Tag

Alor Setar

Browsing

Heute soll es von Alor Setar in Malaysia über Pulau Penang nach Kuching in Sarawak gehen, doch am Flughafen wird uns ein Strich durch die Rechnung gemacht. Trotz aller vermeintlich erforderlichen Dokumente wird uns eine Einreise in Sarawak nicht genehmigt und wir bleiben in Penang.

Fahrt mit dem Zug von Alor Setar nach Butterworth

Um so wenig wie möglich zu fliegen, haben wir eine Möglichkeit gesucht, per Zug bzw. Schiff in Richtung Sarawak zu kommen. Leider gibt es in Malaysia kein durchgehendes Bahnnetz und Passagier Schiffsverkehr nach Borneo aktuell auch nicht . In Sarawak verkehren keine Züge. Deshalb beschlossen wir, nur die Strecke zu fliegen, auf der es keine alternativen Zugverbindungen gibt. Von Pulau Langkawi hätte man mit der Fähre nach Pulau Penang fahren können, doch wir bevorzugten, die Strecke mit dem Zug zu fahren.

Am Bahnhof von Alor Setar kauften wir uns am Morgen der Reise Zugtickets. Ein Vorverkauf tags vorher war nicht möglich. Es waren viele Menschen am Bahnhof, insbesondere eine Gruppe gehörloser und eine Gruppe sehbeeinträchtigter Menschen. Da war es nicht so ganz einfach, den Abstand wegen Corona einzuhalten.
Nachdem sich alle entweder über die App registriert oder in das Logbuch eingetragen hatten und die Körpertemperatur gemessen wurde, durften wir den Bahnsteig betreten. In Malaysia darf man nur mit einem Ticket auf den Bahnsteig. Per Aufzug ging es auf das richtige Gleis und kurze Zeit später fuhr der Zug ein. Natürlich standen wir genau dort, wo nur Frauen den Zug betreten durften (Frauenabteil) und wir mussten schnell zwei Türen weiter rennen.

Die Fahrt war angenehm. Jeder hatte einen Sitzplatz und wir fuhren an einer schönen Landschaft mit Palmen und Reisplantagen vorbei.

Fährfahrt von Butterworth nach Penang

Wartebereich Fähre Butterworth
Wartebereich

Die Fahrt mit der Fähre von Butterworth rüber zur Insel Penang war uns noch von der Woche dafür präsent, so dass alles einfach war. 1,20 Rinngit abgezählt für das Ticket bereit halten, im Wartebereich warten und schon beginnt die zwanzigminütige Fährfahrt.
Faszinierend ist, dass Menschen in Malaysia gerne als erstes auf dem Schiff der wieder runter sind. Obwohl es genügend Plätze gab, standen die meisten über 20 Minuten am Tor, um sofort das Schiff betreten zu können. Beim Ausstieg zeigte sich das gleiche Spektakel.

Penang am Nachmittag

Bis zu unserem Flug um 20.45 Uhr hatten wir noch massig Zeit, weshalb wir noch lecker essen gingen. Das Banana Leaf Curry war sehr schmackhaft, doch war mir die Location (Passions of Kerala) etwas zu laut. Während es im europäischen oder eher deutschen Kulturkreis ruhiger in Restaurants zugeht, wurde sich hier lauthals unterhalten und ebenso laut gelacht.

Der Hawker in der Nachbarschaft gefiel uns fast besser, wo wir uns die Zeit vertrieben.

Flughafen Penang

Der Flughafen von Penang liegt etwa 15 km außerhalb von Georgetown. Recht früh kamen wir dort an und wollten schon mal alles einchecken. Um 16 Uhr wurde uns mitgeteilt, dass wir zu früh wären und um 17.45 Uhr wieder kommen sollten.

Gesagt, getan, doch dann erlebten wir eine Überraschung. Trotz unserer Nachfrage beim Immigrations-Büro auf Langkawi hatte man uns nicht unseren Social Visit Pass(Stempel im Pass) verlängert, was bis zum 31. August wegen der RMCO ja auch nicht nötig ist.

Das abgelaufene Visum war nun aber der Grund, weshalb wir nicht an Board von AirAsia gelassen wurden. Man hatte noch mit dem Immigrations-Büro in Sarawak telefoniert, doch es bestand keine Chance. Etwas schräg war, dass wir vom SDMC (Disaster Management in Sarawak) das Approval hatten (die kannten den abgelaufenen SVP Stempel auch).

Zudem hatte man uns auch im Immigration office in Langkawi zwei Tage vorher keinerlei Probleme bei der Einreise prognostiziert.. Schade, dass die verschiedenen Immigration Offices (des selben Landes) nicht besser aufeinander abgestimmt sind. Wir sind bestimmt nicht die einzigen Touris die jetzt frustriert da stehen (mit geplatzten AirAsia Flügen ist Frust sicher, es gibt nämlich nahezu keinen Kundenservice!). Und frustrierte Touris kann ein auf Tousimus angewiesenes Land in der Post-Corona Zeit bestimmt nicht gebrauchen.

Campell House in Georgetown

Es bringt nichts, sich lange zu ärgern, so dass wir aus dem Abend auf Pulau Penang noch das Beste machten. Wir reservierten ein tolles Hotel, das deutlich über Traveller-Budget für malaysische Unterkünfte liegt (in Deutschland jedoch der Standardpreis für Mittelklasse-Hotels) und checkten ein.

Das Campell House liegt im quirlichen Stadtteil Chinatown von Georgetown. Es ist ein Haus aus der englischen Kolonialzeit. Die Böden und Möbel sind hölzern, die Fenster mit hölzernen Läden und kleinen, bunten Scheiben.
Wir wurden freundlich empfangen mit Begrüßungs-Schokolade und -Drink. Die Taschen wurden per Seilzug in unser Zimmer in der zweiten Etage gebracht.

Auf der Dachterrasse genossen wir richtige italienische Pizza. Wie lange haben wir keinen echten Käse mehr bekommen? So hatte der Tag doch noch ein gutes Ende.

In Alor Setar in Malaysia besuchen wir das Kedah-Paddy-Reis-Museum und versuchen Tickets für den Zug nach Butterworth zu bekommen.

Kedah Paddy Museum

„Wer Alor Setar besucht, der sollte das Kedah Paddy Museum nicht verpassen!“, so steht es zumindest im Internet auf vielen Seiten geschrieben. Das Museum, das die Form einer riesigen Reisschüssel hat, liegt etwas außerhalb von Alor Setar, weshalb wir uns wieder ein Grab-Taxi gönnten und durch die weite Landschaft durch Berge und Grün dorthin fuhren.

Auch hier schien es, als wären wir die einzigen Besuchers, doch eine Familie mit Kindern und ein junges Paar wollten ebenfalls den Anbau von Reis in Malaysia nachvollziehen.
Als erstes ging es in eine riesige Kuppel, von der aus man eine tolle Aussicht haben sollte. Oben angekommen, stellten wir fest, das es sich tatsächlich um eine Aussicht „wie gemalt“ handelte – es gab keinen Blick nach draußen sondern gemalte Bilder mit Personen aus vergangenen Zeiten. Enttäuscht schossen wir ein paar Selfies, auf denen die Aussicht jedoch täuschend echt aussah, also doch nicht so schlecht.

Rettung eines tollpatschigen Baby-Kätzchens

Durch das Museum waren wir schnell durch, denn unser Interesse am Reisanbau ist dann doch nicht so groß. Im Innenhof hörten wir dann ein klägliches Katzengejammer. Durch „unsere“ Katzen auf Pulau Kapas waren Ohren sensibilisiert darauf, so dass wir die Not einer kleinen Katze entdeckten. Sie war in eine Wasserrinne gefallen und schaffte es nicht selbstständig heraus.
Heldenhaft beugte sich Oliver hinunter und befreite das Kätzchen aus seiner Misere. Die Mutter schaute sich das Ganze besorgt an. Nun sind alle vier Kätzchen wohlauf.

Direkt gegenüber von dem Museum liegt der Berg Gusung Keriang. Ein Aussichtsturm war für uns reizvoll, so dass wir die Straße überquerten. Wir kamen an einem Hotel vorbei, das geschlossen zu haben schien. Der Weg zum Turm war eher ein Privatweg und wir grüßten die dort lebenden Menschen freundlich. Hähne schossen aus den Ecken und kreuzten unseren Weg. Leider war der Turm durch einen Bindfaden verschlossen, was irgendwie lächerlich aussah. Doch wir akzeptieren „verschlossene“ Tore und brechen nirgends ein. Erschreckend waren jedoch die Müllberge, die sich hinter den Häusern türmten.

Laksa in Alor Setar

Mit dem Grab-Taxi ging es zurück in die Stadt. Auch in Alor Setar gibt es eine spezielle Art, Laksa zuzubereiten. Bei Ah Look bekamen wir zwei unterschiedliche Sorten, von denen die eine sehr scharf für Nicht-Malaysier sein sollte. Doch wir sind ja mittlerweile die malaysische Küche gewöhnt, so dass beide Suppen köstlich mundeten.

Auch diesmal hatten wir kein Glück mit dem Alor Setar Turm. Zwar stellten wir uns an und warten, doch gaben wir nach etwa einer halben Stunde auf. Stattdessen bestaunten wir andere Sehenswürdigkeiten, die alle recht nah beieinander liegen.

Bahnhof und Bahnhofskneipe in Alor Setar

Bahnhofskneipe in Alor Setar
Bahnhofskneipe

Am folgenden Tag wollten wir mit dem Zug weiter nach Penang fahren, um von dort nach Sarawak zu fliegen. Laut unserer Recherche sollte der Zug stündlich fahren. Am Bahnhof bekamen wir dann die Information, dass die Züge nur vormittags (7.13, 8.13 und 9.13 Uhr) sowie wieder ab 17.13 fahren sollten. Sehr doof, weil wir so früh aufstehen müssen.
Tickets bekommt man erst am Tages der Reise.
Etwas frustriert kehrten wir in eine kleine Bahnhofskneipe ein. Es ist schon etwas her, dass wir eine richtige Kneipe betreten haben. Lustig fand ich das Schild, auf dem stand, dass man sich Bier in seine eigene Flasche abfüllen lassen kann, um diese mit nach Hause zu nehmen. In Malaysia ist Bier nicht überall erhältlich, doch in Alor Setar gibt es sogar Dosenbier im Supermarkt in der Aman Central Mall.

Zum Abschluss des Tages schlenderten wir über einen chinesischen Hawker und genossen noch ein paar Kleinigkeiten. Entgegen unserer Hawker Erfahrung war das Essen hier recht unspektakulär.

Nach knapp einer Woche verlassen wir Pulau Tuba in Malaysia und reisen über Langkawi, wo wir unser Visum verlängern wollen, per Fähre und Grab-Taxi nach Alor Setar.

Abschied von Gahsri und Koi

Nach einem leckeren thailändischen Frühstück packen wir unsere Sachen zusammen. Meine Lifestraw-Wasserflasche überlasse ich Koi, damit sie das Wasser nicht vor dem Verzehr abkochen muss.

Gemeinsam mit Gahsri und Koi fahren wir im kleinen Boot zurück zur Insel Pulau Langkawi (15 Ringgit / Person). Wir haben einen Termin im Imigration-Büro, wo sich Gahsri und Koi eigentlich anschließen wollten. Doch sie hatten noch viel zu erledigen, so dass wir uns bereits am Bootsanleger trennten und wir erstmal einen Tee tranken.

Immigrations-Büro in Langkawi

Um unser Visum für unsere Reise nach Sarawak zu verlängern, haben wir einen Termin im Imigration-Büro von Langkawi vereinbart. Eigentlich können wir wegen der RMCO ohne eine Verlängerung des Visums bis 31. August + 14 Arbeitstage bleiben, doch wollten wir nochmal fragen, ob wir auch ohne Probleme nach Sarawak auf Borneo reisen dürfen. Der Teil Nordborneo genießt (unabhängig von der aktuellen COVID-Situation) eine eigenständige Imigrationpolitik. So ist es beispielsweise Ausländern grundsätzlich erlaubt nur maximal 30 Tage in Sabah oder Sarawak zu bleiben. Malayen der Halbinsel dürfen maximal 90 Tage bleiben.

Per Grab-Taxi kamen wir in strömendem Regen an und wurden freundlich begrüßt. Oliver legte alle Dokumente vor, doch der Bedienstete vom Immigrations-Büro behauptete auf mehrere Nachfragen unsererseits, dass man während der MCO keine Special-Visa-Pässe mehr ausstelle und wir zudem sowas auch nicht benötigen dürfen. Wir dürften ja schließlich bis zum Ende der MCO bleiben. Auf unseren Einwand, dass wir doch nach Sarawak wollen, erwiderte er nur, dass das gar kein Problem sein soll, wenn wir erst mal das Approval vom SDMC (Disaster Management in Sarwak) haben. Das hatten wir mittlerweile auch… Also alles gut, oder?

Fährfahrt nach Kuala Kedah

Die Fähre nach Kuala Kedah sollte erst um 17 Uhr gehen, weshalb wir wieder mal im Old Town White Coffee einkehrten.

Die Fahrt mit der Fähre war erträglich. Trotz Corona-Vorkehrungen war fast jeder Platz besetzt. Neben Oliver saß jemand, für den der Sitz eindeutig zu klein war und auch kein Verständnis für Olivers Körpergröße hatte. Eine Großfamilie vor uns war zwar komplett mit Mundschutz ausgestattet, nutzte diesen aber nicht während der Fährüberfahrt. Das Thema Social Distancing ist sehr schnell in Vergessenheit geraten, weil im ganzen Land die Zahl der Infizierten auf unter 100 gesunken ist.

Masken auf der Fähre nach Kuala Kedah
Masken auf der Fähre nach Kuala Kedah

Per Grab-Taxi ließen wir uns in die 16 km entfernte Stadt Alor Setar fahren, von wo wir am 10.7.2020 den Zug nach Butterworth nehmen wollen.

Die Lage unseres Hotelzimmers im The Royale Signature war günstig und die Ausstattung angenehm. Während es in Malaysia ein 4*-Hotel ist, würde es in Deutschland als Mittelklasse-Hotel gewertet werden.

Abends wollten wir dann noch auf den Alor Setar Tower, doch fanden wir hier eine lange Warteschlange im Regen vor. Deshalb beendeten wir den Abend mit zwei Suppen im hochmodernen Einkaufszentrum Aman Mall, die einen kurzen Fußweg von unserem Hotel entfernt lag.