Die beiden Inseln von Pulau Perhentian gelten als die Malediven Südostasiens. Die Inseln sind beliebte Touristen und vor allen Backspacker-Spots, die von vielen Touristen wegen den tollen Unterwasserwelt aufgesucht werden. Als erstes beziehen wir Quartier im Dschungel und schnorcheln im nördlichen Teil der kleineren Insel (Pulau Perhentian Kecil).

Ankunft in Wakaf Bharu am 15. Juli

Nach wenig Schlaf im Nachtzug wollten wir zu unserer Unterkunft in der Nähe von dem Fähranleger in Besut fahren. In einem Chat mit dem Inhaber der Unterkunft stellte sich jedoch heraus, dass die vermeintlichen Queen-Size Betten nur 1,80 m lang sind. Zum Glück zeigte er sich einsichtig, dass wir nach einer Nacht im Zug nicht wieder in einem so kleinen Bett schlafen wollten und machte uns sogar alternative Hotelvorschläge.

Das Tok Aman Bali Beach Resort war ansprechend und genügte unseren „Ansprüchen“. Das Hotel ist zwar stark in die Jahre gekommen, doch hatte es noch einen gewissen Charme. Die Klimaanlage pustete nur wenig Luft ins Zimmer, morgens lärmten Kinder im Pool, das Abendessen war das schlechteste in ganz Malaysia (bis dahin – wir wissen bereits, es kommt noch schlimmer).

Pulau Perhentian – Leben im Dschungel, 16. Juli

Es war angenehm, im teilweise klimatisierten Hotelzimmer aufzuwachen. Zum Frühstück gab es ein tolles Frühstücksbuffet, das wir auf der Terasse mit Blick auf den See zu uns nahmen. 

Kurze Zeit später saßen wir auch schon im Grab-Taxi und fuhren ca. 7 km zum Busan Jetty. Unsere Tickets bekamen wir sehr schnell und durften sofort ins Boot steigen. Die Fahrt dauerte etwas über eine halbe Stunde und führte uns über strahlend blaues, klares Wasser auf ruhiger See. An einem kleinen Strandabschnitt wurden wir abgesetzt und entdeckten sofort das Rainforest Café, hinter dem der Campingplatz liegen sollte.

Der Weg zu unserem Zelt führte über Bäume und Wurzeln immer tiefer in den Dschungel hinein. So hatte ich mir das nicht vorgestellt, denn ich hatte extra vorher gefragt, wie beschwerlich der Weg sei, da wir ja das ganze Gepäck mitschleppen mussten. Netterweise half mir ein Angestellter meinen 22 kg schweren Koffer zu tragen.

Der Anblick der auf Pfählen aufgebauten Zelte entschädigte uns für den Weg. Wir bekamen das erste Zelt, das in der Nähe der Open-Air-Duschen und -Toiletten lag. Alles war sehr tip top sauber. Im Zelt konnten wir sogar stehen und hatten genug Platz für das Gepäck.

Mit Schnorcheln und Badesachen bekleidet kletterten wir wieder hinunter und sprangen in das kühle Nass. Anders als auf Pulau Kapas waren hier nicht so viele Korallen und man konnte sehr gut schwimmen. Gelegentlich kamen ein paar Fische vorbei geschwommen, aber nach drei Monaten auf Pulau Kapas konnte nicht mehr viel Neues kommen.

In einer kleinen Bucht schwamm plötzlich ein Hai an mir vorbei. Geistesgegenwärtig zog ich schnell die Kamera und erwischte ihn tatsächlich noch, auch wenn er im Film nur klein und unscheinbar wirkt.

Begegnung mit einem Hai auf Perenthian

In der nächsten Bucht konnte man Cafés und Boote entdecken. Da wir jedoch kein Geld dabei hatten, war das kein reizvolles Ziel, sodass wir wieder zurück schnorchelten.
Dabei entdeckte ich einen quallenartigen Fisch mit einem riesigen Kopf mit Zähnen. Was das wieder war?

Im Rainforest Café nahmen wir noch eine Kleinigkeit zu uns, bevor es zurück zum Zelt ging.
In der Nacht gingen der Generator und das Licht aus, so dass wir den Geräuschen der Natur lauschen konnten. Mitten in der Nacht fing es dann an, in Strömen zu regen. Wir hatten zwecks Belüftung nur die Fliegennetztür zugegezogen und hatten Bammel, komplett nass zu werden. Doch die Zelte sind so gut mit Regenplanen ausgestattet, dass das kein Problem war.

Spaziergang über die Insel Pulau Perhentian Kecil, 17. Juli

Am nächsten Morgen wachten wir recht früh auf und gingen frühstücken. Der Kaffee schmeckte hier recht lecker, doch war er wieder mega süß, wie überall in Malaysia.

Heute wollten wir über die Insel spazieren. Der Weg führte an der Strecke vorbei, die wir tags zuvor geschnorchelt waren. Über gepflasterte, sehr unebene und teilweise rutschige Wege (es hatte nachts geregnet) marschierten wir zu einem Strandabschnitt mit Cafés. Die Unterkünfte auf dem Weg sahen sehr heruntergekommen aus. Da hatten wir schon Glück mit unserem auf Pfählen befestigtem Zelt.

An der Spitze der Insel Perhentian Kecil liegt ein großes Resort. Nur wenn man da durch geht, gelangt man zum nächsten Strand, wo wir Rosemarys Café aufsuchen wollten. Der Strand war eine große Baustelle mit allerlei Maschinen, die bei uns schon lange nicht mehr über den TÜV gekommen wären. Das Café jedoch war sehr nett. Hier werden Katzen wieder aufgepäppelt und man erzählte uns viel über die Rettung und Auswilderung von Baby-Schildkröten.

Nachdem wir wieder zurück waren, beschlossen wir, in dem Restaurant neben dem Zeltplatz einzukehren. Mein Tintenfisch mit Reis war sehr trocken, doch es war angenehm, dort zu sitzen. Oliver sprang nochmal ins Wasser, während ich mir anschaute, was Reisende für Bücher zurückgelassen hatten. Das einzige deutschsprachige Buch war eines über die schönsten Wanderrouten in Deutschland. Wer liest denn sowas, wenn man in Malaysia ist?

Wieder gingen wir sehr früh ins Zelt. Obwohl mittlerweile auch andere Bewohner auf dem Zeltplatz waren, benahmen sich alle so, wie es sich für die Einsamkeit im Dschungel gehört. Man lauschte der Natur und genoss die Einsamkeit.

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