Morgens ist der Blick über den Baikalsee am schönsten. Von unserem Fenster kann man die Berge am gegenüberliegenden Ufer sehen und die Sonne strahlt auf die schneebedeckten Eisschollen auf dem See. Heute wollten wir von unserem Hotel in den Ort Sljudjanka über den See laufen.
Spaziergang auf dem Baikalsee
Um sicher zu gehen, dass das Eis auch dick genug ist, fragten wir unseren Gastgeber Maksim, was er von einem Fußmarsch über den Baikalsee hält. Er meinte, dass es wohl dick genug wäre, er würde aber erst in der folgenden Woche darauf laufen.
Mutig suchten wir uns unseren Weg auf das Eis. Es machte einen sicheren Eindruck. Über den See ist der Weg deutlich kürzer, ich denke, dass es wohl 2,5 km sind.
Um uns herum gab es nur wenige Fußspuren. Eine Spur war die eines Menschen mit einem Hund, dann wird wohl alles sicher sein.
Plötzlich knackte und knallte es um uns herum. Wir brechen doch nicht in den See ein? Etwas schneller setzten wir den Weg fort und fühlten uns kurze Zeit später schon wieder sicher. Doch dann entdeckten wir am Ufer Wasser, das in den See fließt und kein bisschen gefroren war. Ohje! Wir beschlossen, an Land zu gehen, was sich auch als machbar erwies. Über große Steine kamen wir auf einen kleinen Weg, doch den kleinen Fluss mussten wir balancierend überqueren. Darauf wurde der Trampelpfad breiter und man sah Reifenspuren. War das der Weg, den wir vor zwei Tagen hätten nehmen müssen? Nach etwa 300 m erreichten wir ein verschlossenes Tor. Und jetzt? Entweder zurück mit dem Hindernis des Bachs oder erneut auf den Baikalsee weiter in Richtung Sljudjanka. Wir wollten weiter, also kraxelten wir die Steine herunter und kamen kurze Zeit später im Dorf an.
Stepholidays im Schnee
Bahnhofs-Café in Sljudjanka
Am Bahnhof kehrten wir in ein Café ein, weil wir mittlerweile doch etwas verfroren waren. Bei der Bestellung wollte uns wieder ein Gast helfen. Es stellte sich heraus, dass die beiden Gäste Austausch-Studenden aus Deutschland waren, die in St. Petersburg ein Auslandssemester absolvieren. Schnell kamen wir ins Gespräch. Interessant war, dass etwa zwei Drittel der Austauschstudenten Chinesen sind.
Wir erkundeten noch ein wenig den Ort. Es scheint als wenn im Stadtkern täglich eine Art Markt ist. Draußen werden Schuhe, Socken, Taschen etc. auf Tischen zum Verkauf angeboten.
In einem keinen Einkaufszentrum kauften wir schon mal für unsere Reise nach Ulan Bator ein.
Einen Kaffee tranken wir bei KFC (King Food Sljudjanka), das nichts mit der Fastfoodkette zu tun hat.
Einen Bus für die Rückfahrt bekamen wir wieder nicht. Die Taxi-App war noch nicht aktiviert, so dass wir uns wieder an Einheimische wenden mussten. Die organisierten uns ein Taxi und quatschten permanent mit uns, ohne dass wir etwas verstehen konnten. Die Übersetzungs-App half uns.
Das Taxi brachte uns sicher zurück zum Hotel. Dort gab mir Maksim den Schlüssel für den Waschraum und ich konnte wieder mal Wäsche waschen.
Wo ließen wir wohl den Abend ausklingen? Genau, wieder in der Goldenen Jurte (lach). Die CD kennen wir mittlerweile auswendig. Zum Glück waren wir heute die einzigen Gäste.