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Juni 2020

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Auf Penang in Malaysia besuchen wir ein paar touristische Highlights: das Pinang Peranakan Mansion, Wonderfood, die Floating Mosque und einen Nachtmarkt.

Touristische Ziele auf Penang

An unserem zweiten Tag in Penang ließen wir es uns anfangs sehr ruhig angehen. Durch die tolle Wohnung mit Ausblick sind wir auch nicht gezwungen, groß rauszugehen.
Gegen Mittag fuhren wir per Grab-Taxi zum Ticketschalter für die Fähre nach Langkawi. Wir hatten online Tickets für den 2. Juli (da nimmt die Fährgesellschaft wieder ihren Betrieb auf) bestellt, müssen sie aber noch persönlich abholen.
Das klappte ganz gut, weshalb wir guter Dinge durch den Stadtteil am Jetty flanierten, wo wir auf unserer Reise 2018/2019 auch im The Chambers Hotel wohnten.

Das Pinang Peranakan Herrenhaus in George Town, Penang, Malaysia, ist ein Museum, das dem Peranakan-Erbe von Penang gewidmet ist.

Am Pinang Peranakan Mansion flanierten wir vorbei und schossen Fotos, doch ein netter Herr am Eingang machte und den Besuch von innen schmackhaft. Für etwa vier Euro pro Person gingen wir dann doch herein und bestaunten Herrenhaus. Es gab Wohnräume, Porzellan, Geschirr und Schuhe aus vergangenen Zeiten zu sehen, die meist noch in liebevoller Handarbeit mit Liebe zum Detail hergestellt worden sind.

Das nächste Ziel war Wonderfood. Jetzt, wo die touristischen Attraktionen langsam wieder öffnen, nehmen wir alles mit, was halbwegs interessant zu sein scheint.
Wonderfood widmet sich – wie der Name schon sagt – dem Essen. Alle möglichen Gerichte sind hier nachgebildet. Besonders interessant fanden wir die Nachbildungen von malaysischem Essen. Daneben wurde die gleiche Tafel mit den Umrissen der Speisen auf einem genauso großen Bild dargestellt. Darin befanden sich die Namen der Gerichte. Das Gleiche gab es auch für Speisen anderer Länder.

Mit kleinen Figuren wurde dargestellt, wie die verschiedenen Kulturen am Tisch sitzen und zu welchen Zeiten sie was essen. Natürlich wurden auch der Umgang mit Lebensmitteln und auch die Themen Übergewicht und Hunger in der Welt thematisiert.
Insgesamt hat sich der Besuch doch gelohnt.

Im nahegelegenen China House speisten wir zu Mittag. Endlich konnte ich mal wieder einen richtigen Salat essen!

Abend in Penang

Die Floating Mosque ist eine Moschee, die wir uns anschauen wollten, doch über den Strand kamen wir nicht an sie heran. Deshalb betrachteten wir sie nur aus der Ferne und genossen ein paar Stunden am Wasser.
Weiter ging es per Grab-Taxi auf den Nachtmarkt Batu Ferringhi, der nur dienstags stattfindet. Was uns wohl in Corona-Zeiten erwartet? Tatsächlich hatte der Markt geöffnet, doch es waren kaum Gäste da und bei weitem nicht alle Stände geöffnet. Auch die angebotenen Waren (Kleidung, Taschen, Uhren etc.) interessierten uns nicht. Viel spannender war die Bar Bora-Bora im Hintergrund, die direkt am Strand lag. Hier ließen wir uns nieder und genossen den Sonnenuntergang mit vielen einheimischen Familien und Expats.

Auf Penang in Malaysia richten wir uns für drei Tage in einem riesigen Luxusappartment mit Blick auf das Meer ein. Wir flanieren durch die Stadtteile Little India und Chinatown und entdecken Street-Art und leckeres Essen.

Ankunft auf Penang

Per „Grab“ ging es um 12 Uhr von Butterworth nach Penang. Die Fahrt betrug insgesamt 26 km und führte über Malaysias zweitlängste Brücke, die von Butterworth auf die Insel Penang führt. Es war leider nicht so viel zu sehen, das Meer rauschte schnell an uns vorbei und schon näherten wir uns Hochhäusern, die zu Beginn der Insel zu sehen waren. Die Balkons waren allesamt vollgestopft und es wirkte wie eine Siedlung aus dem Ruhrgebiet.

An der Automall direkt von unserer neuen Unterkunft ließen wir uns absetzen und verweilten bis zu unserer Schlüsselübergabe in einem Restaurant mit Blick aufs Meer. Zu dem Gebäudekomplex Maritime Suits by Comfy gehören einige Restaurants, Friseure, Lebensmittelgeschäfte etc., so dass wir uns eigentlich gar nicht fortbewegen müssten.

https://www.arabicaestate.com/
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Unsere Wohnung ist der Hammer. Wir haben eine zweistöckige Wohnung mit bodentiefen Fenstern mit Blick auf das Meer. Direkt vor dem Fester sind ein großes Bett sowie zwei Sessel mit Fußbänkchen, wo es sich bequem sitzen lässt. Nach drei Monaten auf der Insel Pulau Kapas genießen wir hier eine Klimaanlage, klares Wasser aus dem Wasserhahn (trotzdem nicht trinkbar) und jede Menge Platz (ohne Sand im Bett). In dieser Wohnung können neun Menschen schlafen und für uns ist es wieder schön, ein getrenntes Wohn- und Schlafzimmer zu haben.

Stadtteile auf Penang

Nachmittags ließen wir uns in den Stadtteil Little India fahren, wo wir ein wenig spazieren gingen. Ganz Penang ist mit Street-Art dekoriert, so dass man immer irgendwo zum Fotostop stehen bleiben muss. Einige sind sehr kunstvoll, doch andere wiederum erinnern eher an naive Kinderbilder. Da gibt es in Düsseldorf schönere Graffiti Spots.

Weiter ging es nach Chinatown. Es fällt klar auf, dass hier im Westen Malaysias mehrere Kulturen zusammenleben. In einer Gaststätte waren weitgehend indischstämmige Menschen, in einer anderen Lokalität chinesische. Auch der Grab-Fahrer berichtete uns von der Kulturenvielfalt. Dies wird auch an den unterschiedlichen Gotteshäusern sichtbar. Hinduistische Tempel sind neben bunt geschmückten chinesischen Gebäuden. Sehr alte Häuser aus der englischen Kolonialzeit stehen neben Neubauten.

Hot Pot Penang
Hot Pot Penang

Zum Abendessen teilten wir uns bei Cheang Kee einen Hot Pot. Das war mal wieder so viel, dass es für uns beide reichte. Wieder einmal haben wir für knapp 10 € incl. Getränken richtig lecker zu Abend gegessen. Bei einem Getränkehändler erstanden wir noch eine Flasche Weißwein. Wein hatten wir das letzte mal in Terengganu bei einem Chinesen bekommen, der jedoch nicht besonders schmeckte. Auch hier bei diesem Weinhändler hätten wir besser die Finger von lassen sollen. Der australische Wein war trotz seiner 30 € pro Flasche sehr enttäuschend.

Mit dem Zug reisen wir von Ipoh nach Butterworth in Malaysia. Doch die kleine Stadt ist sehr enttäuschend, so dass wir schon abends mit der Fähre kurz auf die Insel Penang übersetzen.

Von Ipoh nach Butterworth

Ticket nach Butterworth
Ticket nach Butterworth

Der Bahnhof von Ipoh war nur mäßig voll, die Menschen trugen fast alle einen Mundschutz, die Abstandsregeln wurden meist eingehalten.
Kurz bevor unser Zug eintraf, durften wir die Gleise betreten. Über eine Rolltreppe und einen Aufzug gelangten wir an das Gleis Nr. 3. Die Ausstattung des Bahnhofs kam uns viel komfortabler vor als die einiger deutscher Bahnhöfe, wo man den Koffer alle Treppen rauf- und wieder runtertragen muss.

Die Wagenreihung war auf dem Boden markiert, so dass wir leicht unsere Sitzplätze im Zug fanden. Der Kontrolleur checkte seine Liste und konnte so die personalisierten Fahrkarten kontrollieren. Die Fahrt war sehr angenehm: das Tempo lag immer zwischen 80 und 125 kmh, was aber kaum spürbar war. An uns rauschten Reisfelder und Palmen vorbei.

Butterworth – kaum einen Besuch wert

Nach knapp zwei Stunden erreichen wir Butterworth, wo der Bahnhof und das Jetty-Terminal direkt in einem Gebäude untergebracht waren. Dieses schien jedoch für Fußgänger nicht erreichbar (wie so viele Orte in Malaysia), so dass wir uns für die kurze Strecke zum Hotel wieder ein Grab-Taxi nehmen mussten.

Die Hotels in dieser Stadt sind alle nicht besonders bewertet, doch war ich enttäuscht, nicht das vorzufinden, was mir während der Buchung versprochen wurde. Das Zimmer war sehr klein, doch die bodentiefen Fester mit Ausblick fehlten. Das Bett bot keine Möglichkeit zum Anlehnen und das Bad war nur durch eine Glastür plus Duschvorhang vom Rest des Raumes abgetrennt. Naja, für eine Nacht ist das okay.

Zu Fuß flanierten wir durch den Stadtteil, der einige sehr schöne Einfamilien-Reihenhäuser hatte, jedoch auch riesige Hochhäuser mit vergitterten, vollgestellten Balkonen.

An der Hauptstraße kurz vor der Butterworth Walkway kehrten wir in einen kleinen Hawker ein. Olivers Suppe (White Curry Mee) schmeckte so gut, dass ich mir sofort auch eine bestellte. Leider kam es zum Missverständnis und ich wartete vergebens. Der Andrang an diesem Tag war unerwartet groß, weshalb Oliver die letzte Suppe ergattert hatte.

Der Walkway war nett, aber kurz. An den Wänden zeigten sich mehr oder weniger nette Graffitis. Deshalb machten wir uns auf den Weg zum Strand. Doch wie schon erwähnt, sind die Wege für Fußgänger nicht immer leicht passierbar. Am Straßenrand marschierten wir eine paar Kilometer, doch fanden wir keinen Überweg über eine große, stark befahrene Straße. Zum Glück entdeckten wir jedoch ein Café, in dem ich auch etwas Leckeres zu Essen bekam.

Kurzbesuch der Insel Penang

Da wir enttäuscht von der Stadt waren, beschlossen wir, mit der Fähre nach Penang überzusetzen. Die Fahrt ist spottbillig, die Rückfahrt sogar gratis.
Für unsere Weiterreise nach Langkawi benötigen wir noch Tickets für das Boot, doch der Ticket-Schalter auf Penang hatte nicht geöffnet. Das war nicht weiter schlimm, denn ein paar Tage werden wir ja auf der Insel Pulau Penang verbringen, um das regeln zu können. Stattdessen spazierten wir durch Georgetown, was uns von unserer letzten Malaysiareise zum Jahreswechsel 2018/2019 noch sehr präsent war.
Von Corona-Abstandsregeln war hier kaum noch etwas zu spüren. Allerdings gibt es auch kaum noch gemeldete Infektionen in Malaysia und die wenigen, häufig nur einstelligen Neuinfektionen sind zumeist schon bereits isolierten Einreisenden zuzuordnen.

Wir verbringen noch einen Tag in Ipoh, Malaysia, und durchstreifen die Straßen mit Street Art. Für unsere Weiterreise organisieren wir am Bahnhof Tickets.

Spaziergang durch Ipoh

Alles, was Oliver tags zuvor schon bestaunt hatte, wollte ich natürlich auch sehen. Also flanierten wir zu Fuß über die schöne Brücke in Richtung Altstadt.

Am Bahnhof erstanden wir Tickets für den nächsten Tag, denn wir wollten weiter in den Westen, nach Butterworth reisen. Die Tickets wurden uns unter Vorlage unserer Reisepässe personalisiert verkauft.

In der Kette Old Town genossen wir wieder typisch malaysische Speisen und tollen Kaffee.
Gestärkt marschierten wir weiter und erreichten das Museum Funtasy House Trick Art, in dem man Teil von Kunstwerken werden kann. Hätten wir anstehen müssen, wären wir sicher nicht reingegangen, aber so hatten wir viel Spaß.

Abends kehrten wir in einige Lokalitäten ein, u.A. ins Berlin’s Bier Houz, wo wir westliche Speisen bekamen. Auch der Besuch eines Irish Pubs war mal etwas Anderes.

Am Steet Food Stand vergaßen die Gäste die Social-Distancing-Regel und aßen Seite an Seite Reis- und Nudel-Gerichte.

In Ipoh in Malaysia gehen Rose und ich gemeinsam in der Ipoh Parade shoppen. Oliver flaniert derweil durch die Altstadt von Ipoh.

Shopping in der Ipoh Parade mit Rose

Um 10 Uhr holte mich Rose mit dem Auto vom Hotel ab und wir verbrachten den Vormittag in der Ipoh Parade, einer Shopping Mall in der Nähe unseres Hotels.
Ich brauchte einen neuen Rock, weil ich meinen Pünktchen-Rock auf Pulau Tioman Liz nach Australien mitgegeben hatte. Er trocknete bei diesem luftfeuchten Klima einfach nicht mehr. Auf Pulau Kapas reichte ja meist ein Tuch, das ich mir um die Hüften knoten konnte.

Doch es ist nicht so leicht, in Asien etwas in meiner Größe zu bekommen. Die Zielgruppe sind eher die zierlichen Asiatinnen, doch gerade in Malaysia, wo gut und gerne gegessen wird, sollte es doch auch größere Größen geben.

In der Ipoh Parade gibt es mehrere kleinere Läden u.A. auch westliche Labels. Es gibt einen großen Elektrofachmarkt, viele Essensstände und auch ein großes Modegeschäft, ähnlich wie bei uns Karstadt und Kaufhof (die es ja ab Oktober 2020 nicht mehr geben wird).
Die Umkleidekabinen waren wegen Corona geschlossen, aber man konnte die Sachen mitten im Geschäft anprobieren. Rose fand einige schöne Teile und ein paar Schuhe. Ich kaufte mir ein einfaches Kleid und einen leichten Sternchenrock, beides Teile, die ich in Deutschland nicht gekauft hätte, doch für die nächsten sechs Wochen brauchte ich etwas Neues.

Für Nolly, den Autofreak, erstand Rose ein Volkswagen-Shirt. Sehr passend, wenn wir Deutschen gerade da sind (zwinker).

Das Einkaufen funktioniert hier genauso wie in Deutschland in Bekleidungsgeschäften. Alle Artikel werden an die Hauptkasse geschickt, damit man die Hände für weitere Artikel frei hat.

Olivers Besuch in der Altstadt

Während Rose und ich Shoppen waren, ging Oliver in der Altstadt von Ipoh spazieren.
Er entdeckte den Bahnhof, eine schöne Brücke, bunte Häuser und ganz viel Street-Art.
Als wir mit dem Einkaufen fertig waren, gesellte er sich zu uns.

Gemeinsames Mittagessen

Nach einem Kaffee bei einer bekannten Kaffee-Kette beschlossen wir, Dim Sum zu essen. Leider ließ man uns aufgrund von der Social-Distancing-Regel nicht an einem Tisch sitzen, so dass wir eine andere Lokalität aufsuchen mussten.
In einem indischen Restaurant fanden wir eine Nische und bestellten drei unterschiedliche Gerichte. Alles sehr köstlich.

Irgendetwas Falsches hatte ich an dem Tag zu mir genommen, weshalb ich froh war, wieder im Hotel anzukommen. Deshalb ließen wir den Abend einfach im Hotel ausklingen und Rose verabschiedete sich. Ende Juli werden wir sie und die Familie ja wieder auf Pulau Kapas besuchen.

Von Ipoh in Malaysia aus machen wir mit Rose, Sohn Qimi und Enkelin Humaayra einen Ausflug nach Kuala Kangsar und Taiping.

Ausflüge nach Kuala Kangsar und Taiping

Morgens stand die ganze Mannschaft (Rose, Qimi und Humaayra) wieder vor unserem Hotel. Heute wollte uns Rose die Städte zeigen, in denen sie aufgewachsen ist.

Durch die Berge steuerten wir unser erstes Ziel Kuala Kangsar an. Die Stadt liegt an einem Fluss, an dem wir ein paar Meter spazieren gingen.
Schon von Weitem sieht man die gold in den Himmel ragende Ubudiah Mosque, die aus Marmor besteht. Ein weiteres Highlight ist das Perak Royal Museum (s. Titelbild). Leider war auch dieses aus Holz gebaute Kunstwerk wegen Mittagspause geschlossen.

In Taiping erwartete uns ein großer Park (Taiping Lake Gardens), der wegen Corona nicht komplett zugänglich war. Doch schon der Beginn gefiel uns sehr gut, so dass wir gerne ein Picknick gemacht hätten.

In Taiping kehrten wir noch in ein tolles Café ein, bevor es wieder zurück ging. Unterwegs hielten wir an mehreren Raststätten, teils damit Rose beten konnte, teils um Humaayra eine kleine Pause zu ermöglichen. Auf einem Markt kauften wir ihr neue Flip-Flops, da ihre alten kaputt gegangen sind. An den Raststätten findet man immer eine tolle Auswahl an Essen und ganz viel Ost und Gemüse aus der Umgebung.

Nach einer Woche sollten wir Rose und ihre Familie wiedersehen. In den Cameron Highlands in Malaysia holen sie uns mit dem Auto ab und wir fahren gemeinsam nach Ipoh. Abends machen wir bei ihrer Mutter ein Durian-Tasting.

Mit dem Auto von den Cameron Highlands nach Ipoh

Vormittags checkten wir aus unserem Hotel aus und Rose, Sohn Qimi und Enkelin Humaayra holten uns ab. Die Wiedersehensfreude war riesig.

Die Fahrt durch die Berge dauerte ewig, doch gab es viel zu sehen. An den Straßen waren Stände mit Flechtwerk oder Früchten aus den Bergen. Es gibt zwei Wege, die nach Ipoh führen. Leider hatten wir den längeren durch den Süden gewählt und saßen so lange im Auto.

Das erste Ziel war ein Einkaufszentrum, da Rose und Qimi noch einkaufen mussten. Wir aßen gemeinsam und verweilten dann bei einem Kaffee.
Unser Hotel Jindagu lag in der Nähe der Altstadt von Ipoh. Mit dem Zimmer waren wir sehr zufrieden, auch die Lage schien in Ordnung zu sein. Lediglich das Personal ist ein wenig unbeholfen – in Malaysia aber grundsätzlich eher die Regel als die Ausnahme.

Zimmer in Ipoh
Zimmer in Ipoh

Durian-Verkostung bei Roses Mutter

Gemeinsam fuhren wir daraufhin zum Haus von Roses Mutter, wo uns auch Nolly schon erwartete. Unterwegs stoppten wir bei einem der zahlreichen Durianhändler und Rose wählte für uns verschiedene Sorten aus.

In dem Haus von Roses Mutter machten wir dann das lange versprochene Durian-Tasting. Nolly war ganz in seinem Element, als er die verschiedenen Sorten Durian öffnete und uns anbot. Den Geschmack von Durian kann man nicht so genau beschreiben. Die Frucht ist süßlich-cremig. Einige Früchte haben einen leicht würzigen Geschmack, der an Zwiebeln erinnert. Viele Menschen ekeln sich vor dieser Frucht, doch uns schmeckte sie. Humaayra kann Durian nicht leiden, während ihre kleine Schwester Shamina darauf schwört.
In den meisten Hotels ist es verboten, Durian zu konsumieren. Erst kürzlich ging man in Deutschland von einem Stinkbomben-Attentat aus, als per Paket Durian geliefert wurde.

Es wurde ein netter Abend und wir durften wieder von allem probieren, was Roses Mutter gekocht hat. In Malaysia geht eben alles über den Magen.

Humaayra bekam von uns eine Zaubertafel geschenkt, da sie ein paar Tage zuvor Geburtstag hatte.

Durch die Cameron Highlands in Malaysia machen wir eine geführte private Tour, entdecken dabei Teeplantagen, lernen etwas über die Erntevorgänge von Tee und spazieren durch den Mossy Forest.

Fahrt durch die Teeplantagen

In aller Frühe holte uns morgens Raju von Cameron Secrets mit seinem Geländewagen ab. Unweit unserer Unterkunft führte ein recht steiler, unebener Weg quer durch die Teeplantagen. Raju erzählte uns viel über die Geschichte und den Anbau des Tees und legte an einigen Stellen Stopps ein, damit wir Fotos schießen konnten.

Die meisten Teereben sind schon über 100 Jahre alt. Sie werden so geschnitten, dass die Erntehelfer die Blätter in Armhöhe pflücken können. Während das früher der Job von Frauen war, kommen heutzutage überwiegend Männer aus den Nachbarländern, um hier Arbeit zu finden. Früher wurde alles per Hand gepflückt, seit einiger Zeit gibt es Maschinen, die von zwei Personen bedient werden müssen. Auf unserem Weg haben wir einige Pflücker gesehen. Es scheint sich um einen anstrengenden Job zu handeln. Neben den Teeplantagen findet man in den Cameron Highlands zahlreiche Gewächshäuser, in denen Gemüse und überwiegend Erdbeeren angebaut werden.

Der Weg zum Mossy Forest war recht leer. Wir waren froh, in einem vierradbetriebenen Auto zu sitzen. Raju erzählte uns, dass oft Touristen mit Privat-PKW hierher kommen und bei der Fahrt unheimliche Probleme bekommen. Touristen bekommen kaum Informationen darüber, wie schwer passierbar die Wege durch die Berge sind.

Mossy Forest – ein Wald wie in einem Märchen

Zwischen den Wolken ragten die Bäume in den Himmel. Die Luft war sehr angenehm und überall war Raureif zu sehen. Für den Mossy Forest musste man Eintritt zahlen, doch es war noch niemand an der Kasse. Deshalb spazierten wir entlang des geteerten Weges und Raju zeigte uns einige interessante Planzen: Farne, Moose, bewachsene Bäume und etliche Blumen und Kräuter. Hier oben war es selbst für uns, die wir nicht so botanisch bewandert und interessiert sind, sehr spannend.

Im Mossy Forest war es direkt ein paar Grad kühler. Die Holztreppen führten immer höher und tiefer in den Wald hinein. Plötzlich standen wir über den Wolken und blickten auf das Land und die Teeplantagen herunter. Das war ein umwerfender Ausblick.

BOH-Tee-Fabrik

Die nächste Station war natürlich die BOH-Tee-Fabrik. Für die Besucher gab es ein Café, in dem man den Tee vorher probieren konnte. Außerdem wurden viele Produkte mit den hier wachsenden Erdbeeren angeboten. Während alle Bewohner Malaysias ganz scharf auf die Erdbeeren sind, waren wir etwas von den Geschmack enttäuscht. Sie sind nicht mit freiwachsenden Erdbeeren aus Europa zu vergleichen. Der Tee jedoch schmeckte hervorragend. Die Sorte „Earl Grey“ war unser Favorit.

Trail 4 in Tanah Rata in den Cameron Highlands

Raju empfahl uns den Wanderweg Trail 4, der überwiegend flach sein sollte und an einem Wasserfall vorbeiführen würde. Mit ein paar Getränken für ein Picknick ausgestattet, machten wir uns auf den Weg. Schon schnell merkten wir, dass der Weg durch die Corona-MCO lange nicht mehr begangen wurde und stark zugewachsen war. Wir beseitigten Stöcke und kletterten über heruntergefallende Bäume. Doch an einer Stelle war der Boden den Abhang (ca. 15 m) zum Fluss hinunter gerutscht und nur noch ein sehr schmaler Weg ohne richten Halt verfügbar. Das war für mich der Grund, umzukehren. Wir versuchten daher den Weg von der anderen Seite zu begehen. Doch auch hier war der Eingang komplett – diesmal sogar mit einem Tor – versperrt. Sehr schade, denn den Wasserfall hätten wir schon gerne gesehen.

Abends spazierten wir durch unser Viertel und entdeckten ein Restaurant (Misokimchi Tanah Rata), das koreanisch-japanische Fusionsküche anbot. Nach dem ganzen malaysischen Essen war das eine willkommene Abwechselung. Wir bestellten ein koreanisches BBQ, von dem wir noch eine riesige Portion mitnehmen konnte.

Koreanisches BBQ Tanah Rata
Koreanisches BBQ Tanah Rata

Zu COVID-19 in Malaysia gestrandet zu sein, war definitiv ein Glücksfall für uns. Auch wenn es Mitte März noch nicht unbedingt danach aussah, hatte Malaysia doch nach dem Tablighi Jamaat-Event plötzlich die höchsten Infektionszahlen in ganz Südostasien.

Flucht aus Singapur

Schon bei Ankunft in Singapur war spürbar, dass hier eine neue Normalität vorherrscht. Gescannt am Flughafen von Wärmekameras, alle Personen mit Mundschutz, am Hotel und in allen Restaurants wird Fieber gemessen. Die Entscheidung stand daher nach kurzer Überlegung fest: Wir fahren so schnell wie möglich rüber nach Malaysia auf dem Landweg. Die Fallzahlen waren Anfang März noch recht niedrig dort und man bekommt als Tourist einen 90-Tage-Stempel. Das sollte doch ausreichen, um COVID-19 erst mal auszusitzen, oder?

Die Movement Control Order (MCO)

Kaum in Malaysia angekommen, sprangen hier plötzlich auch die Fallzahlen in die Höhe. Zwar nicht so drastisch wie in Europa, aber durchaus genug, um zeitnah Spitzenreiter bei den COVID-19 Infektionen in Südostasien zu werden. Außerdem machten unsere kommenden Planziele (Australien, Neuseeland) nach und nach die Grenzen dicht, nachdem die Presse meldete, dass sogar Tom Hanks samt Ehefrau in Australien an Corona erkrankt war.

Schnell gingen Gerüchte in den Social Media um, dass auch in Malaysia ein Lockdown beschlossen werden soll. Und tatsächlich: am 17. März wurde mit Gültigkeit des Folgetags die sogenannte Movement Control Order (MCO) verkündet, welche drastische Einschränkungen in der Bewegungsfreiheit für die Bewohner und Besucher Malaysias bedeuten sollte. Darunter

  • komplettes Schließen der malaysischen Außengrenzen: keine Einreise nach Malaysia.
    Für malaysische Staatsbürger: keine Ausreise aus Malaysia.
    Ausländer durften jedoch jederzeit ausreisen.
  • Schließen von nicht essentiellen Geschäften – Ausnahmen gab es nur für Apotheken, Tankstellen und Lebensmittelgeschäfte mit eingeschränkten Öffnungszeiten – 7/11 wurde also seinem Namen nicht mehr gerecht
  • Restaurants nur noch zur Abholung von Essen: Das abgeholte Essen ist zu Hause zu verspeisen (nicht irgendwo auf der Straße)
  • kein Interstate-Reisen – d.h. wir mussten im Staat Terengganu bleiben, in dem wir uns zu dem Zeitpunkt der MCO befanden
  • ansonsten auch kein unnötiges Spazierengehen draußen oder gar Versammlungen mit anderen auf der Straße – Im deutschen „Lockdown“ sah das schon etwas entspannter aus; dort gab es ja letztlich „nur“ ein Kontaktverbot- keine nennenswerte Einschränkung der Bewegung. Daher finde ich den Begriff „Lockdown“ in Deutschland auch eigentlich etwas unpassend.
  • kein regulärer Tourismus: Hotels wurden überwiegend geschlossen. Touristen in Malaysia waren gezwungen, sich in den wenigen Hotels, die es noch anboten, selbst zu isolieren.

Die MCO wurde zunächst mit einer Dauer von 21 Tagen terminiert, dann im Laufe der Zeit aber immer wieder verlängert, am 23. April schließlich zum 3. Mal bis zum 12. Mai. Dabei gab es in gewissen Zonen mit besonders vielen Fällen sogar eine sogenannte EMCO (enhanced MCO). Hier herrschte totale Ausgangssperre und alle Geschäfte waren geschlossen. Die Behörden bzw. die Armee hat die Bevölkerung mit Nahrung und allem Notwendigen versorgt.

Zur Kontrolle der Maßnahmen wurden Straßen-Checkpoints errichtet, sowie empfindliche Strafen angesetzt und sogar die malaysische Armee als Exekutivorgan hinzugezogen.

Wir selbst haben während der ersten Phasen der MCO einige wenige Male, und immer nur einer von uns, den Weg in die Stadt gewagt für die allernötigsten Einkäufe und um Geld am ATM zu besorgen. Während es am Anfang schon recht spooky war, kehrte später immer mehr Normalität ein. Mundschutz und Gummihandschuhe wurden anfangs dringend empfohlen, später aber immer weniger von den Bewohnern genutzt.

Nach der 3. Verlängerung der MCO hat die malaysische Regierung die MCO in die sogenannte CMCO (conditional MCO) transformiert, d.h. nach und nach durften weitere Geschäfte aufmachen. Es blieb aber dabei, dass nicht Interstate gereist wird und die Staatsgrenzen dicht bleiben.

Das war ein tiefer Einschnitt im muslimischen Malaysia, befanden wir uns doch mitten im Fastenmonat Ramadan. Normalerweise heißt es zum Ende des Fastenbrechens (Hari Raya Aidilfitri), dass der große Exodus aus den Städten in die Heimatdörfer ansteht („Balik Kampung“), um die Verwandtschaft zu besuchen.
Hierfür hat die malaysische Regierung tatsächlich Reisefenster mit vorheriger polizeilicher Genehmigung (bspw. über eine mobile App) vorgesehen. Unsere Gastfamilie und ihre Angestellten machten von diesen Fenstern auch Gebrauch, sodass wir auf unserer Isolationsinsel kurzzeitig nur zu dritt waren.

Visum, Social Visit Pass und Overstay

Wie bereits oben erwähnt, erhält jeder „normale“ Tourist mit Einreise in Malaysia einen Aufenthaltstitel für 90 Tage, den sogenannten Social Visit Pass. Mit unserer Einreise am 03. März bedeutete das, dass wir bis zum 31. Mai maximal bleiben konnten. Bleibt man länger, gelangt man in den sogenannten Overstay, einen Status, bei dem viele Länder in Südostasien normalerweise keinen Spaß verstehen und empfindliche Geld- bzw. sogar Gefängnisstrafen verhängen und den Overstayer auch für eine längere Zeit für spätere Einreisen sperren (blacklisting).

Nachdem andere Länder in Südostasien wie Thailand oder Indonesien wegen der Pandemie bereits sämtliche Visabeschränkungen ausgesetzt hatten, war es in Malaysia lange Zeit ruhig dazu, wie mit etwaigen Overstayern umgegangen werden sollte.

Mit der CMCO verkündete die malaysische Regierung dann endlich ein Statement dazu: Man sagte allen Touristen im Overstay zu, dass sie ohne Strafen oder sonstigen negativen Konsequenzen bis zu 14 Werktage nach Ende der MCO Malaysia verlassen dürfen, sofern sie nach dem 01. Januar 2020 eingereist waren und ihr Visum während der MCO ungültig geworden ist.

Hiermit wurde man dem Dilemma gerecht, dass anfangs während der MCO, die Imigration Offices geschlossen und somit jegliche Möglichkeit einer Verlängerung von Visum oder Social Visit Pass ausgeschlossen war.

Für uns brachte das Statement bei der Erstverkündung erst mal überhaupt keinen Vorteil, da die CMCO zum Zeitpunkt der Verkündung bis zum 12. Mai terminiert war – somit auch 14 Werktage später noch deutlich vor dem Ende unseres Social Visit Pass. Erst mit Verkündung der nächsten MCO-Verlängerung, diesmal sogar bis zum 09. Juni, war klar, dass wir somit zumindest bis Ende Juni im Land bleiben können.

Termine beim Immigration Office haben wir dennoch vereinbart, wollten wir doch bis Ende Juli in Malaysia bleiben. An eine Fortsetzung unserer Reise in ein Drittland war schon lange nicht mehr zu denken. Die einzigen Länder, die ohne Quarantäne Einreisen erlaubten, waren Mexiko und Serbien. Später wurde dann angekündigt, dass die EU Mitgliedstaaten ab Mitte Juni auch wieder touristische Aufenthalte ermöglichen sollten – allerdings nur innerhalb der EU-Bubble – wir wären aber von außerhalb gekommen.

Die Recovery MCO – Rückkehr in eine neue Normalität

Für den 11. Juni hatten wir einen Termin beim Imigration Office. Wir wollten unseren Aufenthaltstitel bis Ende Juli verlängern. Dazu haben wir im Vorfeld unseren (bereits geplatzten) Rückflug mit Etihad auf Ende Juli umgebucht, ein Unterstützungsschreiben der deutschen Botschaft angefordert und erhalten und schriftliche Bestätigungen unser Krankenversicherungen zur Deckung jeglicher Kosten besorgt.

Am 07. Juni verkündete dann allerdings die malaysische Regierung, die sogenannte RMCO bis zum 31. August. Wichtigster Bestandteil dieser war, dass man wieder Interstate reisen darf. Nahezu alle Geschäfte (außer Pubs und Karaoke Bars) haben wieder eröffnet.

Auf den ersten Blick also ein Freilos, jetzt doch ohne eine Verlängerung beim Immigration Office, bis Ende Juli bleiben zu dürfen, oder? Die malaysische Regierung hielt sich dazu sehr lange bedeckt. Auf unserer Isolations-Insel haben einige andere Touristen berichtet, ihnen wäre beim Immigration Office telefonisch bestätigt worden, dass man nicht kommen müsse, denn man dürfe ja jetzt ohnehin bis zum 31. August (plus 14 Arbeitstage) bleiben. Auch diversen Quellen im Internet (z.B.die JetLagWarriors, Ken Abroad, Veggies on Tour) signalisierten das Gleiche. Sowohl die US-Botschaft als auch die britischen Behörden deuteten klar auf ein Bleiberecht bis Ende der RMCO hin. Von den unserem deutschen Botschafter Lambsdorff (ja genau Sohn von dem mit der Flick-Affäre) kam leider bis heute keine brauchbare Aussage in seinem Landsleutebrief.

Daher haben auch wir bei Immigration Office angerufen. Ein sehr bizarrer Anruf. Ich hatte den Eindruck, mit kleinen Mädchen zu telefonieren. Meine Frage wurde häufig wiederholt, aber irgendwie nie entschieden beantwortet. Dazu viele Weiterleitungen mit Pausenmusik, die an Pokemon erinnerte. Als meine Frage schließlich sehr suggestiv wurde („Müssen wir den Termin wahrnehmen oder können wir sowieso bis zum 31. August bleiben?“), kam dann schließlich die zögerliche Bestätigung. Allerdings hatten wir leider immer noch nichts Schriftliches.

Wir haben den Termin beim Immigration Office schließlich nicht wahrgenommen, nicht zuletzt weil es eine Verlängerung ohnehin nur für 30 Tage gegeben hätte. Denn dann hätten wir noch zwei Mal dorthin gemusst, um jeweils um 14 Tage zu verlängern, damit wir den 31.07. (unseren gewünschten Ausreisetermin) erreichen. Und: Nur die 1. Verlängerung ist wohl gratis, während die anderen beiden mit Kosten verbunden wären.

RMCO – ein geschenktes Visum?

In den ersten Wochen der RMCO kursierten viele Gerüchte im Netz, ob denn nun die RMCO wirklich eine automatische Verlängerung des Visums sei. Es gab zahlreiche Berichte, dass Reisenden genau das beim Immigration Office zugesichert wurde, allerdings niemandem schriftlich.

Dann gab es aber eben auch Berichte von Festnahmen von Touristen im Overstay. Und schließlich ein sehr verwirrendes Statement vom Senior Minister, laut dem Ausländer bitte schleunigst das Land verlassen sollten.

Auch wenn es mittlerweile eine Reihe relativierender Pressemeldungen gibt, haben wir mittlerweile doch nochmal einen Termin beim Immigration Office – diesmal in Langkawi – vereinbart. Mittlerweile liegen wir terminlich so, dass wir mit einer Verlängerung (Special Pass – 30 Tage) wie geplant bis Ende Juli bleiben dürfen, ohne erneut verlängern zu müssen.

Aufgrund der aktuellen Nachrichtenlage ist unser Verständnis, dass es niemals ein offizielles „Geschenk“ an die Touristen gab, länger zu bleiben, sondern nur eine Kulanzregelung, ohne Visum das Land straffrei zu verlassen bzw. auch im Overstay eine Verlängerung zu beantragen. Kurzum also: Entweder as soon as possible raus oder offizielle Verlängerung. Klappt beides nicht, ist das auch nicht so schlimm, aber man sollte sich zumindest bemühen.

COVID-19 in Malaysia – eine Vorzeigemodell

Mittleweile gilt der Umgang mit COVID-19 in Malaysia über die Grenzen hinweg als vorbildlich.

Video zur Erfolgsstory COVID-19 in Malaysia

Die Strategie, die Bewegungsfreiheit lokal einzuschränken, insbesondere durch das Interstate-Reiseverbot, war sehr wirksam. Viele Bundesstaaten wie Kedah, Perlis, Kelantan oder das von uns während der MCO bewohnte Terengganu waren sehr schnell „grün“, d.h. es wurden keine aktiven Infektionen mehr gemeldet.

Zur Logistik: Als Europäer gab es eigentlich jederzeit die Möglichkeit, Malaysia zu verlassen. Während der ganzen MCO gab es pro Woche mehrere Linienflüge via Qatar (anfangs auch noch via London und Amsterdam) nach Deutschland. Reisewillige Touristen sind auf Kosten der malaysischen Regierung gratis vom Ort der „Strandung“ nach Kuala Lumpurzum Flughafen gebracht worden. Von der deutschen Botschaft gab es ein Schreiben, welches zweckgebundenen Transit durch Malaysia erlaubte – auch Interstate.

In Summe gab es in Malaysia bis heute rund 8500 gemeldete Infektionsfälle und „nur“ ca. 100 Todesfälle. In dem Bezirk in den wir uns aufhielten (Marang), gab es sage und schreibe 2(!) Infektionen und keinen Todesfall.

Freilich haben auch andere Staaten in Südostasien (isbesondere Thailand und Vietnam) hervorragende Zahlenwerte vorzuweisen, allerdings nach allem, was man so im Internet liest, doch unter deutlich strengeren Restriktionen – insbesondere auch für Touristen, die beispielsweise nur zu bestimmten Zeiten einkaufen durften oder gar nicht mehr so freundlich behandelt wurden. Das Ausreisen aus Thailand, Vietnam, Indonesien und Co. war offenbar auch nicht so einfach, da es keine Linienflüge mehr gab und man also auf Rückholaktionen der Bundesregierung angewiesen war.

In Malaysia hatten wir zu keiner Zeit das Gefühl, am falschen Ort zu sein. Natürlich ist einem schon mulmig zumute, in einer so globalen Krise einer fremden Regierung und fremden Menschen vertrauen schenken zu müssen. Die Malaysier sind aber die ganze Zeit sehr freundlich, besorgt, aber auch diszipliniert geblieben. Wenn wir von deutschen Corona-Demos berichtet haben, hat man uns nur ungläubig angelächelt.

Meanwhile in Germany

Auch wenn wir aktuell wohl in Malaysia bleiben können, beschäftigen wir uns natürlich mit der Situation in Deutschland. Aktuell führt man wohl wieder Quarantäne-Vorschriften für Rückkehrer aus Risikoländern ein.

Warum das RKI (Robert-Koch-Institut) Länder wie Malaysia nun zu solchen Risikoländern zählt, wird wohl das Geheimnis vom RKI bleiben. Singapur hat beispielsweise noch täglich massive Neuinfektionen, ist aber laut RKI kein Risikoland. In Europa riecht es aktuell überall nach einer zweiten Welle (isb. in Deutschland selbst).

Es bleibt nur zu hoffen, dass eine Quarantäne für uns sich nicht letztlich noch als Schutzisolation vor den ganzen Sommerurlaub-Heimkehrern aus Spanien, Italien, Frankreich, Kroatien etc. herausstellen wird….

Von dem Taman Negara Nationalpark in Malaysia geht es per Privatvan in die Cameron Highlands. Wegen Corona sind die Verkehrswege noch sehr eingeschränkt.

Fahrt vom Taman Negara Nationalpark in die Cameron Highlands mit einem Privatvan

Recht früh mussten wir unser Zimmer räumen, damit wir um 9 Uhr frühstücken gehen konnten. Bard begleitete uns zu Fuß zu einem Restaurant, in dem man morgens schon Curry-Gerichte bekam. Sehr lecker. Außerdem nahmen wir lokale Nachspeisen mit Kokos und Bohnen für die Fahrt mit.

Da aktuell kaum Busse verkehren, hat uns Bard einen Privat-Van nach Tanah Rata, Cameron Highlands, organisiert. Wir hatten den kompletten Bus für uns, so dass jeder eine Reihe belegen konnte.

Unterwegs machten wir eine kurze Pause in Jerantut, wo wir die dreckigste Toilette Malaysias benutzen durften.
Weiter ging es durch das kurvenreiche Gebirge. Wir fühlten uns trotz der schnellen Fahrweise in den Bergen recht sicher.

Der Fahrer brachte uns direkt zu unserem kurz zuvor gebuchten Hotel, das uns in einem anderen Gasthaus in Kuala Tahan empfohlen wurde.

Cameron Highlands

Um 14.30 Uhr erreichten wir das Father’s Guesthouse, wo wir ein Zimmer mit Balkon gebucht hatten. Im Vergleich zu dem Platz, den wir auf Pulau Kapas hatten, kam uns das saubere Zimmer mit Dusche recht klein vor.
Die Menschen an der Rezeption waren sehr freundlich und halfen uns bei einer Tourbuchung für den nächsten Tag. Wir wollten uns die Teeplantagen und den Mossy Forest anschauen. Für eine geführte Privattour (es waren ja keine anderen Touristen da) war es erstaunlich günstig: 50 Ringgit pro Person, was etwa zehn Euro sind.

Am Taxistand fanden wir einen netten Taxifahrer, der uns zum Cameron Valley Tea House 2 fuhr. Wir hatten noch eine Stunde Zeit, bevor das Geschäft und das Café schließen sollten, weshalb der Fahrer netterweise auf uns wartete. Wir testeten mehrere Teesorten zu einem Stück Green-Cheesecake und Scones mit Erdbeermarmelade. Die Aussicht war atemberaubend, doch trotz fehlender ausländischer Touristen war es sehr voll.

Am Abend entdeckten wir ein tolles indisches Restaurant, das wir nur weiterempfehlen können. So lecker haben wir in Deutschland noch nicht indisch gegessen. Bars hatten natürlich noch geschlossen (wegen Corona), so dass wir den Abend im Hotel ausklingen ließen und schnell einschliefen.