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Cameron Highlands

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Nach einer Woche sollten wir Rose und ihre Familie wiedersehen. In den Cameron Highlands in Malaysia holen sie uns mit dem Auto ab und wir fahren gemeinsam nach Ipoh. Abends machen wir bei ihrer Mutter ein Durian-Tasting.

Mit dem Auto von den Cameron Highlands nach Ipoh

Vormittags checkten wir aus unserem Hotel aus und Rose, Sohn Qimi und Enkelin Humaayra holten uns ab. Die Wiedersehensfreude war riesig.

Die Fahrt durch die Berge dauerte ewig, doch gab es viel zu sehen. An den Straßen waren Stände mit Flechtwerk oder Früchten aus den Bergen. Es gibt zwei Wege, die nach Ipoh führen. Leider hatten wir den längeren durch den Süden gewählt und saßen so lange im Auto.

Das erste Ziel war ein Einkaufszentrum, da Rose und Qimi noch einkaufen mussten. Wir aßen gemeinsam und verweilten dann bei einem Kaffee.
Unser Hotel Jindagu lag in der Nähe der Altstadt von Ipoh. Mit dem Zimmer waren wir sehr zufrieden, auch die Lage schien in Ordnung zu sein. Lediglich das Personal ist ein wenig unbeholfen – in Malaysia aber grundsätzlich eher die Regel als die Ausnahme.

Zimmer in Ipoh
Zimmer in Ipoh

Durian-Verkostung bei Roses Mutter

Gemeinsam fuhren wir daraufhin zum Haus von Roses Mutter, wo uns auch Nolly schon erwartete. Unterwegs stoppten wir bei einem der zahlreichen Durianhändler und Rose wählte für uns verschiedene Sorten aus.

In dem Haus von Roses Mutter machten wir dann das lange versprochene Durian-Tasting. Nolly war ganz in seinem Element, als er die verschiedenen Sorten Durian öffnete und uns anbot. Den Geschmack von Durian kann man nicht so genau beschreiben. Die Frucht ist süßlich-cremig. Einige Früchte haben einen leicht würzigen Geschmack, der an Zwiebeln erinnert. Viele Menschen ekeln sich vor dieser Frucht, doch uns schmeckte sie. Humaayra kann Durian nicht leiden, während ihre kleine Schwester Shamina darauf schwört.
In den meisten Hotels ist es verboten, Durian zu konsumieren. Erst kürzlich ging man in Deutschland von einem Stinkbomben-Attentat aus, als per Paket Durian geliefert wurde.

Es wurde ein netter Abend und wir durften wieder von allem probieren, was Roses Mutter gekocht hat. In Malaysia geht eben alles über den Magen.

Humaayra bekam von uns eine Zaubertafel geschenkt, da sie ein paar Tage zuvor Geburtstag hatte.

Durch die Cameron Highlands in Malaysia machen wir eine geführte private Tour, entdecken dabei Teeplantagen, lernen etwas über die Erntevorgänge von Tee und spazieren durch den Mossy Forest.

Fahrt durch die Teeplantagen

In aller Frühe holte uns morgens Raju von Cameron Secrets mit seinem Geländewagen ab. Unweit unserer Unterkunft führte ein recht steiler, unebener Weg quer durch die Teeplantagen. Raju erzählte uns viel über die Geschichte und den Anbau des Tees und legte an einigen Stellen Stopps ein, damit wir Fotos schießen konnten.

Die meisten Teereben sind schon über 100 Jahre alt. Sie werden so geschnitten, dass die Erntehelfer die Blätter in Armhöhe pflücken können. Während das früher der Job von Frauen war, kommen heutzutage überwiegend Männer aus den Nachbarländern, um hier Arbeit zu finden. Früher wurde alles per Hand gepflückt, seit einiger Zeit gibt es Maschinen, die von zwei Personen bedient werden müssen. Auf unserem Weg haben wir einige Pflücker gesehen. Es scheint sich um einen anstrengenden Job zu handeln. Neben den Teeplantagen findet man in den Cameron Highlands zahlreiche Gewächshäuser, in denen Gemüse und überwiegend Erdbeeren angebaut werden.

Der Weg zum Mossy Forest war recht leer. Wir waren froh, in einem vierradbetriebenen Auto zu sitzen. Raju erzählte uns, dass oft Touristen mit Privat-PKW hierher kommen und bei der Fahrt unheimliche Probleme bekommen. Touristen bekommen kaum Informationen darüber, wie schwer passierbar die Wege durch die Berge sind.

Mossy Forest – ein Wald wie in einem Märchen

Zwischen den Wolken ragten die Bäume in den Himmel. Die Luft war sehr angenehm und überall war Raureif zu sehen. Für den Mossy Forest musste man Eintritt zahlen, doch es war noch niemand an der Kasse. Deshalb spazierten wir entlang des geteerten Weges und Raju zeigte uns einige interessante Planzen: Farne, Moose, bewachsene Bäume und etliche Blumen und Kräuter. Hier oben war es selbst für uns, die wir nicht so botanisch bewandert und interessiert sind, sehr spannend.

Im Mossy Forest war es direkt ein paar Grad kühler. Die Holztreppen führten immer höher und tiefer in den Wald hinein. Plötzlich standen wir über den Wolken und blickten auf das Land und die Teeplantagen herunter. Das war ein umwerfender Ausblick.

BOH-Tee-Fabrik

Die nächste Station war natürlich die BOH-Tee-Fabrik. Für die Besucher gab es ein Café, in dem man den Tee vorher probieren konnte. Außerdem wurden viele Produkte mit den hier wachsenden Erdbeeren angeboten. Während alle Bewohner Malaysias ganz scharf auf die Erdbeeren sind, waren wir etwas von den Geschmack enttäuscht. Sie sind nicht mit freiwachsenden Erdbeeren aus Europa zu vergleichen. Der Tee jedoch schmeckte hervorragend. Die Sorte „Earl Grey“ war unser Favorit.

Trail 4 in Tanah Rata in den Cameron Highlands

Raju empfahl uns den Wanderweg Trail 4, der überwiegend flach sein sollte und an einem Wasserfall vorbeiführen würde. Mit ein paar Getränken für ein Picknick ausgestattet, machten wir uns auf den Weg. Schon schnell merkten wir, dass der Weg durch die Corona-MCO lange nicht mehr begangen wurde und stark zugewachsen war. Wir beseitigten Stöcke und kletterten über heruntergefallende Bäume. Doch an einer Stelle war der Boden den Abhang (ca. 15 m) zum Fluss hinunter gerutscht und nur noch ein sehr schmaler Weg ohne richten Halt verfügbar. Das war für mich der Grund, umzukehren. Wir versuchten daher den Weg von der anderen Seite zu begehen. Doch auch hier war der Eingang komplett – diesmal sogar mit einem Tor – versperrt. Sehr schade, denn den Wasserfall hätten wir schon gerne gesehen.

Abends spazierten wir durch unser Viertel und entdeckten ein Restaurant (Misokimchi Tanah Rata), das koreanisch-japanische Fusionsküche anbot. Nach dem ganzen malaysischen Essen war das eine willkommene Abwechselung. Wir bestellten ein koreanisches BBQ, von dem wir noch eine riesige Portion mitnehmen konnte.

Koreanisches BBQ Tanah Rata
Koreanisches BBQ Tanah Rata

Von dem Taman Negara Nationalpark in Malaysia geht es per Privatvan in die Cameron Highlands. Wegen Corona sind die Verkehrswege noch sehr eingeschränkt.

Fahrt vom Taman Negara Nationalpark in die Cameron Highlands mit einem Privatvan

Recht früh mussten wir unser Zimmer räumen, damit wir um 9 Uhr frühstücken gehen konnten. Bard begleitete uns zu Fuß zu einem Restaurant, in dem man morgens schon Curry-Gerichte bekam. Sehr lecker. Außerdem nahmen wir lokale Nachspeisen mit Kokos und Bohnen für die Fahrt mit.

Da aktuell kaum Busse verkehren, hat uns Bard einen Privat-Van nach Tanah Rata, Cameron Highlands, organisiert. Wir hatten den kompletten Bus für uns, so dass jeder eine Reihe belegen konnte.

Unterwegs machten wir eine kurze Pause in Jerantut, wo wir die dreckigste Toilette Malaysias benutzen durften.
Weiter ging es durch das kurvenreiche Gebirge. Wir fühlten uns trotz der schnellen Fahrweise in den Bergen recht sicher.

Der Fahrer brachte uns direkt zu unserem kurz zuvor gebuchten Hotel, das uns in einem anderen Gasthaus in Kuala Tahan empfohlen wurde.

Cameron Highlands

Um 14.30 Uhr erreichten wir das Father’s Guesthouse, wo wir ein Zimmer mit Balkon gebucht hatten. Im Vergleich zu dem Platz, den wir auf Pulau Kapas hatten, kam uns das saubere Zimmer mit Dusche recht klein vor.
Die Menschen an der Rezeption waren sehr freundlich und halfen uns bei einer Tourbuchung für den nächsten Tag. Wir wollten uns die Teeplantagen und den Mossy Forest anschauen. Für eine geführte Privattour (es waren ja keine anderen Touristen da) war es erstaunlich günstig: 50 Ringgit pro Person, was etwa zehn Euro sind.

Am Taxistand fanden wir einen netten Taxifahrer, der uns zum Cameron Valley Tea House 2 fuhr. Wir hatten noch eine Stunde Zeit, bevor das Geschäft und das Café schließen sollten, weshalb der Fahrer netterweise auf uns wartete. Wir testeten mehrere Teesorten zu einem Stück Green-Cheesecake und Scones mit Erdbeermarmelade. Die Aussicht war atemberaubend, doch trotz fehlender ausländischer Touristen war es sehr voll.

Am Abend entdeckten wir ein tolles indisches Restaurant, das wir nur weiterempfehlen können. So lecker haben wir in Deutschland noch nicht indisch gegessen. Bars hatten natürlich noch geschlossen (wegen Corona), so dass wir den Abend im Hotel ausklingen ließen und schnell einschliefen.