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Januar 4, 2020

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Eine Zugfahrt, die ist lustig, eine Zugfahrt die ist schön!

Der Zug rollte immer noch die Strecke zwischen Moskau und Kungur entlang. Viel berichten gibt es dazu nicht. Ich verbrachte die Zeit mit Lesen und dem Verfassen von Artikeln für den Blog. Oliver schlief, schaute aus dem Fenster oder versuchte die Fragen der Schaffnerin zu beantworten. Sie war nämlich sehr an einem Gespräch interessiert, das sich als etwas schwerfällig, aber lustig herausstellte.
Insgesamt fuhren zwei Schaffnerinnen (russ.: проводница / Provodniza) in unserem Abteil mit: eine hatte Dienst, die zweite war zur Ablösung da. Die Damen waren nicht nur für die Tickets zuständig, sondern bereiten auch kleine Fertigsuppen zu, verkauften Snack und putzen die Gänge und Abteile, nachdem die Passagiere diese verlassen hatten. Aber sie sorgten auch für Ordnung. Wir mussten unsere Betten selbst beziehen und am Ende der Fahrt alles abziehen und ordentlich zusammenlegen. Wir hatten zum Glück sehr nette Schaffnerinnen erwischt.

Speisen und Getränke während der Fahrt

Da wir schon eine relativ kurze Fahrt mit der Transsibirischen Eisenbahn hinter uns hatten (9 Stunden), wussten wir, womit wir uns eindecken mussten. Wir hatten Trinkwasser, Ramen Nudelsnacks und Teebeutel dabei. Einen Samowar hat jedes Abteil der Transsibirischen Eisenbahn, aber leider gab es wieder keinen Speisewagen, obwohl die gesamte Fahrt über mehrere Tage geht. Wir hatten ja „nur“ 23 Stunden, die wir im Zug verbringen sollten.

Die coolen Teegläser mit Metallumfassung gibt es leihweise bei der Providniza, wenn man lieb bittet

Ankunft in Kungur

An den größeren Stationen hielt der Zug etwa 15-30 Minuten, so dass der Ausstieg recht unproblematisch war. In Kungur hingegen waren nur zwei Minuten vorgesehen. Also alle Sachen raus, den Schaffnerinnen und den Mitreisenden „tschüss“ gesagt und unseren Host suchen, der uns netterweise um 23.30 Uhr mit dem Auto vom Bahnhof abholte. Das klappte alles recht unkompliziert. Komisch fand ich nur, dass wir mit unseren Sachen zu Fuß über die eingeschneiten Gleise mussten. Ich hörte schon einen Zug pfeifen, doch es war unserer, der wieder losfuhr.
Unsere Unterkunft war nicht das, was wir gewohnt sind. Etwas perplex nahmen wir die Schlüssel entgegen und akzeptierten, dass auch solche Unterkünfte zu unserer Reise gehören. Das einzig Positive war die Waschmaschine. Schnell wuschen wir erneut eine Ladung 40-Grad-Wäsche und schliefen dann auf dem Schlafsofa ein.