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Helsinki

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Ankunft in Helsinki

Der Zug fuhr pünktlich um 8.30 Uhr in Helsinki, Finnland ein. Uns stand ein Tagestrip bevor, da wir abends den Zug nach St. Petersburg, Russland nehmen wollten.

Am 2. Weihnachtstag ist auch in Helsinki nicht viel los. Unterkünfte waren teuer, daher entschlossen wir uns wnser Gepäck am Bahnhof einzuschließen und abends direkt nach St. Petersburg zu fahren.

Zunächst einmal fuhren wir ein wenig Straßenbahn. Nachdem wir endlich die Orientierung gefunden hatten, stiefelten wir zum Sibelius-Monument im Sibelius-Park. Sibelius war ein finnischer Komponist, dem diese Orgelpfeifen gewidmet wurden. Wie schon im Norden Finnlands waren wieder viele asiatische Besucher anwesend (s. Fotos). 

Im Kino, das von einer riesigen Möwe verziert wurde, gab es leckeren Kaffee und einen Bagel mit Frikadellen aus Elchfleisch für Oliver. 

Vom Parlamentsgebäude aus hatte man einen guten Ausblick auf viele Sehenswürdigkeiten der Stadt. Gerne wären wir in die Bibliothek gegangen, die sehr futuristisch sein soll, aber auch diese hatte wegen des Feiertags geschlossen.

Steinkirche Tempelliaukio

Deshalb nahmen wir die Straßenbahn zur Steinkirche Tempelliaukio. Sehr beeindruckend wie man die Felsen der Stadt nutzen kann. Im Inneren der Kirche ertönte eine Ansage, dass man doch leise sein soll. Damit es auch jeder versteht, kam hinter der Ansage ein gehauchtes “schschschsch” (lach). Die umliegenden Souvenier-Läden hatten nichts Interessantes für uns.

Suomenlinna

Ein Muss für Helsinki ist die Insel Suomenlinna. Die Fähre kann man mit unserem Tagesticket für die Straßenbahn (8€/Person) erreichen. Vorher schlenderten wir noch über die Marktstände und tranken Glögi. Zu Essen gab es Rentierwurst, die jedoch genauso schmeckte wie unsere Bockwurst. Interessanter waren die kleinen Fische Muikku , die man im Ganzen verspeisen konnte. Eine finnische Spezialität, aber nicht besonders im Geschmack.

Suomenlinna
Suomenlinna

Die Fährfahrt dauerte etwas 20 Minuten. Dann spazierten wir über die Insel. Etwas enttäuschend für den ganzen Bohei, den man darum betreibt. Viele Wege durfte man nicht passieren. Bei einem Foto rutschte mir mein Fährticket in das Meer. Wie kann man nur so tollpatschig sein? 

Alle Cafés hatten geschlossen, weshalb wir uns etwas im Supermarkt kauften und um 15 Uhr die Fähre zurück nahmen. Das Extraticket kostete mich 2,30€, auch nicht die Welt. 

Am Hafen kehrten wir noch auf einem Schiff ein. Der finnische Schnaps schmeckte wie ein deutsches Mundwasser. Auf jeden Fall hatten wir dann ein frischen Atem.

Auf zum Zug nach St. Petersburg

Im Kaufhaus Stockmann erstand ich noch Cremechen für Lippen und Hände. Bei der Kälte sind andere Pflegeprodukte angesagt als in Deutschland. Außerdem kaufte ich noch ein Paar Spikes in dem Sportgeschäft Stadium, damit ich für Russland gewappnet bin.
Am Bahnhof fuhr der Zug pünktlich ein. Um 19 Uhr saßen wir auf unseren Plätzen und mussten die Einreisedokumente für Russland ausfüllen. Erst kam der finnsiche Zoll, dann kam der russische Zoll. Unser Gepäck wurde von außen begutachten, die Visa kontrolliert. Fertig. Die Fahrt dauerte insgesamt 3,5 Stunden, doch mussten wir währenddessen wieder die Uhren umstellen. Gegen 23.30 Uhr kamen wir dann endlich in Russland an. Jetzt beginnt ein neues Abenteuer, denn von Russland versprechen wir uns viele neue Erfahrungen.

Nun sind wir wieder im Norden angekommen. Skandinavien pur! Hier in Oulu, im Norden Finnlands liegt Schnee und wir haben Temperaturen um den Gefrierpunkt. Die Straßen sind vereist und Schnee fällt auf das Gesicht. Endlich machen sich die warme Kleidung und die Stiefel bezahlt.

Stadtrundgang

Heute Morgen wurde es tatsächlich etwas hell, so dass wir uns auf den Weg ins Städtchen machten. Alles war vereist und gefroren. Nicht weit von unserer Wohnung gelangt man an das Meer. Die Markthalle Kauppatori ist aktuell eine Baustelle. Nebenan sind jedoch viele der für die Stadt bekannten Holzhäuser zu sehen. Der Verkauf der Kunsthandwerker-Artikel wurde in der Vorweihnachtszeit in das Einkaufszentrum in der Innenstadt verlegt. Zu sehen war trotz des Schnees das inoffizielle Wahrzeichen der Stadt Toripolliisi.

Toripolliisi Oulu
Toripolliisi Oulu

Weiter ging es über eine Brücke in Richtung Pikisaari. Die Wege waren sehr gut gestreut, so dass wir nur wenig rutschten. Da es doch sehr frisch im Gesicht war, schlenderten wir schnell zurück und wärmten uns kurz in der Bibliothek auf. Sie wird als das Wohnzimmer der Stadt beschrieben und hat von frühmorgens bis spätabends geöffnet.

Weihnachtsmarkt

Aufgewärmt erreichten wir den kleinen Weihnachtsmarkt der Stadt. In der Innenstadt ist der Boden nicht gefroren. Es gab eine leckere Lachssuppe mit Brot und köstlichen Glögli.
Außerdem fanden wir einen Stand mit Alpaka-Produkten. Erstaunlicherweise hatten sie auch Wolleinlagen in Olivers Größe, also perfekt für diese Temperaturen und Sibirien.

Holzhaus Oulu
Holzhaus Oulu

Einkaufen

Neben dem Einkaufszentrum hat die Innenstadt noch einige nette Läden vorzuweisen. Schön war ein Geschäft mir Mode von finnischen Designern. Nicht nur Marimekko, sondern viele kleinere Labels waren hier zu finden. In den Lebensmittelgeschäften (Lidl, K-Market) war es eine Herausforderung zu verstehen, was wir eigentlich kauften. Hilfreich waren die Bilder, doch oft konnten wir erst zu Hause schmecken, was in Cremes eigentlich drin war (Fisch oder Leberwurst?).

Nach zwei Schlafunterbrechungen in der Nacht schellte der Wecker um 8 Uhr Ortszeit. Nur zwei Minuten später ertönte der Aufruf für das Frühstück und der Hinweis, dass wir eine Stunde später Helsinki erreichen würden. Endlich wieder in Skandinavien!

Schnell waren alle Sachen gepackt und wir gönnten uns einen Kaffee im Star Café. Das Einlaufen der Fähre in den Hafen beobachteten wir auf dem Außendeck. Es war direkt wesentlich kälter als bei der Abfahrt.
Die Fußpassagiere mussten sofort zu Deck 7, um von dort in den kleinen VW-Bus zu steigen. Alles ging so schnell, dass wir keine Fotos mehr machen konnten. Wir wurden direkt an der Bushaltestelle raus gelassen, der uns zur Metro brachte, die in die Innenstadt fuhr. Das Ticket kostete für 80 Minuten vier Euro pro Nase. ‚
Am Hbf gab es zum Glück wieder Schließfächer, so dass wir die Stadt für ein paar Stunden erkunden konnten.

Helsinki


Fußläufig kann man das Einkaufszentrum Stockmann (Werbung) erreichen, in dem viele skandinavischen Labels vertreten sind. In einer Kirche entdeckten wir einen Schmuck- und Deko-Weihnachtsmarkt. Ohrringe und Schmuck in allen Ausführungen. Wenn wir auf der Heimreise gewesen wären, hätte ich sicher einiges erstanden. So konnte ich alles nur bewundern. Ein paar Ohrringe von einem Außenstand musste natürlich mit.
Der Hafen von Helsinki sowie die Esplanade waren schön anzusehen. Es gibt viele Cafés und Designer-Shops, aber auch viele skandinavische Souveniers. Die Zeit war jedoch zu knapp, um einen Überblick über die Stadt zu bekommen.

Helsinki Weihnachtsmarkt

Zug nach Oulu
Um 14.30 Uhr verließ unser Zug Helsinki in Richtung Oulu. Gut war, dass wir Plätze über dem Zugrestaurant reserviert hatten. Es war brechend voll, so dass wir erst nach ein paar Stationen von unseren Plätzen aufstehen konnten. Köttbullar mit Kartoffelpüree und Salat gab es für 12,90€ bzw. 15€. Da wir den ganzen Tag noch nichts gegessen hatten, gönnten wir uns beide die große Portion. Insgesamt war es sehr lecker. Erstaunlicherweise wurde es um 15.30 Uhr schlagartig dunkel. So ist das eben hoch im Norden. Außerdem war ab hier die Umgegung schneebedeckt.
Die Fahrt endete mit einer Verspätung von 45 Minuten gegen 20.30 Uhr. Uns erwartete eine schneebedeckte Stadt, die durch Geschäfte entlang unseres Fußwegs sehr einladend wirkte. Insgesamt mussten wir 1,7 km zu unserem Quartier laufen. Das hatte sich auch gelohnt, denn wir hatten eine Wohnung über airbnb.de gebucht. Der fußläufige Supermarkt hatte bis 22 Uhr geöffnet, so dass wir uns mit dem Nötigsten eindecken konnten. Hier bleiben wir für die nächsten 6 Nächte.

Fähre von Travemünde nach Helsinki
Recht spät wurden wir wach und ich bereute, nicht doch eine Außenkabine gebucht zu haben. Es fiel kein Tageslicht in unsere Kabine, so dass ich nicht einschätzen konnte, ob ich aufstehen oder mich nochmal umdrehen sollten.
Olli sagte, dass es schon 10 Uhr wäre. Finnische oder deutsche Zeit? Egal, Zeit zu frühstücken. Wir hatten alles aus unserem Kühlschrank mitgebracht und in Lübeck noch Brötchen gekauft. Es gab also Brötchen mit Paprika, Tomaten, Rauchkäse aus Holland, Eier mit diversen Dipps und Erdnussbutter aus Utrecht. Hier kommt nichts weg. Mini-Kaffee für 3,90 € gab es dann in der Cafeteria.

Insgesamt ist die Fähre nicht so toll wie die von Stockholm nach Riga. Ein kleiner Laden, ein Restaurant, eine Cafeteria und zwei Ruhebereiche. Außerdem gibt es hier eine Sauna und einen Spa-Bereich: typisch finnisch eben. Hierfür fehlt mir aber das Sauna-Tuch und die ruhigere Umgebung.

Der Tag gestaltete sich als nicht so spannend. Wir hatten Zeit zu lesen und zu quatschen. Internet konnte man sich für 20 € dazubuchen. Aber darauf konnten wir verzichten.
Also gingen wir früh schlafen. Olli erwachte bereits um 0 Uhr wieder, ich um 2 Uhr. Da wir beiden kein Zeitgefühl hatten, mussten wir immer erst auf das Handy schauen. Olli war so lieb und hat uns mitten in der Nacht noch Wasser aus dem Automaten besorgt. Dabei machte er einen kleinen Spaziergang über das Außendeck. Leider viel zu kalt und zu dunkel mitten in der Nacht.