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Januar 29, 2020

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Heute werden wir Wladiwostok und somit auch Russland verlassen und nach Seoul in Südkorea fliegen.
Damit geht unser Plan, die Welt per Zug und Schiff zu bereisen leider nicht auf. Die Fährgesellschaft zwischen Russland, Südkorea und Japan streikt gerade.

Abfahrt aus Wladiwostok

Aussicht auf Wladiwostok
Aussicht auf Wladiwostok

Um wenig Sachen im Koffer zu haben, den wir mit maximal 15 kg aufgeben müssen, zog ich wieder mehrere Schichten übereinander. Dabei riss mir die zweite Leggings und landete im Müll. Auch so wird man sein Gepäck los. Olivers Gummi-Stiefel, seine Jeans und meine Spikes ließen wir im Hostel. Tags zuvor hatten wir mehrere Adressen angesteuert, aber niemand nahm Altkleider. Die Mitarbeiter im Hostel wissen das bestimmt besser als wir.

An der Rezeption half man uns netterweise mit dem Ausdruck des Schiffstickets von Busan (Südkorea) nach Hakata  (Japan), das wir schon online gekauft hatten.
Anschließend ging es per Taxi zum 40 km entfernten Flughafen.

Flug nach Seoul

Der Flughafen in Wladiwostok ist erstaunlich klein. Er liegt ca. 50 km außerhalb der Stadt.
Das Wechseln unserer Rubel in südkoreanische Won dauerte erstaunlich lange, weshalb ich mir noch die Souvenierstände anschaute. Ein letztes Mal Matroschkas in ihrer Vielfalt sehen.
Es war eine Waage frei zugänglich, was ich von Flughäfen nicht kannte. Also konnten wir so umpacken, dass mein Koffer die maximalen 15 kg nicht überstieg. Insgesamt habe ich ein Gepäck von 16 kg im Koffer und 5,5 kg im Rucksack. Oliver kam auf 13 kg im Koffer.

Bauernskat
Bauernskat

Weil wir insgesamt 5 Stunden bis zum Abflug hatten, gab es für uns noch eine letzte russische Mahlzeit am Flughafen. Die hätten wir uns besser gespart, denn es war sehr lieblos zubereitetes Essen.
Am Tisch erklärte mir Oliver Bauernskat. Irgendwann muss ich das ja mal lernen. Damit vertrieben wir uns die Wartezeit.

Der Flug war sehr angenehm. Wir saßen direkt nebeneinander in einer Dreierreihe. Die Dame neben mir war sehr freundlich und setzte sich in eine freie Reihe, als wir in der Luft waren. Wasser wurde in Pappbechern kostenlos gereicht. Obwohl es noch Tag war, wurde das Licht gelöscht und alle Passagiere nickten ein.

Ankunft in Seoul, Südkorea

Die Einreise verlief sehr einfach. Finger auflegen, in die Kammer schauen und fertig. Die Maschine sprach sogar auf Deutsch mit uns. Einen Stempel gibt es hier in Südkorea offenbar nicht mehr. Dafür einen kleinen Zettel, der unsere maximal Aufenthaltsdauer von 30 Tagen festlegte.
Vom Flughafen gibt es einen Express Train in die Innenstadt. Die Zug kostet etwa 9€ pro Person und braucht nur 40 Minuten in die Innenstadt. Man hat feste Sitzplätze, die nicht auf den Tickets, sondern auf dem Zahlungsbeleg abgedruckt sind. Das hat aber keiner in unserem Umfeld gewusst und so setzten wir uns einfach hin. Die Kontrolleurin wollte jedoch den Zahlungsbeleg sehen, was uns dann die Frage nach unseren Sitzplätzen beantwortete.

Der Bahnhof von Seoul ist recht groß und verfügt über mehrere Ausgänge. Von unserem Host wussten wir, dass wir Ausgang 11 oder 12 nehmen sollten. Im Eingang langen Obdachlose auf guten Isomatten mit Schlafsäcken. Google maps funktioniert in Seoul nicht gut (bspw. ist das Fußgängerrouting nicht aktiviert) und so hatten wir nur einen ungefähren Weg zu unserer Unterkunft. Diese erreichten wir nach nur 10 Minuten. An der Tür war ein Zahlenschloss zum Self-Check-In.

Unsere Wohnung verfügt über zwei Zimmer. Das Schlafzimmer hat zwei riesige Betten, so dass wir endlich mal wieder mehr Platz haben. Tapezieren und Boden legen ist nicht so ganz die Stärke des Gastgebers, aber das kennen wir ja schon aus Russland.

Restaurant in der näheren Umgebung

Wir hatten kurz nach 22 Uhr und deshalb wollten wir noch etwas essen gehen. Der Supermarkt in der Nähe der Wohnung hat 24 Stunden geöffnet, weshalb wir noch Getränke für die Nacht kaufen konnten.
In ein Restaurant, das nur von Einheimischen frequentiert wurde, kehrten wir ein und bestellten etwas von der Bildkarte. Seeschnecken mit kalten Nudeln! Wir teilten uns die riesige Portion, die mega scharf war.
An den Nachbartischen wurde geschmatzt und gewütet. Die Tische sahen aus! Als gäbe es hier keine Tischmanieren. Das ist natürlich wieder der europäische Blick.