unsere Kopfbedeckung hatte niemand etwas einzuwenden.

Flughafen Fiji
Flughafen Fiji

Im Wartebereich trafen wir Katharina aus dem Gold Coast Inn Retreat wieder. Sie hatte ihren Flug wegen der Corona-Epidemie umgebucht. Ursprünglich wollte sie noch ein paar Tage in Singapur bleiben, war sich aber sehr unsicher, ob sie dann überhaupt noch von Doha, einer Zwischenstation, weiterfliegen dürfte.

Der Flug hatte 1,5 Stunden Verspätung. Das ist natürlich besonders doof bei einem Langstreckenflug, der 10,5 Stunden dauert, da man so noch länger im Flugzeug verweilen muss.
Netterweise bot man uns Plätze am Notausgang an, da die anderen Sitze definitiv viel zu klein für Menschen in Olivers Größe sind. Dort konnte man sich prima ausstrecken, so dass die lange Flugzeit nicht ganz zu anstrengend wurde.

Ein Abend in Singapur mit Messungen der Körpertemperatur

Ramensuppe Singapur
Ramensuppe Singapur

Wir landeten mit einstündiger Verspätung auf dem Flughafen Changi. Wir waren überwältigt von der Größe des Flughafens, obwohl wir schon mehrfach hier waren. Uns fragte niemand nach Weiterflug-Tickets, was wir jedoch schon erwartet hatten. Mit einem Grab ging es zu unserem Hotel. Überraschenderweise lag unser Hotel in direkter Nachbarschaft zu einem Hotel, in dem wir einmal waren, so dass uns die Umgebung bekannt vorkam. Vor dem Betreten unseres Hotels wurde am Ohr unsere Temperatur gemessen. Was kommt wohl noch auf uns zu?
Das Zimmer war toll, denn es lag in der 19. Etage. Für einen geringen Aufpreis hatten wir ein Zimmer mit Fenster gewählt, das sich sofort bezahlt machte.
In der direkten Umgebung gönnten wir uns eine Ramen-Suppe, wie wir sie aus Japan kennen. Natürlich war das kein Vergleich zu dem Essen, das wir in Japan bekommen hatten. Auch hier wurde vorher unsere Temperatur gemessen.

Durch die erneute Zeitverschiebung war ich schnell müde und musste früh ins Bett.

Der letzte Tag auf der kleinen Fidschi-Insel Beach Comber steht uns bevor. Wir schnorcheln mit einem Baby-Hai und fahren mit der Fähre zurück zur Hauptinsel, wo wir einige unserer neuen Bekannten wieder treffen.

Schnorcheln auf Beach Comber – Begegnung mit einem Hai

Morgens auf Beach Comber
Morgens auf Beach Comber

Das Frühstück gab es in Buffet-Form mit Kaffee Bodensee. Wie schon beim Abendessen war es recht schlicht im Stil einer Jugendherberge.
Im Laufe des Tages füllte sich die Insel, denn immer mehr Tagesgäste wurden in kleinen Booten gebracht. Mit mehr Touristen kam zumindest bei den neu angereisten und den jüngeren Gästen (20-30 Jahre) Partystimmung auf.
Wir wollten den letzten Tag am Meer auf Fidschi nochmal mit Schnorcheln verbringen.
Vor unserem Haus sah das Wasser deutlich besser aus als an der Stelle, wo wir am Vortag wenig gesehen hatten. Tatsächlich entdeckten wir hier Korallen und einige Fische. Mit der Zeit wurden es immer mehr, die gar keine Scheu vor den Menschen zu haben schienen. Schwärme von Fischen mit Zebrastreifen schwammen um uns herum uns schauten uns durch die Schnorchelbrille direkt in die Augen.
Auf einmal sah ich etwas Unterwartetes in Ufernähe. Ein Baby-Hai schwamm um uns herum und schien recht vertraut mit seiner Umgebung zu sein. Schnell machte ich Oliver darauf aufmerksam, denn das war schon etwas Besonderes. Der Hai blieb stets in unserer Nähe, so dass wir ihn beide noch ein zweites Mal sahen. Das war schon aufregend.

Ein Abend auf der Hauptinsel von Fidschi

An einem Pick-up-point trafen wir unsere neue Gastgeberin, die uns mit ihrem Auto in Richtung Flughafen fuhr. Natürlich waren wir viel zu spät, da wir auf das Gepäck warten mussten, aber wir sind ja „on Fiji time“. Wir bekamen ein Zimmer in ihrer Wohnung und wurden herzlich begrüßt. Ich glaube, dass es auf Fidschi gar keine unfreundlichem Menschen gibt.

Die Wohnung war recht groß, aber vollgestellt mit vielen Möbeln. Überall fand man Lern- und Spielsachen für die beiden Töchter. Unser Kontakt war recht kurz, da die Mutter ihren Kindern versprochen hatte, mit ihnen noch zu Burger King zu fahren. Kinder sind eben überall gleich (lach).

Abends suchten wir ein paar von den von der Gastgeberin empfohlenen Gaststätten auf. Da es Sonntag-Abend war, gab es außer uns kaum oder keine weiteren Gäste. Mit einem Taxi fuhren wir deshalb recht früh nach Hause und schliefen schnell auf dem riesigen Bett ein.

Heute nimmt Oliver zum ersten Mal in seinem Leben an einem Schnupper-Tauchkurs auf Fidschi teil. Der Abschied aus dem Barefoot Manta Resort fällt uns schwer. Nachmittags geht es mit dem Yasawa-Flyer zu der Party-Insel Beach Comber, die jedoch wie eine Geisterstadt wirkt.

Schnupper-Tauchkurs auf Fidschi

Das Frühstück war wieder sehr britisch, doch wir freuten uns über viel frisches Obst, selbst gemachtes Brot und köstliche Omeletts und Rühreier.
Gestärkt machten wir uns auf den Weg zum Tauchstand.

Wie man mit der Scuba-Flasche atmet, hatten wir schon gemeinsam geübt, doch mit der ganzen Apparatur wirklich unter Wasser zu sein, war für uns neu.
Als erstens erklärte der Tauchlehrer wie die Flasche verwendet wird, wie die Brille sitzen muss und natürlich auch wie man unter Wasser kommuniziert. Jeder Teilnehmer bekam einen erfahrenen Begleiter an seine Seite, der auch die Tauchausrüstung trug. Im Wasser wurde alles mit Hilfe angelegt. Es gibt tatsächlich Flossen in Olivers Größe.
Nach ein paar Minuten im Wasser, ging es langsam tiefer und Oliver war der erste, der nicht mehr zu sehen war. Auf einmal war er weg! Das Wasser war recht glatt und die Sonne schimmerte auf dem Blau. Lediglich ein paar Luftblasen ließen ein paar Tauchen erahnen. Am Horizont sprangen fliegende Fische durch die Lüfte.

Unser Zimmer musste um 10 Uhr geräumt sein und ich sammelte schnell die restlichen Plörren zusammen.

Nach etwa einer halben Stunde tauchte ein glücklicher Oliver wieder auf. Er musste sich noch aus dem Tauchbuch wieder austragen und erzählte mir von seinen Erfahrungen. Auf unserer weiteren Reise wird er noch weitere Tauchkurse machen.


Abschied von Barefoot Manta in Richtung Beach Comber

Nach dem Mittagessen sollte es weiter in Richtung Beach Comber, der Partyinsel, gehen. An unseren Tisch luden wir zwei US Amerikanerinnen ein, die wir tags zuvor kennen gelernt hatten. Beiden kamen gerade von einem längeren Aufenthalt von einer Forschungsstation in der Antarktis und machten jetzt noch ein paar Tage Urlaub in Neuseeland und auf Fidschi bevor es zurück in die Heimat gehen sollte. Da können selbst wir nicht mithalten mit unserer Russlanderfahrung.

Ziemlich überraschend formatierten sich alle Bediensteten um die Rezeption herum uns begannen ein Abschiedslied für uns zu singen. Es war so rührend, dass mir doch glatt die Tränen kamen. Es war so schön hier und man hat sich in ganz kurzer Zeit (wir waren nur drei Nächte hier) eingelebt und sogar heimisch gefühlt.
Mein Koffer wurde zum Boot getragen und wir verabschiedeten uns bei unseren neuen Bekannten aus England Anisha und Jason. Unseren Hut und das Stirnband aus Kokos-Palm-Blättern nahmen wir natürlich mit.
Mit einem kleinen Boot, das recht komfortabel war, fuhren wir etwa einen Kilometer auf das Meer hinaus, um dort in den Yasawa-Flyer, einer recht komfortablen Fähre weiter nach Beach Comber zu fahren.

Beach Comber – eine Geisterinsel?

Die Insel Beach Comber ist recht klein und beherbergt nur eine Unterkunft. Oft kommen hier Party-Gäste hin, um ausgelassen zu feiern. Weil wir noch zwei Nächte auf Fidschi nicht verplant hatten, beschlossen wir, uns das Ganze einmal aus der Nähe anzuschauen.

Ein kleines Boot brachte uns mit dem amerikanischen Pärchen und einem weiteren deutschen Touristen zur Fähre. Die Bootsführer animierten uns, das Empfangskomitee auf der Insel (man empfängt Gäste immer mit Gesang und Ukulele) mit einem lauten „Bula“ zu begrüßen. Bula ist der Gruß auf Fidschi, den man an allen Ecken und Enden hört. Er wird von den Insulanern stets fröhlich durch die Gegend geschmettert und vermittelt sofort ein Gefühl von Gemeinschaft.

Nach der freundlichen Begrüßung führte man uns zu unserem Zimmer, das recht groß und mit eigenem Bad war. Die Insel hingegen wirkte recht verlassen. Ein Deutscher, der alleine reiste, fand schnell Anschluss bei der Volleyball-Gruppe, die aus Insulanern und Touristen bestand.

Beach Comber
Beach Comber

Oliver und ich nahmen unsere Schnorchel und gingen über Steine und Muscheln ins Wasser. Leider war der erste Schnorchelgang recht enttäuschend, wir hatten eine so schöne Unterwasserwelt im Barefoot Manta und auch im Gold Coast Inn Retreat gesehen, dass es etwas frustrierend war.

Im Souveniershop erstand Oliver ein Shirt mit der Aufschrift „I am on Fiji Time“, was das Lebensgefühl von Fidschi ausdrückt. Fiji Time heißt immer, dass alles nicht so pünktlich und unter Zeitdruck, sondern sehr entspannt abläuft. Für mich gab es ein großes Tuch mit lila Blumen und eine lila Holzperlen-Kette.

Auch das Abendessen in Buffet-Form konnte nicht mit dem bisher Gebotenen mithalten.
Dafür waren die Betten bequem und wir hatten eine schöne Aussicht auf das Meer und die vorgelagerten Boote.

Heute lernen wir auf einer kleinen Fidschi-Insel wie wir Kokosnüsse am besten ernten und verarbeiten. Außerdem nehmen wir am Nacht-Schnorcheln teil und entdecken einen Oktopus in freier Natur.

Morgens um 7 ist die Welt noch in Ordnung

Kokosmilch auf Fidschi
Kokosmilch auf Fidschi

Wie jeden Morgen auf Fidschi sind wir mit den ersten Sonnenstrahlen aufgestanden. um 6.50 Uhr konnten wir eine wunderbare Aussicht von unserem Haus am Sunrise-Beach genießen. Das Meer lag ruhig und friedlich vor uns, die Korallen und Fische konnte man nur erahnen.

Nach dem Frühstück setzte ich mich an den Sunset-Beach neben die Rezeption und versuchte, die vielen Bilder zu ordnen. Olli entspannte bis zum Mittagessen in der Hängematte am Sunrise-Beach.

Kochkurs oder „Wie entsteht die weltbeste Kokosmilch?“

Wie schon am Vortag fand am Nachmittag wieder ein buntes Programm statt. Der Kochkurs hörte sich sehr interessant an. Oliver war nicht aus der Hängematte zu bewegen, so dass wir uns für später verabredeten.
Gemeinsam mit anderen Gästen gingen wir zu einer Kokosnuss-Schäl-Station. Das war ein Pfosten, mit dessen Hilfe man die kleine schwarze Kokosnuss schälen konnte. Tim kann also nicht nur Hüte flechten, sondern auch Kokosnüsse knacken.
Zurück an der Rezeption erklärte uns Saki, dass Kokosnüsse niemals auf Menschen fallen, da sie ja drei Augen haben. Ein schöner Gedanke! An einer Stelle ist die Kokosnuss weich, so dass man sie hier leicht zerteilen kann. Ein gezielter Schlag auf einen Stein genügt und die Kokosnuss ist in zwei Hälften zerteilt.
An einem Holzbrett, auf das sich Tim setzte, ist ein Schälmesser angebracht, mit dem man das Fruchtfleisch aus der Nuss entnehmen kann. Tolle einfache Erfindung, dies hatten wir auch in dem Gold Coast Inn Retreat beobachtet hatten.
Anschließend wurde die Kokosmilch aus der entnommenen Menge gedrückt, denn nur diese ist für das Gericht geeignet. Zusammen mit Tomaten, eingelegten Fisch (Snapper), Zwiebeln, Knoblauch, Chili, Salz und Pfeffer wurde das Gericht mit viel Zitrone vermengt und war nun fertig. Pünktlich zum Probieren stand Oliver neben uns. Es war köstlich.

Nachtschnorcheln

Noch vor dem Abendessen, das heute in Buffet-Form serviert wurde, machten wir uns auf zum Nachtschnorcheln. Mit Flossen und Taschenlampen ausgerüstet ging es zum Sunrise-Beach, den wir schon gut kannten. Mit Mela schwammen wir etwas 45 Minuten um einen Felsen und landeten am Manta-Beach (zwischen Sunrise- und Sunset-Beach). Gut, dass wir bereits so viel geschnorchelt sind, denn dadurch glitten wir sicher mit den geliehenen Flossen über die Korallen hinweg. Es war ein komisches Gefühl, durch völlige Dunkelheit zu schwimmen. Durch die Taschenlampen konnten wir uns gegenseitig Fische, Seegurken und Seesterne zeigen. Das Highlight war der Oktopus, den uns Mela anleuchtete.
Insgesamt war es ein tollen Erlebnis, doch tagsüber sieht man wesentlich mehr Fische.

Netterweise wurde für uns etwas von dem Buffet reserviert, so dass wir auch etwas von den Nudel- Variationen abbekamen. Das Essen schmeckte wie immer gut, nur sind Nudel-Variationen kein typisches Fidschi-Essen.

Wir verleben einen wunderbaren Tag auf einer Fidschi-Insel und nehmen an fast allen Insel-Aktivitäten teil: wir schnorcheln mit den Fischen, weben gemeinsam mit viel Unterstützung einen Hut und ein Stirnband aus Kokos-Palm-Blättern und machen die ersten Taucherfahrungen mit einer Taucherausrüstung.

Hut-Weben auf Fidschi

Das Frühstück wurde in Buffet-Form serviert. Es gab viel Obst, selbst gebackenes Bananen- und Kokos-Brot sowie warme Speisen wie Sausage und Baked Beans (typisch britisch).

An der Tafel (BULAtin Board) wird morgens immer das Programm für den Tag angeschrieben. Um 9.30 Uhr sollte ein Web-Lehrgang stattfinden. Nach kurzer Überlegung beschloss ich, daran teilzunehmen. Oliver wollte lieber ins Wasser gehen.
Weil ich überpünktlich ankam, war ich erst die einzige Teilnehmerin und konnte beobachten, wie Pim alles vorbereitete. Er webte aus Palmblättern einen Hut für einen Einheimischen. Die Sonne strahlt hier so stark, dass das angebracht ist.


Kurze Zeit später gesellten sich noch zwei Paare dazu. Ich hatte die Zeit genutzt und mir schon ein Stirnband geflochten. Hierbei war wichtig, die Ausrichtung der Palmblätter zu beachten. Kurze Zeit später tauchte Oliver doch auf und beobachtete das Treiben. Gemeinsam versuchten wir nach Anleitung einen Hut zu weben. Das war gar nicht so einfach. Nachdem wir die Hutkrempe erfolgreich hergestellt hatten, scheiterten wir an dem Mittelteil, das uns einfach nicht gelingen wollte. Auch den anderen Paaren half Pim, so dass am Ende drei zauberhaft Hüte entstanden. Unseren Hut dürfen wir mitnehmen und hoffen, dass er schnell trocken ist.

Erste Taucherfahrung – atmen will gelernt sein!

Nach dem Mittagessen um 12 Uhr schnorchelten wir noch, um die Zeit bis zu unserem Tauch-Schnupper-Kurs zu überbrücken. Morgens hatte ich mir schon beim Hutweben einen leichten Sonnenbrand zugezogen.
Am Schnupperkurs nahm eins der Paare vom Vormittag aus England teil. Außerdem gesellte sich ein Rostocker dazu, der etwas orientierungslos auf der Insel wirkt. Wie kann man um die halbe Welt reisen und nicht wissen wie man das Leben genießen soll?
Wir ließen dem Rostocker und dem englischen Paar den Vortritt. Der Schnupperkurs bestand nur darin, die Tauchausrüstung auf den Rücken zu schnallen und einen kurzen Tauchgang mit der Tauchermaske zu machen, um ein Gefühl für die Sauerstoff-Zufuhr zu bekommen. Oliver managte das ganz gut, meinte aber, dass man erst üben muss, nicht die ganze zugeführte Luft einzuatmen, sondern einfach auszuatmen, wenn es genug wäre. Bei mir war alles wieder chaotischer. Die Ausrüstung war sehr schwer und ich kam mit der Sauerstoffzufuhr nicht zurecht. Erst nach ein paar Atemversuchen über Wasser und einem kurzen Untertauchen den Kopfes gelang es mir, die richtige Atemtechnik zu entwickeln, so dass ich ein paar Minuten tauschen konnte. Oliver will demnächst seine Taucherlebnisse erweitern, ich zögere noch.

Fidschi-Lieder neu interpretiert

Das Abendessen hatten wir nach diesen Strapazen verdient. Danach zogen wir uns in unsere Bure zurück und hören am Strand unsere eigene Fidschi-Musik. Jetzt passen endlich einige Lieder aus unserer Jugend. Ein Fidschi-Tanz von uns in der Dunkelheit war großartig.

Heute müssen wir uns von unseren neuen Bekannten verabschieden und fahren auf eine weitere Fidschi-Insel, wo wir ein etwas luxuriöseres Ressort beziehen. Unsere Hütte liegt direkt am Meer und wir erleben durch die Angestellten die Südsee so, wie man sie aus der Werbung kennt.

Aufbruch zu einer weiteren Fidschi-Insel –
Abschied von unseren neuen Bekannten

Am Frühstückstisch konnten wir ein letztes Mal nette Gespräche mit unseren neuen Bekannten aus Deutschland und Amerika führen. Schnell waren unsere Sachen gepackt für die Weiterreise auf eine weitere Fidschi-Insel.

Aufbruch von der zweiten Fidschi-Insel
Aufbruch von der zweiten Fidschi-Insel
Abschied von unseren neuen Bekannten
Abschied von unseren neuen Bekannten

Nach einem schnellen Mittagessen fuhr uns Al mit seinem kleinen Boot in Richtung Sea-Bus. Katharina, die den Flyer nehmen wollte, war mit an Board. Fast alle begleiteten uns bis zum Wasser und wir verabschiedeten uns herzlich. Die Kölner werden wir auf jeden Fall in ihrem neuen Domizil in der Eifel besuchen.
Die Fahrt führte uns zuerst auf die Nachbarinsel, auf der wir schon Lebensmittel gekauft hatten. Allerdings verstanden wir den Sinn nicht, denn Al stieg nur aus und quatschte mit den Inselbewohnern. Dabei sahen wir ein Auto, das mit Sand beladen den Strand entlang fuhr. Ein guter Teil der Ladung ging bei der holprigen Fahrt mit etwas 8 Insassen verloren. Es war ein lustiges Bild.

Empfang nach Fidschi-Art und ein atemberaubender Schnorchelgang

Der Umstieg auf den Sea-Bus war problemlos und die Fahrt angenehm. Auf unserer neuen Insel erwartete uns eine kleine Gruppe Einheimischer, die uns mit Gitarre, Ukulele und Gesang empfing. Saku (wahrscheinlich der Chef des Ganzen) hieß uns willkommen und erklärte, wie das Inselleben hier funktioniert.
Wir bezogen eine Bure, die direkt am Sunrisebeach liegt. Jede Bure (kleine Hütte aus Holz und Stroh) verfügt über einen direkten Zugang zum Meer. Dafür haben wir kein eigenes Bad, sondern können die Toiletten- und Dusch-Häuser nutzen.
Das lud natürlich zu einem sofortigen Schnorchelgang ein. Es war phänomenal! Vorher hatten wir ja schon Korallen und Fische gesehen, doch das hier toppte alles. Das Wasser war recht flach und wir glitten mit unseren Schnorcheln über die leuchtenden Korallen hinweg. Fische schwammen mit uns in allen erdenklichen Farben, teilweise waren sie größer als unser Köpfe. Sie wirkten recht zutraulich, wenn man das von Fischen in freier Natur sagen kann. Alles wirkte so, als hätte man uns in ein riesiges Aquarium gesetzt.
Nach dem fast einstündigen Schnorchel-Erlebnis ließen wir uns in die Hängematten fallen, die direkt am Meer angebracht sind. Zwischen zwei Kokosnuss-Palmen lässt es sich gut aushalten.

Abendessen zu Fidschi-Klängen

Um 17.30 Uhr begann die Happy Hour, in der ausgewählte Getränke geringfügig günstiger sind. Wir setzten uns direkt in das Restaurant am Meer, denn heute sollte es Dinner unter dem Sternenhimmel geben.
Das servierte Essen war umwerfend lecker. Währenddessen spielte eine Band aus Gitarrist und Ukulelen-Spieler zu der sich die Kellnerinnen mit Gesang anschlossen. Jetzt sind wir in der Südsee angekommen, so wie man sie aus der Werbung kennt!

Die Bar hatte auf bis der letzte Gast sich verabschiedete. Wie gesagt herrscht hier Fidschi-Time, das heißt, dass man alles in Ruhe und nicht immer ganz pünktlich macht. Dafür geht man früh ins Bett und steht mit der Sonne, die gegen 6 Uhr früh aufgeht, auf.

Unser letzter Tag mit unseren neuen Bekannten stand uns bevor. Gemeinsam nutzen wir Kanus, gehen schnorcheln und verleben einen lustigen Karnevals-Abend mit Kölschen und Düsseldorfer Liedern.

Kanuausflug mit menschlichem Fisch

Es war sehr heiß und wir führten nette Gespräche mit unseren neuen Kölner Bekannten. Auch nach dem Frühstück blieben wir auf der Terrasse sitzen und setzten die netten Unterhaltungen fort. Nach dem Mittagessen wollten wir zu viert schnorcheln gehen und brauchten dafür die beiden Kanus. Irgendwie wollte das Kanu, das einen kleinen Schaden hatte, nicht, dass wir uns beide drauf setzen. Kurzerhand ließ Oliver das frei abgewandelte Lied „We all live in the blue submarine“ erklingen, das uns alle zum Lachen brachte. Deshalb nahm mich Oliver an die Leine des Boots und zog mich hinterher. Da ich die einzige unter Wasser war, konnte ich berichten, dass keine großen Fische unterwegs waren. Dafür fand ich eine Muschel, an der man horchen kann. Doch der Bewohner war noch nicht ausgezogen, so dass ich Oliver bat, die Muschel mit Wasser ins Kanu zu legen.
Wir waren recht weit draußen und die Sonne strahlte Oliver an. Deshalb kehrten wir um, um trotz Sonnencreme keinen Sonnenbrand zu bekommen. Wegen der Strömung schwamm ich selber zurück, denn Oliver musste musste mit dem Paddel kämpfen. 

Tanz und Gesang abends auf Fidschi

Der Nachmittag war zu heiß, um besonders aktiv zu werden. Mit unseren Kölner Freunden, dem Mädel aus Karlsruhe und den beiden Amerikanern feierten wir deshalb ein wenig Karneval. David aus Amerika war schon acht mal auf dem Oktoberfest und ist Fan vom „Ententanz„. Mit ein paar Tanzeinlagen und lustigen Liedern u.a. von Nena und David Hasselhoff (lach!) sowie Karnevalsliedern aus Köln und Düsseldorf wurde es ein lustiger Abend.

Unser Tagesablauf ist durch die Essenszeiten auf Fidschi strukturiert. Um 8 Uhr gibt Frühstück in Form von Backwerk z.B. Hefeknödel, Pfannkuchen oder Brötchen. Die Gespräche unserer Mitreisender sind sehr interessant, denn alle waren an verschiedenen Orten. So werden wir für unsere weiteren Reisen inspiriert. An unserem Strand und auch an der blauen Lagune gibt es perfekte Schnorchelmöglichkeiten.

Schnorcheln mit Kölnern – ein großartiges Korallenspektakel

Morgens wollten unsere neuen kölschen Bekannten schnorcheln gehen und wir schlossen uns ihnen an. Auch Paige aus Kanada, die eigentlich in die Höhlen tauchen wollte, begleitete uns, denn für den Tauchgang braucht man eine gute Kondition und muss 15 Meter weit tauchen können.
Wir krabbelten mit unseren Schnorcheln auf das Boot und fuhren etwas aufs Meer hinaus. Das Wasser leuchtet immer hellblau und der Boden ist gut sichtbar. An einer kleinen Steininsel sprangen wir ins Wasser und entdeckten viele Korallen und Fische. Al, der Vater des Resorts, fuhr immer an Stellen, die er uns zeigen wollte. Das Wasser wurde immer tiefer, aber es war leicht zu schwimmen. Am Riff gab es noch größere Fische, doch Haie sahen wir leider nicht. Eigentlich sind die Baby-Haie ungefährlich, doch wir haben schon genug Leute gesehen, die Haien begegnet sind und Verletzungen davongetragen haben. Der Mensch fällt nicht in das Beuteschema von Haien, doch Surfer werden angegriffen, da die Form des Surfboards an Fische erinnert.
Die steinige Insel konnten Oliver und ich nicht betreten, weil es zu steinig und glitschig war. Auch ich kam erstaunlicherweise leicht auf das Boot. 

Schnorchelstrand
SChnorchelstrand

Mittagessen und Ankunft meckernder Gäste

Bei unserer Ankunft wurde das Mittagessen serviert. Es gab wieder ein leckeres Curry mit Reis und Ananas. Genau wie am Vortag kamen neue Touristen (Österreicher und Deutsche) und die Geschichte vom Vortag wiederholte sich. Das gebuchte Zimmer war kein Doppelzimmer, sondern das Dorm (Schlafsaal). Die Österreicherin zeigte sich sehr enttäuscht und war auch genervt, dass in dem Essen Fleisch war. Sie ließ ihren Unmut an ihrem Freund aus und schimpfte die ganze Zeit. Er hingegen wollte sofort zum Fliegenfischen, aber eine neue Unterkunft musste her. Unsere Gastgeber waren wieder sehr bemüht, etwas Neues zu finden. Nach ca 1,5 Stunden wurden die Österreicher mit einem Boot zu einem anderen Resort gefahren und wir hatten wieder Ruhe auf der Insel. Die beiden deutschen Mädels waren sehr zufrieden mit dem Dorm.

Spaziergang durch den Dschungel zur blauen Lagune

Am Nachmittag machten wir einen Spaziergang zur blauen Lagune. Mark (aus Köln) zeigte uns den Weg auf den Berg, der sehr steil war. Von oben ging es kreuz und quer über die Insel durch den Dschungel, vorbei an abgebrannten Feldern und leuchtend grünen Bäumen. Außerdem gab es Kokosnuss-Palmen, die regelmäßig Früchte abwerfen. Unsere Wertsachen hatten wir in unserer Hütte gelassen, so dass wir auch keine Fotos machen konnten.
Die blaue Lagune, an der auch der gleichnamige Film mit Brooke Shields gedreht wurde, ist mittlerweile ein riesiges Resort , das normalerweise von Kreuzfahrern frequentiert wird, aber nun verlassen war. Der Boden im Wasser war erst nur sandig, gefolgt von Seepflanzen. Hier sahen wir mehr und mehr Fische. Wir trauten uns auch weiter rauszuschmimmen. Ein Kanu mit einem Mann mit einem lustigen Hut näherte sich uns. Mark wollte schauen, ob wir den Weg gefunden hatten. An Land sahen wir dann auch Paige und die beiden Amerikaner, also waren wir wieder fast alle zusammen. Mark hatte seinen Hut auf der Insel aus Palmblättern anfertigen lassen, da er keine Kopfbedeckung hatte. Dieser war individuell auf ihn angepasst.
Wir bewältigten den Rückweg aber alleine in nassen Bade-Klamotten. Es war so warm, dass es sehr angenehm war. Da der Weg abschüssig war, rutschte ich und landete auf meinem Hintern. Zum Glück ist nicht mehr passiert.

Fidschi Gemüse Burger
Fidschi Gemüse Burger

Das Abendessen war großartig. Es gab Fisch mit Kartoffeln und Fidschi Spinat. Das ist eine besondere Art von Spinat, dessen Blätter zu Gemüse-Burgern geformt waren.
Der Abend klang mit netten Gesprächen aus. Leider konnten wir den Rosenmontag nicht angemessen feiern, da die Getränke schon seit dem Vortag aus waren. Trotzdem saßen wir bis 22 Uhr zusammen. Auf Fidschi geht man früher ins Bett, weil es wenig Licht und nur Strom aus Solarenergie gibt. Dafür beginnen die Tage recht früh.

Es war Sonntagmorgen und der letzte Morgen in unserem Homestay bei Ma auf einer kleinen Fidschi-Insel. Heute soll es per Seabus auf eine andere kleine Insel gehen, wo wir andere nette Touristen kennenlernen (aus Köln!) und eine kleine Hütte direkt am Strand beziehen.

Aufbruch von Wayasewa auf Fidschi

Fidschi-Sprache
Fidschi-Sprache

Da unser letzter Tag bei Ma ein Sonntag war, hörten wir um 5 Uhr schon wunderschöne Choräle aus der kleinen Dorfkirche. Ich weckte Oliver, denn das sollte er sich nicht entgehen lassen.
Um 7 Uhr stand wieder pünktlich unser Frühstück auf dem Tisch. Alle um uns herum hatten ihre beste Kleidung angezogen, weil es heute um 10 Uhr zum Gottesdienst geht. Deshalb hatte auch keiner mehr Zeit für uns. Um 9 Uhr saßen im Pavillon von Ma und warteten darauf, dass uns jemand samt Gepäck zum Seabus brachte. Mas Lebensgefährte brachte uns schließlich mitsamt unserem Gepäck zum den Seabus (Shuttle – Boot). Solomon kam zum Abschied vorbei und freute sich, dass wir ihm das Uno-Kartenspiel überließen.

Fahrt mit dem Seabus

Auf dem kleinen Boot, das etwas mitgenommen aussah, konnten wir gemütlich auf einer Bank zur nächsten Insel fahren. Es gab sogar ein Oberdeck, doch die Sonne stand genau über uns.
In unserer Nähe saßen deutsche Teenager, die versuchten, mit ihren Stimmen, den Motor zu übertönen, was etwas nervig war. Inhaltlich beschränkte sich die Kommunikation darauf, wo sie schon überall waren und welchen Luxus sie bisher genießen konnten.

Gold Coast Inn Reatreat – eine überbuchte Oase der Entspannung!

Insel-Paradies
Insel-Paradies

Der Empfang auf der neuen Insel im Gold Coast Inn Retreat war sehr herzlich und wir bekamen direkt unser Mittagessen. Unsere Hütte war gegenüber unserem letzten Homestay recht gut ausgestattet. Ein großes Bett, ein kleiner Tisch mit zwei Stühlen und eine Kommode. Außerdem hatten wir ein Bad mit fließendem Wasser und Toilette, auch wenn der Wasserdruck sehr gering war.


Zurück auf der Terrasse, sahen wir die Neuankömmlinge, die mit dem Yasawa-Flyer, einer anderen Fährgesellschaft, gekommen waren. Leider gab es irgendwelche Doppelbuchungen und die Gäste sollten im Dorm (Schlafsaal mit 6 Betten) unterkommen. Die beiden Paare hatten jedoch ein Privatzimmer gebucht.
Die Stimmung der anderen Gäste war nicht besonders gut, doch bemühte man sich um eine Lösung. Das australische Paar wurde mit dem kleinen Boot zu einer anderen Insel gebracht. Wir durften kostenfrei mitfahren und konnten so Eis und Getränke im Supermarkt kaufen. Bei uns gab es nur Wasser (Regenwasser).
Der Nachmittag plätscherte (wörtlich) dahin. Oliver schnorchelte und ich versuchte die schlechte Internetverbindung für den Blog einzufangen. In der letzten Unterkunft war bloggen mangels Elektrizität ja noch schlechter.

Neue Inselbekanntschaften

Olli, der Computer-Experte
Olli, der Computer-Experte

Während des Abendessen lernten wir zwei sehr sympathische Kölner (Mark und Hilde), ebenfalls sympathische Amerikaner aus Seattle (David und Marie-Ann) sowie Paige aus Kanada/Neuseeland kennen. Man kam schnell ins Gespräch und es wurde ein sehr gemütlicher Abend.
Als es anfing zu regnen, rannten wir in unsere Hütte, die wir offen gelassen hatten. Auf kleinen Inseln ist man unter sich. Doch der Riegel war vorgeschoben und das Schloss war ohne Schlüssel. Wir zweifelten schon an uns selber. Oder war dies ein Geist?
Ich lief zurück zu unseren Gastgebern und war froh, dass sie noch wach waren. Es stellte sich heraus, daß Illi die Tür verschlossen hatte, da vor zwei Wochen wohl Touristen an der Blauen Lagune ausgeraubt worden sind. Puh! Da haben wir ja noch einmal Glück gehabt. Mit einer aufgeladenen Solarleuchte stapfte ich zu Olli.