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Februar 2020

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Der heutige Tag steht unter dem Motto Streetfood. Wir wollen den Gwangjang-Markt besuchen, über den es eine Netflix-Reportage gibt und erneut versuchen, mit der Seilbahn zu fahren. Tags zuvor hatten wir sie mangels fehlender Offline-Karten nicht gefunden. Außerdem kaufen wir Zug-Ticket und gehen in einen riesigen Supermarkt.

Gwangjang Market: Street Food Market – bekannt aus Netflix

Street Food Market
Street Food Market

Street-Food Märkte sind uns ja aus diversen asiatischen Ländern wie Vietnam, Kambodscha, Thailand und Malaysia (Länder, die wir bereits gereist haben) bekannt.
Jedes Land hat jedoch seine eigenen Spezialitäten, so dass wir auch hier Neues kennenlernen wollten.
Spezialitäten aus Korea sind das BBQ, Krebse, Pfannkuchen aus Sojabohnen, Oktopus und insbesondere Kimchi.
Viele Stände rühmen sich damit, dass sie Teil der Netflix-Reportage sind und haben auch besonderen Zulauf von Touristen. Wir bevorzugten eher kleinere Stände, bei denen die vorwiegend weiblichen Köchinnen einen sympatischen Eindruck machten.
In einem kleine BBG-Restaurant aßen wir an einem winzigen Tisch mit Tischgrill ein köstliches Essen. Die Kohlsuppe war besonders köstlich, musste aber auch herhalten, wenn die Flammen zu groß wurden und das Fleisch zu verbrennen drohte.

BBQ in Seoul
BBQ in Seoul

Weitere Beschreibungen und Fotos zu Street-Food findet ihr unter Korea: Seoul-Food

Geldautomaten und Zahlvorgänge

Als wir zahlen wollten, stellten wir fest, dass nur Bargeld akzeptiert wird, was Oliver dazu veranlasste, der Verkäuferin zu einem Geldautomaten zu folgen. Ich wartete derweil als „Pfand“ in dem Restaurant. Das Problem war allerdings, dass Oliver sein Handy bei mir auf dem Tisch liegen ließ. Was machen wir, wenn er den Weg nicht zurück findet? Das ist in dem Gewühl von Ständen durchaus möglich. Verabredet war, dass wir uns zu Hause treffen, falls wir uns verlieren sollten.
Nach etwa 10 Minuten des Wartens kehrte er jedoch grinsend zurück. Geldautomaten sind hier etwas merkwürdig und stellen sich immer auf die Ursprungssprache Koreanisch zurück, so dass man nicht versteht.

Namsan Cable Car: Seilbahn

Irgendwie muss man die Seilbahn doch erreichen können. Also stiefelten wir erneut den Berg hoch und fanden auch bald Wegweiser zur Seilbahn. Hier im Namsan-Vierteil gibt es ganz viele Sammelcontainer für Altkleider. Leider benötigen wir die Wintersachen noch für Japan, bevor wir sie dann spenden können.

Die Seilbahn macht einen sehr sicheren Eindruck. Gequetscht mit vielen anderen Menschen gleiten wir bis zum Fernsehturm Seoul Tower. Uns reichte aber die Aussicht von der Aussichtsplattform. Auffallend sind hier die vielen Automaten, aus denen man sich Schlösser ziehen kann, mit denen man seine Liebe besiegeln kann. Alle Geländer sind übersät mit verschiedenfarbigen Schlössern. Gut, dass wir so einen Quatsch nicht brauchen und lieber die Aussicht auf die nun im Dunklen liegende Stadt werfen können (s. Titelbild).

Bahnhof, Tickets, Metro

Die Organisation unserer Zugtickets nach Busan hat nicht geklappt, so dass wir uns am Bahnhof welche besorgen mussten. Es gilt in Korea als unhöflich, Menschen hinter sich warten zu lassen, aber wir mussten ja checken, ob bereits Tickets für uns reserviert waren. Normalerweise nennt man seinen Namen, sein Ziel und reicht die Kreditkarte.

Metro-Partner-Karten
Metro-Partner-Karten

Unsere Metro-Karten (als Partnerkarten etwa 1€ günstiger) wollten wir im Supermarkt E24 im Ankunftsbereich unten zurückgeben. Wir bekamen allerdings nur unser Guthaben wieder und sollten die leeren Karten behalten. Sie hatten im Erwerb zusammen etwa 7€ gekostet, so dass wir uns fragen, ob Einzeltickets nicht doch günstiger gewesen wären. Die Tickets liegen nun in der Unterkunft für die nächsten Gäste bereit.

Spezielle Sitze
Spezielle Sitze

Das Metro-Fahren ist sehr interessant. Es gibt ein gutes Bahn-Netz, doch man muss oft umsteigen, um von A nach B zu kommen. Zwischen den Haltestellen sind oft lange Wege zu gehen. Die Bahnen fahren nicht so zügig wie beispielsweise in Moskau. Auch sind die Rolltreppen recht träge. Man muss viele Treppen bewältigen.
In den Metros gibt es klare Regeln. Man sitzt in einer Reihe, sobald jemand merkt, dass Oliver und ich zusammen gehören, wird ein Sitzplatztausch angeboten. Es gibt besondere Plätze für ältere und behinderte Menschen. Hier setzt sich kein jüngerer Mensch hin, auch wenn die Bahn brechend voll ist. Außerdem sind die äußeren Sitzplätze für Schwangere reserviert. Die Sitzpolster sind normalerweise blau. Die speziellen Sitze sind rosa, der Boden davor ist rosa und mit vielen Piktogrammen von Schwangeren bedruckt. Auch diese Plätze bleiben immer frei. Manche Bahnen haben auch keine Polster, aber trotzdem sind diese Plätze klar gekennzeichnet (s. Bild).

Lotte: Outlet und Markt

Im Bahnhofsgelände gibt es ein riesiges Lotte-Outlet und einen riesigen Lotte-Markt.
Das Outlet beherbergt mehrere Labels, die weniger bekannt sind. Im oberen Stockwerk sind Sportausstatter. Wir interessierten uns aber mehr für typisch koreanische Lebensmittel aus dem Lotte-Markt.
Unten finden sich rechts Kosmetika, in der Mitte Getränke (hinten), vorne Schokoladen und Süßigkeiten, links Lebensmittel. Faszinierend ist, dass es diverse Stände gibt, an denen man probieren kann. Typisch koreanische Gerichte wie Nudeln, die zu Suppen werden (einfach Wasser zugeben), fertige Kühlpackungen mit Fischzusammenstellungen, etliche Sorten von Kimchi. Wir wussten gar nicht, wo wir hingehen sollten. Alles war lecker. Man könnte sich dort satt essen.
Für unsere Zug-Reise nach Busan deckten wir uns mit Kleinigkeiten ein.

Weitere Bilder und Beschreibungen findet ihr unter Korea: Seoul-Food

Koreanisches Essen mögen wir in Deutschland schon sehr gerne und haben unsere Stammrestaurants. Jetzt wollen wir die Vielfalt der Speisen und Spezialitäten des koreanischen Essens erweitern, was ich Euch im Folgenden darstellen werde. Vorsicht, es wird sehr lecker. Bestellt am besten schon mal einen Tisch in einem koreanischen Restaurant.

Koreanisches Restaurant (Name nicht ermittelbar)

Am Tag unserer Ankunft in Seoul, Korea, suchten wir abends ein Restaurant in der Nähe und entdeckten ein kleines, aber gut besuchtes Lokal. Auf dem Tisch lag eine Karte, aus der wir durch Zeigen auswählten. Alle Gerichte hörten sich etwas merkwürdig an: Hühnerfüße, Schweinebauch, irgendeine Art von Sülze. Wir entschieden uns für das, was wir schon kannten und lieben: Oktopus in scharfer Sauce. Leider war das ausverkauft und man empfahl und Seeschnecken mit scharfer Sauce und kalten Nudeln.
Das war sehr lecker, aber leider mega scharf. Hier entdeckte ich auch mein neues Lieblingsgetränk: Soju mit Grapefruit.

Restaurant im Shopping-Viertel Myeongdong (Name nicht ermittelbar)

Auf unserem Spaziergang durch das Myeongdong-Viertel stießen wir auf ein Restaurant, das nicht nach Street-Food aussah. Die Speisekarte überzeugte uns, so dass wir einkehrten. Auf dem Tisch stand eine Kanne mit grünem Tee, mit der man sich bedienen konnte. Zuerst bekamen wir die typischen Vorspeisen (oben rechts) aus Rettich, Soja-Bohnen und Kimchi. Für mich gab es Reis mit einer unscharfen Sauce. Das Essen vom Vorabend machte mir noch zu schaffen. Oliver bestellte Nudeln mit einer köstlichen Bohnensauce. Meine kleine Suppe überließ ich Oliver, da sie mega scharf war. Wir müssen unsere Mägen erstmal daran gewöhnen.

Ginseng-Suppe am Palast: Tosokchon Semgyetang

Das Wurzelgemüse Ginseng ist in Korea sehr populär. Eine Empfehlung aus dem Internet war das Ginseng-Restaurant, das sich auf Ginseng-Huhn in Suppe spezialisiert hat.
Auf dem Tisch stehen zwei große Pötte Kimchi. Man bekommt Plastik-Teller in diversen Größen, für die es eine Gebrauchsanweisung in der Karte gibt. Wir bestellten beide das traditionelle Huhn in einer Klaren Suppe. Die Suppe würzt man selber mit Salz und Pfeffer, Ginseng aus einem kleinen Topf, der pro Person zugeteilt wird. Außerdem gibt es Knoblauch-Scheiben und scharfe Sauce. Anbei ein kleiner Ginseng-Schnaps, den man vor, während und nach dem Essen zu sich nehmen soll (lach).
Das Huhn war sehr zart, aber eine Herausforderung für uns. Es war mit Reis und einer riesigen Ginseng-Wurzel gefüllt. Man hatte immer irgendwelche Knochen im Mund, was ich nicht so toll finde. Erst als wir alle Gewürze verbraucht hatten, bekam die Suppe einen angenehmen Geschmack.
Diese Suppe gehört nicht zu den Dingen, die wir einem Korea-Reisenden empfehlen würden.

Street-Food

Hier sieht man typische Street-Food-Gerichte, die in der Nähe des Nachtmarkts Namdaemun liegt nicht weit vom Hauptbahnhof. Dieser öffnet um 17 Uhr. Wahrscheinlich liegt es an der Jahreszeit bzw. an der Kälte, dass die Stände nicht so lange auf hatten. Normalerweise schließt er erst um 4 Uhr nachts.
Hier gab es Fischsuppe mit Fischpfannkuchen (oben links), Oktopus-Spießchen, die mit einem Bunsenbrenner erhitzt wurden, Mandu (Knödel) mit Kimchi-Füllung (2. Reihe links) und natürlich mein Lieblings-Streetfood: Reis-Kuchen in scharfer Sauce.

Gwangjang Market (Netflix Market)

Nicht alle von den hier angezeigten Speisen konnten wir probieren. An fast allen Ständen gab es Mandu, Fischsuppe oder Oktopus-Spießchen. Zwischendurch entdeckte man Stände mit rohen Zutaten wie Gemüse zum Verarbeiten. Außerdem fanden wir viele Fischstände vor. Auf dem letzten Bild sieht man rohes Rindfleisch mit einem Ei. Nach eigener Internet-Recherche habe ich herausgefunden, dass das wohl koreanisches Tatar ist.

Koreanisches BBQ

Koreanisches BBQ kennen wir ja schon aus Deutschland und hatten dieses bereits in Wladiwostok in Russland gegessen. Eigentlich wollten wir uns eine Portion teilen, was aber nicht möglich war. Jeder bekam eine Kohlsuppe und einen Salat. Das marinierte Fleisch konnten wir mit einer Zange auf unseren eigenen Grill legen. Anschließend nahmen wir ein Salatblatt (noch nicht auf dem Foto), bestrichen dies mit Sauce, legten dazu Salat und Kimchi und ab in den Mund. Sehr köstlich! Zwischendurch kamen hohe Flammen aus dem Grill, was die Bedienung mit meiner Kohlsuppe löschte. Sehr lustig. Die Schere dient dazu, das fertige Fleisch in mundgerechte Stücke zu schneiden.

Lotte Markt (Supermarkt)

Der Lotte Markt am Bahnhof in Seoul ist ein (Feinschmecker-) Paradies. Hier findet man alle Spezialitäten der koreanischen Küche. Oft handelt es sich um Fertig-Gerichte, die mit heißem Wasser zubereitet werden. Aber auch Zusammenstellungen verschiedener Fische und Kräuter für Suppen, Süßspeisen, Tees u.v.m. sind hier zu finden.
Besonders bekloppt ist der Hot & Cold Kühlschrank. Die unteren Getränke werden gekühlt, die oberen sind heiß.

Der Markt selbst ist voll mit Gratisprobierständen für alles und jedes… Sicherlich auch eine Alternative für Budget Reisende.

Wir deckten uns mit zahlreichen Snacks und Drinks ein, inspiriert durch Tripzilla
Ansonsten sprechen die Bilder für sich:

Wie mit unserm Host Kim per WhatsApp kommuniziert, wollten wir heute die Waschmaschine nutzen. Nicht in der Wohnung, sondern im Erdgeschoss war ein Raum mit Waschmaschine, Trockner und Dingen, die nicht in der Wohnung gelagert werden können. Nach einer Stunde holten wir alles rauf. Zum Glück ist die Wohnung groß genug, dass uns der Wäscheständer im Wohnzimmer nicht weiter stört.
Oliver löste derweil einen Teil seines Minions-Puzzles. Ganz schön kniffelig!

Digital Media City

Aus dem Prospekt aus der Touristeninformation haben wir mehrere Sehenswürdigkeiten gefunden, die wir uns ansehen wollten, u.a. auch Digital Media City. Mit der Metro kamen wir irgendwann dort an. Hier geht es weniger um neue Medien als um Skulpturen. Außerdem sieht man hier wie in ganz Seoul riesige Büro-Komplexe, die in den Himmel greifen. Nett, aber sicher nicht eine so lange Anfahrt wert. Dafür fanden wir ein Café mit frisch gebrühtem Kaffee und Spezialitäten wie „Pink Sweerpotatoe Latte“.

Namdaemun-Markt

Stadtmauer Seoul
Don’t climb, just dance!

In der Nähe des Hauptbahnhofs, also auch in der Nähe unserer Wohnung, öffnet um 17 Uhr der Namdaemun-Markt. Wir kennen ja schon etliche Märkte aus Asien und wollten nun einen koreanischen Markt kennenlernen. Es war jedoch erst 15 Uhr und so beschlossen wir, die Seilbahn aufzusuchen. Irgendwie fanden wir den Weg nicht, so dass wir stattdessen an der Stadtmauer ankamen. Von hier hatten wir einen tollen Ausblick über die ganzen Hochhäuser. Die Sicht war aber nicht so ganz klar.

Seoul Stadtmauer
Seoul Stadtmauer


Zu Fuß ging es nun auf den Markt. Nach und nach wurde alles geöffnet. Spießchen-Stände hatten schon geöffnet. Auf einem Grill wurde Olivers Oktopus-Spieß und mein Kimchi-Reibekuchen gebraten. Zur Unterstützung nutzte die Verkäuferin einen Bunsenbrenner. Da es kalt war, überquerten wir den Markt recht schnell. Auffallend waren die vielen Brillen-Geschäfte, für dieser Markt wohl auch in Korea bekannt ist.
Zum Abschluss teilten wir uns noch Mandu, koreanische Teigtaschen mit Kimchi-Füllung.
Spannend an diesem Markt waren insbesondere die verschiedenen Arten von Seetang. Die Teller werden alle mit kleinen Plastiktüten bezogen, so dass man die Reste direkt einpacken kann.
Was für einen Plastik-Verschwendung!

Schaut Euch auf jeden Fall mal den Artikel zur koreanischen Küche, insbesondere die Tischetikette an.

Tagesausklang

Daily Beer Soul
Daily Beer Soul

In der Kneipe Daily Beer machten Bierprobe, bevor es dann nach Hause ging. In unserer Umgebung wollten wir auch noch irgendwo auf ein Getränk einkehren, doch ohne etwas zu essen wollte man uns nicht bedienen.
Zu Hause verfolgten wir dann online den Sieg des MSV Duisburg.