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Januar 2020

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Ein neuer Tag voller Abenteuer in Seoul, Süd-Korea stand an. Wir hatten uns vorgenommen, den Palast zu besuchen und Ginseng-Suppe (sehr gesund!) zu essen.

Gyeongbokgung-Palast

Palast in Seoul
Palast in Seoul

Mit dem Linienbus erreichten wir die Straße, die auf den Gyeongbokgung-Palast zuführt. Schon von Weitem sahen wir Teile des Palast, der sich vor den Bergen in den Himmel streckt. Vor dem Palast waren viele Menschen in traditioneller Kleidung. Bucht man eine Tour, hat man die Möglichkeit, sich traditionelle Kleidung zu leihen und damit die Tour zu verleben. Ganze Familien sahen aus, als kämen sie aus einer anderen Zeit.
Die free guided tour fanden wir nicht so spannend, schließlich haben wir in den letzten Jahren schon genügend Tempel und Paläste in Asien bestaunen dürfen.

Rund um den Gyeongbokgung-Palast

Hanok-Dörfchen
Hanok-Dörfchen

Ginseng wird in Korea gerne genutzt. Die Wurzel soll sehr gesund sein und wird insbesondere für die Medizin genutzt. Wir waren erstaunt, mal etwas zu essen, das nicht so scharf war. Trotzdem waren wir nicht so angetan von diesem Gericht, das so angepriesen wird.
Der Kaffee in der Nähe des Palastes schmeckte dafür umso besser und gab uns noch mal Kraft für den Tag.
Fußläufig erreichten wir das Bukchon Hanok Dörfchen – wo Oliver’s Handy Alarm schrillte, um auf die Gefahrenlage in China aufmerksam zu machen… In Korea wohl durchaus üblich, die sogenannten Notfallbenachrichtigungen via Handy auszustrahlen (bspw. auch bei Unwettern und Erdbeben) – haben wir bisher noch nicht erlebt irgendwo auf der Welt. In Bukchon Hanok selbst sind ganz viele alte traditionelle Häuser zu sehen, in denen tatsächlich noch ganz normal Einwohner leben, die ihren Wunsch nach respektvollen Verhalten durch die Touristen an zahlreichen Schildern ihrer Häuser kund tun.

Unser nächstes Ziel war das Samsung D’light, wo wir die neuesten Samsung-Artikel besichtichten wollten. Leider hatte diese Lokation schon um 19 Uhr geschlossen, so dass wir nur noch durch den Stadtteil Gangnam (bekannt durch den Hit des Korea Popstars PSY) spazieren konnten. Auch hier gibt es eine Reihe an Szenerestaurants und – kneipen. Die Woodstock-Kneipe hörte sich interessant an, doch leider waren wir die einzigen Gäste.

Die Rückfahrt mit der U-Bahn war ein Erlebnis. Es war das reinste Gequetsche, so dass wir glücklich waren, als diese lange Fahrt zu Ende ging.
Diesen Abend verbrachten wir in unserer Wohnung, welche nicht richtig heizbar zu sein scheint. Dafür haben wir tolle Decken, die uns wärmen.

Morgens begrüßte uns unser Gastgeber Kim sehr freundlich, der direkt in der Wohnung neben uns in Seoul, Süd-Korea, wohnt.

Bahnhof von Seoul

Aussicht Brücke
Aussicht Brücke

Zu Fuß machten wir uns in Richtung Bahnhof auf, um erstmal eine Orientierung zu bekommen. Schon von Weitem hörten wir ein Konzert und waren neugierig, was uns erwarten würde. Über eine riesige Brücke, die begrünt und mit Bänken zum Verweilen ausgestattet ist, kamen wir auf der Bahnhofseite an. Das Konzert war – soweit wir es interpretieren konnten – für oder zugunsten von Obdachlosen.
Das alte Bahnhofsgebäude ist nun ein Museum, das neue hatten wir bei unserer Ankunft schon bestaunen können.

Verschiedene Stadtteile von Seoul

Mit der U-Bahn ging es in den Stadtteil Myeongdong, der eine riesiges Shopping-Viertel ist. Alles ist hell erleuchtet, die Waren werden teilweise vor der Tür angeboten. Insbesondere von Kosmetik-Geschäften wird man hier überrannt. Die Verkäufer versuchen einen mit Produkten, die sie einem vor die Nase halten, in die Geschäfte zu locken. Außerdem gibt es hier sehr viele Restaurants, die alle sehr fleischlastig sind. An jeder Ecke wird auf verschiedenen Etagen Fleisch insbesondere in Barbeque-Form angeboten.

Common Ground
Common Ground

Nächstes Ziel war die Container Stadt Common Ground. In mehreren übereinander gestapelten Containern, die teilweise miteinander verbunden sind, findet man Geschäfte von internationalen Labels. Auf dem Weg zur Bahn finden sich sehr viele Shops und teilweise auch Street-Food.

Das DDP (s. Titelbild) besticht schon von außen mit seinem futuristischen Design. Innen findet man verschiedene Büros von Künstlern und auch Ausstellungen. Außerdem findet man hier eine Shopping-Mall mit kleineren nationalen Labels.

Nachtleben von Hongdae

Abends stürzten wir uns in das Nachtleben von Hongdae. Hier findet man Kneipen und Restaurants unterschiedlichster Art.
Das „Hello Hello“ war sehr nett gestaltet, doch der Wirt war etwas träge. Als ich nach dem 2. Getränk fragte, zuckte er erschrocken zurück. Hier sind Bücher aufgereiht, alte Blechdosen mit Erbsen u.ä., selbst gemalte Bilder – eigentlich nett, aber es war nichts los.
Die nächste Kneipe war eine „American Bar“ namens Cocky Pub, die etwas suspekt war. Man wollte dort unseren Ausweis sehen. Mittlerweile sollte man uns doch abnehmen, dass wir über 18 sind. Außerdem hatten sie dort sehr merkwürdige Regeln (s. Bild).
Durch Zufall gerieten wir in die Retro Game Bar. Ein Traum für Oliver. Verschiedene Spiele-Konsolen z.B. Sega Nintendo und X-Box waren dort zu finden, aber nicht alles funktionierte. Auf der Toilette war sogar eine WII.
Nun folgten verschiedene Läden mit Spielautomaten. Hier wird geballert, es gibt Gesangs-Kabinen und auch Kisten, aus denen man sich für Geld mit Geschick Kuscheltiere ergattern kann. Für weniger als 2 € gelang es Oliver ein Steck-Puzzle mit einer Minions-Figur zu angeln.

Der letzte und für uns beste Laden war ein Pub, in dem man per Tablet bestellen konnte. Hier gönnten wir uns noch ein paar Happen, die besonders lecker waren. Was wir hier genau essen, wissen wir oft gar nicht.

Tablet-Bar
Tablet-Bar

Zurück wollten wir den Bus nehmen. Ein Koreaner half uns, den richtigen Bus zu nehmen und sagte auch dem Busfahrer, wo genau wir raus müssen. Die Menschen sind hier im Allgemeinen sehr freundlich uns hilfsbereit. Auch in der U-Bahn bietet man uns immer an, den Platz zu tauschen, damit wir zusammen sitzen können. I

Heute werden wir Wladiwostok und somit auch Russland verlassen und nach Seoul in Südkorea fliegen.
Damit geht unser Plan, die Welt per Zug und Schiff zu bereisen leider nicht auf. Die Fährgesellschaft zwischen Russland, Südkorea und Japan streikt gerade.

Abfahrt aus Wladiwostok

Aussicht auf Wladiwostok
Aussicht auf Wladiwostok

Um wenig Sachen im Koffer zu haben, den wir mit maximal 15 kg aufgeben müssen, zog ich wieder mehrere Schichten übereinander. Dabei riss mir die zweite Leggings und landete im Müll. Auch so wird man sein Gepäck los. Olivers Gummi-Stiefel, seine Jeans und meine Spikes ließen wir im Hostel. Tags zuvor hatten wir mehrere Adressen angesteuert, aber niemand nahm Altkleider. Die Mitarbeiter im Hostel wissen das bestimmt besser als wir.

An der Rezeption half man uns netterweise mit dem Ausdruck des Schiffstickets von Busan (Südkorea) nach Hakata  (Japan), das wir schon online gekauft hatten.
Anschließend ging es per Taxi zum 40 km entfernten Flughafen.

Flug nach Seoul

Der Flughafen in Wladiwostok ist erstaunlich klein. Er liegt ca. 50 km außerhalb der Stadt.
Das Wechseln unserer Rubel in südkoreanische Won dauerte erstaunlich lange, weshalb ich mir noch die Souvenierstände anschaute. Ein letztes Mal Matroschkas in ihrer Vielfalt sehen.
Es war eine Waage frei zugänglich, was ich von Flughäfen nicht kannte. Also konnten wir so umpacken, dass mein Koffer die maximalen 15 kg nicht überstieg. Insgesamt habe ich ein Gepäck von 16 kg im Koffer und 5,5 kg im Rucksack. Oliver kam auf 13 kg im Koffer.

Bauernskat
Bauernskat

Weil wir insgesamt 5 Stunden bis zum Abflug hatten, gab es für uns noch eine letzte russische Mahlzeit am Flughafen. Die hätten wir uns besser gespart, denn es war sehr lieblos zubereitetes Essen.
Am Tisch erklärte mir Oliver Bauernskat. Irgendwann muss ich das ja mal lernen. Damit vertrieben wir uns die Wartezeit.

Der Flug war sehr angenehm. Wir saßen direkt nebeneinander in einer Dreierreihe. Die Dame neben mir war sehr freundlich und setzte sich in eine freie Reihe, als wir in der Luft waren. Wasser wurde in Pappbechern kostenlos gereicht. Obwohl es noch Tag war, wurde das Licht gelöscht und alle Passagiere nickten ein.

Ankunft in Seoul, Südkorea

Die Einreise verlief sehr einfach. Finger auflegen, in die Kammer schauen und fertig. Die Maschine sprach sogar auf Deutsch mit uns. Einen Stempel gibt es hier in Südkorea offenbar nicht mehr. Dafür einen kleinen Zettel, der unsere maximal Aufenthaltsdauer von 30 Tagen festlegte.
Vom Flughafen gibt es einen Express Train in die Innenstadt. Die Zug kostet etwa 9€ pro Person und braucht nur 40 Minuten in die Innenstadt. Man hat feste Sitzplätze, die nicht auf den Tickets, sondern auf dem Zahlungsbeleg abgedruckt sind. Das hat aber keiner in unserem Umfeld gewusst und so setzten wir uns einfach hin. Die Kontrolleurin wollte jedoch den Zahlungsbeleg sehen, was uns dann die Frage nach unseren Sitzplätzen beantwortete.

Der Bahnhof von Seoul ist recht groß und verfügt über mehrere Ausgänge. Von unserem Host wussten wir, dass wir Ausgang 11 oder 12 nehmen sollten. Im Eingang langen Obdachlose auf guten Isomatten mit Schlafsäcken. Google maps funktioniert in Seoul nicht gut (bspw. ist das Fußgängerrouting nicht aktiviert) und so hatten wir nur einen ungefähren Weg zu unserer Unterkunft. Diese erreichten wir nach nur 10 Minuten. An der Tür war ein Zahlenschloss zum Self-Check-In.

Unsere Wohnung verfügt über zwei Zimmer. Das Schlafzimmer hat zwei riesige Betten, so dass wir endlich mal wieder mehr Platz haben. Tapezieren und Boden legen ist nicht so ganz die Stärke des Gastgebers, aber das kennen wir ja schon aus Russland.

Restaurant in der näheren Umgebung

Wir hatten kurz nach 22 Uhr und deshalb wollten wir noch etwas essen gehen. Der Supermarkt in der Nähe der Wohnung hat 24 Stunden geöffnet, weshalb wir noch Getränke für die Nacht kaufen konnten.
In ein Restaurant, das nur von Einheimischen frequentiert wurde, kehrten wir ein und bestellten etwas von der Bildkarte. Seeschnecken mit kalten Nudeln! Wir teilten uns die riesige Portion, die mega scharf war.
An den Nachbartischen wurde geschmatzt und gewütet. Die Tische sahen aus! Als gäbe es hier keine Tischmanieren. Das ist natürlich wieder der europäische Blick.

Unser Tag in Wladiwostok in Russland startete ganz gemütlich. Während Oliver noch schlief, richtete ich mir in unserer Wohnung ein „Arbeitszimmer“ ein, um an die Blog zu arbeiten und unsere Reise weiter zu planen.

Arbeitszimmer Wladiwostok
Arbeitszimmer Wladiwostok

Bücherregal im Park

Transsib Handbuch
Transsib Handbuch

In etlichen Rezensionen haben wir erfahren, dass es hier ein Bücherregal mitten im Park geben soll, aus dem man sich Bücher nehmen uns auch dort welche reinstellen kann. Unsere Reise mit der transsibirischen Eisenbahn ist ja jetzt zu Ende und das Buch kann nun jemandem anders nützen.
Doch trotz eines langen Spaziergangs mit Spikes (ein letztes mal) durch den schneebedeckten Park konnten wir das Bücherregal nicht finden. Es ist durchaus möglich, dass es bei dem Wetter abgebaut wurde, doch davon hätte man ja auch in den Rezensionen etwas schreiben können. Nunja, das Buch ist letztendlich in unserem Hostel geblieben. Wer es braucht, kann es sich dort holen, es liegt im Bücherregal an der Rezeption. Gallery&More Guest House (Wir hatten das Zimmer „Loft“)

Nach einer kleinen Stärkung durchstreiften wir noch ein paar Souvenier-Läden. Die Matroschkas werde ich vermissen. Ich habe Ohrringe mit Matroschkas, Haargummis und die beiden echten Matroschkas – also mehrere ineinander gesteckt sind schon bei unseren Nichten in Düsseldorf angekommen.

Fischrestaurant am Abend

Für den Abend hatten wir einen Tisch bei Zuma reserviert. Das gehört zu den „must dos“ in Wladiwostok in einem Fischrestaurant zu speisen. Das Essen war exzellent und bekommt meine uneingeschränkte Empfehlung. Was hier noch besonders war, ist die Musikeinlage, die alle 30 Minuten dargeboten wurde. Die Belegschaft durchstreifte mit Akkordion und Gesang das Restaurant und brachte Ständchen an einzelnen Tischen. Sehr lustig.

Der Abend war zu kalt, als dass man noch etwas hätte machen können. Mit Handschuhen und Mützen stiefelten wir wieder nach Hause. Wir freuen uns nun, morgen nachmittag nach Korea zu fliegen, dort ist es etwas wärmer. Hier war es immer zwischen -5° und -15° Grad kalt, kein Vergleich natürlich zu Sljudjanka oder zu Ulan Bator, wo es noch kälter war.

Wladiwostok im Osten Russlands hat für jeden Geschmack etwas zu bieten. Inbesondere gibt es hier endlich wieder Cafés, in denen Kaffee aufgebrüht wird und kein Instant-Produkt ist.

Nordkoreanisches Restaurant

Am Tag der Ankunft in Wladiwostok aßen wir erstmalig in einem nordkoreanischen Restaurant Pyongyang. Von dem Speiseangebot unterscheidet es sich nicht von der Auswahl in Südkorea, zumindest von dem Essen, das uns in Düsseldorf angeboten wird.

Cat & Clover Art Music Pub

Dieser Pub liegt direkt am Strand. Hier trafen wir Olivers Bekannten aus Indien. Angenehm war wieder, dass man die Garderobe vorher abgeben kann und dann einen netten Abend verbringen kann, ohne auf seinen Kram aufzupassen. Hier hängen Plattencover und Shirts von U2, Queen und The Doors.

Treffen mit Alexej
Treffen mit Alexej

Zolotoy Feniks Restaurant direkt am Bahnhof

Nachdem wir bestätigt bekamen, dass keine Fähren nach Korea oder Japan reisen, kehrten wir zum Mittagessen in das Restaurant Zolotoy Feniks schräg gegenüber vom Bahnhof ein. Wir hätten uns für das Buffet entscheiden sollen, das sehr reichhaltig war. Stattdessen haben wir jedoch á la carte bestellt, was auch gut war.

Ramen-Restaurant Umami

Um die Ecke von unserer Unterkunft fanden wir ein Restaurant, das gut besucht war. Ramen-Suppen essen wir ja auch gerne in Düsseldorf. Oliver wählte eine Suppe auf Krebs-Basis, ich entschied mich für die vegetarische Variante.

Am letzten Abend in Wladiwostok besuchten wir ein Fischrestaurant. Bei Zuma gibt es Spezialitäten aus dem asiatischen Raum. Inbesondere wird Wert auf lokalen Fisch gelegt.
Als Vorspeise teilten wir uns drei verschiedene Sorten Dumplings. Sie wurden mit verschiedenen Dipps gereicht.


Für den Hauptgang bekam ich Hailbutt auf Kartoffelstäbchen in Bambus auf dem Ofen zubereitet.
Oliver aß einen Krebs gefüllt mit Reis und Gemüse.

Mit trockenen Hals und ohne Getränke wachten wir in unserem Loft in Wladiwostok Russland auf. Olli erbarmte sich und organisierte uns etwas aus dem Supermarkt auf der Einkaufsstraße.

Am Bahnhof, der auch gleichzeitig Einkaufszentrum und Hafen ist, erkundigten wir uns bei der Fährgesellschaft, ob es nicht doch eine Fähre nach Korea oder Japan gibt. Aus den Medien hatten wir erfahren, dass die Schiffsgesellschaft aktuell pausiert, doch das wollten wir bei den Zuständigen nochmal erfragen. Leider waren wir erfolglos, so dass unser Plan, nur mit Zug, Bus und Schiff zu fahren, nicht aufgeht.

Unisex Toilette
Unisex Toilette

Gegenüber vom Bahnhof entdeckten wir ein Restaurant, das wir testen wollten: Zolotoy Feniks. Es war eine Mischung von verschiedenen asiatischen Küchen. Typischerweise waren die Gerichte, die ich mir ausgesucht hatte, nicht verfügbar. Auch die Alternativen waren ausverkauft. Also hatten die ganzen Überlegungen wenig Sinn, so dass ich ganz schnell auf zwei Speisen mit viel Gemüse zeigte. Alles sehr lecker!
Toiletten waren wie so oft auf unserer Reise für beide Geschlechter gleich.

Kaffee gab es für uns wieder in der Nähe der Statuen der sowjetischen Kämpfer.
Dort buchten wir auch unseren Flug nach Seoul für den 29.1.2020. Internet haben wir ja nicht überall und freuen uns immer über Cafés mit Wlan.

Das Gedenk-U-Boot C 56

U-Boot-Wladiwostok
U-Boot-Wladiwostok
U-Boot von innen
U-Boot von innen

Mehr durch Zufall kamen wir zum Hafen, an dem ein U-Boot aus dem großen Vaterländischen Krieges steht. Weil wir noch nie ein U-Boot von innen gesehen hatten, zahlten wir gerne den Eintritt von 100 Rubeln. Erst sah es eher nach einem langweiligen Raum aus, doch je tiefer wir ins Innere kamen, desto eingeschränkter wurde auch unsere Bewegungsfreiheit. Wir mussten uns ducken und durch Luken kriechen.

Gegenüber liegt ein riesiges Kriegsschiff vor Anker. Es hatte schon beängstigende Wirkung auf mich. Umgeben waren wir von Wänden zum Gedenken an die Toten aus dem Krieg.

Die Drahtseilbahn in Wladiwostok und der Weg dorthin

Eine Attraktion dieser Stadt ist die Drahtseilbahn. Wir stiefelten den Berg immer weiter rauf und fanden keinen Einstieg. Die Stadt ist auch nicht für Fußgänger gemacht. Zebrastreifen, an denen auch immer alle brav halten, wenn man sie dazu nötigt (lach), liegen teilweise hinter Kurven, so dass es noch recht gefährlich ist, diese zu überqueren. Wie so oft in Russland gibt es keine Ampeln, sondern Unterführungen. Hier auf dem Berg gibt es sogar eine Kreisverkehr-Unterführung, das heißt, dass mitten im Kreisverkehr etwas tiefer gelegt, eine Unterführung in drei Richtungen verläuft.
Wo wir schon mal oben waren, gingen wir auch auf den Eagle`s Nest Mount. Von hier kann man die Stadt, insbesondere den Hafen, die Brücke und die umliegenden Berge bestaunen. Der Weg hinauf ist allerdings etwas steinig.

Drahtseilbahn Wladiwostok
Drahtseilbahn Wladiwostok

Wieder ein Stück hinunter erreichten wir dann endlich die Drahtseilbahn. Oben ist ein Bücherregal, in das ich mein Russisch-Buch reingestellt habe. Bald verlassen wir Russland, so dass ich es nicht mehr mit mir herumschleppen werde. Die Drahtseilbahn war gar nicht so spannend. Es war aber immer noch besser als die 1001 Stufen hinunter zu laufen.

Kaufhaus Gum

Unten angekommen suchten wir das Gum auf, das größte Kaufhaus der Stadt. Dort schlürften wir köstlichen Tee, der ironischerweise von einer deutschen Firma stammt. Während Oliver die Toilette aufsuchte, die im obersten Stockwerk liegt, wurde er zunehmend irritierter. In einer Etage war ein riesiges Schwimmbecken, in einer anderen gestalteten Kinder Kreaturen aus Schokolade. Das ist ein Kaufhaus?

Anschließend spazierten wir über die zugefrorene Bucht. Es sah toll aus wie die Sonne sich langsam verkroch und allmählich die Straßenbeleuchtungen angingen.
Abends entschieden wir uns für ein japanisches Ramen-Restaurant. Interessant waren die Getränke. Der erste Tee war hervorragend, weshalb wir zum Schluss noch jeder eine Kanne bestellten. Er war jedoch stark gezuckert und sorgte dafür, dass mir den ganzen Abend schlecht war.

Ankunft in Wladiwostok

Ankunft in Wladiwostok
Ankunft in Wladiwostok

Um 14.30 Uhr erreichten wir endlich unser letztes Ziel auf der Fahrt mit der Transsibirischen Eisenbahn: Wladiwostok!
Schon der Bahnhof beeindruckte uns sehr mit seinem schönen Bahnhofsgebäude direkt am Meer. Eine riesige Brücke und hohe Kräne schmücken das Stadtbild. Neben der zugefrorenen Bucht recken sich Berge in den Himmel, die noch durch Hochhäuser auf den Bergspitzen erweitert werden.

Aussicht Wladiwostok
Aussicht Wladiwostok

Zu Fuß erreichten wir unser Hostel, wo wir ein Zimmer mit eigenem Bad bewohnen sollten. In Wladiwostok ist es merklich wärmer als auf unserer bisherigen Reise quer durch Russland. Trotzdem sind wir froh über unsere Wintersachen, die wir voraussichtlich hier in einem Second-Hand-Laden abgeben werden.

Nordkoreanische Küche

Nordkoreanisches Getränk
Nordkoreanisches Getränk

Der Hunger trieb uns direkt mit dem Taxi zum nordkoreanischen Restaurant, das Oliver im Vorfeld für uns ausgesucht hatte. Die Kellnerin brachte das Fleisch mit einer Pfanne an unseren Tisch und briet dieses, so wie wir es von (süd-) koreanischen Restaurants in Deutschland kennen. Zwischen der nord- und südkoreanischen Küche konnten wir nicht viele Unterschiede ausmachen. Mitunter durch die Getränke hatten wir eine sehr hohe Rechnung, was wir in Russland schon gar nicht mehr gewohnt waren.

Zurück fuhren wir mit dem Bus, in den wir einfach einstiegen. Gezahlt wird beim Rausgehen, was mit google pay mit meinem Handy funktioniert.

Abends trafen wir Alexej, den Olli in Indien kennengelernt hatte, in einem Pub (Cat&Clover Art Music Pub).
Es wurde ein sehr lustiger Abend. Zum Abschluss machten wir einen Spaziergang über die zugefrorene Bucht, was ein tolles Erlebnis war! Wenn es nach Alexej gegangen wäre, hätten wir noch die Sauna aufgesucht und anschließend einen Sprung ins Meer gewagt. Zum Glück konnten wir ihn von dieser Idee abbringen.

Treffen mit Alexej
Treffen mit Alexej

Heute morgen um 7 Uhr wurden wir in unserem Vierer-Abteil in der Transsibirischen Eisenbahn auf dem Weg von Ulan-Ude nach Wladiwostok durch den Eintritt eines neues Gastes geweckt.

Während wir jetzt zwei Tage das Vierer-Abteil für uns hatten, kam heute eine Dame in unser Abteil, die aber nicht lange störte, sondern sofort einschlief.

Ein Tag in der Transsibirischen Eisenbahn

Gegen 10 Uhr erwachte ich und sah draußen wieder die schöne schneebedeckte Landschaft an uns vorüberziehen. Oliver wurde kurze Zeit später wach und organisierte uns Kaffee, das heißt Wasser für unseren Instantkaffee. Während dieser Zeit stellte sich mir Olga, unsere Mitfahrerin vor. Sie konnte etwas Englisch, verriet mir aber nicht, wie weit sie fahren muss. 

Der Tag verlief unspektakulär. Die Toilette, in der es tags zuvor zu einer Überschwemmung gekommen war, funktionierte immer noch nicht. Dafür musste die zweite Toilette von etwa neun Personen geteilt werden. Es waren nur noch zwei weitere einzelne Damen und eine Familie mit Kleinkind an Board. Katzenwäsche funktionierte ganz gut, weil das Wasser erwärmt war. 

Verzweifelter Versuch etwas anderes zu Essen zu bekommen

Essen in der Transsib
Essen in der Transsib

An einer Station machten wir länger Halt, was für uns die Chance auf etwas anderes zu Essen war. Zum Frühstück hatten wir beiden wieder einen Nudel-Snack verspeist. Langsam kann ich sie nicht mehr sehen. Mit Jacke, Rock, Stiefeln und Spikes ausgerüstet verließ ich den Zug und fragte unsere Provodniza, wann es weiter gehen würde. Dabei zeigte ich auf meine Uhr und wir verstanden uns perfekt. Außerdem fragte ich, wo ich etwas zu Essen her bekäme. Sie zeigte in die Richtung und machte ein Zeichen, dass der Weg etwas weiter wäre. Gut, in 45 Minuten schaffe ich es wohl, am Bahnsteig etwas zu Essen zu bekommen. Trotzdem sprintete ich und sah ziemlich weit hinten eine kleine Bude.

Glücklich hatte ich Wasser, Kekse und zwei Hotdogs ausgewählt als mir die Verkäuferin klarmachte, dass sie die 1000 Rubel (15€) nicht wechseln könne. Auch auf 500 Rubel konnte sie mir nicht wechseln. Die einzige Lösung war, lediglich die Hotdogs zu kaufen, die 100 Rubel kosteten, welche ich zum Glück noch klein hatte.

Hinter mir hatte sich derweil eine Schlange gebildet und die Zugtüren waren verschlossen. Zwar hatte ich noch viel Zeit, doch ein leichtes Panik-Gefühl überkam mich. Meinen Pass und mein Handy hatte ich dabei, notfalls wäre ich Oliver einen Zug später gefolgt. Doch ich erreichte pünktlich unser Abteil und wir aßen das, was ich organisiert hatte. 


An unserem zweiten Tag in der transsibirischen Eisenbahn auf der Fahrt von Ulan-Ude nach Wladiwostok in Russland konnten wir gemütlich ausschlafen. 

Ein Tag in der Transsibirischen Eisenbahn

Gegen 13 Uhr erwachten wir erst. Schlafen kann man in der Transsibirischen Eisenbahn gut. Außer der tollen Landschaft, die wir meist bestaunten, passiert hier ja nicht viel.

Wir trafen uns unten auf meinem Bett. Wie auch schon bei der Fahrt von Nowosibirsk nach Irkutsk haben wir ein Bett unten und eins oben gewählt, damit wir tagsüber auch zusammen sitzen können.
Den Tag vertrieben wir uns mit Uno, Lesen (Stephi) und Netflix (Oliver).

Flut in der Transsib
Flut in der Transsib

An den Stationen steigen oft alle Passagiere aus, um zu rauchen. Das Laster haben wir ja nicht. Deshalb waren wir ziemlich alleine im Zug, als ich ein Zischen hörte. Hier wird ja viel gereinigt und repariert während der Fahrt, weshalb mich das erst nicht beunruhigte. Dann sah ich jedoch Wasser den Flur entlang rinnen. Ich rief auf Englisch, dass hier etwas nicht in Ordnung sei, aber der einzige Russe, der noch im Zug war, telefonierte gelassen weiter.
Ok, das ist wohl nicht unser Problem. Die einzige Möglichkeit, dass das Wasser nicht in unser Abteil lief, war, die Türe zu schließen.

Als der Zug sich in Bewegung setzte, wischte die Provodniza, die gleichzeitig auch Reinigungsfrau für Toiletten und Abteile ist, den ganzen Zug durch. Die Toilette ist seit dem Vorfall verschlossen. So einfach löst man hier Probleme.


In dem Restaurant Marco Polo gibt es neben Kaffee- und Tee-Spezialitäten landestypische Delikatessen.
Oliver bestellte Rinderzunge, die meines Erachtens recht gewöhnungsbedürftig schmeckte. Hier wird sie jedoch sehr oft angeboten. Es ist auch lobenswert, dass wirklich alles vom Tier angeboten wird und nur wenig auf dem Müll landet.
Auf meinem Teller sieht man Leber Stroganow, was auch nicht jedem zusagt, mir aber hervorragend schmeckte.
Hier gab es endlich auch mal Kaffee, der nicht aus Tütchen stammt, sondern frisch gebrüht wurde.

Churchill Food
Churchill Food

In dem Gastro-Pub-Churchill bestellte Oliver noch eine Platte mit gemischten Delikatessen. Neben Pferdefleisch gab es wieder Buuds (Dumplings) und Khuushuur (gefüllte Teigtaschen) und Kohlrabi. Der Möhrensalat war leider mit Öl angemacht – typisch russisch eben.