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Februar 12, 2020

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Tokio ist unglaublich groß und wuselig. Es gibt zwar ein gutes Verkehrnetz (Metro, Bus…), doch sind die Wege recht lang und die Bahnen sehr voll. Tickets zu erwerben ist ein Herausforderung.
Heute lernen wir die Stadtteile Oemo und Shibuya kennen und genießen eine VR-Show.

Tickets für die Metro

Für eine Woche in Tokio hielten wir es für sinnvoll, ein Mehr-Tagesticket (Tokyo Subway Ticket) zu kaufen. Das gestaltete sich allerdings nicht so einfach. An der Station Ueno-Station, die fußläufig von unserer Unterkunft erreichbar war, machten wir uns auf die Suche nach der Informationsstelle für Touristen, denn nur die haben ein Anrecht auf das Tokio-Subway-Ticket. Diese Informationsstelle ist nicht ausgeschildert und in den vielen unterirdischen Gängen fanden wir erst nichts. Auch im Erdgeschoss, wo es hektisch zuging, waren keine Hinweisschilder.
Letztendlich fanden wir dann im Untergeschoss eine Stelle, die dafür zuständig ist. Nach Vorzeigen unseres Reisespasses erhielten wir dann unsere Fahrkarten. Allerdings müssen wir nach einigen Tagen der Nutzung feststellen, dass die Tickets zwar alle U-Bahnlinien Tokios (und das sind einige, es gibt sogar zwei Gesellschaften: Tokio Metro und Tokio Subways) abdecken, aber eben manchmal etwas unbequem sind, wenn man in Gegenden ist, wo nicht die U-Bahn das beste Mittel der Wahl ist, sondern die Monorail, die JR Züge oder eben der Flughafen-Express. Wir erwägen daher für die letzten drei Tage wieder Prepaid-Tickets (ähnlich der Londoner Oyster Card) – wie schon in Seoul – zu erwerben.

Picknick im Ueno-Park

Mit Tickets in der Hand marschierten wir in Richtung Ueno-Park, da wir frühstücken wollten. Wo kann man das besser machen als in einem Park? Aus einem Supermarkt organisierten wir Leckereien und schlenderten durch den Park. Hier entdeckten wir noch weitere Food-Stände, die Spießchen u.ä. anboten.
Mit Blick auf einen Teich ließen wir es uns gut gehen. Um uns herum bildeten sich Menschentrauben, da am Nachbartisch zwei Hunde auf dem Tisch lagen und von allen gestreichelt werden wollten. Japaner drehen völlig durch, wenn sie kleine Hunde sehen (lach).

Der Stadtteil Shibuya mit der größten Alle-gehen-Kreuzung

Mit unserem frisch erworbenen Metro-Ticket machten wir uns gegen 14.30 Uhr auf nach Shibuya, einem von vielen riesigen Einkaufsvierteln in Tokio.
Unser erstes Ziel war die Hachiko-Statue. Sie soll an den Hund erinnern, der sein Herrchen immer treu und pünktlich von der Arbeit abholte und auch nach dessen Tod noch da wartete. Die Geschichte ist auch verfilmt worden. Ich sagte ja schon, dass Japaner ein besonderes Verhältnis zu kleinen Hunden haben (s.o.).
Vor der Statue hatte sich bereits eine Schlange gebildet (typisch für Japan), denn jeder wollte die Pfote von Hachiko streicheln und ein Foto mit ihm schießen. Uns genügte ein digitales Streicheln (s. Foto).

Direkt hinter der Statue von Hachiko befindet sich die wohl größte Alle-gehen-Kreuzung Japans. Hier werden alle Auto-Ampeln auf Rot geschaltet und die Fußgänger können gleichzeitig in alle Richtungen losgehen, also auch digital. Das hört sich nach sehr viel Chaos an, doch wir fanden das Fußgänger-Aufkommen noch erträglich. Das Titelfoto habe ich aus dem Bahnhofsgebäude am Abend geschossen.

Der Stadtteil Shibuya ähnelt vielen Stadtteilen in Tokio, Osaka oder Seoul. Alles ist hell erleuchtet mit Werbetafeln, Geschäfte locken einen herein, Restaurants in Hülle und Fülle. Hier gibt es jedoch keinen Straßenverkauf, es spielt sich alles in den Läden ab. Hier sind auch viele Labels internationaler Hersteller zu finden.
Uns interessierte insbesondere das Geschäft Mega Don Quijote, wo es alles und nichts geben sollte. Oliver sagte hierzu: „Man kann hier nicht suchen, die Produkte finden dich!“. Recht hat er, denn in den sechs Etagen gibt es alles: Kosmetik, Spirituosen, Kontaktlinsen, Fahrrädern, ein kleiner Sex-Shop, Karnevals-Outfits und vieles mehr. Wir erwarben nur ein paar Süßigkeiten. Kitkat gibt es hier in alles Geschmacksrichtung z.B. Wasabi, Käsekuchen, Sake oder Erdbeere.

Virtuel Reality Erlebnis in Shibuya

VR-Café in Tokio
VR-Café in Tokio

Mehr durch Zufall stießen wir auf TYFFONIUM SHIBUYA, das ein mehrere Show mit VR-Brillen anbietet. Wir entschieden uns für „Korridor“. Hierfür wurden wir in einen kleinen Raum geführt, bekamen einen Technik-Rucksack, eine VR-Brille und Kopfhörer aufgesetzt. Einen Ring (Tauchring) hielten wir zwischen uns, um gemeinsam durch das Abenteuer zu schreiten.
Zwar haben Oliver und ich schon Erfahrung mit VR-Brillen, z.B. kurze Urlaubsfilme oder Olivers Projekt bei der Arbeit, aber mit animierten Welten kamen wir so noch selten in Berührung.
Es war faszinierend, durch virtuelle Gänge zu schreiten, vor Abgründen zu stehen, Monster auf einen zukommen zu sehen. Nach 20 Minuten war der Spaß vorbei und wir konnten noch einen Kaffee genießen.

Abends gibt es Tan-Tan-Suppe

Tan-Tan-Nudeln in Tokio
Tan-Tan-Nudeln in Tokio

Der Heimweg zieht sich immer in Tokio. Alles ist irgenwie erreichbar durch das Metro-Netz, aber es sind lange Wege an den Umstiegshaltestellen zu durchlaufen.
In der Nähe unserer Unterkunft gibt es ein Tan-Tan-Restaurant. Das ist die Suppe, die wir zu Hause bei unserem Stamm-Japaner NANIWA immer essen. Hier mussten wir wieder am Automaten bestellen und bekamen die köstlichsten Nudeln. Bestimmt werden wir hier nochmal essen.