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März 2020

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Malaiische Literatur

Das Frühstück nahmen wir alleine zu uns, da Liz und Clayton ja bereits am Vortag abgereist waren. Dafür saßen mehrere Familien um uns herum. Mit dem Paar, das die Unterkunft verwaltet, sind wir schon mehrfach ins Gespräch gekommen. Rich und seine Frau wohnen mit ihren beiden Kleinkindern in dem Chalet direkt neben uns. Sie hatte mir auch das Buch von LAT, einem malaiischen Karikaturisten gezeigt. Unsere Unterkunft verfügt nämlich über eine kleine Bibliothek. In dem Buch „Kampung-Boy: Ein Frechdachs aus Malaysia“ wird das Leben eines Jungen beschrieben, der in einer malaiischen Dorfgemeinschaft aufwächst. Absolut empfehlenswert!

Kampung Boy
Kampung Boy

Schnorcheln mit einem Stachelrochen

Oliver Kampf mit dem Seil
Oliver Kampf mit dem Seil

Das Wasser zieht sich im Laufe des Vormittags immer weiter zurück, so dass wir schnell unsere Schnorchel schnappten und ins Wasser rannten. Tatsächlich war es recht tief und einige Fische begrüßten uns freundlich. Oliver entdeckte einen Stachelrochen, der sich dank seiner Färbung nur schwer von seiner Umgebung unterschied. Im Nachhinein erfuhren wir, dass sein Stachel giftig ist und er Schnorchler als Bedrohung ansehen könnte. Puh! Wieder einmal haben wir Glück gehabt. Am Vortag hatten wir viele Muscheln gesehen, die sich unter Wasser öffnen und dann blau schimmern. Zu ihnen wollten wir schwimmen, mussten aber eine Absperrung überwinden. Oliver drückte das Seil für mich weg, verletzte sich dabei aber an einem spitzen, scharfen Gegenstand. Jetzt sieht seine Hand aus, als hätte er einen schweren Kampf hinter sich.

Spaziergang mit Waran und Fledermäusen

Auf der anderen Seite vom Fähranleger liegt das ABC Dorf, das sehr schön sein soll. Deshalb spazierten wir nach dem Mittagessen dorthin. Man merkt, dass noch keine Saison ist, denn man sieht nur Einheimische. Kaum einer von ihnen geht zu Fuß, stattdessen quetschen sich ganze Familien auf ein Moped. Helme trägt hier auch keiner. Schön ist jedoch, dass die Frauen in dem muslimisch geprägten Land scheinbar recht emanzipiert sind. Fast alle fahren Moped, was man sich in anderen Ländern nicht vorstellen könnte.

Durch ein Geräusch ließ ich meinen Blick nach oben gleiten. In den Bäumen sah ich etwas, das aussah, wie kleine schwarze Nester oder herabhängende Plastiktüten. Bei genauerem Hinsehen erkannte ich tausende von Fledermäusen, die teilweise schon wach waren und ihre Flügel ausstreckten. Ein wunderbares Bild und so irreal. Zwar hatten wir Werbung für eine Tour zu den „Flying Foxes“ gesehen, doch dass wir sie auf einem Spaziergang entlang des Strandes entdeckten, war für uns sehr überraschend.

Waran auf Pulau Tioman
Waran auf Pulau Tioman

Auf dem Rückweg wollten wir unsere Wäsche abholen, als uns plötzlich ein großer Waran – wahrscheinlich der vom ersten Tag – über den Weg lief. Der Waran hatte aber mehr Angst vor mir mit meiner Handy-Kamera als wir vor ihm. Die Wäsche bekamen wir sauber gefaltet zurück und mussten per kg bezahlen.

Ein paar Meter weiter kehrten wir dann zum Fisch BBQ ein. Diesmal waren wir zu früh, weshalb wir uns erstmal mit Lyschi-Milch und einem frisch gepressten Saft begnügten. An dem letzten Abend auf Pulau Tioman leisten uns wieder Anna und Leathon Gesellschaft. Langsam kennen wir so viele Leute, die wir besuchen wollen, dass wir direkt eine weitere Weltreise planen müssen (lach!).

Wir verleben einen entspannten Tag auf der Insel Tioman in Malaysia, verabschieden unsere neuen australischen Bekannten und lernen ein Paar kennen, welches in China an einer Schule arbeitet.

Verabschiedung unserer neuen australischen Bekannten

Morgens setzte ich mich noch vor allen anderen in den Bereich der Rezeption, um etwas am Computer zu arbeiten. Das WLAN reicht nur manchmal bis zu unserem Haus. Nach und nach gesellten sich Oliver, Liz und Clayton dazu, so dass wir ein letztes mal gemeinsam frühstücken konnten.

Das Wasser hatte sich zurückgezogen, so dass ein Schnorcheln nicht möglich war. Zum Glück gibt es an unserem Strand ein Daybed, auf dem man schön relaxen kann. Die Aussicht auf das Meer ist atemberaubend.

Gemeinsam aßen wir zu Mittag, dann hieß es Abschied nehmen von Liz und Clayton. Es ist immer komisch, Menschen wieder zu verabschieden, mit denen man eine schöne Zeit verbracht hat, ähnlich wie schon auf Fidschi, wo wir Hilde und Mark aus der Eifel kennengelernt hatten.

Auf der Insel bleibt man nicht lange allein – Kontakt zu einem Paar, das in China arbeitet

Nachmittags spazierten wir zu einer nahe gelegenen Wäscherei, weil wir ja schon lange keine Unterkunft mit Waschmaschine mehr hatten. Zwar gab es in Mersing einen Waschsalon, doch hilft uns dieser bei einem eintägigen Aufenthalt nicht, da die Sachen ja auch trocknen müssen. Unterwegs liefen uns Affen über den Weg, die aus den offenen Mülltonnen sprangen. Sie schienen peinlich berührt, als sie sahen, dass wir sie beobachteten.

Affen auf Pulau Tioman
Affen auf Pulau Tioman


Um unsere Fährtickets für die Rückfahrt zu kaufen, spazierten wir zum Bootsanleger, wo wir erneut Leathon trafen. Gemeinsam kauften wir Fahrkarten, da er am folgenden Tag zum Festland muss, um Bargeld zu holen. Auf der Insel gibt es nur einen Geldautomaten, der aber nicht jede – und schon gar keine chinesische – Karte nimmt.
Wir verabredeten uns locker für den Abend, da das BBQ Fischrestaurant auch für die beiden eine tägliche Anlaufstation geworden ist.

Es wurde ein netter Abend. Wir erfuhren, dass Anna und Leathon Lehrer für ein Jahr in China sind und aufgrund der aktuellen Situation (Corona-Epidemie) außer Landes blieben. Sie warten auf tagesaktuelle Nachrichten, damit sie wissen, wann sie wieder zurück reisen können.

Weil der Schnorchelausflug am Vortag schon so schön war, beschlossen wir, den Tag mit unseren neuen australischen Bekannten zu verbringen und buchten einen Trip zu dem Wasserfall auf der Insel Tioman in Malaysia. Außerdem fuhren wir auf die andere Seite der Insel, wo uns ein toller sauberer Strand mit riesigen Wellen erwartete.

Ausflug zu Ali’s Wasserfall

Gemeinsam mit Liz und Clayton aus Australien starteten wir um 9.30 Uhr von unserer Unterkunft aus. Oliver und ich saßen auf der Ladefläche, was jedoch nur ein kurzes Vergnügen war, weil wir nach ein paar Metern umsteigen mussten. Das andere Auto sollte uns mitsamt Fahrer den ganzen Tag zur Verfügung stehen.
Die Fahrt führte über enge Straßen quer über die Insel hinweg. Steigungen und Kurven bis zu 45% sind nicht das, was ich mit einer entspannten Fahrt verbinde.

Wasserfall auf der Insel Pulau Tioman

Unser Fahrer ließ uns mitten auf der Straße raus, zeigte nach rechts und meinte, dass wir von dort durch den Urwald laufen sollten. Ohje! Der Weg war sehr uneben, Zweige schlängelten sich von oben und unten kreuz und quer. Eine „Treppe“ aus etwas 15 Autoreifen führte bergab, so dass wir uns aneinander und an die Pflanzen festhalten mussten. Den Wasserfall konnten wir schon von Weitem hören, so dass wir angespornt wurden, weiterzukraxeln.

Liz sprang als erstes in das kühle Nass. Anders als im Meer war das Wasser aus dem Wasserfall eiskalt. Doch natürlich mussten wir alle vier das Wasser testen, denn deshalb waren wir ja hier. Es war nicht besonders tief und angenehm zu durchwaten. Kurze Zeit später gesellte sich eine Gruppe Jugendlicher zu uns und stellte eine Box mit Lounge-Musik auf. Todesmutig sprangen sie kopfüber in das seichte Wasser.

Weißer Sandstrand am anderen Ende der Insel

Watch your Step(h)s
Watch your Step(h)s

Weiter ging die Fahrt über Berge durch enge Straßen. Nach kurzer Zeit zeigten sich einige Häuser und es wurde wieder urbaner. Am Strand von Pantai Kampung Juara strahlte und weißer Sand entgegen und meterhohe Wellen luden zum Sprung ins Meer ein. Schnorcheln war hier nicht möglich, lediglich ein Kampf mit den Wellen, der für Surfer bestimmt interessant ist. Am Strand legten wir uns auf Liegen, die eigentlich nur für Hotelgäste gedacht waren. Doch ohne Gäste war eben genug Platz für uns da. Im zum Hotel gehörenden Restaurant aßen wir anschließend köstlich.

Am späten Nachmittag schnappten wir unsere Schnorchel und genossen es, wieder auf unserer Seite zu sein, auf der man Korallen und Fische bestaunen konnte.
Für 19 Uhr verabredeten wir uns wieder mit Clayton und Liz, um diesmal gemeinsam in dem Fischrestaurant zu speisen. Es wurde ein sehr lustiger Abend mit netten Gesprächen.
Zurück in unserer Unterkunft saßen wir noch bis 23 Uhr zusammen bei Liz und Clayton im Beachfront Chalet. Die Wellen machten nachts einen ganz schönen Lärm.

Clayton und Liz aus Australien
Clayton und Liz aus Australien

Weil mein geliebter Pünktchen-Rock durch die Luftfeuchtigkeit hier in Asien ständig klamm ist und gar nicht mehr zu trocknen scheint, bot ich ihn Liz an, da wir die gleiche Kleidergröße haben. Zum Tausch gab sie mir einen schnell-trocknenden langen Rock. Sollten wir die beiden mal in Australien besuchen, werden die Röcke wieder ihren ursprünglichen Besitzerinnen zurückgegeben (zwinker).

Für diesen Tag hatten wir einen halbtägigen Schnorchelausflug zu der Coral-Island gebucht und sehen viele Fische, Schildkröten und Baby-Haie. Wir lernen ein australisches Paar kennen, mit dem wir die nächsten Tage verbringen.

Schnorchel-Ausflug zur Insel Coral Island in der Nähe von Pulau Tioman

Das Frühstück nahmen wir auf der Veranda ein. Es gab Toasts mit Ei.
Um 9.30 Uhr wurden wir mit einem Auto zum Anleger gefahren, wo wir tags zuvor angekommen sind. Da wir die ersten waren, konnten wir im Auto sitzen und mussten nicht auf die Ladefläche. Doch war das die bessere Wahl? Von der Decke wuchsen Schimmelblumen und es roch sehr unangenehm. Aufgrund der Luftfeuchtigkeit ist hier alles irgenwie klamm, auch mein gepunkteter Rock wird seit Tagen nicht trocken.
Alle Teilnehmer (wir waren 10 Leute) sollten sich auf zwei Boote verteilen. Mit Liz und Clayton hatten wir nette Gesprächspartner gefunden. Die Bootsfahrt dauerte etwa eine Stunde. Dann brachte der Bootsführer die Leiter in Position und wir konnten ins Wasser gleiten.

Vier hervorragende Schnorchelspots bei der Insel Coral-Island

An der ersten Station hatten wir 40 Minuten Zeit, Fische und andere Meeresbewohner zu begrüßen. Anfangs war ich etwas enttäuscht, denn das Wasser und die Sicht in den Schnorchel-Gebieten auf Fidschi sind nicht vergleichbar.
Doch dann entdeckte ich eine Meeresschildkröte und angelte nach Olivers Fuß, um ihm dieses schöne Wesen zu zeigen. Hier gibt es mehrere Aufzucht-Stationen für Schildkröten und jetzt haben wir eine live gesehen.

Die zweite Schnorchel-Station war unweit entfernt an ein paar Felsen mitten im Wasser. Hier musste ich meine Meinung revidieren, denn es schwammen tausende kleinere und größerer Fische in Schwärmen um uns herum. Eine Umrundung der Felsen war nicht möglich, da von den Fischschwärmen ein starker Sog ausging. Zwischen den steinige Felsen war es gut möglich, Korallen zu betrachten. Etwas Panik überkam mich, als wir unser Boot nicht wiederfanden, was natürlich Quatsch ist. Es waren mehrere andere Boote da, die uns hätten aufnehmen können. Außerdem war eine Gruppe Taucher in der Nähe, die mit Tauchlehrern ihre ersten Tauchversuche im tiefen Wasser unternahmen.

Die dritte Station unseres Ausflugs war ein weißer Traumstrand (s. Titelbild). Erst sollten wir zu der anderen Gruppe stoßen, doch unser Bootsführer entschied sich für eine ganz einsame Stelle, da er uns dort besser rauslassen konnte. Das war schon paradiesisch! Weißer, einsamer Strand, dahinter Urwald. Auf einem großen Schild, das mit der Umgebung verschmolz, gab es natürlich Hinweise, wie man sich in dem Naturschutzgebiet verhält, was für uns klar war. Wir hatten ja nicht die Absicht, den Urwald zu betreten.
Anstatt zu schnorcheln, kamen wir in ein Gespräch mit den beiden Australiern. Auch hier schwammen wir nach 40 Minuten zurück zum Boot. Mit Erschrecken entdeckte ich unser Wasser alte Plastik-Wasserflaschen, von denen ich daraufhin ein paar einsammelte und mit zum Boot brachte. Der Bootsführer hielt mir daraufhin eine Tüte entgegen, in der schon gesammelter Müll war. Langsam fuhren wir anderen Plastik-Müll an, den ich vom Boot aus herausfischen konnte.
Gezielt steuerte der Bootsführer weitere Stellen an, an denen Plastik zu sehen war. Er erklärte, dass es regelmäßig Gruppen gibt, die extra herausfahren, um den Müll einzusammeln. Es ist mir unbegreiflich wie Menschen die Natur so missachten können.

In der Nähe unseres Strandes war der letzte Schnorchelpunkt. An einer sehr kleinen Insel wurden wir in einem dichten Korallenmeer herausgelassen. Hier galt es natürlich, nichts zu berühren und anzufassen. Im tieferen Gebiet konnten wir einen Baby-Hai beobachten. Hinter der Insel war das Wasser sehr flach und es war schwierig, die Korallen zu überschwimmen, weshalb wir wieder in die Nähe des Boots schnorchelten. Hier waren zwischenzeitlich zwei weitere Boote mit Einheimischen angekommen. Die muslimischen Frauen trugen Ganzkörperanzüge und Kopftücher. Die meisten Malaien nutzen zum schnorcheln Schwimmwesten. Einige Männer fütterten die Fische, so dass Ströme von Fischen angeschwommen kamen.

Abendessen in einem Streetfood-Restaurant

Wir kehrten sehr glücklich an Land zurück. Gemeinsam setzen wir uns an einen Tisch und nahmen unser Mittagessen zu uns.
Nachmittags schnorchelten wir noch ein wenig in dem Wasser vor unserem Ressort, das nachmittags recht tief ist.
Zu zweit machten wir uns abends auf den Weg zu einem Straßenrestaurant (Warung Syahirah BBQ Seafood). Hier konnten wir uns den Fisch aussuchen, der vor unseren Augen zubereitet wurde. Das Essen war ein Traum. Oliver genoss Tintenfisch, für mich gab es Barrakuda.

Heute geht es von Mersing mit dem Schiff auf die Insel Pulau Tioman in Malaysia. Wir beziehen eine kleine Hütte, von der wir das Meer rauschen hören können und springen in das kühle Nass.

Fahrt zur Insel Pulau Tioman, im Osten Malaysias

Die Nacht war nicht so entspannt wie erwartet. Bei unserer abendlichen Ankunft gegen 21 Uhr hatten wir keinen Strom im Zimmer, so dass es dunkel und stickig war. Auch der nette Mann an der Rezeption konnte uns nicht helfen und rief den Techniker. Nach ein paar Minuten kam der Strom wie durch Zauberhand wieder und der Techniker kam umsonst.
Im Nebenzimmer wohnte eine Familie mit einem Kleinkind, das meinte, die halbe Nacht mit einer Trillerpfeife zu spielen. Oliver schlief, ohne etwas zu merken. Ich hingegen war genervt und konnte auch durch die Kälte der Klima-Anlage, die nicht mehr regulierbar war, nicht weiter schlafen. Zum Glück hatte ich noch meine dicken Winter-Kniestrümpfe dabei.

Affe auf Pulau Tioman
Affe auf Pulau Tioman

Um 7 Uhr früh wartete unser Shuttle-Bus des MG-Hotels auf uns, der uns zum nahe gelegenen Hafen bringen sollte. Tags zuvor hatten wir diesen kurz besichtigt.
Am Check-in-Schalter mussten wir eine preservation fee (eine Art Abgabe für den Naturschutz) für die Insel bezahlen, was wir vorher nicht wussten. Zudem mussten die Tickets auf Papier gedruckt werden was auch nochmal 2 Ringgit pro Person kostete (warum das erforderlich war bleibt vermutlich das Geheimnis der Angestellten dort, denn niemand wollte von uns später irgendein Papierticket sehen). Unsere Plätze waren wieder in der ersten Reihe, das Boot war recht gut belegt.
Die Fahrt war recht wackelig, obwohl die See sehr ruhig war. Auch die Lautstärke der Motoren war recht hoch, so dass ich mir Watte in die Ohren stopfte. Den Schlaf der vergangen Nacht konnte ich wegen des Gewackels nicht nachholen.

Nach ein paar Anlegestationen auf der Insel erreichten wir unser Ziel Tekek, einen Anlegepunkt auf der Insel Tioman. Von dort konnten wir zu Fuß unsere Unterkunft erreichen. Durch das Dorf ging es an mehreren Straßenküchen-Ständen vorbei. Am Eingang zu unserer Unterkunft spazierte uns ein Waran über den Weg. Zum Glück ist das ein Insektenfresser, denn die Große war schon Respekt einflößend. Auch Affen begrüßten uns am Strand und präsentierten Kunststückchen.

Swiss Cottage Tioman

Wir bekamen das Zimmer T1 zugeteilt, eine kleine Holzhütte in zweiter Reihe zum Meer in der Nähe der Rezeption. Die kleine Anlage machte sofort einen sympatischen Eindruck, so dass wir sofort überlegten, zu verlängern. Da wir kein Zimmer direkt am Meer buchen konnten , hatten wir beschlossen erstmal weiter zu gucken.
Der erste Schnorchelgang war etwas enttäuschend, da das Wasser sehr seicht war und wir uns durch die Wellen ständig an die Steinen im Wasser stießen. Auf einem Daybed direkt am Meer ließen wir uns trocknen und schliefen promt ein. Oliver wagte sich anschließend erneut ins Wasser und schwamm weiter hinaus. Ich hatte den Eindruck, dass er gar nicht mehr zurück kommen wollte, also schien das Meer vor unserer Unterkunft doch interessant zu sein. Später berichtete er von großen Fischen und tollen Korallen.

Für das Abendessen, das nicht im Ressort angeboten wird, machten wir einen Spaziergang zurück zum Bootsanleger. Dort fanden wir ein Restaurant mit Meerblick, so dass wir den Sonnenuntergang bewundern konnten. Um uns herum schlichen ständig Katzen, die etwas von unserem Essen haben wollten. Oliver gelang sogar eine Kommunikation mit einer Katze. Schlummert in ihm ein Katzenflüsterer?

Heute soll es von Kota Tingga nach Mersing in Malaysia gehen. Die Busfahrt führt uns durch die Natur und zeigt uns die Bewohner des Landes.

Busfahrt von Kota Tingga nach Mersing in Malaysia

Wir brachen pünktlich auf, um den Bus nach Mersing zu erreichen. Wir wohnten nicht weit entfernt von dem Busbahnhof. Busfahren in Malaysia ist mega günstig. Unsere Tickets, die wir online mit der Red Bus App für ca. 2 EUR umgerechnet p.P. bestellt hatten, ließ Oliver in der ersten Etage am Schalter in Papiertickets umtauschen und schon fuhren wir auch in einem gut ausgestatteten Bus los. Wir saßen oben im Doppeldecker in der ersten Reihe, so dass wir eine perfekte Aussicht hatten. Kurz nach dem Start merkten wir jedoch, dass es hier besonders schaukelig war und jede Kurve und jeder Hügel (hiervon gab es reichlich) sofort in den Magen ging. Zum Glück hatten wir nichts gefrühstückt.

Warnschild Elefant
Warnschild Elefant

Am Wegesrand sahen wir immer wieder Warnschilder, die den Übergang von großen Tieren, nämlich dem Elefanten und den Tapiren ankündigen. Es wäre schon Angst einflößend, auf einmal einem solchen Riesen gegenüber zu stehen. Doch das blieb uns verwehrt. Wir sahen lediglich zwei Affen, die sich Bananen angelten, die ein parkender Autofahrer dort hingelegt hatte.
Als wir die Stadt erreichten, trat der Busfahrer kräftig auf die Bremse, so dass wir einem Crash nur knapp entgingen. Puh!

Unser Hotel in Mersing war schlicht, aber gut. Alles war sauber und es gab sogar heißes Wasser.
In unserer direkten Nachbarschaft lagen ein hinduistischer und direkt daneben ein chinesischer Tempel, die wir aber erstmal links liegen ließen. Denn heute stand Pizza auf unserem Speisezettel. Die haben wir schon so lange nicht mehr gegessen.
Das Örtchen war schnell erkundet. Neben den Tempeln konnten wir noch diverse Graffiti-Arbeiten bestaunen. Eine kleine Gasse und auch viele Häuser, verteilt in der ganzen Stadt, waren mit schönen Bildern verziert. Erstaunlicherweise hatte dieser Mini-Ort sogar einen Waschsalon zu bieten.

Ausklang des Tages

Abends kehrten wir bei einem Thailänder ein, doch die Speisen waren nicht mit dem malaiischen Essen in Johor Bahru vergleichbar. Kurz konnten wir noch einen Blick in den hinduistischen Tempel werfen, da gerade eine Messe stattfand. Die Menschen, insbesondere Kinder, eilten zum Tempel, wuschen sich die Füße uns beteten zu Musik. Wir hielten uns dezent im Eingangsbereich auf und blieben nur ein paar Minuten. Obwohl wir eingeladen wurden, mit reinzukommen, ist es doch ein religiöses Ritual, bei dem wir nicht stören wollten.
Faszinierend war wieder das Schild mit den Regeln. Das Tragen einer Leggins und eines Minirocks sind verboten (durchgestrichen). Ich trage jedoch eine Kombination beider. Ist das dann wieder erlaubt? Nein, Spaß beiseite, wir respektieren natürlich die religiösen Vorschriften und halten uns daran.

Gebotsschild hinduistischer Tempel
Gebotsschild hinduistischer Tempel

Bevor es heute mit dem Bus nach Kota Tingga im Osten Malaysias zu dem Glühwürmchpark geht, frühstücken wir lecker malaiische Spezialitäten und orientieren uns am Busbahnhof in Johor Bahru.

Auf geht’s von Johor Bahru nach Kota Tingga in Malaysia

Unser Bus sollte um 13 Uhr Johor Bahru verlassen, weshalb noch genug Zeit für ein leckeres Frühstück in dem Restaurant „Toast and Coffee“ war, das wir am Vortag entdeckt hatten, dessen Spezialität das Salted Egg war. 
Wie in vielen Restaurants in Malaysia liegen auf dem Tisch Bestellzettel, auf die man selber alles notiert, was man bestellen möchte. Sehr angenehm, wenn man als Tourist nicht der Sprache mächtig ist. Aber in Malaysia spricht sowieso fast jeder Englisch.
Die Auswahl war großartig und diesmal haben wir uns mit der Menge vertan. Die Preise und Bilder lassen immer kleine Portionen vermuten. Vom Hotel aus bestellten wir ein „Grab“ (so eine Art Uber Taxi in Malaysia und Singapur), das sehr lange auf sich warten ließ. Dafür kamen wir schnell und günstig (ca. 2 Euro) zum Busbahnhof. Hier bestaunten wieder viele unser Kopfbedeckungen aus Fidschi und waren insgesamt sehr kommunikativ und hilfsbereit. 

Unsere Online-Tickets tauschten wir gegen Ausdrucke am Schalter und konnten unser Gate, von dem der Bus losfahren sollte, betreten. Der Busbahnhof ist riesig, fast so groß wie der Düsseldorfer Hauptbahnhof, allerdings mit vielen kleinen Geschäften. Außerdem spielte hier eine malaiische Liveband, die schnell mit uns in Kontakt trat. Johor Bahru ist noch nicht touristisch überlaufen (außer bei den Asiaten), weshalb wir hier immer wie Paradiesvögel erscheinen. Unsere Kopfbedeckung trägt natürlich dazu bei.

Ankunft in Kota Tingga – Kontakt zu Einheimischen

Die Fahrt im Bus verlief sicher und schnell. Zu unserem Hotel waren es nur ein paar hundert Meter. Das Hotel war zweckmäßig mit eigenem Bad und Klimaanlage. Toll war auch der Wasserspender, so dass man sich nicht immer Wasser kaufen muss.
Fußläufig lagen eine Einkaufsmall und diverse Restaurants. Wir kehrten in ein Restaurant mit Buffet ein, doch Fisch, der schon länger bei diesen Temperaturen rumsteht, wollten wir dann doch nicht essen. Ein Haus weiter war es schon ansprechender, weil hier bereits mehrere Gäste speisten und die Gerichte per Plakat auswählbar waren. 
Die Bedienung war mega freundlich und erfreut, dass auch Ausländer in ihr Restaurant kamen. Die Gäste fragen, ob wir aus Holland seien und schnell führten wir ein nettes Gespräch. Es stellte sich heraus, dass die Gäste viel in Europa unterwegs sind und bspw. zusammen mit der Uni Hamburg gearbeitet haben. Unsere Geschichte über die Malaien in Norwegen mit dem Reiskocher amüsierte sie sehr.
Das Essen schmeckte wieder ausgezeichnet. Im Anschluss drehte die Besitzerin ein kleines Video von uns und teilte sofort ihren Facebook-Freunden mit, dass deutsche Gäste bei ihr eingekehrt sind. Jetzt habe ich eine neue Facebook-”Freundin” (lach).

Monsunartiger Regen

Abends wollten wir den Glühwürmchenpark, die Attraktion dieser Stadt besuchen. Deshalb wollten wir nur kurz in die Mall springen, um ein Mücken-Abwehr-Spray zu kaufen. Es fing an zu regnen, weshalb ich uns für die Abkürzung über ein Feld entschieden, was sich jedoch als Fehler erwies. Um das Feld herum befand sich ein Graben den man nicht eben überspringen konnte. Durchlaufen war wegen der dreckigen Wasserpfützen auch keine Möglichkeit, weil wir Bakterien an unseren Mückenstich-Wunden vermeiden wollten. Im strömenden Regen liefen wir zurück zu einem kleinen Geschäft, wo wir klitschnass abwarteten, dass der monsunartige Regen abebbte.

Die malaiische Mall bot verschiedene asiatische Bekleidungsgeschäfte, Spielzeug, den Drogeriemarkt Watsons und auch eine Markthalle. Hier wurden Fisch und Fleisch feilgeboten. Interessant war, dass am Hähnchenstand die Körperteile des Tieres auf verschiedenen Haufen lagen: Hühnerfüße, Hühnerflügel etc. Größer Andrang bestand bei den Hühnerfüßen. 

Die Händler riefen uns immer wieder zu, dass wir zu ihren Ständen kommen sollten. Oliver meinte darauf, dass wir wohl für ausländische Sterneköche gehalten werden, die sich ja auch gerne alternativ und lässig gestylt geben.

Glühwürmchenpark oder das Verhalten von Menschen gegenüber Tieren

Via „Grab“ ließen wir uns zum Glühwürmchenpark fahren, doch dieser machte einen verlassenen Eindruck. Uns wurde mitgeteilt, dass wir zu früh wären uns der Park erst um 19.30 Uhr öffnen würde. Deshalb verbrachten wir zwei Stunden in einem offenen Restaurant an der Straße, wo wir nur Tee tranken. Wir durften so viel Tee nehmen wie wir wollten und zahlten hinterher nur einen Euro. 

Glühwürmchenpark
Glühwürmchenpark

Pünktlich erschienen wir im Park, wo nun auch andere Touristen (asiatischer Herkunft) waren. Mit Rettungswesten ausgestattet fuhren wir auf einem kleinen Boot über den Fluss Johor. Um uns herum waren tausende kleiner Glühwürmchen, die sich als unerklärlicher Ursache hier angesiedelt hatten. Für uns war es aber weitaus interessanter, die Mitreisenden zu beobachten. Ich hatte ständig die Sorge, dass sie über Bord gehen würden, so wie sie sich über Seiten lehnten. Es gelang ihnen tatsächlich, Glückwürmchen zu fangen, was laut Plakat ausdrücklich verboten ist, und diese in der Hand zu bestaunen.  

Auf dem Rückweg wollten wir noch in einer Karaoke-Bar einkehren, konnten diese aber nicht finden. Dafür nahmen wir uns Burger von einem Straßenstand mit und kehrten recht früh zurück in unser Hotel.

Um ein wenig zu entschleunigen, bleiben wir noch einen Tag länger in Johor Bahru in Malaysia und besichtigen den Glastempel mit hinduistischen Gottheiten. Wir entdecken diverse lokale Köstlichkeiten und verbringen den Abend in einem Hawker, wo wir viel über die Einheimischen lernen.

Bäckereien und Frühstück in Johor Bahru

Uns war recht klar, dass wir noch eine weitere Nacht in Johor Bahru bleiben wollten, weshalb wir direkt bei Ankunft verlängerten. Netterweise teilte uns die Dame an der Rezeption mit, dass wir die Buchung über die bekannten Buchungsportale durchführen sollten, um günstiger wegzukommen.
Nun hatten wir noch einen ganzen Tag Zeit, die Stadt zu erkunden:
Als erstes gingen wir zu einem Bäcker (Hiap Joo Bakery), der mehrfach ausgezeichnet wurde. Hier gab es abgepackte weiche, helle Brötchen, die unterschiedlich gefüllt waren. Es war etwas schade, dass man nicht dort sitzen konnte, weshalb wir wieder zum Chaiwalla Café gingen, bei dem wir schon leckeren Tee getrunken hatten. Gegenüber vom Bäcker entdeckten wir Toast & Coffee, was sehr einladend aussah. Da müssen wir wohl am nächsten Tag hin.

Arulmigu Sri Rajakaliamman Glass Temple

Glastempel
Glastempel

Zu Fuß schlenderten wir quer durch die Stadt, um zum Glastempel zu gelangen. Die 1,8 km führten über sehr unebene Straßen. Kein Weg war ohne Loch, Stufe oder Baustelle. Die Stadt ist sehr kontrastreich: einerseits gibt es große Shopping-Malls mit internationalen Labels, andererseits ist vieles heruntergekommen. Dadurch hat die Stadt ihren besonderen Charme.

Der Glastempel liegt etwas versteckt neben einer Schnellstraße, die wir über eine Brücke überqueren mussten. Mitten auf der Brücke streckte uns ein Fuß entgegen, da war jemand müde und hat sich zum Schlafen hingelegt. Gegenüber erwartete uns eine Zoohandlung mit Leguanen, Affen, Fischen und großen Papageien. Dass diese Tiere in Gefangenschaft leben, ist für mich unbegreiflich.
Die Spitze des Glastempels ragt pompös in den Himmel, ist aber verhältnismäßig klein. Die Schuhe legten wir in Körbchen und zahlten den Eintritt. Im Inneren trifft man auf verschiedene hinduistische Gottheiten, die in einem Raum mit tausenden Spiegelmosaiken ausgestellt sind. Sehr schön anzusehen.

Besuch auf dem Nachtmarkt – endlich werde ich meine Schuhe los

Der Rückweg führte uns an einer Shopping-Mall vorbei. Man schaut ja immer, wie und was es in anderen Ländern zu kaufen gibt. Betritt man ein Geschäft, hat man sofort einen Verkäufer neben sich, der einen auf Schritt und Tritt verfolgt, was ich sehr nervig finde. Bei Cotton on, einer australischen Handelskette, konnte ich endlich meine kurzen Leggings ersetzen, die mit schon in Skandinavien gerissen sind. In Malaysia ist es trotz der vielen Chinesen besser, seine Knie zu bedeckten, da das Land ja sehr muslimisch ist.

Abends gingen wir erneut zum Nachtmarkt, den wir am Vortag besucht hatten, um meine Wanderschuhe dort zu verschenken. Mangels Sprachkenntnisse verstanden die Händler nicht, was ich wollte. Für die Schuhe wollte ich kein Geld, sie sollten lediglich von irgendjemandem weiter genutzt werden. Deshalb stellte ich sie einfach zu den Sachen, die noch nicht aufgebaut waren.

Um die Ecke fanden wir ein tolles Restaurant, das u.A. kleine Suppen anbot, die eine Spezialität der Stadt waren. Wir bestellten alle fünf Mini-Suppen und teilten uns diese. Eine schmeckte besser als die andere. In Malaysia ist das Essen so lecker und günstig, dass es viele übergewichtige Menschen gibt. Wir bestellen immer erstmal wenig, das wir teilen, denn meist reicht das schon zum Sattwerden.

Hawker in Johor Bahru
Hawker in Johor Bahru

Den Abend ließen wir in dem Hawker gegenüber unseres Hotels ausklingen. Der Kellner begrüßte uns wie alte Freunde, organisierte uns einen schönen Tisch und wusste auch sofort, was wir wollten. Die indischen Transvestiten vom Vortag saßen wieder am Nebentisch. Um uns herum fand ein Spiel statt, bei dem jemand mit Kopfhörern, Geld und Zetteln ausgestattet durch die Gegend lief und immer etwas rief. Erst tippten wir auf Bingo, doch dann stellte sich heraus, dass die Senioren an Pferdewetten teilgenommen hatten.
Wir spielten hier mit unseren neuen Monopoly-Karten. Einige Interessenten kamen immer wieder an unseren Tisch und verfolgten, was wir taten. Sehr lustig.

Von Singapur machen wir uns mit dem Linienbus auf den Weg nach Johor Bahru in Malaysia und müssen die Grenze zu Fuß überqueren. Wegen des Corona-Virus ist der Grenzübergang leer und wir genießen einen Abend in Johor Bahru. Abends beobachten wir das Treiben in den Hawkers in Johor Bahru.

Spaziergang durch Singapur

Singapur
Singapur

Recht lange blieben wir in unserem Hotelzimmer in Singapur und planten unsere nächsten Tage, an denen wir von Johor Bahru an die Ostküste reisen wollen.
Unser Gepäck konnten wir kostenfrei im Hoteleingang deponieren und machten uns auf den Weg durch das Viertel. Wir wollten einige Drogerie-Artikel kaufen, weil wir die Erfahrung gemacht hatten, dass es einige Pflegeprodukte nicht überall zu kaufen gibt.
In einer Einkaufspassage deckten wir uns bei Watsons, einer Drogerie-Marktkette, ein. Hier gab es alles der Marke Tiger Balm, u.a. auch Mückenabwehrsprays. Mein Körper ist insbesondere durch die letzte Insel (Beach Comber) recht zerstochen.

Zu Fuß machten wir uns mit dem Gepäck auf zum Busbahnhof, der nur 10 Minuten von unserem Hotel entfernt lag. Die Bustickets, die nur etwa 3€ gekostet haben, konnten wir nicht bargeldlos bezahlen und die letzten Singapur-Dollar waren schon ausgegeben. Zum Glück nahm man auch Ringit (malaiische Währung), so dass wir gegen 15 Uhr den Bus nahmen.

Busfahrt im Linienbus mit Grenzübertritt

Wir sind diese Strecke bereits einmal auf einer unserer Reisen gefahren, weshalb wir nun wussten, dass wir an der Grenze den Bus verlassen und durch die Grenzkontrolle mussten. Mitsamt unseres Gepäcks stiegen wir aus dem Bus und fuhren mit den Rolltreppen zum Kontrollpunkt. Beim letzten Mal mussten wir etwa eine Stunde warten, denn es gab mehrere Menschenreihen, welche die Grenze passieren wollten. Diesmal stand nur eine Person vor uns. Das kann einerseits auf die Uhrzeit, anderseits auf die Panik – verursacht durch den Corona-Virus – zurückzuführen sein.
Nach dem Check durften wir den nächsten Bus nach Johor Bahru nehmen, weshalb wichtig war, das erworbene Bus-Ticket nicht zu verlieren.

Unweit der Bahnhofs lag das Hotel „Belllo“ (mit drei „l“), das ist einer belebten Straße mit Restaurants und Hawkers liegt. Unser Zimmer sah genauso aus wie das in Singapur, weshalb wir uns gar nicht umgewöhnen mussten. Im Hawker gab es nichts, was uns ansprach, weshalb wir in ein chinesisches Restaurant gingen. Die Speisen schmeckten leider nicht so wie es die Bilder erwarten ließen.

Nachtmarkt Bazar Karat in Johor Bahru

Elektrokram am dem Nachtmarkt
Elektrokram am dem Nachtmarkt

In direkter Nachbarschaft liegt der Nachtmarkt Bazar Karat, den wir kurz nach der Eröffnung durchstreiften. Es gab Kosmetik, Spielsachen, Kleidung, Buttons und viel Elektrokram. Da die Menschen alle im Stress mit dem Aufbau der Stände waren, zogen wir zuerst in das Chaiwalla Café, um dort einen Tee zu trinken. Die Kellner waren ganz begeistert davon, dass zwei Deutsche ihren Stand besuchten und lernten von uns die ersten Vokabeln auf Deutsch.
Bei der zweiten Runde über den Markt erstanden wir ein neues Uno-Kartenspiel und ein Monopoly-Kartenspiel. Wer weiß, vielleicht treffen wir auf unserer weiteren Reise ja wieder Kinder, die mit uns spielen wollen. Außerdem entdeckten wir einen Stand mit gebrauchten Schuhen. Vielleicht ist das ja die perfekte Möglichkeit, meine Wanderschuhe loszuwerden, denn ich bin es leid, immer mit einem so voll bepackten Koffer zu reisen. Von manchen Dingen muss man sich eben trennen, insbesondere wenn man sie seit einem Monat nicht mehr genutzt hat.

Kurioses in den Nacht-Hawkern

Zum Tagesabschluss setzten wir uns noch auf ein Getränk in den Eingangsbereich des Hawkers gegenüber unseres Hotels. Es war spannend, das Treiben auf der Straße zu beobachten. Bei uns saß eine Gruppe gehörloser Menschen. Die Kommunikation bei der Essensbestellung war recht einfach, da man sowieso immer auf das zeigt, was man haben möchte. Weiterhin kam eine Gruppe indischer Transvestiten an uns vorbei, die sich sehr für den Abend gestylt hatten.


Ein plötzlicher Aufschrei ließ alle Menschen aktiv werden, doch uns erschloss sich nicht, was los war. Man rief nach der Polizei? Gab es einen Raub oder Ähnliches?
Kurze Zeit später schob der Koch seinen Wokstand mit der Anzeigetafel aller Gerichte und die Zutaten von der Straße in den Hawker (riesige Halle mit mehreren Essensständen und Tischgruppen) und anschließend wieder hinaus. Was sollte das? Dieses Prozedere wiederholte sich zweimal, danach bat man uns, unser Getränk in der Halle zu konsumieren.
Was dann passierte, war für uns unfassbar. Die Polizei kam erneut, doch die Menschen waren nicht schnell genug. Der gesamte Stand wurde konfisziert. Hierfür hat die Polizei einen großen Wagen, auf den der ganze Kram geladen werden kann. Mir taten die Menschen unheimlich leid, denn der Verlust des Standes mitsamt der Zutaten ist sicher ein großer finanzieller Verlust für die Menschen, die ohnehin nicht viel Geld haben.
Wir trauten unseren Augen nicht, als kurze Zeit später ein ähnlicher Stand zusammengestellt wurde und der Verkauf weiter ging. Das war wohl nur eine kurze Pause. Sehr skurril das Ganze.

Von unserem Hotelzimmer schauten wir nachts mehrfach hinunter. Die Restaurants sind 24 Stunden täglich geöffnet und sogar um 4 Uhr nachts saß da noch eine einzelne Person und löffelte ein Süppchen.

Vor dem Flug von Fidschi nach Singapur bekommen wir zum ersten mal die Auswirkungen des Corona-Virus auf den Tourismus zu spüren.

Flug nach Singapur in Zeiten von Corona

Uns wurde ein Frühstück mit Toasts und westlichem Obst – es gab tatsächlich Äpfel – serviert, bevor uns unsere Gastgeberin zum Flughafen fuhr.
Durch die vielen Corana-Infektionen weltweit war man am Flughafen wenig Betrieb. Dafür nahm man uns jedoch sehr genau unter die Lupe.
Beim Checkin hatten wir das erste mal Probleme, denn man wollte uns nicht ohne Weiterflug-Ticket nach Singapur lassen. Unsere bisherigen Reiseziele wurden akribisch erfragt und unser Reiseverlauf nachvollzogen. Mehrfach wurden wir gefragt, ob wir auf einem Kreuzfahrtschiff gewesen seien.
Mit dem Gepäck ging es zurück in den Wartebereich, wo wir online ein Flugticket von Singapur nach Kuala Lumpur (Malaysia) für den nächsten Tag kauften. Das machte mich sehr wütend, denn wir finden es nicht angebracht, Tickets zu kaufen, die man nicht nutzt. Unsere Reise soll ja – wenn möglich – mit Zug, Bus und Schiff durchgeführt werden.
Mit dem Weiterflug-Ticket war es dann einfach und wir checkten schnell ein. Gegen unsere Kopfbedeckung hatte niemand etwas einzuwenden.

Flughafen Fiji
Flughafen Fiji

Im Wartebereich trafen wir Katharina aus dem Gold Coast Inn Retreat wieder. Sie hatte ihren Flug wegen der Corona-Epidemie umgebucht. Ursprünglich wollte sie noch ein paar Tage in Singapur bleiben, war sich aber sehr unsicher, ob sie dann überhaupt noch von Doha, einer Zwischenstation, weiterfliegen dürfte.

Der Flug hatte 1,5 Stunden Verspätung. Das ist natürlich besonders doof bei einem Langstreckenflug, der 10,5 Stunden dauert, da man so noch länger im Flugzeug verweilen muss.
Netterweise bot man uns Plätze am Notausgang an, da die anderen Sitze definitiv viel zu klein für Menschen in Olivers Größe sind. Dort konnte man sich prima ausstrecken, so dass die lange Flugzeit nicht ganz zu anstrengend wurde.

Ein Abend in Singapur mit Messungen der Körpertemperatur

Ramensuppe Singapur
Ramensuppe Singapur

Wir landeten mit einstündiger Verspätung auf dem Flughafen Changi. Wir waren überwältigt von der Größe des Flughafens, obwohl wir schon mehrfach hier waren. Uns fragte niemand nach Weiterflug-Tickets, was wir jedoch schon erwartet hatten. Mit einem Grab ging es zu unserem Hotel. Überraschenderweise lag unser Hotel in direkter Nachbarschaft zu einem Hotel, in dem wir einmal waren, so dass uns die Umgebung bekannt vorkam. Vor dem Betreten unseres Hotels wurde am Ohr unsere Temperatur gemessen. Was kommt wohl noch auf uns zu?
Das Zimmer war toll, denn es lag in der 19. Etage. Für einen geringen Aufpreis hatten wir ein Zimmer mit Fenster gewählt, das sich sofort bezahlt machte.
In der direkten Umgebung gönnten wir uns eine Ramen-Suppe, wie wir sie aus Japan kennen. Natürlich war das kein Vergleich zu dem Essen, das wir in Japan bekommen hatten. Auch hier wurde vorher unsere Temperatur gemessen.

Durch die erneute Zeitverschiebung war ich schnell müde und musste früh ins Bett.