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Februar 11, 2020

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Bevor es mit dem Shinkansen von Kyoto nach Tokio in Japan gehen sollte, wollten wir uns noch ein paar Sehenswürdigkeiten in Kyoto anschauen: Der Higashi Hongan-ji-Schrein in unser direkten Nachbarschaft und der Nishiki-Markt durften nicht fehlen.

Higashi Hongan-ji-Schrein

Wir hatten mal wieder Glück mit unserem Hotel. Nicht nur, dass es zentral lag, auch das Personal war sehr nett und die Ausstattung gut. Unser Gepäck durften wir nach dem Check-Out um 11 Uhr bis zu unserer Abreise lagern.

In direkter Nachbarschaft liegt der Higashi Hongan-ji-Schrein (s. Titelbild). Wir hatten ihn schon am ersten Abend bemerkt, konnten aber kaum etwas erkennen, da er nicht beleuchtet war. Bei Sonnenschein strahlte er und lud zur Besichtigung ein. Ein Brunnen mit einem gewaltigen Drachen begrüßte uns zu Beginn. Ohne Schuhe konnte man den Tempel betreten, der mit Bastmatten ausgelegt ist. Das Fotografieren der Heiligtümer war nicht gestattet.

Nishiki-Markt

Wurzelgemüse Kyoto
Wurzelgemüse Kyoto

Der Nishiki-Markt ist wie viele Märkte in Japan nicht sofort ersichtlich. Von der Hauptstraße zweigen sehr plötzlich kleine Gassen ab, die von Ständen gesäumt sind. Hungrig darf man nicht hierher kommen, denn die Leckereien verführen zum Kauf. Hier wurden auch kleine Happen zum Probieren angeboten, wo wir nicht widerstehen konnten. Interessant fand ich Curry-Kräuter-Mischungen, die man Reisgerichten beimengen kann. Nicht nur Fisch in allen Variationen, sondern auch Frösche und kleine gebratene Vögel, die sonst in den Bäumen rumspringen, sind in Spießchengerichte verwandelt worden. Manche Sachen hören sich sehr grausam an!

Fahrt mit dem Shinkansen nach Tokio

Bestellautomat Schnitzel
Bestellautomat Schnitzel

Auf dem Nishiki-Markt hatten wir uns nichts zu Essen gekauft, da wir irgendwo sitzen wollten. Am Bahnhof fanden wir ein Restaurant, das sich von den bisher besuchten unterschied. Zum einen gab es hier keine Ramen-Suppe, Knödel mit Tintenfisch oder Sushi, sondern Schnitzel mit Reis und Curry-Sauce. An einem Automaten musste man sich das Gericht auswählen und bezahlen. Mit dem Zettel ging man zur Theke, so dass das Personal gar nicht mit Geld in Kontakt kam.
Oliver war ganz angetan davon, mal wieder ein Schnitzel zu essen.

Der Zug fuhr pünktlich los und wir konnten die Aussicht genießen. Wir hatten reservierte Zweier-Sitze (es gibt auch Reihen mit drei Plätzen). In der Ferne konnte man sogar schneebedeckte Berge (ja auch den Berg Fuji) erkennen.

Ankunft in Tokio

Der Bahnhof von Tokio war – wie zu erwarten – brechend voll. Das kannten wir jedoch schon von anderen großen Städten wie Seoul und Osaka. Mit dem Shinkansen-Ticket konnten wir weiter bis zu unserer Station Okachimachi fahren. Von dort war es nur ein kurzer Fußweg bis zu unserer Wohnung.
Erschreckend war, dass kaum noch Menschen auf der Straße waren. Wir hatten erwartet, dass Tokio insgesamt sehr voll sein würde. Unser Stadtteil kam uns schon wie eine Geisterstadt vor.
Der Checkin lief wieder über einen Code. Die Wohnung machte einen guten Eindruck. Allerdings sind hier – ähnlich wie in Wladiwostok – die Treppen eine Herausforderung. Sie sind sehr steil und das Geländer ist nicht durchgehend. Das Bad ist sehr klein, man kann sich kaum umdrehen. Die Toilette ist so eine wie wir sie von Deutschland kennen. Allerdings ist das ganze Bad aus Plastik.
Unser „Schlafzimmer“ ist eine Art Hochbett so wie ich es in meiner ersten Wohnung hatte. Man braucht akrobatisches Geschick, um von der Leiter auf die zweite Etage zu krabbeln. Herunter ist es noch schwieriger. Ich war ganz verzweifelt, doch mit ein wenig Übung werden wir auch das meistern.

Einen kleinen Snack wollten wir uns an diesem Abend noch gönnen. Gar nicht so einfach in diesem „Geisterstadtteil“. Schließlich fanden wir noch ein Restaurant, das Takoyaki und weitere Kleinigkeiten anbot. Das reichte uns vollkommen. Mehr dazu findet ihr unter Japan: Tokio-Food (folgt in Kürze).

Kyoto hat uns kulinarisch nicht umgehauen. Die Gerichte kannten wir schon und hatten sie schon besser zubereitet gegessen.

Ramen-Suppe im Schnellrestaurant

Links sieht man Mabu-Don, ein Gericht mit Tofu, das wir schon aus Deutschland kennen, daneben eine Ramen-Suppe. Meiner Meinung nach war das alles etwas überwürzt und schmeckte nach chinesischen Geschmacksverstärkern. Oliver schmeckte besonders viel Pfeffer heraus, doch wir wurden satt.

Food-Market bei den 1000 Toren

Zwischen den 1000 Toren reihen sich kleinere Cafés. Auf dem Weg zur etwas weiter entfernteren Metro-Station kommt man an vielen kleinen Essens-Ständen vorbei. Der erste war einer, der Reiskuchen, die beim Kauf frisch gegrillt werden, anbietet. Leider schmecken sie etwas fad. An weiteren Ständen findet man Spießchen mit Krebs, Tintenfisch usw. Ein Stand verkaufte die von Oliver favorisierten Oktopus-Bällchen Takiyaki.

Weitere Stände gab es am Gion-Tempel, wo u.a. eine Abwandlung von den Takiyaki angeboten wurde. Sie waren gerollt und hatten zusätzlich eine Käsefüllung, was hervorragend schmeckte.

In Gion reihen sich eher traditionelle Läden aneinander. In einem Restaurant wurde Kaffee angeboten, was uns sehr entgegen kam. Auf der Speisekarte fanden wir einen Käse-Kuchen ohne Teig mit einer Scheibe Käse überbacken. Genau nach Olivers Geschmack. Am selben Morgen hatte er mir nämlich erklärt, dass er vom Käsekuchen nur die Quarkfüllung mag, den Rest könne man sich sparen. Typisch Olli!
Ich hatte ein Käsepfännchen mit Garnelen und Reis. Der Kaffee dazu war nicht besonders. Dafür war das Milchkännchen, das aus dem Kaufladen unserer Nichten stammen könnte ein Witz. Ein Mini-Schluck Milch wurde angeboten!